-
Repetitionsmechanik für Klaviere Es sind viele Vorrichtungen der Repetitionsmechan.ik
für Klaviere bekannt, die eine Repetition der gespielten Noten erlauben, ohne da,ß
die Taste in Ruhestellung kommt. Hierdurch erzielt der Klavierspieler eine bedeutend
bessere Feinheit seines Vortrages als beim Spiel mit den nicht mit diesen Vorrichtungen
versehenen Klavieren.
-
Da die Repetitionsmechanismen für Klaviere im allgemeinen verhältnismäßig
kompliziert und umständlich sind, wurden sie aus diesem Grund bis jetzt nur für
horizontale Klaviere großen Formats oder für Flügel benutzt.
-
Nach der Erfindung lassen sich für vertikale Klaviere auch kleineren
Formats Repetitionsrnechanismen herstellen, die wegen ihrer einfachen Bauart, des
genauen Funktionierens und ihrer Preiswürdigkeit die Anwendung auch für billigere
Klaviere erlauben.
-
Das Wesentliche der Erfindung besteht in einer an jedem Hemmhebel
angebrachten Feder, die diesem eiine vorwärts gerichtete Kippbewegung verleiht,
bei, der die Spitze des Hebels die Nase der Nuß eines jeden Hammers berührt.
-
Weitere besondere Merkmale der Erfindung gehen aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor, die Ausführungsbeispiele dafür wiedergeben.
-
Es stellen dar Fi.g. r eine Ausführungsform der Repetitionsmechanik,
Fig. a die Befestigung der Übertragungsvorrichtung im Klavier,
Fig.
3 und 4 andere Ausführungsformen .der Repetitionsmechannk, Fig. 5, eine Abänderung,
bei der die Auslösung des Mechanismus durch die Taste in horizontaler Weise durchgeführt
wird, Fig. 6 die linke Seitenansicht eines Teiles des Mechanismus, wie er in Fig.
5 dargestellt ist und woraus die Art der Befestigung der Klaviertasten ersichtlich
ist. .
-
Auf der Fig. i bezeichnet i die vom Pianisten anzuschlagende Taste.
Die Taste bewegt sich auf einer Wippe, die mit dem Transpositionschassis 2 zusammengebaut
ist. Sie besitzt einen Absatz 3, der die Führungsschraube 4 anhebt, wobei die Brücke
5 unter Vermittlung des Zapfen 6 der Brücke bewegt wird. In dem Zapfen 6 ist der
Pilot 4 verstellbar befestigt. Die Brücke 5 trägt eine Gabel 7, in der ein Hemmhebel
8 eingebaut ist. Die Spitze 8' dieses Hebels ist im Eingriff mit der Nase 9 der
Nuß 1o, die vermittels .des Stieles i i den Hammer 12 trägt. Es ist also ersichtlich,
daß beim Bewegen der Taste i des Klaviers der Absatz 3 angehoben wird und der in
Bewegung gesetzte Hammer 12 dann die Saite 13 anschlägt.
-
Die Spitze 8' des Hebels 8 steht mit dem auf der Nase g der Nuß 1o.
aufgebrachten Gleitbahn im Eingriff. Dieser wird durch eine Fader 14 ausgelöst,
die in der Mitte des Hebels angebracht und durch die Kordel 15 an der Drehachse
der Nuß io befestigt ist. Diese Feder, deren Spannung vermittels der Schraube 1@6
regelbar ist, übernimmt gleichzeitig die Rolle des Antriebs der Repetition.
-
Die knieförmige Nuß io des Hammers wird so bewegt, daß der Stiel i
i des Hammers einen bestimmten Winkel in bezug auf die Saite 13 bildet, und zwar
derart, daß im Moment des Anschlags der von der Saite 13 und dem Hammer i2.gebildete
Winkel go° beträgt. Die Nuß io bewegt sich um die auf einer Platte befestigte Achse
17. Eine Feder 18 ist zwischen der Drehgabel 1g. der Nuß und der Nuß io selbst befestigt
und drückt den Hammer 12 in seine Stellung nach dem Anschlag zurück. In dieser Bewegung
wird er durch einen gewöhnlichen Riemen 2o unterstützt, der zwischen einem Haken
am oberen Teil der Brücke 5 und der Nuß 1o, befestigt ist. Diese üblicherweise horizontal
befestigte Vorrichtung ist in dem erfindungsgemäßen Mechanismus vertikal angebracht.
Einerseits wird sie durch ihr eigenes Gewicht zurückgehalten und andererseits durch
die Druckfeder 21, dlie bei dem Drehpunkt zwischen der Brücke 5 und dem Hauptbefestigungsbalken
22 vorgesehen ist.
-
Auf dem oberen Teil der Brücke 5 ist ein Nebenhammer 23 befestigt,
der auf dem verlängerten Teil 24 des Hammers 12 einwirkt. Ein in den unteren Teil
der Brücke 5 eingeschraubter metallischer Sporn 25 wirkt beim Niedergehen der Taste
i auf den Dämpfer 26., indem er auf den Auslöser 27 dieser Taste drückt. So bleibt
also der Dämpfer so lange von der Saite 13 abgehoben, als die Taste niedergeschlagen
ist. Ein Hemmknopf ä8 ist regelbar in dem Absatz des Hebels 8 befestigt und stößt
bei seiner Bewegung auf eine Hemmleiste 29. Das; ganze mechanische System zum Anschlagen
der Saite wird durch eine Reihe .ihre Bewegung in passende Übereinstimmung bringende
Hebel vorgenommen. Bei der sogenannten Einfachen Hemmung läßt sich die Repetition
der Note nur durchführen, wenn die Taste wieder völlig nach oben zurückgekehrt ist.
Bei der sogenannten Repetition oder Vielfachen Hemmung läßt sich die Note wiederholen,
bevor die Taste ihre Ruhestellung erreicht hat.
-
Bei der Erfindung wird die durch Berührung der Taste i herrührende
Bewegung auf die Brücke 5 übertragen, die den Hebel 8 nach vorn bewegt. Der Hebel
berührt die Nuß io des Hammers 12 an der Nase .9 der Nuß. Wenn der Hammer 12 in:
eine vorbestimmte Entfernung zur Saite 13( gelangt, stößt der Hemmknopf
28, der auf dem Ende des Hebels 8 befestigt ist, auf die Hemmleiste 2,9 und
bewirkt eine Drehung des Hebels 8 nach oben. Er gibt so den Hammer i2 frei, der
nichtsdestoweniger seinen Weg unter dem Einfluß des erhaltenen Impulses fortsetzt.
Der Hammer 12 berührt dann die Saite 13 und springt zurück, während der Hebel 8
sich nach oben dreht und die mit der Nuß io mittels der Kordel 15 verbundene Repetitionsfeder
14 sich zu spannen beginnt. Die Spannung wird vollständig, wenn .der Hammer 12 bei
seinem Rückschlag mit dem Nebenhammer 23 in Berührung kommt.
-
In diesem Bewegungsstadium wird die Repetitionsfeder 14 auf Grund
ihrer Spannungstärker wirksam als die Feder 1ß. Diese dient dazu, die Nuß io des
Hammers zurückzudrücken., während die Taste i am Ende ihrer Bewegung ist. Läßt man
an diesem Zeitpunkt die Taste i leicht zurückgehen, so gibt der Nebenhammer 23 das
Hammerende 24 des Hammers 12 frei, Der Hemmknopf 2$ wird ebenfalls frei und bewirkt
die Drehung des Hebels 8 nach unten. Die Nuß io des Hammers 1a bleibt unbeweglich
auf Grund der Überlegenheit der Repetitionsfeder 14 über die Feder 18 der Nuß. Infolgedessen
wirkt die Spitze 8' des Hebels 8 von neuem auf die Nase 9 der Nuß io ein. Wenn nun
die Taste i wieder gesenkt wird, wiederholt der ganze Mechanismus seine Bewegung.
-
Die Einstellung des ganzen. Mechanismus läßt sich in einfacher Weise
durchführen, da alle erfindungsgemäß verwendeten Einzelteile leicht zugänglich und
bedienbar sind. So kann der Pilot 4, der zum Einstellendes Kontaktes zwischen dem
Hebel 8 und der Nase 9 der Nuß i o vor dem Auftreffen auf der Saite 13 dient, durch
Anziehen der den Piloten tragenden Schraube eingestellt werden. Ebenso ist die die
Spannung der Feder 14 regelnde Schraube 16 leicht erreichbar. In gleicher Weise
ist die Schraube 3.o, die das gleichzeitige Anheben des Dämpferhebels 27 für die
Pedale 31 regelt, leicht einstellbar. Das gleiche gilt für den Stiel des Nebenhammers
23, den. Befestigungshaken 32 des Riemens und den Sporn 25.
-
Das Dämpfungspedal kann durch einen Übersetzungsmechanismus betätigt
werden, der bei Benutzung des Pedals die ganze durch das Klavier
und
den :Mechanismus gebildete Vorrichtung seitsich bewegt, so daß jeder Hammer nur
zwei von den drei normalerweise vor dem Hammer befindlichen Saiten trifft.
-
Der neue Mechanismus ist auf dem Transpositionschassis 2 befestigt
mit Hilfe von.. zwei Metallplatten 33 (Fi.g. 2) mit zwei sphärisch ausgearbeiteten
Enden 3.3', die jede in einer in dem Transpositionschassis 2 eingearbeiteten Aussparung
34 ruhen.
-
Auf dem Boden dieser Aussparungen befinden sich Schrauben für die
Einstellung der Höhe 35.
Auf jeder der beiden Platten 33 und auf. ihrer äußeren
Seite befindet sich eine Halterung 36 für die Befestigungsschraube 37) der Mechanik.
Das Chassis des Klaviers 38 ist mit diesem Transpositionschassis 2 verbunden und
bildet eine Einheit. Auf jeder der beiden Seiten dieses Mechanismus und auf seinem
unteren Teil befinden sich zwei Achsen 39 und 39', dlie in den an jeder Seite
des Klavierkastens befestigten und gegebenenfalls mit Leder 41, 41' ausgekleideten
Blöcken d0 und 4o' gelagert sind. Eine etwa gewünschte Entfernung des Transpositionschassis
2 ist in einfacher Art durchführbar. Eine oder mehrere am Ende des Transpositionsmechani,smus
befestigte Federn 42 (Fig. 2) dienen dazu, diesen in seine ursprüngliche Lage zurückzubringen.
-
Es ergibt sich aus der vorstehenden Beschreibung, daß einer der Hauptvorteile
des Mechanismus einerseits in seiner Einfachheit, andererseits in dem geringen Platzbedarf
besteht. Seine Verwendung ist zum großen Teil der geringen Höhe zu verdanken, die
den Weg des Hammers vom Weg der Taste trennt.
-
Es sind mehrere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Mechanismus
möglich. So kann z. B. der Repetitionsmechanismus vorteilhaft durch einen Block
43 (Fig. 3) gebildet sein, der in dem oberen Teil der Brücke 5 beweglich
ein:gepaßt ist und den Nebenhammer 23 trägt. Eine Feder 44, zwischen diesem Block,
der Brücke 5 und dem Hebel 8 angebracht, dient dazu, ihn ständig in seine Lage zu
bringen, die mittels einer leicht zugänglichen Regelschraube 45 eingestellt werden
kann. Wenn das Ende 24 des Hammers i2 den Nebenhammer 23 berührt, bewegt sich die
aus dem Block 43 und dem Nebenhammer 23 gebildete Vorrichtung und spannt die Feder
44. Der Nebenhammer 23 blockiert unter der Einwirkung der Feder 44 das Ende 24 des
Hammers 12. Wenn man die Taste i lockert, ohne daß sie in,die Ruhestellung zurückkehrt,
bewegt sich die Brücke 5 leicht, ohne daß hierdurch der Kontakt zwischen dem Nebenhammer
23 und dem Hammerende 24 unterbrochen wird. Am Ende einer bestimmten Weglänge jedoch
wird der Kontakt zwischen dem Nebenhammer 23 und dem Hammerende 24 unterbrochen.
In diesem Moment bewegt der untere Teil der Feder 44 den Hammerhebel im entgegengesetzten
Sinne des Uhrzeigers entsprechend der Zeichnung. Die Spitze 8' berührt die Nase
9 der Nuß ie, und der Mechanismus ist zur Wiederholung des Vorganges bereit. Eine
andere Ausführung nach der Fig. 4. besteht ebenfalls in einer zwischen dem Ende
des Hebels 8 und der Brücke 5 befestigten Feder 46, die den Hebel 8 ständig in seiner
Stellung hält, in der seine Spitze die Nase g berührt. Ein Federdraht 47 ist einstellbar
an dem Hebel 8 befestigt und kann in einer bestimmten Lage mit dem Daumen 48 am
oberen Ende der Nuß io in Berührung kommen. Wenn der Hammer 12 die Saite angeschlagen
bat und den Nebenhammer berührt, stützt sich der Daumen 48 .gegen die Feder 47,
die gespannt wird.
-
In dem Augenblick, in dem man die Taste leicht losläßt, stützt sich
die Feder 47 gegen den Daumen 48 und bewegt die Nuß io. Hierdurch wird die Nase
g der Nuß io mit der Spitze 8' des Hebels in Berührung ,gebracht und der Mechanismus
kann jetzt von neuem arbeiten. .
-
Die vorstehend beschriebenen Einrichtungen können ebenfalls in: einem
horizontalen Anschlagsystem der Klaviere benutzt werden, so wie es in, den Fig.
5 und 6 dargestellt ist. Entsprechend diesem System drehen sich die Tasten um eine
gemeinsame horizontale Achse 49, die in einem U-förmigen, Eisen 5o mittels Gewindestiften
51 befestigt ist. Diese Stifte dienen gleichfalls zur Führung dieser Stange. Ein
offenes Zapfenloch 52 befindet sich am Ende jeder Taste i und ist mit einer Filzmanschette
53 versehen, die das Zurückgehen der Taste erleichert. Ein über das hintere Ende
der Taste i hinaus verlängertes Holzstück 54 dient als die Auslösung bewirkendes
Hebelstück. Der Pilot 4 ist einstellbar in diesem Stück eingeschraubt und wirkt
auf die Brücke horizontal ein. Das Zurückgehen der Taste wird einerseits durch das
Gewicht der Brücke 5 und andererseits durch die Feder 21 bewirkt, die zwischen der
Brücke und dem festen Block 22 vorgesehen ist. Überdies ist eine feste Barre 55
hinter dem Holzstück 54 angebracht und stellt die Weglänge desselben ein. Schließlich
kann eine Feder 56 zwischen der festen Barre 55 und der Taste i angebracht sein,
um das Zurückgehen der Taste zu erleichtern. Ein Pilot 57 stellt die Höhe der Taste
ein.