DE99478C - - Google Patents

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DE99478C
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    • GPHYSICS
    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10CPIANOS, HARPSICHORDS, SPINETS OR SIMILAR STRINGED MUSICAL INSTRUMENTS WITH ONE OR MORE KEYBOARDS
    • G10C3/00Details or accessories
    • G10C3/30Couplers, e.g. for playing octaves

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Acoustics & Sound (AREA)
  • Multimedia (AREA)
  • Electrophonic Musical Instruments (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 51: Musik-Instrumente.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom l. Februar 1896 ab.
Vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anschlagen von Accorden bei Klavieren mit nach abwärts schlagenden Hämmern.
Von bekannten Vorrichtungen zum Anschlagen von Accorden mittelst Accordleisten unterscheidet sich die vorliegende dadurch, dafs das die Accordleisten aufnehmende Gehäuse unabhängig von der üblichen Klaviatur über den Hebeln der Klaviermechanik, eine zweite Klaviatur in dem Klaviergehä'use von aufsen verschiebbar ist, und dafs beide Klaviaturen unabhängig von einander angeschlagen werden können.
Auf der gewöhnlichen Klaviatur kann gespielt werden, ohne dafs die Klaviatur zum Anschlagen der Accorde abgenommen zu werden braucht. Diese Möglichkeit des wechselweisen Spielens auf beiden Klaviaturen ergiebt eine besondere Bedeutung zur Erleichterung des Improvisirens der. Begleitung bezw. des Spielens einer neuen Melodie auf der Accordvorrichtung, sowie für Lehr-, Uebungs- und Compositionszwecke überhaupt. Um aufserdem, im Falle der Accordleistenanordnung nur für den Discant, auch die Bafsnoten auf der gleichen Klaviatur und in Bezeichnungsübereinstimmung mit den Gruppentasten der Discantaccorde spielen zu können, sind für den Bafs den Accordleisten des Discants entsprechende einzelne Anschlagleisten vorgesehen, weiche durch entsprechend den Dur-, Moll-, sowie Modulationsaccorden gruppenweise angeordnete Anschlagtasten niederzudrücken sind, wobei die Accordleisten im Discant und Bafs oder nur im ersteren, und zwar verdoppelt vorgesehen sein können, und im ersteren Falle der Bafs den verschiedenen Tonarten entsprechende Einzelanschlagtasten zum Bethätigen der Zwischenstan'gen für die Anschlagvorrichtungen der Saiten enthält. Hierdurch kann ein Transponiren ohne Fortnehmen der Hände von der Klaviatur durch Verschieben der Accordanschlagvorrichtung über den Zwischenstangen zum mittelbaren Saitenanschlag durch Bewegung des Knies oder anderweitig seitens des Spielers erfolgen.
Für den Discant eines jeden Accordes ist eine Accordleiste vorgesehen und die Fingertasten dieser Stangen sind bezeichnet, um ihre Werthe anzuzeigen, und gleichzeitig erkennen zu lassen, welche von ihnen zusammengehören. So sind die Tasten der mit der Mitteloctave (Discant) verbundenen Gruppen mit Zahlen von ι bis 7 versehen, und es ist aufserdem eine Platte angebracht, die mit der Inschrift »Dur-Accorde« oder mit entsprechenden Bezeichnungen versehen ist. Es können auch Gruppen in ähnlicher Weise bezeichnet, sowie zwecks gröfserer Uebersichtlichkeit die Tasten der Mollaccorde durch eine verschiedene Bezeichnung oder Wahl einer anderen Farbe für die Bezeichnung unterschieden werden. Ein ähnliches System der Farbe- oder Bezeichnungsunterscheidung wird für den Bafs gewählt, wo zweckmä'fsig einfache Tasten, d. h. nicht Accordleisten zur Anwendung kommen. Die Fingertasten, welche für alle Dur-Accorde gelten, sind mit 1 bis 7 bezeichnet, die für die MoIl-Accorde bestimmten erhalten die Bezeichnung 8 bis 12, während die auf die Modulirungsaccorde bezüglichen Tasten mit 13 und 14 bezeichnet sind.
Um die Vorrichtung zum Anschlagen der Accorde über den Tasten oder den damit ver-
bundenen Theilen eines Klaviers anbringen zu können, mufs dessen übliche Bauart zu diesem Zwecke insofern etwas geändert werden, als hinter der gewöhnlichen Klaviatur ein das Anschlagen der Hämmer vermittelndes Tastenwerk, bei welchem alle Tasten eine gleichmäfsige Breite erhalten und in derselben Ebene liegen, eingeschaltet ist, über welchem die Accordanschlagvorrichtung so angebracht ist, dafs sie längs des Tastenwerks etwa wie der Schlitten einer Schreibmaschine entlangbewegt werden kann. Hierdurch kann die genannte Vorrichtung in einem Augenblick auf jede Taste eingestellt werden. Sie erhält einen Zeiger, der sich auf einer Eintheilungsplatte an dem Pianogestell entlangbewegt; auf dieser Platte befinden sich die Namen der Tonarten verzeichnet, welche den verschiedenen Einstellungen entsprechen. Die Druckstifte auf den Accordleisten sind so vertheilt, dafs sie die durch dem richtigen Accordsatz entsprechende Intervalle getrennten Zwischenstangen treffen.
Die Mechanik des Instruments hat zur Anbringung der vorliegenden Vorrichtung .eine Aenderung erfahren müssen. In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen der Mechanik dargestellt. Bei beiden Ausführungsformen wird die Bewegung der Fingertasten auf ausgeglichene Stangen oder Hebel übertragen, deren Bewegung wiederum durch Zwischenglieder auf die Hämmer übertragen wird.
In der Zeichnung ist:
Fig. ι eine Schnittdarstellung durch ein Piano mit der Vorrichtung zum Anschlagen von Accorden,
Fig. 2 die Oberansicht von Fig. ι ohne Deckel,
Fig. 3 eine Vorderansicht des Instruments,
Fig. 4 eine Schnittdarstellung eines Instruments mit geänderter Mechanik und Anschlagvorrichtung,
Fig. 5 eine Oberansicht von Fig. 4,
Fig. 6 ein Längsschnitt durch die Vorrichtung zum Anschlagen der Accorde,
Fig. 7 eine Oberansicht von- Fig. 6,
Fig. 8 eine Unteransicht derselben und
Fig. 9 und 10 sind Einzeldarstellungen.
In Fig. ι und 2 bezeichnen A die Pianosaite, B eine gewöhnliche Taste, C die Vorrichtung zum Accordanschlagen, D den Hammer, d die Hammernufs, d1 den Fänger an der Hammernufs mit Filzbelag, d2 den Gelenkzapfen für den Hammer, E den Druckstift, der an seinem Ende mit der Taste B und der Zwischenstange E1 gelenkig verbunden ist, die durch einen Federträger e getragen und in regelrechter Lage erhalten wird. An dem äufseren Ende der Stange El ist ein Haken G vorgesehen, der auf dem Schraubenstift G1 sitzt, dessen "Muttern G2 sich gegen den Haken legen und denselben nach der Einstellung für den Angriff an der Hammernufs in seiner Lage feststellen. H ist ein Dämpfer, dessen Kissen h in der Regel mit der Saite A in Berührung ist; in dieser Lage wird der Dämpfer durch die Feder h1 erhalten und das äufsere Ende h'2 des Dämpfers H legt sich gegen die Stange E1. /ist eine Feder zur Zurückführung des Hammers, mit welchem dieselbe durch eine Drahtöse P in Verbindung steht. Wenn die Taste B niedergedrückt wird, so wirkt dieselbe durch den Druckstift auf die Zwischenstange E1, die dadurch niedergedrückt wird. Hierdurch wird der Hammer zum Anschlag gebracht und der Dämpfer gleichzeitig wie bei einer gewöhnlichen Pianomechanik gehoben. Die Accordanschlagvorrichtung wirkt auf die Stange EL ebenso wie die Tasten.
Bezüglich der in Fig. 4 und 5 dargestellten Austührungsform der Mechanik ist zu erwähnen, dafs der Hammer mit einem als Gegengewicht wirkenden Ansatz J versehen ist, während der vordere Theil des Ansatzes / durch ein biegsames Band K mit der Zwischenstange E1 verbunden ist, die auf einem Stift e1 gelagert ist und durch ein Gewicht e2 ausgeglichen wird.
Die Stofszunge L ist bei L1 an die Stange E1 angelenkt, und eine schwache Feder L'2 wirkt auf die Stofszunge, um dieselbe zurückzudrücken. Die Spitze der Stofszunge greift in den Ausschnitt L3 der Hammernufs. M ist ein Gegenfänger, dessen Schenkel M1 in einem Träger M2 an der Stofszunge läuft. Eine Stellpuppe M3 dient dabei zur Einstellung der Theile. Der Dämpfer wird dabei durch eine Einrichtung bethätigt, . welche fast mit der vorbehandelten übereinstimmt; die Zwischenstange E1 ist mit dem Hebelarm des Dämpfers durch eine Stange N verbunden. Nahe dem oberen Ende der Stofszunge ist an derselben ein Auslösearm O gelenkig angebracht; gegen diesen Auslöser wirkt eine Stellpuppe O1, die durch einen Ansatz O2 der Stofszunge geführt ist; O3 ist ein Anschlag, welcher die zu weit gehende Bewegung der Stofszunge verhindert; der Auslöser O gleitet an der Kante der Fängerschiene P entlang, und diese Berührung ist Veranlassung, dafs die Spitze der Stofszunge sich gegen den Hammerkopf bewegt. Der Eintritt der Auslösung kann durch die Stellschraube 01 geregelt werden. Q. ist der Führungsstift für die Tasten und Q.1 der Tastenausgleichstift. Q2 ist eine schwache Feder auf der Tastenschiene Q.3 und Q4 ein Glied , welches die Feder Q.2 und die Zwischenstange E1 verbindet. Die Stangen E1 erhalten eine gleichmäfsige Breite und Einstellung. Je eine Stange ist für jede Taste vorgesehen.
Die Accordanschlagvorrichtung C wird zwischen den Tasten B und den äufseren oder geführten Enden der Zwischenstangen E1 angeordnet; sie braucht nicht entfernt zu werden, um den Spieler die Tasten B benutzen zu
lassen; vielmehr ist das Spiel des Instruments mit den Tasten allein, unabhängig von der .Accordanschlagvorrichtung, möglich. Die in Berührung kommenden Theile der Mechanik sind, wie üblich, mit Filz oder anderem Stoff bekleidet. Jede der Mechaniken kann mit einer Pedaleinrichtung geeigneter, übrigens bekannter Construction ausgestattet werden.
Fig. 3 zeigt in Vorderansicht ein Instrument mit Accordanschlagvorrichtung, und die Fig. 6 bis io veranschaulichen dieselbe in ihren Einzeleinrichtungen. -R ist eine zur Einführung des Knies geeignete Vorrichtung zum Verschieben der Anschlagvorrichtung, ohne dafs der Spielende seine Hände von dem gewöhnlichen Tastenbrett zu entfernen braucht. R1 ist der Zeiger und J?2 die mit Eintheilung versehene Platte, durch welche der Accord angezeigt wird, auf den die Anschlagvorrichtung eingestellt wird. Das linke oder Bafsende derselben braucht'nicht mit Accordleisten versehen zu werden, die nur beim Discant nothwendig sind; es kann indessen der Bafs auch in ähnlicher Weise mit Accordleisten ausgestattet werden. Dies ist zweckmäfsig, wenn der Umfang der gemeinsam anzuschlagenden Accorde etwa 4Y2 Octave übersteigt. Das Gestell oder der Rahmen der Accordanschlagvorrichtung ist rechteckig und besteht aus einem kastenähnlichen Gehäuse, das unten offen ist und Führungen und Träger für die einfachen Anschlagtasten und die Accordleisten erhält, von denen erstere in dem Bafs und letztere in dem Discant vorgesehen sind. Die einfachen Anschlägertasten S sind einzelne Stifte, je einer für jede Taste, die in verticalen Führungen ruhen und Federn S1 erhalten, welche, wie aus Fig. 6 ersichtlich, die Stifte in regelrechter Lage erhalten. Wenn der Spieler irgend eine der Anschlagtasten 5 niederdrückt, so bewegt diese die entsprechende Zwischenstange E1, wodurch die Mechanik in Thäiigkeit gesetzt wird; wird die Anschlagtaste freigegeben, so nimmt die Mechanik ihre regelrechte Lage wieder ein. Die Accordleisten bestehen aus Stangen T, die sich an einem Ende an einer' Führungsleiste U en-tlang bewegen und mit Kopfstiften T1 versehen sind, welche mit Zwischenstangen E1 in Berührung kommen, die bewegt werden müssen, um den Accord anzuschlagen, mit welchem die Anschlagtaste V der betreffenden Accordleiste übereinstimmt.
Diese Anschlagtasten V sind oben an jeder Accordleiste vorgesehen, welche durch Schlitze in . der oberen Platte der Kupplung treten. Die Accordleisten T bewegen sich auf Führungsstiften W, die an Metallleisten T2 befestigt sind und durch Löcher in den Accordleisten T treten, und werden durch leichte Schraubenfedern X, die die Führungsstangen W umgeben, in regelrechter Lage erhalten.
Um den ersten Dur-Accord der Tonart zu spielen, auf welche die Accordkupplung eingestellt wird, werden die Anschläger in dem Bafs, auf welchen die Nummer ι angebracht ist, niedergedrückt, und zwar wie eine Pianotaste mit Fingern der linken Hand; die eine oder beide Tasten, die in ähnlicher Weise in den Dur-Gruppen der Discante bezeichnet sind, wird bezw. werden mit einem Finger oder Fingern der rechten Hand angeschlagen. Jeder andere der 14 Accorde wird dadurch erzeugt, dafs die entsprechend bezeichneten und auszuwählenden Anschlagtasten mit Fingern der rechten Hand angeschlagen werden.
Die Mechanik, welche in Fig. 1 und 2 dargestellt ist, wird bei einem Pianoforte oder Pianettinstrument angeordnet, welches durch eine Accordanschlagvorrichtung der beschriebenen Art bethätigt wird, die zwischen der gewöhnlichen Klaviatur und den Drehpunkten der Zwischenstangen anzuordnen ist, während die Mechanik nach Fig. 4 und 5 dann angeordnet wird, wenn die gewöhnliche Klaviatur zwischen der Anschlagvorrichtung und den Drehpunkten der Zwischenhebel liegt.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Eine Vorrichtung zum Anschlagen von Accorden mit in einem verschiebbaren Ge-
■ häuse durch Tasten zu bethätigenden Accordleisten für Klaviere mit abwärts schlagenden Hämmern, dadurch gekennzeichnet, dafs das die Accordleisten (T) aufnehmende Gehäuse (C) unabhängig von dem üblichen Tastenbrett (B) über den ein zweites Tastenbrett bildenden Zwischenstangen (E1) der den Saitenanschlag vermittelnden Klaviermechanik in dem Klaviergehäuse von aufsen verschiebbar ist, zum Zweck, beide Tastenbretter unabhängig von einander spielen zu können.
2. Ausführungsform der unter 1. genannten Vorrichtung, bei welcher im Fall der Anwendung der Accordleisten (T) nur für
, die Discantoctaven, die Anschlagvorrichtung für den Bafs einzelne Anschlagtasten (S) erhält, zum Zweck, dieselben aut dem gleichen Tastenbrett und in Bezeichnungsübereinstimmung mit den Gruppentasten (V) des Discants spielen zu können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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