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Oktavkupplungsvorrichtung. Die Erfindung betrifft eine Oktavkupplungsvorrichtung
für zwei übereinander angeordnete Klaviaturen, bei welchen für zwei Tasten zwei
Noten in der Oktave oder zwei Noten in verschiedenem Intervall (Terze, Quinte usw.)
angeschlagen werden können und die obere Tastatur beispielsweise die hohe Oktave
des Tones erklingen läßt, welchen die Taste der unteren Tastatur erzeugt, mit einer
durch das Pedal, Kniehebel oder irgendeinen anderen geeigneten Antrieb ermöglichten
Kupplung der Tasten der unteren Klaviatur mit den Noten, welche durch die entsprechenden
Tasten der oberen Tastatur gegeben werden, wobei indessen die obere Tastatur selbst
nach Herstellung der Kupplung unabhängig von der unteren Tastatur bleibt.
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Bei den in Betracht kommenden Instrumenten sind zwei vollständige
und unabhängige Klaviaturen übereinander angeordnet, und zwar befinden sich die
Tasten der oberen Tastatur hinter den Tasten der unteren Tastatur.
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Die Zeichnung stellt eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
in Anwendung auf ein Klavier beispielsweise dar. Die betreffende Anordnung kann
auch bei einem Flügel Anwendung finden.
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Abb. z ist ein Querschnitt und veranschaulicht die gesamte Mechanik.
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Abb. a ist ein Schnitt nach Linie x-x' der Abb. i.
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Abb. g veranschaulicht schaubildlich und schematisch das Übertragungssystem.
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Abb. q. und 5 sind Einzelheiten und veranschaulichen die Kupplungsvorrichtung
zwischen der unteren Taste mit der entsprechenden Taste der oberen Tastatur in zwei
Stellungen.
Die beiden Tastaturen sind übereinander angeordnet und
umfassen die erforderliche Anzahl von Tasten. Die- eine Tastatur besteht aus den
weißen Tasten d', a2 usw. und den schwarzen Tasten Al, Az usw., während die zweite
Tastatur von den weißen Tasten b1, b2 usw. und den schwarzen Tasten B1, Bz usw.
gebildet wird. Die Tasten der beiden Tastaturen liegen hintereinander und in derselben
Ebene wie die geneigte Mechanik, welche jeden Hammer M betätigt, der einer jeden
Taste entspricht.
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Eine weiße Taste a1 oder eine schwarze Taste Al der unteren Tastatur,
die unter dem Druck des Fingers um die Lagerstifte 25 oder 26 schwingt, richtet
ihr unteres Ende 27 nach oben, wo die Regelschraube 28 mit dem Gliede 16 in Berührung
steht. Diese Bewegung bewirkt also ein Heben des Gliedes 26 und unter Vermittlung
eines in gewünschter Höhe befestigten einstellbaren Knopfes 29 ein Heben einer zylindrischen
mit Gewinde versehenen Stange i, die mit ihrem oberen Ende auf das Hemmungsglied
.2 der Klaviermechanik einwirkt.
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Die Stange i endigt in einer kleinen Kugel 3o, die auch mit einem
Gelenkhebel verbunden ist und auf die untere Fläche des Hemmungsgliedes 2 des Anschlagmechanismus
des Hammers M einwirkt.
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Man hat also einen direkten Antrieb des Hammers, welcher der normalen
Note der gewöhnlichen Tastatur entspricht, durch eine beliebige Taste der unteren
Tastatur. ° Jede der Tasten der oberen Tastatur (weiße Tasten b1 und schwarze Tasten
B1) befindet sich in der vertikalen Ebene der entsprechenden Tasten der unteren
Tastatur und treibt durch die Regelschraube 7 das Glied 16' an, durch welches in
einem darin vorgesehenen Loch 3 die durch die Tasten der unteren Tastatur betätigte
senkrechte Stange i frei hindurchgeht. Die verschiedenen Glieder 16' sind in derselben
horizontalen Ebene in Berührung mit Regelschrauben 7 angeordnet, die am hinteren
Ende einer jeden Taste der oberen Tastatur befestigt sind.
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Diese Glieder 16' können aber nicht direkt die Anschlagmechanik des
Hammers M hebetätigen, denn sonst würde die Note angeschlagen werden, deren Hammer
sich in derselben Ebene befindet, d. h. dieselbe Note, welche direkt durch; die
untere Tastatur betätigt wird. Es ist erforderlich, daß sie die Note betätigen,
welche sich in der hohen Oktave der Note befindet, welche die untere Tastatur angibt.
- Infolgedessen muß eine Zwischenverbindung die senkrechte Bewegung des Gliedes
16' unter die folgende zwölfte Note nach rechts übertragen. Es ist die Note, welche
dieTaste a2 der unteren Tastatur (in der Oktave von dl) direkt anschlagen würde.
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Um zu diesem Resultat zu gelangen, ist das Glied 16' (Abb. 3) mit
einem Stück 6 durch. eine senkrechte Stange 2o verbunden, deren untere und obere
kugelförmige Enden mit Löchern versehen sind, durch welche Stifte 21 und 22 hindurchgehen,
so daß das Heben des Gliedes 16' um eine bestimmte Höhe das Heben des Stückes 6
um dieselbe Höhe bewirkt.
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Nun bildet das Stück 6 einen der Arme eines .U-förmigen Stückes 8,
bei welchem die Entfernung zwischen den beiden Armen des U dem Raume entspricht,
welcher erforderlich ist, um die Mechanik einer Oktave anzubringen. Dieses Stück
8 kann sich um eine horizontale Achse 5 drehen, und die Drehung des Armes 6 nach
oben nimmt den andern Arm 6' mit.
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Nun stützt sich auf den Arm 6' der Knopf 12, welcher auf die Gewindestange
i aufgeschraubt ist, welche das Glied 16 der unteren Tastatur mit dem Hemmungsgliede
2 der Anschlagmechanik verbindet, aber diesmal mit der hohen Oktave der Note der
unteren Tastatur derart, daß man beim Niederdrücken einer weißen Taste b1 oder einer
schwarzen Taste B1 der oberen Tastatur den Hammer der zwölften Taste hinter der
betreffenden Taste nach rechts betätigt, d. h. den Hammer derjenigen Taste, welche
direkt durch a1 oder AZ betätigt worden war.
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Das Ohr hört infolgedessen die hohe Oktave des Tones, welchen die
Taste der unteren Tastatur gibt, die sich unter der Taste befindet, welche sich
unter der angeschlagenen Taste der oberen Tastatur befindet.
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Aus Obigem ist ersichtlich, daß man, wenn man durch eine beliebige
Einrichtung das Glied 16 (Abb. 4 und 5) mit dem Gliede 16' (Abb. 3) fest verbinden
kann, der Rolle des Gliedes 16, welche bekanntlich darin besteht, direkt die die
Mechanik des Hammers bewirkende Stange i anzugreifen, den gleichzeitigen Anschlag
derjenigen Note hinzufügen wird, die die Taste der oberen Tastatur ergeben wird,
welche sich oberhalb der Taste der unteren Tastatur befindet, d. h. die Note in
der hohen Oktave. Nun ist oben gesagt, daß man durch Kugelgelenke 21, 22 die Glieder
16' und die Arme 6, welche in derselben Vertikalebene parallel zueinander liegen,
miteinander verbunden hat.
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Wird der Arm 6 gehoben, so wird auch das Glied 16' gehoben, und wenn
man beim Niederdrücken einer Taste b1, B1 der oberen Tastatur das Glied 16' hebt,
so wird auch der Arm 6 gehoben.
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Befestigt man also (Abb.3) ein bewegliches
Stück
15 von geeigneter Länge an dem Ende des Armes 6, so daß es sich um eine horizontale
Achse drehen kann, so wird es möglich, mit einer beliebigen Feder (gemäß der veranschaulichten
Ausführungsform z. B. mittels einer Blattfeder), welche auf das bewegliche Stück
15 einwirkt, dieses mit dem Hemmungsgliede 16 in Berührung zu bringen, welches.
unmittelbar durch eine Taste der unteren Tastatur (Abb. 4. und 5) betätigt wird.
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Eine beliebige Anordnung, die durch einen Haken gebildet wird, wird
gestatten, daß beim Einwirken auf das Stück 15 gegen die Einwirkungen der Blattfeder
das Stück 15 von dem Gliede gelöst wird, indem man es einer Aussparung gegenüberbringt,
in welche das Stück 15 beim Heben des Gliedes 16 eingreifen wird, so daß es nicht
auf den Arm 6 einwirken wird (Abb. q.).
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In der Stellung nach Abb. 5 wird die untere Tastatur unmittelbar das
Glied 16 und die Stange i .das Glied 2 der Mechanik betätigen, welche oberhalb der
Taste a1 liegt, und mittels des beweglichen Stückes 15, welches durch eine Vorrichtung
in Eingriff gebracht worden ist, wird auch der Arm 6 gehoben, der bekanntlich einen
Teil des U-förmigen Stückes 8 bildet, wodurch letzteres um seine horizontale Achse
5 geschwungen wird, und zwar ebenso wie der gegenüberliegende Arm 6', der seinerseits
unter Vermittlung des einstellbaren Knopfes 12 die Note in der hohen Oktave anschlagen
wird, welche der auf der unteren Tastatur angeschlagenen Taste entspricht.
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Die Stange i dieser Note in der hohen Oktave der auf der unteren Tastatur
angeschlagenen Taste wird sich heben können, ohne das Glied 16 mitzunehmen, auf
welchem sie mittels des Knopfes 29 aufruht; ohne dieses würde das Glied 16 seinerseits
das bewegliche Stück 15 in Eingriff bringen, und die Bewegung würde sich unter Vermittlung
dieses Stückes z 5 auf die hohe Oktave desselben übertragen, d. h. auf die doppelte
Oktave der Note, welche der angeschlagenen Taste entspricht, und dann allmählich
auf alle Noten aller hohen Oktaven der Note, welcha der angeschlagenen Taste entspricht.
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Es ist also erforderlich, daß die Stange i, welche in ihrem oberen
Teil mit Gewinde versehen ist, um den Knopf 29 aufzunehmen, in ihrem unteren Teil
unterhalb des Knopfes 29 glatt ist und daß dieser glatte Teil frei in einem Loch
gleiten kann, welches zu diesem Zweck in dem Gliede 16 vorgesehen ist. Auch ist
es erforderlich, daß die U-förmigen Stücke 8, um in der Klaviermechanik Platz zu
finden, für die zwölf Halbtöne jd*r Oktave gegeneinander versetzt angeordnet werden.
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Die Erfindung, welche im obigen beschrieben ist, hinsichtlich der
Übertragung der Bewegung einer Taste auf die obere Oktave, läßt sich auch ohne Abänderung
auf jedes andere musikalische Intervall (Quinte, Terze usw.) anwenden.