DE122539C - - Google Patents
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- DE122539C DE122539C DENDAT122539D DE122539DA DE122539C DE 122539 C DE122539 C DE 122539C DE NDAT122539 D DENDAT122539 D DE NDAT122539D DE 122539D A DE122539D A DE 122539DA DE 122539 C DE122539 C DE 122539C
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G10—MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
- G10B—ORGANS, HARMONIUMS OR SIMILAR WIND MUSICAL INSTRUMENTS WITH ASSOCIATED BLOWING APPARATUS
- G10B1/00—General design of organs, harmoniums or similar wind musical instruments with associated blowing apparatus
- G10B1/08—General design of organs, harmoniums or similar wind musical instruments with associated blowing apparatus of harmoniums, i.e. reed organs
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
. — te 122539 KLASSE 51a.
RICHARD SCHELLER in HAMBURG.
angeordneten Spielwerken.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 6. November igoo ab.
Durch die Patentschrift 68609 ^ ein nar"
moniumartiges Musikinstrument bekannt geworden, welches aus einem Unterkasten mit
einem Obertheil oder zwei Obertheilen besteht, zwischen denen sich ein oder je ein Blasebalg
befindet. Bei diesem Instrument wird der Balg oder werden die Bälge durch den Druck der
spielenden Hände zusammengedrückt und die Luft wird in den an dem Unterkasten befindlichen
Reservebalg gebracht. Die Stimmen werden durch die aus dem Reserve- oder Sammelbalg austretende Luft oder doch durch
Luft, welche in Verbindung mit dem Reserveoder Sammelbalg steht, zum Ertönen gebracht.
Das mit dieser Luftzuführung versehene Instrument kann sowohl einen Obertheil als
auch zwei Obertheile haben; die Anbringung der beiden Obertheile ist also kein unbedingtes
Erfordernifs der Vorrichtung, vielmehr nur eine Art der Ausführungsform derselben; sowohl
durch Anbringung eines Obertheiles als auch durch Anbringung zweier Obertheile wird dieselbe
Wirkung erreicht, denn in beiden Fällen kann nur ein harmoniumartiges Musikinstrument
hergestellt werden, also ein mit Luft zum Ertönen zu bringendes Instrument, welches bei
Benutzung des Reservebalges insbesondere zum Spielen getragener Musik dient.
Im Gegensatz zu diesem bekannten Musikinstrument betrifft die hier vorliegende Erfindung
ein. neues Musikinstrument, welches unbedingt zwei mit je einem Stimmenkasten versehene
Bälge haben mufs, aber keinen Reservebalg haben darf, und mit welchem sowohl getragene
Musik als auch leichte Musik, z. B. Tanzmusik, ohne Anbringung besonderer Register
gespielt werden kann. Es handelt sich bei der vorliegenden Erfindung mehr um ein
vervollkommnetes Handzuginstrument, welches infolge der zweitheiligen eigenartigen Anordnung
des Balges nur Druckstimmen erfordert, während andere Zuginstrumente ohne Reservebalg
Zug- und Druckstimmen haben müssen. Um die Herstellung eines solchen vervollkommneten
Handzuginstrumentes zu erreichen, welches nur Druckstimmen hat, und mit welchem man trotz einfachster Construction und
ohne Anbringung besonderer Züge (Register) sowohl leichte Musik als auch getragene Musik
(Harmoniummusik) spielen kann,, ist es erforderlich, dafs die Stimmen nicht von einem
Reservebalg Luft erhalten, denn dieser verhindert, dafs man sofort und leicht von piano
auf forte übergehen, ebenso, dafs man jeden Ton anschwellen und abschwellen oder kurz
abbrechen, oder den Ton beliebig moduliren kann.
Erforderlich zur Erreichung des beabsichtigten Zweckes ist es, dafs zwei getrennte Bälge vorhanden
sind, jeder mit Stimmenkästen versehen; die Klaviatur ist auf den Obertheilen
der beiden Bälge vertheilt; dafs ferner jeder der beiden Stimmenkästen mit jedem einzelnen
Balg in unmittelbarer Verbindung steht, damit mit jedem einzelnen Balg die Stimmen beider
Stimmenkästen zum Ertönen gebracht werden können und dem Spieler ermöglicht wird, beim
Spielen neue Luft abwechselnd erst in den
einen Balg, dann in den anderen Balg zu ziehen.
Hierdurch wird bewirkt, dafs die Tonstärke stets nur von dem Druck der spielenden Hände
abhängig ist, ohne dafs es irgend welcher besonderen Vorrichtungen bedarf, und zwar auch
die Tonstärke der Stimmen in dem Obertheil desjenigen Balges, welcher gerade mit Luft gefüllt
wird, in diesem Falle also von dem Druck, welchen die spielende Hand auf den anderen
Balg ausübt. Es wird ferner dadurch bewirkt, dafs die Stimmen auf den rechten und linken
Obertheil bei gleichzeitigem Ertönen genau gleich stark beeinflufst werden, denn die beiden
Stimmenkästen sind mit dem Luftkanal verbunden, so dafs ein Ausgleich des Luftdruckes
in beiden Stimmenkästen stattfindet.
Das vorstehend gekennzeichnete neue Musikinstrument ist in der Zeichnung dargestellt. Es
zeigt Fig. ι einen Querschnitt durch einen der beiden übereinstimmend gebauten Theile des
Instrumentes und Fig. 2 den Querschnitt durch den vorderen Theil des Instrumentes. Die
beiden Theile α und b des Instrumentes stimmen bis auf die Stimmen überein. Jeder Theil
besteht aus dem Balg c oder C1, dem Stimmenkasten d oder dt, dem Klaviaturkasten e oder ev
Auf dem letzteren befindet sich der aus erhöhter Leiste bestehende Handzug f oder^/j,
unter welchem der hin-und hergleitende, den Balg ziehende Daumen der spielenden Hand
bewegt wird. Die beiden Stimmenkästen d und ^1 stehen mit einander in Verbindung
durch den im erhöhten Untersatz liegenden Luftkanal g und die innerhalb der beiden Bälge
angebrachten zusammendrückbaren Kanäle h und Zz1.
In den Balg c (vergl. Fig. 1) strömt bei
seinem Hochziehen die Luft durch das Ventil i. Beim Drücken des Balges c strömt die Luft
durch das Ventil k in den Stimmenkasten d. Aus dem Stimmenkasten tritt selbstverständlich
die Luft durch diejenige Stimme oder diejenigen Stimmen aus, welche gerade durch
Niederdrücken der Tasten zum Tönen gebracht werden. Die Stimmen sind auf der Stimmenplatte / und Z1 angebracht. In Fig. 2
ist die Schnittfläche der Stimmenplatte I gezeichnet, um ihre Lage ersichtlich zu machen.
Im Uebrigen ist aber der Querschnitt so gezeichnet, als ob die Stimmenplatte / herausgenommen
ist, um das Innere des Obertheiles zu veranschaulichen.
Wird nun auf den einen Balg gedrückt, während der andere Balg gegebenenfalls aufgezogen
wird, so wird, wenn Tasten der Klaviatur beider Obertheile gedrückt werden, sowohl die Stimme in dem Stimmenkasten,
dessen zugehöriger Balg zusammengedrückt wird als auch in gleicher Art und Stärke die
Stimme des anderen Stimmenkastens ertönen. Die Luft tritt dann aus dem Stimmenkasten
des Balges, welcher geprefst wird, also z.B. aus dem Stimmenkasten d in den Kanal h,
durch den Luftkanal g in den Kanal In1, von
hier in den Stimmenkasten dt und durch die
Stimme oder Stimmen, welche durch Druck auf die Tasten zum Tönen gebracht werden.
Das Ventil U1 der oberen Wand des Balges C1
wird beim Aufziehen des letzteren geschlossen; die aus dem Stimmenkasten d in den Stimmenkasten
d1 übergedrückte Luft kann also nur durch die Stimmen entweichen.
In den beiden Bälgen ist je eine Feder angebracht , welche hauptsächlich dem Spieler
das Aufziehen erleichtern soll.
Wie aus der Zeichnung und aus vorstehender Beschreibung ersichtlich ist, führt hier der
Luftkanal von dem einem Stimmenkasten in den anderen durch die beiden Bälge hindurch.
Dieselbe Wirkung wird aber erreicht durch jede andere unmittelbare Verbindung der beiden
Stimmenkästen, wobei stets nur dafür gesorgt sein mufs, dafs die Bälge von einander getrennt
sind, dafs also während des Aufziehens des einen Balges durch Druck auf den anderen
Balg die Stimmen beider Stimmenkästen vollständig gleichmäfsig durch Druck der Hand
zum Ertönen gebracht werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Harmoniumähnliches Musikinstrument mit auf den niederdrückbaren Deckeln zweier Bälge (c und C1) angeordneten Spielwerken, dadurch gekennzeichnet, dafs die Bälge der beiden Werke nicht mit einem Reservebalg versehen und nicht mit einander in Verbindung stehen, dagegen die Stimmenkästen (d und dj durch einen Luftkanal (h g It1) mit einander verbunden sind.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE122539C true DE122539C (de) |
Family
ID=391452
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT122539D Active DE122539C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE122539C (de) |
-
0
- DE DENDAT122539D patent/DE122539C/de active Active
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