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Vorrichtung zur Bedienung von Tasteninstrumenten Die Erfindung betrifft
selektive Regelungsorgane, die derart auswechselbar sind, daß sie in verschiedenen
Kombinationen zusammengestellt werden können und demgemäß verschiedene gewollte
Wirkungen oder Ergebnisse hervorbringen. Die Anordnung der genannten Regelungsvorrichtung
in einer gegebenen Ordnung kann nach einem bestimmten Plan, einer Aufzeichnung oder
Notenfolge als Anleitung zur Zusammenstellung der Regelorgane erfolgen. Der Gegenstand
der Erfindung ist mannigfacher Anwendungen fähig, und obwohl im folgenden eine bestimmte
Anwendungsart beschrieben ist, kann die Erfindung auch auf andere Gebiete erstreckt
werden. Eines der Hauptrnerkmale der Erfindung ist die Schaffung einzeln abnehmbarer
Regelungs- oder Bedienungsorgane in Form von Paßstücken, deren jedes einem bestimmten
Zeichen oder einer bestimmten Maßnahme entspricht. Diese Organe können in beliebiger
Folge angeordnet werden und dadurch durch ihr Anschlagen in der gegebenen Reihenfolge
bestimmte Ergebnisse erhalten werden. Bei Anbringen der Vorrichtung auf der Klaviatur
eines Klaviers z. B. entspricht jedes der einzelnen Paßstücke einer bestimmten Note
und bewirkt deren Anschlagen; dabei sind diese Organe mit einer entsprechenden Bezeichnung
versehen, so daß der Spieler weiß, welche Note beim Anschlagen erklingt. Nach systematischer
Anordnung werden die Organe eins nach dem andern niedergedrückt, bewirken hierdurch
das Anschlagen der gewünschten Tastenfolge und spielen demgemäß die Noten entsprechend
der Aufzeichnung oder Notenschrift, nach welcher ihre Anordnung vorgenommen ist,
und geben also die entsprechende Melodie wieder.
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Die Erfindung ist allgemein auf Musikinstrumente anwendbar und besonders
geeignet zum Spielen solcher Instrumente, bei denen die Hervorbringung der Töne
durch bestimmte Teile, wie Tasten, Hebel, Mundstücke, pneumatische oder elektrische
Vorrichtungen oder Kontakte beliebiger Art, bewirkt wird. Bei der im folgenden beschriebenen
Ausführungsform ist die Erfindung insbesondere anwendbar als Zubehör oder Hilfsvorrichtung
zum Spielen von mit Klaviatur versehenen Instrumenten, z. B. Klavier, Orgel, Harmonium
oder Glockenspiele, bei denen sich die die Noten bedienenden Tasten im Augen- und
Fingerbereich des Spieles befinden. -Ein Zweck der Erfindung bei ihrer Anwendung
auf Musik ist die Schaffung einer Vorrichtung, mittels deren eine im Spielen von
Musikinstrumenten nicht ausgebildete Person instand gesetzt wird, auf einem solchen
Instrument eine Melodie entsprechend einer gegebenen Notenschrift in der Weise zu
spielen, daß sie diese Notenschrift mechanisch nacheinander verfolgt und - ihr entsprechend
eine Reihe einzelner Paßstücke in unmittelbarer Folge anordnet, worauf diese Paßstücke
einfach eins nach dem andern niedergedrückt
werden. Gleichzeitig
ist der Spieler dadurch in den Stand gesetzt, eine bestimmte gewünschte Note mehrere
Male hintereinander anzuschlagen, wenn er gerade diese Note genau hören und beobachten
will; bei einer solchen Wiederholung wird er durch die Bezeichnungen der einzelnen
Paßstücke unterstützt. Gleichzeitig kann der Spieler auch die Bewegung der verschiedenen
Tasten der Klaviatur bei ihrer Bewegung durch die kombinierten Paßstücke beobachten
und hat auf diese Weise eine Hilfe, um die aufgezeichnete Melodie auch durch unmittelbares
Anschlagen der Tasten; spielen zu lernen.
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Ein weiterer Zweck der Erfindung ist, eine Vorrichtung zu schaffen,
bei der durch kleine Änderungen oder Vergrößerungen bestimmter Teile der Bereich
oder die Zahl der Wirkungen oder mechanischen Bewegungen ünd dem entsprechend der
dadurch erzeugten musikalischen Töne durch Anwendung der Permutations- oder Kombinationstheorie
erheblich erweitert werden kann. In der vorliegenden Ausführungsform der Erfindung
wird diese Theorie durch die folgenden zusammenwirkenden Teile zur Anwendung gebracht:
Eine Gruppe einzeln abnehmbarer, durch Fingeranschlag zu bedienender Notenregelungsorgane,
ein Satz dazugehöriger Auslöser, ein Satz Wähler, ein Satz Hämmer oder Kolben für
die Tasten der Klaviatur des Instruments, von denen jeder einen schwenkbaren Antriebshebel
und eine gemeinsame Stange für sämtliche Antriebshebel hat. Diese Stange wirkt aber
jeweils nur auf den einen Antriebshebel, der in ihre Bahn geführt wird. Das Herunterdrücken
einer bestimmten Zusammenstellung der genannten Auslöser durch eines der Paßstücke
bewirkt bei den übrigen Teilen der Vorrichtung die selektive Bewegung der Teile,
durch welche eine und nur eine Note des Instruments angeschlagen wird. Jedes dieser
Organe ist darauf eingerichtet, eine bestimmte Kombination, d. h. eine bestimmte
Zahl aus einer möglichen größeren Zahl, von Auslöserahmen herunterzudrücken, derart,
daß diese Kombination von dem durch die übrigen Noten regelnden Elemente bedienten
Kombinationen verschieden ist.
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Es werden also bei Vorrichtungen zur Bedienung von Tasteninstrumenten,
insbesondere Tastenmusikinstrumenten, bei denen durch Tasten einer Hilfsklaviatur
zugeordnete Tasten der Hauptklaviatur mit Hilfe einer zwischengeschalteten Wählervorrichtung
angeschlagen werden, auswechselbare Paßstücke, z. B. Blöcke, angewendet. Die Form
dieser Blöcke entspricht j e einer bestimmten Kombination der Glieder der zu schaltenden
Wählervorrichtung. Die genannten Paßstücke können einzeln in jeder gewünschten Reihenfolge
angeordnet werden, und jedes Organ bedient eine bestimmte Taste der Hauptklaviatur.
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Dabei sollen durch j e auf eine Taste der Hauptklaviatur Übertragungsglieder
wirken, die entsprechend dem jeweilig angeschlagenen Bedienungsorgan durch die Wählervorrichtung
in die Bahn einer gemeinsamen Anschlagleiste eingerückt werden.
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Die auswechselbaren Bedienungsorgane können mit Zinken versehen sein,
die in bestimmter Stellung zueinander entsprechend einer bestimmten Note angeordnet
sind und mit Wählern zusammenwirken, die ihrerseits Zinken tragen, welche denen
der Steuerorgane entsprechen und ihnen gegenüberstehen.
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Die Bedienungsorgane können umsteckbar sein, so daß nach dem Umstecken
die durch die umgekehrte Reihenfolge der Zinken gegebene Kombination zur Wirkung
kommt. Auch können auf die Bedienungsorgane bekannter Weise Notenzeichen aufgesteckt
werden, die den Zeitwert der jeweilig anzuschlagenden Töne anzeigen.
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Zu bemerken ist, daß man bereits mit Blöcken gearbeitet hat. Diese
Blöcke dienten aber wesentlich anderen Zwecken und sind für den vorliegenden Zweck
nicht verwendbar.
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Die Anzahl der zur Verfügung über eine genügende Anzahl Noten erforderlichen
Kombinationen kann mit Hilfe der Theorie der Permutationen und Kombinationen erreicht
werden. Wenn z. B.. jedes Noten bedienende Organ derart konstruiert ist, daß es
von sechs verfügbaren Auslöserahmen drei bestimmte, und nur diese drei anschlägt,
ist die Anzahl der möglichen Kombinationen gemäß der genannten Theorie
Für den Fall, daß konstruktionsgemäß jedes Notenbedienungsorgan drei von sieben
Auslösevorrichtungen bewegt, wird die 1nögliche Anzahl von Kombinationen für @z
- 7 nach obiL-er Formel
Bei Konstruktion der Vorrichtung derart, daß jedes Notenbedienungsorgan vier von
acht oder fünf von zehn Auslösern bedient, ist nach der Theorie die mögliche Anzahl
von Kombinationen 70 oder 252. Es kann also eine sehr große Anzahl Kombinationen
erreicht werden. Bei der im folgenden beschriebenen Ausführungsform können zwanzig
Noten des Instruments bedient werden; jedoch können bei Anwendung der eben beschriebenen
Regelung 35, 70, 252 oder noch
mehr Noten verfügbar gemacht werden.
Der Tonbereich ist also praktisch unbegrenzt.
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Daraus geht hervor, daß gemäß der Kombinationstheorie jedes der Bedienungsorgane
oder Paßstücke eine bestimmte Kombination Auslöserahmen niederdrückt, und zwar nur
diese eine Kombination, die von jeder durch ein anderes Organ bedienten Kombination
verschieden ist; das gleiche trifft natürlich auch für die obenerwähnten 35, 7o
oder 252 Noten oder Töne zu.
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In den Zeichnungen ist Abb. i die perspektivische Ansicht eines gewöhnlichen
Klaviers, bei dem auf der Klaviatur die erfindungsgemäße tragbare Spielvorrichtung,
aufgesetzt ist, wobei die abnehmbaren notenbedienenden Teile entsprechend einer
gegebenen Notenfolge hintereinander angeordnet sind. Einer dieser Teile sowie die
von ihm bedienende Klaviaturtaste ist dabei in niedergedrückter Lage dargestellt,
Abb.2 zeigt einen Notenbogen, der erfindungsgemäß gestaltet ist und eine Melodie
enthält, nach welcher die bedienenden Teile in Abb. i angeordnet sind.
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Abb. 3 ist die perspektivische Ansicht eines Bedienungsorgans oder
Paßstückes in vergrößertem Maßstab; dabei kann jedes der Enden für das Notenzeichen,
wofür es bestimmt ist, verwendet werden.
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Abb. 4 ist die perspektivische Ansicht eines abgenommenen Schildes
zum Anbringen an einem der Paßstücke, Abb.5 die Seitenansicht eines solchen Paßstückes
mit aufgebrachtem Schild, teil-«-eise im Schnitt, Abb. 6 ist die Aufsicht auf vier
kombinierte Paßstücke hintereinander.
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Abb. 7 zeigt in ihrem oberen Teil in schematischer Darstellung drei
Paßstücke, auf denen die entsprechenden Noten aufgezeichnet sind; in dem unteren
Teil der Abbildung sind die gleichen Organe schematisch im senkrechten Schnitt dargestellt,
zusammen mit einem Teil von sechs unter ihnen angeordneten Auslösevorrichtungen,
wobei die Zinken der Bedienungsorgane beim Herabdrücken auf einen Teil der Auslöseorgane
einwirken.
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Abb.8 zeigt teilweise in schematischer Darstellung links die Seitenansicht
eines der schwenkbaren Wähler mit einem Teil der sechs Auslöserahtnen darüber; in
der Mitte und rechts sind zwei weitere Selektoren mit den darüber angebrachten Auslöserahmen
dargestellt. Diese Auslöserahmen bewegen sich nach oben und geben dabei die Wähler
frei, während die in Abb. 7 gezeigten Teile der Auslöserahmen durch die Paßstücke
unmittelbar niedergedrückt werden. Abb.9 zeigt in schematischer Weise die Auslöser
und die mit ihnen zusammenwirkenden Hebel der darunterliegendenWähler; hier bewirkt
das Hochheben einer Gruppe von Auslösern unter der Einwirkung eines Paßstückes das
Auslösen eines Wählers.
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Abb. io ist ein Vertikalschnitt in vergrößertem Maßstab der auf die
Klaviatur aufgesetzten Spielvorrichtung; letztere ist teilweise gezeichnet, wobei
die Einzelteile des Mechanismus sich in ihrer Ruhestellung befinden.
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Abb. i i ist eine der Abb. io entsprechende Seitenansicht, bei der
ein Teil des Deckels der Spielvorrichtung weggelassen ist; hier sind die Einzelteile
in der Lage dargestellt, die sie beim Niederdrücken eines Paßstückes zwecks Anschlagens
einer Note annehmen.
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Abb. 12 zeigt den mit Gegengewicht versehenen Haupthebel, teilweise
im Schnitt. Abb.13 ist die perspektivische Ansicht einer der schwenkbaren Anschlagvorrichtungen
mit dem schwenkbaren Bewegungshebel. Die Vorrichtung wird durch den zugehörigen
Wähler in den Wirkungsbereich des Haupthebels gebracht.
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Abb.14 ist die verkleinerte Ansicht der Spielvorrichtung im waagerechten
Schnitt nach der Linie 14-4 der Abb. io.
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Abb. 15 ist eine vergrößerte Vorderansicht der Vorrichtung in Spielstellung
auf der Klaviatur, teilweise im senkrechten Schnitt.
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Abb. i 6a (unterhalb der Abb. 3) zeigt eine abgeänderte Form des Schildes
für die Paßstücke.
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Abb. 16 ist ein senkrechter Schnitt durch eine abgeänderte Ausführungsform
der Erfindung, bei der die Anordnung so getroffen ist, daß zum Antreiben etwa gewünschter
Vorrichtungen, z. B. Puppen o. dgl., denen eine Folge von bestimmten Bewegungen
erteilt werden soll, eine Anzahl Seile oder Schnüre bewegt wird.
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Abb. 17 entspricht der Abb.. 16, nur ist dabei die Vorrichtung auf
der Tastatur einer Schreibmaschine angebracht, die durch die Paßstücke bedient werden
soll.
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Abb. 18 zeigt eine Anzahl zur Bedienung der Tasten der Schreibmaschine
angeordnete Paßstücke in perspektivischer Ansicht.
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In Abb. 1, 15 und io ist i ein Klavier, dessen Saiten mittels der
üblichen aus einer Reihe weißer Tasten 2 und einer Reihe schwarzer Tasten 3 bestehenden
Klaviatur angeschlagen werden; das Spielen erfolgt in der Weise, daß die Tasten
von dem Spieler mittels der Finger in der beim Spielen .des Instruments üblichen
Weise angeschlagen werden.
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Die erfindungsgemäße Spielvorrichtung, die als Zubehör zu der Klaviatur
eines
Musikinstruments gedacht ist, besteht aus einem Gehäuse q.,
das als Miniaturklavier mit einem schmäleren Oberteil über einen breiteren Hauptteils
dargestellt ist; daran ist die aus den Notenbedienungsorganen oder Paßstücken bestehende
Klaviatur 6 angebracht. Das Gehäuse sitzt unmittelbar auf der Klaviatur des Klaviers
auf und hat an der Stirnseite zwei vorspringende Teile 7, 7, die nach unten über
die Vorderenden der weißen Tasten übergreifen und auf der vorderen Querleiste der
Klaviatur ruhen. Diese Teile sind mit Halteschrauben 8, 8 versehen, die zwecks Schonung
des Rahmens gepolstert sind.
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Die Halteschrauben können zur Anpassung an verschiedene Abmessungen
je nach der Bauart des Klaviers verstellt werden. Eine Nut 7' (Abb. io) ist an der
Innenfläche jedes der Vorsprünge 7 angeordnet zur Aufnahme des vorspringenden Teils
am Ende der weißen Tasten 2, auf diese Weise wird die Spielvorrichtung festgehalten,
wenn sie über die Klaviatur nach hinten geschoben wird und gleichzeitig verhindert,
daß sie vorn hochklappt.
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Der untere Teil des Gehäuses 4. hat in seinem Innern in einer waagerechten
Reihe angeordnete, schwenkbare Schlaghebel io, io' (in der Abb. im ganzen 2o), die
die gleiche Anzahl von Tasten der Klaviatur bedienen. Die Schlaghebel sind in gleicher
Höhe angeordnet und sind an ihrem hinteren Ende um eine waagerechte Achse i i schwenkbar.
Diese Achse läuft quer durch den Kasten q., der am Boden offen ist. Die Schlaghebel
selbst ruhen auf je einer Taste und werden demgemäß nach Niederdrücken der Taste
durch deren Zurückgehen in die AnfangsStellung ebenfalls wieder in ihre ursprüngliche
Lage gebracht. Die Schlaghebel erstrecken sich nach vorn bis über die Enden der
schwarzen Tasten 3, und jeder Hebel, der auf eine weiße Taste wirkt, ist mit einem
abwärts gerichteten Teil 12 verbunden, der vorteilhaft an der die Taste anschlagenden
Stelle gepolstert ist; die Schlaghebel für die schwarzen Tasten schlagen diese an
den Punkten 13 an.
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Die Schlaghebel io für die schwarzen Tasten sind an ihren Enden mit
j e einem fingerartigen Ansatz 14 versehen, der schwarz gefärbt ist, um anzuzeigen,
daß er eine schwarze Taste bedient, da diese durch den Aufsatz dem Gesichtskreis
des Spielers entzogen und diesem nicht zugänglich -sind. Diese Anordnung gestattet
dem Spieler, jede beliebige schwarze Taste mittels der Schlaghebel anzuschlagen,
wenn er die Melodie unmittelbar auf der Klaviatur aus dem Gedächtnis oder nach der
Notenschrift, nach welcher die Schlagorgane angeordnet sind, spielen will. Die genannten
Fingeransätze 14 reichen durch die Öffnungen 15 in der Wand des Aufsatzes ¢ hindurch
und sind leicht zugänglich.
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Die Schlaghebel io sind mit je einem Schlitz 16 versehen, in welchem
bei 17 ein zweiarmiger Schwinghebel 18 angelenkt ist. Dieser ist L-förmig gestaltet,
und sein Drehpunkt 17 liegt an der Verbindungsstelle der beiden Arme etwas einwärts
von der Mittellinie des längeren L-Armes, so daß der Schwinghebel sich nach innen
zu bewegen strebt, wobei sein längerer Arm derart geneigt wird, daß er durch die
gemeinsame Achse erfaßt wird; das Gewicht des kürzeren Armes ist größer als das
des langen, wodurch die Bewegung des Ganzen in den Bereich des Haupthebels 23 erleichtert
wird. Um das aus dem Zusammenstoßen der Teile entstehende Geräusch zu verringern,
ist der kurze Arm jedes Schwinghebels mit einem Polster i9 und das Ende des langen
Armes mit einem Polster 2o versehen; letzteres hat einen Vorsprung 21, um den längeren
Schwinghebel genau unterhalb des Haupthebels zu halten.
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Jeder Schwinghebel 18 wird von einem Wähler 22 bedient, der seine
Bewegung in die Arbeitsstellung unter dem vorderen Teil des Haupthebels 23 bewirkt.
Die Wähler haben Y-artige Hauptform, wobei der nach unten gehende Arm zwischen die
Glieder des zugehörigen Schwinghebels 18 reicht, die innere Seite des vorderen Gliedes
berührt und den Schwinghebel normalerweise außer Bereich des Haupthebels 23 hält.
Die Enden der Wähler sind ebenfalls zur Vermeidung von Geräusch bei 24 gepolstert.
Von den Armen des Wählers ist der eine, 25, kürzer als der andere, 29; dieser wird
um eine in dem Gehäuse gelagerte horizontale Welle 27 gedreht. Dieser kurze Arm
25 ist mit einer Öffnung 26 (Abb. 15) versehen, um freien Durchtritt des nach vorn
gehenden Armes des Gegengewichts 28 zu gestatten, wodurch gleichzeitig der seitliche
Abstand der Wähler auf ihrer gemeinsamen Welle 27 gesichert wird.
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Der lange Arm 29 des Wählers 22 erstreckt sich nach rückwärts und
ist an seiner oberen Seite mit Zinken 30, 31 und 32 versehen, die nach oben gehen
und in der Breite einen geringen Unterschied aufweisen; ebenso sind ihre Zwischenräume
bei den verschiedenen Wählern verschieden. Unter Umständen sind auch zur Vereinfachung
der Bauart zwei Zinken zu einem vereinigt. Da immer nur ein Wähler auf einmal in
Tätigkeit gesetzt wird, bestimmt die Bauweise und Anordnung der Zinken eines Wählers,
welcher Wähler zur Wirkung gebracht wird; die wirkenden
Zinken jedes
Wählers entsprechen, genau denen eines Notenbedienungsorgans oder Paßstückes, das
im folgenden beschrieben werden soll. Auch die Zinken der Wähler sind zur Vermeidung
jedes Geräusches zwischen ihnen und den Auslösern mit Polstern 33 versehen.
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Die Auslösevorrichtung in der erfindungsgemäßen Konstruktion besteht
aus sechs Einheiten, von denen jeweils drei zusammen bewegt werden, da die Regelungsorgane
zur Bedienung dreier Einheiten von sechs bestimmt sind. Diese Auslöser sind als
rechteckige Rahmen 34, 35, 36, 37, 38, 39 vorzugsweise aus Metall ausgeführt und
derart ineinander angeordnet, daß die von ihnen umschlossene Fläche von dem äußersten
Rahmen 34 nach dem innersten 39 stetig abnimmt. Die Rahmen befinden sich normalerweise
in horizontaler Lage, und ihre Längsachsen erstrecken sich in der Längsachse des
Gehäuses, so daß eine Langseite jedes Rahmens in der rückwärtigen Hälfte dem Angriff
der Wählerzinken und die andere Langseite in der vorderen Hälfte dem Angriff der
Bedienungsorgane oder Paßstücke von oben dargeboten wird. Die Schmalseite der Auslöserahmen
sind von der Welle 27 lose durchdrungen, um welche die Wähler schwingen. Die genannte
Welle liegt außerhalb der Mittellinie derart, daß sie den vorderen Längsseiten der
Rahmen näher liegt als den hinteren. Die vorderen Längsseiten der Rahmen haben also
das Bestreben, aus der waagerechten Lage nach oben zu schwingen und in entsprechendem
Maße die darüber befindlichen Bedienungsorgane oder Paßstücke 40 zu stützen, die
mit den vorderen Teilen der Rahmen in unmittelbarer Berührung stehen.
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Die Paßstücke 4o sind nebeneinander nach Art einer Klaviatur angeordnet;
sie sind voneinander unabhängige lose Teile, die in dem Halter 44 in einer Reihe
eingesetzt werden können und von diesen in der gewählten Anordnung gehalten werden.
Der Halter dient gleichzeitig als Führung für die senkrechte Bewegung der Glieder
bei deren Niederdrücken und Zurückgehen in die Anfangsstellung. Das N iederdrücken
jedes Regelungsorgans 4o drückt drei von den sechs Auslöserahmen nieder; diese schlagen
die -Seitenteile 23a des Haupthebels 23 an, die ihrerseits in Lagern 42 schwingen.
Diese Lager sind in an der Rückwand des Gehäuses .t befestigten Trägern 43 angeordnet.
Die genannten Seitenteile sind an ihren inneren Enden durch einen starken Streifen
48 verbunden, der aus schwerem Material sein kann, um als Gegengewicht zu wirken.
Die Abwärtsbewegung dieses Gegengewichts ist durch einen Anschlag 45 begrenzt. Beim
Niederdrücken der vorderen Längsseiten der Auslöserahmen werden die hinteren Langseiten
gehoben und lösen dabei einen der Wähler 22 aus, der wiederum die Bewegung des zugehörigen
Schwinghebels 18 nach innen in die Bahn des abwärts gehenden Haupthebels 23 bewirkt;
dieser selbst wird durch das Herabdrücken der. vorderen Langseiten der Auslöserahmen
nach unten gedrückt (Abb.ii). Vorzugsweise sind die Schwinghebel 18 in ihrem hinteren
Teil schwerer ausgeführt als in dem vorderen und die Wähler 22 vorn schwerer als
hinten, beides zu dem Zweck, daß sie beim Auslösen schnell ansprechen, ohne daß
das notwendige Gewicht der auslösenden Teile der Auslöser unnötig vermehrt wird,
damit die Wähler und schwenkbaren Schwinghebel bei Nichtgebrauch niedergehalten
werden, ohne daß beim Niederdrücken eines Paßstückes 40 zu viel Kraftaufwand erfordert
wird.
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Obwohl die Paßstücke 4o aus leichtem Stoff oder Holz bestehen, wird
doch vorzugsweise ein Teil des toten Gewichts dieser Teile durch Anbringung von
Gegengewichten 28 aufgenommen. Diese Gegengewichte sind auf einem Stab 75, der in
Trägern 76 befestigt ist, schwingbar in der gezeichneten Weise derart angebracht,
d.aß sie mit den Auslöserahmen nicht zusammenstoßen können. Die Naben 47 der Gegengewichte
stoßen aneinander und sichern eine gleichmäßige Entfernung der Gewichte voneinander.
Das vordere Ende des Gegengewichts 28 ist derart angeordnet, daß das untere Ende
des Bedienungsorgans oder Paßstückes 40 auf ihm aufliegt und so das Gewicht des
Bedienungsorgans von den Auslöserahmen wegnimmt; hierdurch wird das zum Hochhalten
der Blöcke notwendige Gewicht der auslösenden Teile der Auslöser vermindert, ebenso
das Gewicht, das nötig ist, andere Teile bei Nichtgebrauch niederzuhalten.
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Die Paßstücke 4o sind lose Teile, haben eine oder mehrere mit ?Totenzeichen
versehene Flächen und sind dazu bestimmt. Seite an Seite in einer bestimmten Ordnung
in den Halter 44 eingesetzt zu werden und dann eine Spieltastatur für den Spieler
zu bilden. Diese Glieder sind von gleichen Abmessungen und im waagerechten Schnitt
I-förmig gestaltet. Ihr Hauptteil 49 ist also eine Rippe oder ein Steg und bildet
den Fingerkontakt, auf welchen der Finger zum Niederdrücken der Tasten aufgelegt
wird. Die Enden der Glieder gleiten zwischen Rippen So, die in den entgegengesetzten
Seiten des Halters angebracht sind; diese Enden dienen gleichzeitig dazu, die Glieder
seitlich voneinander entfernt zu halten. Die Rückwand des Halters
ist
mit einem weichen Stoff 51 ausgefüttert, an dem die Glieder anliegen, um so deren
Geräusch bei ihrer senkrechten Bewegung zu dämpfen. Die Stirnwand des Halters ist
mit einem durchsichtigen Teil 52 versehen, durch welchen die vorderen die Notenzeichen
tragenden Flächen der geordneten Glieder deutlich von dem Spieler gesehen und gelesen
werden können.
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Beim praktischen Gebrauch wurde .gefunden, daß der beschriebene J-förmige
Querschnitt der Glieder 4o den Vorteil bietet, daß er die Länge des von den Gliedern
gebildeten Spielbrettes erheblich verkleinert gegenüber der Verwendung von Blöcken
mit durchweg gleicher Dicke, und daß der schmale Grat 49 eine vollkommene Fingerberührung
ermöglicht unter vollständiger Vermeidung einer Berührung der benachbarten Glieder
beim Anschlagen.
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Um den notwendigen Vorrat der notenbedienenden Glieder 40 zu halbieren,
sind beide Breitseiten dieser Glieder mit Vorrichtungen zum Anbringen von Notenzeichen
versehen. Auf .diese Weise wird es ermöglicht. die Glieder umzudrehen, indem jede
der beiden Endflächen reit waagerechten Parallellinien 53, die als Notenlinien dienen,
versehen sind, und zur Aufnahme abnehmbarer Notenzeichen tragender Plättchen oder
Schilder 54 hergerichtet sind, derart, daß jedes dieser Schilder eine bestimmte
musikalische Note in der üblichen \otenschrift trägt. Diese Plättchen 54 bestehen
aus durchsichtigem Stoff, z. B. Zelluloid, und haben an ihrer Rückseite einen Befestigungshaken
55, der in eine in der Stirnfläche-des Blocks angebrachte Bohrung 56 eingreift (Abb.
4 und 5).
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In Abb. i6a ist eine abgeänderte Form der die 'Totenzeichen tragenden
Plättchen 5-#a dargestellt. Hier ist das Plättchen mit zwei gegenüberliegenden Flanschen
zum Umfassen der Kanten der Endfläche versehen und um sich an der Platte zu halten;
diese Form kann gleich gut an beiden Enden des Gliedes angebracht werden.
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Da bei der beschriebenen Form der Vorrichtung sechs Auslöser vorgesehen
sind, hat jedes der Paßstücke 4o notwendigerweise drei getrennte Angriffsstellen
zum Angriff der drei Auslöser; diese Angriffsstellen können in verschiedenen Arten
angeordnet sein. Eine Art ist die in den Zeichnungen dargestellte mittels Vorsprüngen
oder Zinken 6o, 61 und 62, die beträchtliche Länge besitzen, um tiefe Zwischenräume
für diejenigen von den Auslöserahmen 34. bis 39 zu gewinnen, die beim Niederdrücken
der drei anderen unbeeinflußt bleiben sollen (siehe Abb. i i ) .
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Um die richtige Wahl des von einem Paßstück 40 niederzudrückenden
Auslösers zu bestimmen, sind die Zinken für jedes Paßstück verschieden angeordnet
und ausgeführt, das eine verschiedene Note bei seiner Endwirkung auf die Klaviatur
des Musikinstruments anschlagen soll. Zu diesem Zweck sind die Zinken 6o, 61 und
6a in verschiedener Weise an den verschiedenen Paßstücken in bezug auf deren
Stirn- und Rückenseiten angeordnet, wie aus der schematischen Darstellung der Abb.
7 ersichtlich ist (.s. auch Abb. 3 und 5). In Abb. 7 ist das Paßstück 40 links 'unten
das gleiche, das in Abb. io und i i dargestellt ist, wo es in seiner :Y oten anschlagenden
Stellung in Verbindung mit der Gesamtvorrichtung dargestellt ist. Die Zinken dieses
Gliedes drücken die Auslöser 34, 36, 38 herab und lösen dadurch drei entsprechend
angeordnete Zinken 30, 31 und 32 eines Wählers 22 aus, wodurch dieser und nur dieser
Wähler zur Wirkung gebracht wird. In Anbetracht der Möglichkeit, jedes der Paßstücke
4o umzudrehen, werden, wenn z. B. das eben besprochene Paßstück in Abb. io und ii
unter Vertauschung seiner beiden Enden umgedreht wird, dessen Zinken 6o, 61 und
62 andere Stellungen einnehmen und infolgedessen die in der vorigen Stellung nicht
abgedrückten Auslöser 35, 37 und 39 herabdrücken. In den beiden besprochenen Beispielen
wirken die Zinken auf voneinander getrennte Auslöser, jedoch kommt es auch häufig
vor, daß benachbarte Auslöser herabgedrückt werden sollen; in diesen Fällen haben
die Zinken keine Zwischenräume, sondern sind miteinander verbunden (s. z. B. Abb.
3, 5 und 7 und Abb. 7 rechts). Da die Zinken des Wählers nach oben und die zugehörigen
des Paßstückes 40 nach unten stehen, sind die Zinken des Wählers gegenüber denen
des Paßstückes 40 umgekehrt angeordnet. Selbstverständlich kann die Taste des Instruments,
die durch eins der Bedienungsglieder 4o angeschlagen werden soll, an einer beliebigen
Stelle der Klaviatur liegen (s. z. B. Abb. i), wo das neunte Glied von links in
der angeordneten Reihe niedergedrückt ist und dabei das Anschlagen einer Klaviertaste
be%virkt hat, die eine ziemliche Strecke rechts davon abliegt. Um ein Eingreifen
der Zinken 6o, 61 und 62 an den Paßstücken in die schmale Kante der Auslöser 34
bis.39 zu gewährleisten, sind die angreifenden Enden der Zinken mit Einkerbungen
63 versehen.
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Jedes Paßstück 4o bewirkt bei seinem Niedergehen zwei getrennte Vorgänge.
Erstens bewirkt es, daß die Auslöser in dem ersten Teil ihres Abwärtsganges den
entsprechenden Wähler 22 genügend auslösen, um den von diesem bedienten Schwinghebel
i8
rückwärts in die Stellung zu bewegen, in der er den Schlag des Haupthebels 23 empfangen
kann. Zweitens bewirkt die Abwärtsbewegung des Paßstückes, daß die Auslöser, nachdem
sie eine geringe Strecke nach dem Haupthebel zu zurückgelegt haben, diesen niederdrücken,
worauf er dann den von dem Wähler gewählten Schwinghebel und dadurch wiederum den
Schlaghammer io, an welchen d°r Schwinghebel angelenkt ist, niederdrückt.
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Die Paßstücke 40 vollführen die beiden genannten Vorgänge schnell
hintereinander und verursachen dabei das Erklingen der gewiinschten Note, die ihrer
Bezeichnung entspricht, und nur dieser Note. Da jedes Glied diese Funktion ausführt,
ohne Rücksicht auf seine Stellung über den Auslösern, muß folglich, wenn diese Glieder
nach ihren Bezeichnungen ausgewählt und den Noten einer Melodie entsprechend aneinander
gereiht und in dieser Reihenfolge in den Apparat eingesetzt sind, beim einzelnen
Niederdrücken der Glieder nacheinander von links nach rechts auf dem Instrument,
auf das der Apparat aufgesetzt ist, die Melodie gespielt werden. Es wird also der
Erfindungszweck durch die beschriebene Anwendung der Theorie der Permutation und
Kombination auf die zusamtnenwirkenden Teile erreicht. Die Möglichkeit, die sich
aus dieser Theorie in der hier beschriebenen Konstruktion ergeben, bei der jeweils
drei von sechs Auslösern gleichzeitig durch die Einwirkung eines Paßstückes herabgedrückt
werden, sind aus der schematischen Darstellung der Abb.9 ersichtlich. Hier sind
die Wählerzinken 30, 31 und 32 in festgehaltener Stellung und demgemäß durch die
sechs darüber befindlichen Auslöser 34 bis 39 beherrscht dargestellt. Ein gleichzeitiges
Anheben dreier beliebiger Auslöser bewirkt hierbei das Auslösen sämtlicher Zinken
irgendeines Wählers, der diese Zinken trägt, löst aber dabei nur diesen einen Wähler
aus. Bei Betrachtung der Abb. 9 in Verbindung mit Abb. ; und 8 wird weiter ersichtlich,
daß die Zinken 6o, 61 und 62 der Paßstücke, denen die Wählerzinken gegenüberstehen,
den Wähler bestimmen, der durch die Zwischenteile oder Auslöser zur Wirkung gebracht
wird.
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Bei Bildung der verschiedenen Paßstücke der erforderlichen Reihe hat
jedes die gleiche Anzahl von Anschlagzinken, im gegebenen Fall drei, wegen der Kombination
von je drei Auslösern aus einer möglichen Anzahl von sechs, die durch jedes dieser
Glieder gleichzeitig bewegt werden. Diese drei Zinken sind mit Rücksicht auf die
sechs möglichen Stellungen angeordnet, die sie auf dem Paßstück haben können, derart,
daß sie jedem Paßstück eine besondere Verbindung von Zinken zuteilen, durch die
diesem Paßstück eine eigene von der aller andern Paßstücken verschiedene Kombination
von Zinken zugewiesen wird. Diese kennzeichnende Kombination jedes Paßstückes wird
einer bestimmten Note der von dem gesamten Satz der Paßstücke spielbaren Tonleiter
zugeteilt. Im vorliegenden Falle sind zwanzig Noten vom tiefen C bis zum hohen G
verfügbar. Hierbei ist jedes Paßstück mit der zugehörigen Note wie oben beschrieben,
bezeichnet oder etikettiert, und beim Einsetzen der losen Paßstücke werden diese
nach ihrer Notenbezeichnung entsprechend einer beliebigen gewöhnlichen musikalischen
Notenschrift ausgewählt. Selbst eine unerfahrene Person kann eine solche Notenschrift
beim Einsetzen der Glieder leicht verfolgen und dann durch Anschlagen dieser Glieder
die Melodie spielen.
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Weiter ist noch eine Farbenskala zur leichteren Erkennung des richtigen
Paßstückes vorgesehen, die die Auswahl der Paßstücke, z. B. durch ein Kind, erleichtert.
Z. B. ist auf dem Notenblatt der Abb. 2 die erste Note schwarz, die zweite und dritte
orange, und die vierte grün gefärbt (65, 66, 67, 68) ; die losen Paßstücke
.4o werden dann beim Zusammenstellen entsprechend diesen Farben ausgewählt und,
wie in Abb. i und noch deutlicher in Abb. 15 dargestellt ist, zusammengesetzt.
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Die mit Notenzeichen versehenen Platten 5..1. sind zur Angabe der
Zeit, d. h. der Notenlänge, z. B. als ganze, halbe, viertel oder achtel Noten bezeichnet
und dazu bestimmt, von dem Spieler auf den Paßstücken q.o einzeln angebracht zu
werden. Wenn diese zur Zusammenstellung in ihrem Halterahmen ausgeführt werden,
so daß außer der Wahl des jeder Note einer Notenschrift entsprechenden Paßstückes
auch die entsprechende Notenplatte ausgesucht und übereinstimmend mit der Notenschrift
an dem Paßstück angebracht wird. Der Spieler wird also instand gesetzt, beim Bedienen
der zusammengestellten Glieder auch die Zeit zu beachten und die einzelnen Glieder
demgemäß niederzudrücken. Bei Verwendung durchsichtiger Platten sind die Notenlinien
53, die auf den entsprechenden Gliedern aufgezeichnet sind, durch die Platte hindurch
sichtbar; diese letzteren sind entweder, wenn sie in der beschriebenen Weise mit
einem Öhr o. dgl. versehen sind, fest angebracht oder gleitend auf die Glieder aufgeschoben.
In jedem Fall ist die Platte auf dem zugehörigen Glied in der richtigen Stellung
zu den Notenlinien 53 angeordnet. In manchen Fällen kann ein Kind die Glieder nach
ihren Farben zusammenstellen und die Melodie ohne Rücksicht auf die Zeit spielen,
während in anderen Fällen das Kind besondere Sorgfalt darauf verwenden kann, auch
die
mit Zeitzeichen versehenen Platten auszusuchen.
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Weiter wird auf dem Notenblatt eine den Notenlinien entlang angeordnete
fortlaufende Zeichnung angebracht, auf welcher auch der Text des Liedes erscheint.
In Abb.2 der Zeichnung sind mit dem Text des Liedes in Einklang stehende Gegenstände
7o dargestellt.
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Wenn es gewünscht wird, kann der Halter 44 für die angeordneten Paßstücke
abnehmbar ausgeführt und zwei oder mehr solche Halter benutzt werden; es können
dann die Paßstücke in einem anderen Halter geordnet werden, während der eine in
Gebrauch ist.
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Die im vorstehenden beschriebene Vorrichtung ist im besonderen zum
Spielen eines gewöhnlichen Klaviers bestimmt; durch Abänderung einzelner Teile kann
jedoch die Erfindung zur Regelung oder Bedienung irgendeiner Anordnung, eines Instrumentes
oder Vorrichtung dienen, die zur Ausführung verschiedener durch gewisse Elemente
geregelter Vorgänge oder Funktionen dienen. Als solche Organe kommen z. B. Tasten.
Mundstücke, Hebel, Kontakte, Saiten oder Drähte in Betracht, z. B. kann die Vorrichtung
zur Bewegung von Marionetten, Wähl- oder Sortiermaschinen, Verkaufsmaschinen mit
Fingertasten oder Maschinen zum Sammeln verschiedener Waren dienen. Die Paßstücke
können auch zur Bedienung elektrischer Vorrichtungen dienen.
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In Abb. 16 ist die Anwendung der Erfindung zur Bewegung von Marionetten
oder sonstigen nacheinander zu bewegenden Gegenständen durch Schnüre ia gezeigt.
Diese Schnüre werden durch Winkelhebel2a, die auf einer Welle 3a in dem Gehäuse
4' eingebaut sind, bewegt. Die verschiedenen Winkelhebel werden durch die Schlaghebel
io' in der gleichen Weise bewegt, wie in vorstehender Beschreibung für die Schlaghebel
auf den Tasten einer Klaviatur beschrieben ist. Selbstverständlich entsprechen die
in der Abb. 16 dargestellten Teile genau den in den vorhergehenden Abbildungen gezeichneten
und mit entsprechenden Nummern versehenen Teilen; eine Wiederholung dieser Beschreibung
im einzelnen ist also nicht notwendig. Die Paßstücke 40' sind die gleichen lose
auswechselbaren Glieder wie die in den vorstehenden Abbildungen mit 4o bezeichneten
und können in der gleichen Weise angeordnet und aus einer Stellung in eine andere
umgeordnet werden, derart, daß jedes der Glieder unabhängig von seiner Stellung
in der Reihe die gleiche bestimmte Funktion ausübt.
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In Abb. 17 ist die Anwendung der Erfindung auf eine gewöhnliche Schreibmaschine
8o' gezeigt. Diese Maschine hat Fingertasten 87', die durch um die Wellen 86' schwenkbare
Hebel bedient werden. Diese Hebel werden durch die Teile 12' der Schlaghebel io'
niedergedrückt; die Schlaghebel io selbst werden in derselben Weise, wie vorstehend
für die Klaviertastatur beschrieben, betrieben. Auch hier sind die gleichen Bezugszahlen
verwendet wie in den vorhergehenden Abbildungen, so daß es unnötig ist, diese Teile
und ihre Funktionen nochmals zu beschreiben. In Abb. 18 ist eine Reihe von sechs
Paßstücken 40' dargestellt, von denen fünf je einen Buchstaben des Alphabets tragen,
und das sechste einer Blind- oder Zwischenraumtaste der Schreibmaschine entspricht.
Wenn diese Glieder in der in Abb. 17 dargestellten Weise in den Halter eingesetzt
und dann hintereinander von links nach rechts niedergedrückt werden, können z. B.
die Worte »see me« auf der Maschine geschrieben werden. In dieser Weise können die
Paßstücke zum Schreiben eines bestimmten Satzes oder einer Etikette angeordnet werden
und diese Schrift kann dann beliebig oft wiederholt werden.
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Aus vorstehendem ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäßen Paßstücke
mannigfacher Anwendungen fähig sind; sie können als lose Teile zu Gruppen in verschiedener
Anzahl entsprechend den verschiedenen auszuführenden Funktionen angeordnet werden,
wobei sie in beliebiger Reihenfolge zusammengestellt und auf Wunsch jederzeit umgesetzt
werden können.