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Handharmonika o. dgl. Die Erfindung betrifft eine Handharmonika o.
dgl. mit einer Einrichtung zur Erzielung einer Vibratowirkung.
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Bei den bekannten Instrumenten dieser Art ist dem Spielenden die Erzeugung
der Vibratowirkung praktisch deshalb nicht möglich, weil er zu diesem Zwecke während
des Spielens außer den Tasten des Instruments auch noch dauernd ein Hebelgestänge
bewegen müßte, daß mit einer Klappenschwellvorrichtung verbunden ist, durch deren
Bewegung die Schallaustrittsöffnungen mehr oder weniger abgedeckt werden. Dieser
Nachteil wird durch die Erfindung vermieden, durch die außerdem noch die Erzielung
einer Tremolowirkung ermöglicht wird.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß die Stimmstöcke in
an sich bekannter Weise durch eine metallene Querwand mit besonderen Öffnungen für
die Luftzuführung zu den Zungenstimmen abgedeckt sind und daß ein Teil der Öffnungen
der Querwand durch ein vom Spielenden zu bedienendes Absperrorgan mehr oder weniger
oder gänzlich geschlossen werden kann, während die übrigen Luftdurchtritts, öffnungen
der Querwand während des Spielens fortlaufend selbsttätig durch ein weiteres Absperrorgan
geöffnet und geschlossen werden, das einerseits durch die Bewegung des einen Balgrahmens
des Instruments beim Auseinanderziehen des Balges und andererseits durch eine sich
hierbei spannende Feder beim Zusammendrücken des Balges gesteuert wird, derart,
daß bei gänzlichem Offenstehen der vom Spielenden absperrbaren Öffnungen der Querwand
ein normales Spiel, bei teilweisem Offenstehen dieser Öffnungen jedoch eine Vibratowirkung
und, wenn diese Öffnungen gänzlich geschlossen sind, eine Tremolowirkung erzielt
wird.
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Auf der Zeichnung ist eine mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung
ausgerüstete Handharmonika in Abb. z im Aufriß, teilweise geschnitten nach Linie
A-B der Abb. 2, in Abb. 2 in einem Querschnitt nach Linie C-D der Abb. z, und in
Abb. 3 bei abgenommenem Oberteil des Instruments im Grundriß dargestellt. Abb. q.
zeigt in größerem Maßstabe einen Querschnitt nach Linie E-F der Abb. 3.
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Das Instrument besteht aus dem Oberteil a mit den strichpunktiert
angegebenen Diskantstiminstöcken a1 und dem oben angesetzten Klaviaturträger a2
sowie aus dem mittleren Balgteil b mit dem Balgrahmen b1, an dem der Oberteil a
lösbar befestigt ist, und aus dem unten an dem Balgteil b festen Unterteil c, auf
dem die in den Balg b hineinragenden, ebenfalls strichpunktiert angegebenen Baßstimmstöcke
cl sitzen, Die Baßstimmstöcke cl sind gemeinsam durch eine muldenartige, beiderseits
offene Blechhaube e aus Aluminiumblech o. dgl. abgedeckt, die mit ihren unteren
Rändern auf dem Unterteil ö befestigt ist, so daß der auf die Baßstimmen zur Wirkung
zu bringende Luftstrom nur von den Seiten her zu den Baßstimmen gelangen kann. Hierdurch
wird ein übermäßiges Abbiegen der Belederung der Baßstimmen von
ihrer
Unterlage vermieden, und es werden beim Spielen weiche Baßtöne erzielt. Der Balgteil.b
ist oben durch eine an dem Balgrahmen bl-dicht befestigte, aus Aluminiumblech oder
einem geeigneten anderen Stoff bestehende Platted.in bekannter Weise abgedeckt,
durch die der :Diskantteil a und der Baßteil c des Instruments voneinander getrennt
werden. Die Platte .d besitzt an ihrer in den Abb. z und 3 linken Seite zwischen
den Enden der Baßstimmstöcke cl und der diesen gegenüberliegenden Balgwand: acht
in gleichen Abständen voneinander auf einer Kreislinieangeordnete Durchbohrungen
f und. neben diesen vier ebenfalls auf einer Kreislinie liegende Durchbohrungen
g, deren Durchmesser; größer ist als derjenige der Durchbohrungen f. .Der den Diskantstimmen
aus dem Balg b zuzuführende Luftstrom kann also nur durch die Bohrungen
f, g' der Platte d; d. h. ebenfalls nur von der Seite her, zu denDiskantstimmen
gelangen, wodurch ein übermäßiges: Abbiegender Belederung der Diskantstimmen von
ihrer Unterlage vermieden und weiche Diskanttöne erzielt- werden. Durch die Anordnung
der Abdeckungshaube e der Baßstimmstöcke .und :der Abdeckplatte.d des Balges b wird
daher ein besseres Legato- bzw. Stakkatospiel ermöglicht als bei den bekannten Handharmoniken.
Ferner vermögen infolge der Vermeidung des übermäßigen Abbiegens der Be-:lederungen.der
:Baß- und .Diskantstimmstöcke die Belederungen stets in ihre -ursprüngliche Lage
zurückzukehren. Die Abdeckplatte d bildet außerdem eine wirksame Versteifung. des
Balgrahmens.bl.
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'Im'Mittelpunkt der, durch die :Durchbohrungen - f der Platte
d gehenden Kreislinie ist an der Platte d eine diese senkrecht nach unten.
durchsetzende kleine Achse =h befestigt,- die außerdem durch die beiden Lagerschilde
i, k eines Lagergehäuses -hindurchgeführt ist, .das .mit seinem-Lagerschild i unten
an- der Platte-d anliegt und befestigt ist. Das Lagerschild i .weist acht Durchbohrungen
il auf, die den-gleichen Durchmesser . wie die Durchbohrungen f. der Platte d 'besitzen
und sich: mit diesen decken. Auf der -Achse h sind lose - drehbar zwei ein . rollenartiges
Stück miteinander bildende- Scheiben 1, m angeordnet, die unter - der Wirkung
einer die Achse h umgebenden und sich. einerseits gegen das Lagerschild k. sowie
andererseits gegen die -Scheibe n2 stützenden kurzen Schraubenfeder-.ml -stehen,
welche die Scheibe L mit ihrer oberen Seitenfläche elastisch gegen das Lagerschild
i drückt. Die obere Seitenwandung der Scheibe l weist acht Durchbohrungen l? auf,
die den. gleichen Durch--messer wie die Durchbohrungen f der Platte d besitzen-
und.so.angeordnet sind, daß sie bei-ge--wissen'-Winkelstellungen der -Scheibe
l sich mit den Durchbohrungen il des .Lagerschildes i und den Durchbohrungen-
f derPlatte d decken. -Auf die Scheibe.m ist- eine Spiralfedern aufgewickelt
und mit ihrem einen Ende an der Nabe der Scheibe m, mit ihrem anderen Ende dagegen
an einem Distanzbolzen des Gehäuses i, k befestigt. An der Nabe der Scheibe
l ist das eine Ende einet Schnur o befestigt, die über eine unten an der Platte
d gelagerte Schnurrolle o1 geführt und mit ihrem anderen Ende an dem unteren Balgrahmen
c des Instruments befestigt ist. Die Anordnung der Schnur o und der Spiralfeder
n ist so- getroffen, daß bei zusammengefaltetem Balg b die Schnur o zu einem erheblichen
Teil auf die Scheibe L aufgewickelt und die Spiralfeder n entspannt ist'
oder eine geringe Vorspannung 'besitzt. Auf der Platte d ist über deren Durchbohrungen
g konzentrisch zu diesen ein achtzähniges Schaltrad P gelagert, das mit seiner Achse
die Platte d senkrecht durchsetzt ünd durch eine seine Achse umgebende, sich einerseits
von unten gegen die Platte d und andererseits gegen eine Mutter der Schaltradachse
stützende -kurze Schraubenfeder q gegen die Platte d gedrückt wird. Das Schaltrad
P hat vier Durchbohrungen P1, deren Durchmesser demjenigen der Durchbohrungen g
der Platte d entspricht und die in gleichen Abständen voneinander im "Kreise so
angeordnet sind, daß sie je der Zahnflanke je eines der Schaltradzähne gegenüberliegen
und sich bei gewissen Winkelstellungen des Schaltrades p mit den Durchbohrungen
g der Platte d decken. :Das Schaltrad pkann mittels einer im Oberteil a des Instruments.
in Grenzen längs verschiebbaren Schaltstanger gedreht werden, die mittels einer
.an. einem von ihr abgekröpften Armbefestigten Federklinke s in die Verzahnung des
Schaltrades eingreift. Die Schaltstange y durchsetzt die beim Spielen gegen den
Kopf des Spielenden gerichtete Stirnwand des Oberteiles.a des Instruments, ragt
ein gewisses Stück aus diesem heraus.und trägt dort an ihrem Ende eine Druckplatte
t, auf die der Spielende mit seinem Kinn zu .wirken vermag. Innerhalb des Oberteiles
a ist die Schaltstange r teilweise von einer Schraubenfeder u- umgeben, die mit
ihrem einen-Ende an der Schaltstange y, mit @ ihrem . anderen Ende dagegen an der
er--wähnten Stirnwand des Oberteiles a befestigt ist. -Die Schraubenfeder zs - hat
das Bestreben, die Schaltstange r in der aus den Abb.,x.und 3 ersichtlichen Stellung
zu halten, in der sich diese mit ihrem .abgekröpften Arie gegen ein -als Lager der
Schaltstange . dienendes Böckchen v stützt. -Ein zweites Anschlagböckchen w ist
in solcher Entfernung von Lager v innen an dem Oberteil a befestigt, daß am Ende
der durch entsprechendes Hineinschieben der Schaltstange r in das Oberteil
a bewirkten Weiterschaltung des Schaltrades .P um einen Zahn die Schaltstange
y an das Anschlagböckchen w anstößt. Die Feder.u ist dann gespannt, so -daß sie
nach erfolgter Freigabe der Schaltstange y. diese -.wieder in ihre ursprüngliche
Stellung
Abb. i und 3 zurückbewegt, wobei die -Schaltklinke s sich
auf dem -Schaltrad p um einen Zahn zurückbewegt.
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Auf der Zeichnung befinden sich das Schaltrad p und die Scheibe l
je in einer Stellung, in denen sich die Durchbohrungen p1 des Schaltrades p mit
den Durchbohrungen g der Abdeckplatte d und die Durchbohrungen
h der Scheibel mit den Durchbohrungen f der Abdeckplatte
d
decken. Zieht man jetzt den Balg b auseinander, so wird dadurch der auf
der Scheibe l aufgewickelte Teil der Schnur o von der Scheibe l abgezogen, wodurch
diese und die Scheibe m in einem gewissen Drehsinne in Drehung versetzt werden und
die Spiralfeder n gleichzeitig gespannt wird. Beim darauffolgenden Zusammendrücken
des Balges werden die Scheiben 1, m
durch die Wirkung der sich entspannenden
Spiralfeder n ebenfalls, jedoch im umgekehrten Sinne wie vorher in Drehung versetzt
und die Schnur wieder auf die Scheibe 1 aufgewickelt. Es erfolgt also beim Spielen
ein dauerndes Drehen der Scheiben 1, m und damit fortlaufend ein abwechselndes
Öffnen und Schließen der Durchlaßöffnungen f der Platte d. Dies ist
jedoch ohne Wirkung auf die Tonbildung, da der Luftstrom fast in seiner ganzen Größe
durch die Durchbohrungen g und p1 der Platte d und des Schaltrades p zu den Stimmstöcken
gelangt. Es wird daher bei der auf der Zeichnung angegebenen Stellung des Schaltrades
p eine normale Tonbildung beim Spielen erzielt. Wird dagegen das Schaltrad p um
einen Bruchteil seiner Zahnteilung gedreht, so daß die Durchbohrungen g der Platte
d durch das Schaltrad zum Teil verdeckt werden, so geht der Luftstrom fortlaufend
abwechselnd einmal nur durch die verengten Durchbohrungen g und das andere Mal in
erheblich kleinerer Menge durch die Durchbohrungen g und'# durch die Durchbohrungen
f der Platte d. Der Luftstrom wird dadurch dauernd in leichte Schwingungen versetzt,
wodurch ein Vibratospiel entsteht. Schaltet man das in seiner Stellung Abb. i und
3 befindliche Schaltrad p um eine ganze Zahnteilung weiter, so werden die Öffnungen
g der Platte d durch das Schaltrad p gänzlich verschlossen, so daß der Luftstrom
jetzt nur noch durch die Öffnungen f der Platte d zu den Stimmstöcken gelangen kann.
Da die Öffnungen f beim Spielen infolge der hierdurch bewirkten dauernden Drehung
der Scheibe 1 fortlaufend in kurzen Intervallen geschlossen und geöffnet werden,
so wird hierbei der Luftstrom in kurz aufeinanderfolgende starke Schwingungen versetzt
und dadurch ein Tremolospiel erzeugt.
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Von den sich ineinanderdrehenden bzw. aufeinandergleitenden beiden
Flächen der einzelnen Teile der Vorrichtung ist zweckmäßig die eine mit Achsentuch
bekleidet, um störende Geräusche beim Spielen zu vermeiden.