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Vorrichtung zur Betätigung eines Tasteninstrumentes Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zur Betätigung eines Tasteninstrumentes, mittels derer
Töne bzw. Melodien durch das betreffende Instrument auch in Fällen erzeugt werden
können, in denen eine direkte Betätigung beispielsweise einer normalen Klaviatur
nicht möglich ist. Ein Anwendungsgebiet der V orrichtung nach der Erfindung betrifft
beispielsweise die Erzeugung von Melodien durch dressierte Tiere, wie Elefanten,
Pferde od. dgl., deren Rüssel oder Maul zu breit ist, um eine normal große Taste
anzuschlagen.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung ist gekennzeichnet durch eine Tastatur
mit großen Tasten und eine mechanische Übertragungsvorrichtung für die auf der großen
Tastatur erzeugten Impulse auf beliebige normal große und normal angeordnete Tasten.
Auf diese Weise ist es also möglich, daß, wie oben angegeben, ein Tier, das auf
die Betätigung von Tasten in einer bestimmten Reihenfolge abgerichtet ist, durch
diese Betätigung der Tasten eine Melodie erzeugt.
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Man kann, um die erzeugte Melodie zu variieren, die Vorrichtung auch
so ausbilden, daß die normale Tastatur gegenüber der großen Tastatur verschiebbar
angeordnet ist.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Vorrichtung dadurch
gekennzeichnet, daß auf jede der zu betätigenden Tasten der normalen Tastatur wahlweise
ein auf einer beliebigen Taste der großen Tastatur erzeugter Impuls übertragbar
ist. Auf diese Weise ist es möglich, mit einer dem Tier einmal beigebrachten Tastenfolge
nacheinander mehrere verschiedene Melodien hervorzubringen. Die mit Hilfe dieser
Ausbildungsform der Vorrichtung erzeugte Wirkung auf ein Zuschauerpublikum ist besonders
groß und überraschend.
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Vorteilhafterweise kann dabei für jede Taste der großen Tastatur und
für eine entsprechende Anzahl
Tasten der kleinen Tastatur je ein
Hebel vorgesehen sein und die Kopplung von je zwei oder mehreren Hebeln miteinander
dadurch bewirkt werden, da.ß beim Anschlag eine parallel zur Schwenkachse der Tasten
angeordnete Leiste mit einem oder mehreren um eine parallel zur Schwenkachse der
Tasten angeordnete Achse schwenkbaren Hebeln in Berührung kommt.
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Vorzugsweise kann dabei je ein Hebel für eine große Taste mit einer
Leiste und je ein Hebel für eine kleine Taste mit einer schwenkbaren Stange verbunden
sein.
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Nach einem besonderen Merkmal der Erfindung kann die Vorrichtung dadurch
gekennzeichnet sein, daß die Neigung der Stangen für die kleinen Tasten durch in
mehreren Reihen auf einer Welle angeordnete Nocken bewirkt wird.
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Dabei können vorteilhafterweise die Lager für die Hebel bzw. die schwenkbaren
Stangen zur Betätigung der kleinen Tasten zusammen mit der Nockenwelle seitlich
verschiebbar angeordnet sein.
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Man kann die Welle auch mit einer Einstell- und Anzeigevorrichtung
versehen, durch die je eine Reihe von Nocken in Berührung mit den Stangen an den
Hebeln für die kleinen Tasten bringbar und gegebenenfalls bei Drehung der Welle
gleichzeitig eine seitliche Verschiebung der Welle und des Anschlagmechanismus für
die kleinen. Tasten bewirkbar ist.
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Vorzugsweise kann die große Tastatur in einem üblichen Klavier- oder
Flügelgehäuse an Stelle der normalen Klaviatur untergebracht und in diesem Gehäuse
ein kleines Tasteninstrument mit normaler Klaviatur, z. B. einer Hammondorgel, angeordnet
sein.
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Die Vorrichtung kann selbstverständlich auch für andere Zwecke als
den beispielsweise angegebenen Zweck verwendet werden, wobei insbesondere die Tatsache,
daB .mit Hilfe einer Anschlagsfolge eine Anzahl von Melodien erzeugt werden kann,
von Bedeutung ist. Wenn die normale Tastatur eine übliche Tonleiterklaviatur ist,
bei der die chromatischen Töne durch Anschlag schwarzer Tasten erzeugt werden, so
kann durch Verschieben dieser Klaviatur bei gleicher Einstellung der Nockenwelle
natürlich noch eine weitere Variation bewirkt werden. Auch Akkorde können durch
Anschlag einer Taste erzeugt werden.
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In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsformen der Vorrichtung nach
der Erfindung beispielsweise dargestellt.
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Fig. i ist eine schematische, teilweise geschnittene, perspektivische
Ansicht eines Flügelgehäuses mit einer Ausführungsform der Vorrichtung nach der
Erfindung; Fig. 2 ist eine schematische, seitliche Darstellung der gleichen Ausführungsform
der Vorrichtung nach der Erfindung; Fig. 3 zeigt schematisch die Anordnung der größerenTastatur
gegenüber der kleinerenTastatur; Fig. 4 ist eine schematische, seitliche Ansicht
einer anderen Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung; Fig. 5 zeigt in
schematischer, perspektivischer Ansicht die gleiche Ausführungsform wie Fig. 4.
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Bei der in. Fig. i bis 3 dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung
nach der Erfindung ist ein Flügel i mit einer aus neun Tasten 2 bestehenden Tastatur
versehen. Die Tasten sind um eine Welle 2a schwenkbar.
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Unterhalb der Tasten ist ein abgewinkelter Hebel 3, der auf einer
Welle ¢ sitzt, angeordnet. Dieser Hebel.3 kann auch mit der Taste 2 schwenkbar verbunden
sein. Mit einem Zapfen 5 ist der Hebel 3 an einer Stange 6 befestigt, die ihrerseits
mittels eines Zapfens 7 an einem hammerartig ausgebildeten Hebel 8 befestigt ist,
der schwenkbar in einem Lager g gelagert ist. Der hammerförmige Teil des Hebels
8 liegt einer Taste io der Klaviatur einer Hammondorgel ii auf.- Bei Betätigung
der Taste :2 wird also die Taste io herabgedrückt und in der Hammondorgel ein Ton
erzeugt. Ein entsprechender Übertragungsmechanismus wie für die Taste 2 ist auch
für die übrigen Tasten der großen Tastatur vorgesehen. Der Hebel 3 und die entsprechenden
Hebel für die übrigen Tasten sind an zwei Stellen abgewinkelt. Vorzugsweise liegen
diese Stellen hinter der Welle 4 und vor der Verbindung mit der Stange 6. Selbstverständlich
kann die Abwinkelung aber auch an anderen Stellen stattfinden, oder es kann der
hammerförmige Hebel 8 abgewinkelt sein.
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Die Hammondorgel kann seitlich verschiebbar angebracht sein und beispielsweise
durch eine Vorrichtung 12 derart bewegt werden, daß der Hammer 8 über -der nächsthöheren
oder nächsttieferen Taste bzw. über entsprechend weiter entfernten Tasten zu stehen
kommt. Wenn, wie im vorliegenden Falle, die zu betätigenden Tasten der kleineren
Klaviatur nicht chromatisch, sondern in Tonleiterfolge angeordnet sind, so können
bereits mit der beschriebenen einfachen Übertragungsvorrichtung durch seitliches
Verschieben der Hammondorgel verschiedene Melodien erzeugt werden.
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Eine weitere, in den Fig.4 und 5 dargestellte Ausführungsform der
Vorrichtung nach der Erfindung besteht ebenfalls aus einem abgewinkelten Hebel 13,
der unter einer um eine Welle 142 schwenkbaren Taste 14 liegt und an einer Welle
15 befestigt ist, sowie aus einem hammerartigen Hebel 16, der an einer Stange 17
mittels eines Zapfens 18 befestigt und in einem Lager i9 -gelagert ist sowie durch
Betätigung der Stange 17 eine Taste 2o einer Hammondorgel oder eines anderen Tasteninstrumentes
herabzudrücken vermag. Die Übertragung der Impulse vom Hebel 13 auf die Stange 17
wird nicht wie bei der vorher beschriebenen Ausführungsform durch einfache Verbindung
mittels eines Zapfens erreicht, sondern durch den im folgenden beschriebenen Übertragungsmechanismus.
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Der Zapfen 13 sitzt nicht wie bei der ersten Ausführungsform zusammen
mit den Hebeln für die benachbarten Tasten auf einer gemeinsamen Welle, sondern
es ist für jeden Hebel eine besondere Welle vorgesehen, so z. B. für den Hebel 13
die Welle 15, für den Hebel 21 die Welle 22. Zweclcmäßigerweise sind diese Wellen
und die entsprechenden Hebel
übereinander angeordnet. An jeder Welle
sitzen je zwei weitere Hebel 23, 24, die bei Herabdrücken des Hebels 13 gehoben
werden und die ihrerseits zwei Stangen 25, 26, mit denen sie durch Zapfen 27. 28
verbunden sind, betätigen. Die Stangen 25, 26 werden je durch Glieder 29, 3o, die
schwenkbar an dem Gehäuse der ganzen Vorrichtung befestigt sind, gesteuert und tragen
an ihrem oberen Ende eine Leiste 31- Ein entsprechender Mechanismus ist an jeder
Welle angeordnet, d. h. also für jede der großen Tasten vorgesehen, so daß eine
Anzahl Leisten vorhanden sind, die der Anzahl Tasten auf der großen Tastatur entsprechen.
Diese Leisten vermögen nun bei Betätigung der entsprechenden Taste die mit säen
hammerartigen Hebeln zur Betätigung der Tasten 2o verbundenen Stangen 17 anzuheben.
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Zur Einstellung dieser Stanäen über eine bestimmte Leiste ist eine
Welle 32 mit Nocken 33 vorgesehen. Die Stangen 17 werden durch Federn 38 mit ihrem
über den Zapfen 18 hinausragenden Ende gegen die Nocken 33 gedrückt. Die Welle 32
ist auf einer Schiene 3.I angeordnet, die seitlich verschiebbar ist. Einerseits
kann also durch Drehung der Welle 32 und entsprechende Einstellung der Nocken, z.
B. 33, die Stange 17 in ihrer Neigung verstellt werden und so über einer beliebigen
Leiste zu stehen kommen, so daß( also beim Anschlagen einer Taste der großen Tastatur
der Impuls auf eine beliebige Taste der kleinen Tastatur übertragen werden kann;
andererseits können außerdem noch die Tonhöhe und, wenn die Tasten der normalen
Tastatur in Tonleiterfolge angeordnet sind, die Tonart durch Verschieben der Schiene
3.. eingestellt werden.
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Die Nocken auf der Welle 32 müssen entsprechend ihrer Länge für eine
bestimmte Melodie eingestellt sein; dann kann durch Drehung der Welle 32 mittels
eines Handgriffs 35 je eine bestimmte Melodie ausgewählt werden. Die verschiedenen
Einstellungen können zweckmäßigerweise durch einen Zeiger 36 auf einer Skala 37
angezeigt werden. Die Betätigungsvorrichtung zur seitlichen Verschiebung der Schiene
3.4 kann gegebenenfalls auch in nicht dargestellter Weise mit der Einstellvorrichtung
für die einzelnen Melodien gekoppelt werden. Ferner kann die Einstellvorrichtung
sowohl zur Drehung der Welle 32 als auch gegebenenfalls zur seitlichen Verschiebung
der Schiene 34 in nicht dargestellter Weise mit einer der großen Tasten gekoppelt
sein. Beispielsweise kann dann bei Herabdrücken dieser Taste jeweils eine neue Nockenreihe
eingestellt werden. Die Art der Betätigung der Einstellvorrichtung durch die Taste
ist dabei für den Erfindungsgedanken gleichgültig.
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Bei gleicher Betätigungsfolge der großen Tasten 14. lmtm also eine
jeweils verschiedene Betätigungsfolge auf der kleinen Tastatur bewirkt werden, und
zwar derart, daß die Töne in beliebiger Weise, auch z. 13. bei Anschlag verschiedener
großer Tasten gleiche Töne erzeugt werden. Durch die weiterhin erwähnten Variationsmöglichkeiten
können weitere unterschiedliche Wirkungen hervorgerufen werden. Da auf der Welle
32 eine verhältnismäßig große Zahl von Nockenreihen untergebracht werden kann, können
auch entsprechend viele Melodien bei dem gleichen Betätigungsschema der großen Tastatur
erzeugt werden. Dadurch, daß in einer Nockenreihe mehrere Nocken gleicher Länge
vorgesehen sind, können Akkorde erzeugt werden. Dabei kann, bei entsprechender Anzahl
Hebel 16 und Länge der Schiene 3q., ein großer Bereich der normalen Tastatur bespielt
werden.