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Tasteninstrument, Klavier o. dgl., mit liiechanik für Klangkörper,
Klangplatten, Saiten o. dgl. Um das Spiel von Tasteninstrizinenten, insbesondere
von Klavier und Harmonium, beliebig durch das Mittönen von Klangkörpern, Klangplatten,
Saiten o. dgl. zu ergänzen, sind nicht nur mancherlei Mechaniken, sondern auch verschiedene
Vorrichtungen zum Ein-und Ausschalten dieser Ergänzungsmittel in Vorschlag gebracht
worden. Die bekannten Vorrichtungen sind aber meistens kompliziert und verteuern
infolgedessen ein damit ausgeriistetes Tasteninstrument, und anderseits sind die
Vorrichtungen zum Ein- und Ausschalten der die Klangkörper usw. bedienenden :Mechanik
meist so eingerichtet, daß sie mittels Hilfspedals oder von Hand bedient werden
müssen. Beide Betätigungsarten besitzen ihre Nachteile, weil durch die Bedienung
der Ein- und Ausschaltvorrichtung der Klangkörpermechanik das eigentliche Spiel
oft eine störende Unterbrechung erfährt.
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Diese Nachteile beseitigt die Erfindung dadurch, daß die zweiarmige
Hammernuß in einer starren Kapsel des Untergliedes drehbar gelagert und der nicht
gewichtsbelastete Hammernußarm beim Tastenanschlag um den Kopf eines Auslösers als
Drehpunkt geschwenkt wird, dessen federnder Fuß mit einer feststellenden Unterlage
verbunden ist und dessen Kopf mittels eines Federpolsters in Eingriff mit dein nicht
gewichtsbelasteten Hebelarm der Hammernull erhalten wird während die unterhalb der
Tastatur angeordneten und durch den Tastenanschlag kippbaren, zum Ein- und Ausschalten
der die Klangkörper bedienenden Hammermechanik verwendeten Wippen auf gemeinsamer
Lagerplatte angeordnet sind, die mittels eines voll den Knien des Spielers steuerbaren
Schaltliebeln derart verstellbar sind, daß die Köpfe der Wippen beliebig unter auf
der Unterseite der Tasten angeordnete Anschläge geschoben oder aus deren Bereich
entfernt «-erden können. , Auf der Zeichnung ist die Erfindung all Hand zweier Ausführungsbeispiele
erklärt, es zeigt: Abb. i einen senkrechten Schnitt eines mit der Erfindung ausgerüsteten
Klaviers, Abb.2 und 3 verschiedene Ausführungsformen der Schaltvorrichtung und Abb.
d. einen Längsschnitt eines selbständigen Klangstab-- und Glockenspieles mit der
neuen Harninermechanik.
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Die Klaviersaiten i werden gemäß Abb. i mittels einer über den Tasten
2 angeordneten Mechanik 1-I beliebiger Bauart angeschlagen, wobei die von den Tasten
getragenen Piloten 3 die Mechanik in bekannter Weise betätigen. Die neue Hammermechanik
H ist unter der Tastatur auf den Mechanikbalken und 5 untergebracht. Das Unterglied
6 ist in der Kapsel 7 des :@lechanikball;ens > gelagert und trägt in seiner Kapsel
8 eine zweiarmige fHammernuß 9, die den Hammer io trügt. Der kürzere Hammernußarm
9' greift unter den Kopf eines Auslösers i t, der mittels eines federnden Fußes
i i' mit dem Mechanikbalken :1 verbunden ist und von einer mit einem Polster i2
ausgestatteten Feder 13 gestützt wird. Der längere Hammernußarm 9" ist mit
einer Bleieinlage 1d. versehen, um den Hammer io nach dem Schlage sicher gegen die
Halninerleiste 15 zurückzuführen, all der in bekannter Weise die Fänger 16
angeordnet sind. Ein Bändchen i; regelt in üblicher Weise die Verbindung zwischen
Hammernuß
9 und 'Unterglied 6. Letzteres wird mittels einer Pilote
i8 angehoben, die auf einem Hebel i 9 sitzt, dessen eines Ende in einer Kapsel 20
gelagert und dessen anderes Ende mittels Zugstange 21 an eine unter der zugehörigen
Taste 2 angeordnete Wippe 22 angeschlossen ist. Das Vorderende dieser Wippe hat
einen Kopf 23, der beim Gebrauch des vor dem Resonanzboden R angeordneten Klangstab-
und Glockenspiels 24 einem auf der Tastenunterseite vorgesehenen Anschlag 25 aus
hartem Filz o. dgl. genau gegenüberliegt. Alle Wippen 22 sind in der aus Abb. i
und 2 ersichtlichen Weise auf einer in ihrer Längsrichtung verschiebbaren Lagerplatte
26 in drehbaren Stützgabeln 27 gelagert. Die Lagerplatte 26 besitzt einen in einem
Langloch der Zwischenwand 28 spielenden Zapfen 29, an den ein bei 30 drehbar
gelagerter Schalthebel 31 angreift, dessen gepolsterten Kopf 32 der Spieler mit
seinen Knien steuern kann. Die Lagerplatte kann aber auch ebenso @-orteilhaft quer
zu ihrer Längsrichtung versclioben werden, wozu der Schalthebel 31 alsdann als Winkelhebel
ausgebildet wird. wie in Abb. 3 angedeutet.
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Ist der Schalthebel 31 wie in Abb. 2 und 3 eingestellt, so kippt die
angeschlagene Taste tim den Tastenstützbalken 33,1111d die Pilote 3 betätigt die
Mechanik iV zum Anschlagen der zugehörigen Saite. Bei dieseln Tastenanschlag wird
aber auch gleichzeitig die zugehörige Wippe 22 gekippt, deren Bewegung die Zugstange
2i auf den Hebel i9 und die Pilote i8 überträgt. Letztere hebt dann (las Unterglied
6 an, bis es von der Druck- und Auslöserleiste 34 gesperrt wird. Hainmernuß und
Hammer werden hierbei um den Kopf 1 t" des Auslösers i i geschwenkt, bis (leg Hammer
io seinen Schlag auf den vor ihni aufgehängten Klangkörper 21.' ausgeführt hat.
Während dieses Vorganges verhindert der Fänger 16 das Abrutschen des Hammernußarmes
9' von dem Auslöserkopf i 1". \ ach Freigabe der Tasten kehren alle Teile (leg Hammermechanik
H selbsttätig in ihre Ausgangsstellung zurück.
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Soll das Klangstab- und Glockenspiel 2-4 ausgeschaltet werden, so
führt der Spieler den Schalthebel 31 mit einem Knie in seine andere Endstellung
über, wobei sich die Lagerplatte 26 den jeweils verwendeten Helielverhältnissen
entsprechend um eine gewisse Strecke X verschiebt, Abb. 2 und 3.
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Alle auf (leg Leiste 35 angeordneten Dämpfer 36 «erden durch
Niederdrücken des linken Pedals I_ von ihren Klangkörpern in der aus Abb. i ersichtlichen
Weise zurückgezogen und kehren unter dem Einflusse einer unter dem freien Ende der
Pedale I angeordneten Feder 37 nach Freigabe des Pedals selbsttätig in ihre Anfangsstellung
zurück;.
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Soll das Klangstab- und Glockenspiel in der aus Abb. 4. ersichtlichen
Weise als sell>-ständiges Instrument Verwendung finden, so wird es vor einem Resonanzboden
R' angeordnet und unmittelbar von der Taste 2 aus betätigt, wie die Klaviermechanik
.1T in Abb. i.