DE65974C - Pedaleinrichtung für Pianoforte's zum Abdämpfen der nichtharmonischen und Ausklingenlassen der harmonischen Töne - Google Patents
Pedaleinrichtung für Pianoforte's zum Abdämpfen der nichtharmonischen und Ausklingenlassen der harmonischen TöneInfo
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G10—MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
- G10C—PIANOS, HARPSICHORDS, SPINETS OR SIMILAR STRINGED MUSICAL INSTRUMENTS WITH ONE OR MORE KEYBOARDS
- G10C3/00—Details or accessories
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung an Pianofortes, durch welche es dem
Spieler ermöglicht wird, einen Ton oder Accord oder auf einander folgende Töne oder
Accorde beliebig lange ausklingen zu lassen. Die Einrichtung, welche von einem geeigneten
Handhebel, einer Kniestange oder besser von einem Pedal aus regiert werden kann, bewirkt
das Zurückhalten der Dämpfer von den angeschlagenen Saiten und von keinen anderen
insoweit, als die betreffenden Töne harmonisch zu einander sind, oder bis ein oder sämmfliche
Dämpfer der angeschlagenen Saiten selbstthätig ausgelöst und angedrückt werden durch die
gleichzeitig oder hinterher erfolgende Bewegung anderer Tasten, deren Töne mit den vorher
angeschlagenen nicht harmonisch sind. Auf diese Weise wird der Spieler in den Stand
gesetzt, ohne dafs er nöthig hat, das Pedal zu treten, die harmonischen Töne eines Accordes
oder Taktes in jene eines anderen Accordes oder Taktes hineintönen zu lassen und dadurch
gröfsere Stärke und Reinheit des Tones zu erzielen. Durch die Benutzung des gewöhnlichen
grofsen Pedals kann dann auch eine Legatowirkung hervorgebracht werden, indem, wenn dieses Pedal in Thätigkeit tritt,
sämmtliche Dämpfer von den Saiten abgehoben werden, so dafs eine oder alle Saiten
ausschwingen können, gleichviel, ob die Töne harmonisch sind oder nicht, oder sämmtliche
Dämpfer angedrückt werden, wenn immer es verlangt wird, einen von ihnen anzudrücken.
Die Pedaleinrichtung besteht nun in folgendem :
Die Mechanik jeder Taste ist mit seitlich vorspringenden Armen versehen, welche vorzugsweise
an den Stöfsern befestigt sind und, wenn die Taste angeschlagen wird, mit einarmigen
Hebeln in Berührung kommen, welche für jede Taste vorgesehen sind und diese Hebel von jedem Paar Tasten zur Rechten und
zur Linken der angeschlagenen Taste heben und dadurch die Dämpfer dieser rechts und
links liegenden Tasten, falls sie abgehoben sein sollten, auf die Saiten andrücken. Die
zwei Tasten zu jeder Saite der angeschlagenen Taste umfassen die mit dem angeschlagenen
am meisten mifsklingenden Töne, und daher wird durch das Andrücken der Dämpfer jener
zu beiden Seiten der angeschlagenen Taste liegenden Tasten fast jeder Mifsklang verhindert.
Während dies geschieht, wird die Saite der angeschlagenen Taste nicht gedämpft, so dafs
diese Saite ausklingen kann. Wenn nun eine der vorher gedämpften Tasten bezw. Saiten
angeschlagen wird, so wird der Dämpfer dieser Saite sofort abgehoben und der Dämpfer der
vorher angeschlagenen Taste angedrückt, so dafs auch in diesem Falle kein Mifsklang eintreten
kann.
Ferner ist eine Vorrichtung angebracht, durch welche alle diese Dämpfer aufser Thätigkeit
gesetzt werden können, wenn dies verlangt wird.
In beiliegender Zeichnung zeigt Fig. ι die
Mechanik einer Taste in Seitenansicht, Fig. 2 dieselbe Ansicht mit veränderter Stellung einzelner
Theile. Fig. 3 ist ein waagrechter Schnitt nach der Linie 3-3 in Fig. 1, und
Fig. 4 ist eine Vorderansicht der Stöfser. Fig. 5 zeigt eine Einzelheit.
In der Zeichnung bedeuten A die Saiten des Pianos, B ist der Dämpfer, b der Dämpferstiel,
C die Stange des grofsen Pedals zum Abheben sämmtlicher Dämpfer und c der übliche Drahtarm, um die Dämpfer zu-bethätigen, wenn die
Taste angeschlagen wird. D ist die Wippe, E der Stöfser und F die Taste. G ist eine
unbewegliche Tragleiste, an welcher die Kapseln der Glieder g zum Halten der Stöfser E
befestigt sind.
An den Stöfsern E sind nun die seitlich vorstehenden Arme H, Fig. 3 und 4, angebracht,
welche vorzugsweise aus einem einzigen Stück bestehen (Fig. 5) und durch Schrauben h
an den Stöfsern befestigt sind. Die Arme H sind so gebogen, dafs sie einander nicht be-'
rühren; sie besitzen eine Aussparung A1, deren Zweck weiter unten erläutert wird. Die
Arme H sind am besten an der Vorderseite der Stöfser E befestigt und so lang, dafs sie
auf jeder Seite über zwei Tasten greifen. Neben jeder Taste ist ein Hebel J drehbar in
einer Kapsel j gelagert, die auf der Tragleiste G ruht. Dieser Hebel J tritt nach vorn
hervor über die Arme H und liegt zwischen seinem eigenen ihm zugehörigen Stöfser und
dem der nächstfolgenden Taste.
Das hintere Ende des Hebels J, welches von
einer auf der Leiste G angebrachten Feder k stets nach oben gedrückt wird, besitzt einen
Absatz Ot und einen abgeschrägten Theil n. In seiner Normalstellung ist der Hebel J waagrecht,
wie in Fig. 1, und in dieser Stellung ruht die Verlängerung O des Dämpferstieles b
auf der oberen Seite von J. Die Verlängerung O wird passend aus Draht gemacht, weil
dieser leicht gebogen werden kann, um den Hebel D nicht zu berühren. Das untere Ende
von O wird zweckmäfsig waagrecht umgebogen, um ein Festhaften an der Belederung
von J zu vermeiden.
Ueber die ganze Reihe der Hebel J erstreckt sich eine Stange P, welche an ihren Enden
und an zwischenliegenden Stellen an Kurbeln ρ befestigt ist, die drehbar im Mechanikrahmen
gelagert sind. Die normale Stellung dieser Stange P ist in Fig. 1 punktirt angedeutet, in
welcher Stellung sie die Hebel / aufser Thätigkeit hält. Die Stange P kann aber nach Belieben
in die in vollen Linien gezeichnete Stellung gehoben werden, und dies geschieht
durch einen Handhebel, Kniezug oder ein Pedal, mit welchen sie in geeigneter und bekannter
Weise verbunden ist.
Die Wirkung der beschriebenen Einrichtung ist folgende:
Wenn der Spieler die Töne in einander hinübertönen lassen will, so hat er nur mit
Hülfe des Pedals oder einer anderen Vorrichtung die Stange P von den Hebeln J abzuheben.
Wird nun die Taste F angeschlagen, so geht der Stöfser E hoch und hebt den
Hebel D, der mit seinem Sporn c das untere Ende des Dämpferstieles nach hinten (nach der
Saite hin) drückt und dadurch den Dämpfer B von der Saite abhebt. Durch diese Bewegung
des Dämpferstieles gelangt die Verlängerung O desselben in die in Fig. 2 gezeichnete Stellung,
während gleichzeitig die Feder k das hintere Ende des Hebels J hebt, so dafs der Absatz m
sich gegen das untere Ende von O legt. Infolge dessen kann der Dämpfer nicht mehr
zur Saite zurückkehren, auch nicht wenn die Taste losgelassen wird, und er bleibt in dieser
Stellung so lange, bis eine der benachbarten Tasten angeschlagen oder.die Stange P wieder
gesenkt wird. Bei der Aufwärtsbewegung des Stöfsers E tritt das vorstehende Ende des Hebels
J in die Aussparung hl des Armes H
und bleibt daher unberührt von demselben. Aber in dem Fall, dafs eine von den zwei
Tasten zur Rechten oder Linken der angeschlagenen Taste angeschlagen wird, kommt
der Arm H des jener Taste entsprechenden Stöfsers in Berührung mit dem Hebel J, wenn
dieser sich noch in der Stellung Fig. 2 befindet, und führt ihn in die waagrechte Lage
zurück. In diesem Augenblick aber geht der Absatz m des Hebels J nach unten und der
Dämpferstiel mit seiner Verlängerung O und Dämpfer B geht unter der Wirkung der Feder
B' in die Stellung Fig. 1, wo der Dämpfer
wieder auf der Saite aufliegt.
Die Wirkung der Arme H ist aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich, wo der Hebel J der angeschlagenen
Taste in geneigter Lage gezeigt ist, während jene der benachbarten Tasten gehoben
gezeichnet sind. Die Stellung, in der die Arme H in Wirkung treten, ist durch
punktirte Linien dargestellt.
Der Spieler kann nun zu jeder Zeit durch Senken der Stange P alle Hebel J in ihre
normale Lage zurückführen, und so lange diese Stange gesenkt bleibt, kann das Instrument
wie ein gewöhnliches, ohne jene Einrichtung, benutzt werden, da die üblichen Dämpfervorrichtungen
auch an diesen Instrumenten vorhanden sind.
Die Aussparung hx in dem seitlichen Arm H
verhindert nicht nur das Heben des Hebels /, der zu derselben Taste gehört, wie der Arm H,
sondern er schafft auch Raum für die Arme H
der benachbarten Stöfser, wie dies aus Fig. 3, und 5 ersichtlich ist. Die schräge Fläche η
am Hebel J dient nicht nur dazu, der Verlängerung O des Dämpferstieles die Rückkehr
auf die Oberkante des Hebels zu erleichtern, sondern sie gestattet auch dem Hebel J, seine
Aufwärtsbewegung zu beginnen, ehe noch die Verlängerung O ihre Rückwärtsbewegung nach
der Saite hin vollendet hat, so dafs der Hebel immer genügend nahe dem Ende der Verlängerung
O bleibt, um deren Zurückschnellen zu verhindern.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Eine Pedaleinrichtung für Pianofortes, mittelst welcher durch das Anschlagen einer Taste der oder die Dämpfer einer oder mehrerer anderer Tasten, deren Töne nicht harmonisch zu dem Ton der angeschlagenen Taste sind, angedrückt werden, und zwar mit Hülfe von Armen (HJ, welche seitlich von den Stöfsern (E) vorspringen und bei der Aufwärtsbewegung der Stöfser die zu den Tasten der nicht harmonischen Töne gehörigen federnden hochdrücken, deren hintere Enden infolge dessen sich senken und dadurch die Dämpferstiele freigeben, die sie gesperrt hielten, so dafs sich die Dämpfer unter der Wirkung ihrer Federn auf ihre zugehörigen Saiten auflegen können. An der unter Anspruch 1. gekennzeichneten Pedaleinrichtung die Anordnung einer quer über die hinteren Enden der Hebel / gehenden Stange P, welche, an Kurbeln befestigt, mit Hülfe eines Handhebels, Kniezuges oder Pedals abwärts bewegt werden kann, um die hinteren Enden sämmtlicher Hebel J herabzudrücken und dadurch sämmtliche Dämpfer gleichzeitig auszulösen.An der unter Anspruch 1. gekennzeichneten Pedaleinrichtung die Anordnung von Aussparungen hl in den seitlich vorspringenden Armen H, um bei der Aufwärtsbewegung des Stöfsers eine Berührung des zu diesem Stöfser bezw. zur angeschlagenen Taste gehörigen Hebels / zu verhindern, sowie um Raum für die Arme H der benachbarten Stöfser zu schaffen.An der unter Anspruch 1. gekennzeichneten Pedaleinrichtung die Anordnung eines Absatzes m und einer schrägen Fläche η am hinteren Ende der Hebel J, um die Bewegung des unteren Endes des Dämpferstieles zu erleichtern.An der unter Anspruch 1. gekennzeichneten Pedaleinrichtung die Anordnung von Verlängerungen O an den Enden der Dämpferstiele, um die Verbindung derselben mit den Hebeln J herzustellen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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