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Tastatur für Zwecke der Klangauslösung, der Klangaufzeichnun' und
für Registrierzwecke, insbesondere bei orgelartigen Instrumenten Die Erfindung betrifft
eine Hand- oder Fußtastatur für Zwecke der Klangauslösung oder Klangaufzeichnung
und für Registrierzwecke, insbesondere bei Orgeln, und besteht im wesentlichen darin,
daß bei den in einer Ebene aneinandergereihten gleichförmigen oder annähernd gleichförmigen
Einzeltasten diese Einzeltasten wabenförmigen Grundriß haben, so daß ein in beliebiger
Richtung ausdehnbares geschlossenes Spielfeld gebildet wird, welches nach Belieben
aufteilbar ist. Es ist beispielsweise vorgesehen, . die Tasten eines solchen Spielfeldes
nicht nur zur Auslösung von klängen der einzelnen Noten einer Tonleiter zu benutzen,
sondern gleichzeitig einen beliebigen Teil von ihnen auch für Registrierzwecke oder
beliebige andere Z%vecke, z. B. zur Auslösung von Theatereffekten, zu verwenden.
Solche Spielfelder können auch zu Zwecken der Klangaufzeichnung benutzt werden,
etwa um eine Art Klangsetzmaschine fürMusikaufnahmen für Photogrammnotenrollen oder
Notenstanzapparate u. dgl. zu bedienen.
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Vorliegende Erfindung sieht hierbei vor, den Tastenkörper bzw. Tastenkopf
jeder Einzeltaste so zu formen, daß eine bevorzugte Fingeransatzfiäche, z. 1>. eine
Ebene, Mulde oder Erliöliung, entstellt, von welcher aus die Taste vorzugsweise
nach den vorderen Rälltlern zu allgescliriigt wird. ff icrbeiist zurI?rmiS@@liclun,@dest@lis@an<l@@-spiels
vorgesehen, diese Abschrägung ebenso groß zu bemessen wie den Tastenfall.
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Die Lagerung der Tasten geschieht nicht wie üblich unter Benutzung
eines Hebelwerkes, sondern derart, daß sich die Taste ausschließlich senkrecht zur
Spielebene bewegt, so daß zur Betätigung beliebiger Auslöseeinrichtungen, z. B.
von Kontakten, der Fingerdruck voll verfügbar ist.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung durch einige einfache
Ausführungsbeispiele erläutert.
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Fig. i zeigt einen Ausschnitt aus einer für musikalische Zwecke bestimmten
Tastatur und enthält 4. X 4. Tasten i, «-elche einen bestimmten Abschnitt der Gesamttastatur
bedeuten sollen, und zwar zeigen die eingeschriebenen Namen, daß sich die Tastatur
auf das heute herrschende i2-Halbtönes@-stem der europäischen Musik bezieht. Im
Vergleich mit den 12 Halbtontasten eines heutigen Klaviers zeigt sich, daß mir die
vordersten 4. X 3 Tasten den Umfang einer Oktave bilden, während die letzten vier
Tasten eine Wiederholung der schein vorber vorhandeneil Tasten bzw. den ersten Ton
des nächsten Oktavabschnittes darstellen.
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Fig. 2 zeit eine andere Anordnung, bei welcher gleichfalls je vier
Tasten i :cliräg bzw. geneigt hiutereinantler @reta@ert Werden, in -#-gesamt
.I
X 5 Tasten, von denen die zwei letzten unbezeichnet sind und etwa zur Betätigung
von Generalumschaltern verfügbar wären. Dieser Oktavabschnitt ist gedacht für die
Einteilung eines i8-Dritteltonsystems.
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Es erübrigt sich wohl, weitere Figuren als Beispiel zu geben, denn
es ist klar, daß man in gleicher Weise auch einen Oktavabschnitt z. B. für 24-Vierteltöne
ausgestalten und einteilen könnte; ebenso ist klar, daß man die Tastatur, wie einleitend
schon bemerkt, für alle möglichen anderen musikalischen Zwecke, z. B. für manualweise
gruppierte Orgelregister, für \otierungszwecke usw., einteilen könnte.
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Es kann für die Tastatur, sofern sie eine Klaviatur für Zwecke heute
denkbarer Musikinstrumente bedeuten soll, jeder Einzelabschnitt eine Oktave bedeuten,
wenn jeweils für einen solchen Oktaveinheitsabschnitt je vier Tasten zuvorderst
nebeneinanderliegen und sich die übrigenTastenwabenförmig dahinter gruppieren. Im
übrigen steht offen, daß für andere Zwecke, z. B. Orgelregister, andere Einheitsabschnitte
gewählt werden, wie z. B. fünf oder @iebenTasten zuvorderst liegend. Wie aus den
Figuren hervorgeht, erlaubt die dargestellte wabenförmige Anordnung der Tasten,
daß es möglich ist, ohne die Finger von der Tastatur zu entfernen, von einer Taste
zur anderen zu gelangen bzw. Akkorde, Doppelgriffe u. dgl. mit gleichbleibenden
Intervallabstärden gleitend auszuführen, ohne daß es nötig wäre, den Fingersatz
zu ändern.
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Man kann von einem Oktavabschnitt zum anderen hinübergehen, sofern
der nächste Abschnitt rechts oder links parallel vom ersten Abschnitt liegt. Aber
es steht frei, den nächsten Oktavabschnitt ebensowohl auch hinter den ersten Abschnitt
zu lagern, so daß nach allen Richtungon ein beliebig ausdehnbares Spielfeld denkbar
ist.
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Dafür müssen dann natürlich Tasten von gleichbleibender Bedeutung
wiederholt angeordnet werden. Diese Wiederholung gleichbedeutender Tasten ist eine
selbstverständliche Möglichkeit - bei solchen Tasten, welche finit elektrischen
Kontakten oder Relais verbunden gedacht sind, bei welchen also keine Hebelwirkung
zu überwinden ist und ein weit geringerer Tastenfall erforderlich ist als bei der
Mechanik irgendeiner normalen Musikinstrumcntentastatur.
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Um solche verschiedenartige Benutzbarkeit der Tastatur nach Belieben
wechseln zu können, um 7.13. während des musikalischen Spieles nach Belieben
zwischen i2-1-Iall>tonsvsteni und i8-Dritteltonsystem oder zwischen Orgelton i6'
oder S' oder .l' wechseln zu können u. dgl., wird vorgcschen, claß für alle Einheitsabschnitte
(Oktavabschnitte, Or-elnianuale bzw. entsprecliendcs) gemeinsam bzw. für einen solchen
:llisclinitt allein oder für inelirere 11,1c11 Pclieben ein oder beliebig viele
Generalumschalter angeordnet werden, mit Hilfe derer ein und dieselbe Taste die
verschiedenartigsten Kontaktgebungen und daraus folgende Klangwirkungen auszulösen
imstande ist.
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Die Einzeltaste betätigt, im Gegensatz zur mechanischen Hebelfunktion
z. B. bisher bekannter Klaviertastenhebel, die Kontaktvorrichtung ohne besondere
mechanische Zwischenglieder unmittelbar in Druckrichtung (s. Fig. 3). Diese Figur
zeigt die Anordnung der Taste i zusammen mit der Kontaktvorrichtung 2, die z. B.
gegen den Druck einer Feder 3 bzw. unter Überwindung des Druckes dieser Feder betätigt
wird. Der Hub der Taste wird z. B. durch einen Stellring begrenzt.
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Fig. 4 zeigt einen Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 3. Die Kontaktvorrichtung
ist auch hier mit 2 bezeichnet.
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Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch die in Fig. i dargestellte Tastatur.
`Wie ersichtlich, sind die hintereinanderliegenden Tasten i derart überhöht angeordnet,
daß das leichte Gleiten der Finger von einer Tastenreihe zur anderen erleichtert
wird.
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Fig. 6 stellt die Vorderansicht eines Tastenkopfes i dar. Sie zeigt,
daß jede Taste, wie in Fig.5 bereits angedeutet, erfindungsgemäß in zwei Fingeransatzflächen
4 und 5 zerfällt, welche zueinander in flachem Winkel liegen, wodurch wiederum erreicht
wird, daß beim Wechsel zwischen mehreren solchen Tasten für jeden Einzelfinger wie
für mehrere sich zugleich bewegende Finger eine Gleitbewegung, ein Glissando, ermöglicht
wird.
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Fig. 7 zeigt das Verhältnis dieser beiden Fingeransatzflächen .I und
3 zueinander. Der vordere und umfassendere Teil 4. der Einzeltaste ist als eine
nach allen Seiten hin abgerundete oder gewölbte Abschrägung ausgebildet. Dagegen
ist die andere Fingeransatzfläche 5 als erhöht umrandete Ebene oder Mulde o. ä.
ausgebildet, deren Ränder zweckdienlich parallel oder annähernd parallel zur Grundfläche
des Tastenkopfes verlaufen können.
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Die Erfindung kann nicht mir als von Hand zu betätigende Tastatur
verwendet werden, sondern kann nach denselben Grundsätzen und mit deinselben Vorteil
auch für Pedaltastaturen verwendet werden, also ein Stelle der sonst üblichen Orgelpedaltastaturcn.
In diesem Falle wird erfindungsgemäß, da ,ich auch hier jeder Oktavabschnitt hinter
je vier zuvorderstliegenden 1?inzcltasteii gruppiert, eine solche =11une»un der
Prdalinassc erreicht, daß der Gesanitbercich eines solchen Pedals mit heute üblicher
Tastenanzahl etwa nur halb so groß ist wie 1>c1 1>i;-herigc@t Ot;gclpedalcn, daß
also der Gesaintbereich an die natürliche Reichweite eines einzigen I@itLlcs (anstatt
bisher zweier Füße) angeltallt werden kann, daß also ein solches Pedal
außerdem
zugleich erlaubt, Doppelgriffe, wie z. B. Terzen, oder so weit auseinanderliegende
Tonintervalle, wie sie bei bisherigen Orgelpedalen niemals legato gespielt werden
könnten, nunmehr hintereinander absolut legato zu spielen.