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Mechanik für Klaviere und Flügel. Für diese Anmeldung ist gemäß dem
Unionsvertrage vom 2. Juni igi i die Priorität auf Grund der Anmeldungen in Großbritannien
vom 4. August 1922 und q. Januar 1923 beansprucht. Im Klavier- und Flügelbau ist
die Anordnung eines sogenannten Stößers als Übertragungsorgan der Bewegung der Taste
auf den zum Anschlag der Saiten zwecks Ton; erzeugung erforderlichen Hammer gebräuchlich.
Sowohl der Stößer in Gestalt eines starren oder einknickbaren Stabes aus Holz oder
Metall als auch der Hammer oder die Hammernuß werden mit Ansätzen, Schlitzen, Hebeln,
Federn, Schrauben usw. versehen, die eine möglichst schnelle und sichere Bewegungsübertragung
in obigem Sinne bewirken sollen, wobei Vorsorge getroffen ist, daß der Hammeranschlag
an die Saite wiederholt werden kann, ohne daß die Taste gänzlich losgelassen und
wieder angeschlagen wird.
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Den bisher bekannt gewordenen Verbindungen zwischen Hammernuß und
Stößer haftet ein mehr oder weniger toter Gang oder die Möglichkeit einer übermäßigen,
daher unnützen, sogar schädlichen Bewegung der Arbeitsorgane an. Außerdem findet
bei der zur Tonerzeugung verwendeten erheblichen Zahl von Bewegungsmechanismeneine
erhöhte Reibungstätigkeit statt, und es liegt die Gefahr vor, daß ein einzelnes
Bewegungselement in Unordnung gerät, wodurch die leichte und sichere Spielbarkeit
des Instrumentes beeinträchtigt wird.
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Diese Übelstände werden gemäß vorliegender Erfindung dadurch vermieden,
daß die Zahl der zu bewegenden Arbeitselemente eingeschränkt und die vier zum Spielen
des Instrumentes hauptsächlich erforderlichen Arbeitsbewegungen des Hammers: Anschlagen
der Saite, Abheben von der Saite, teilweises Zurückgehen in die zur Tonerzeugung
erforderliche Bereitschafts- oder Hemmstellung und gänzliches Zurückgehen in die
Ruhelage bei freigegebener Taste zwangläufig bewirkt werden.
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Die Hammernuß ist zu diesem Zweck in bekannter Weise mit einer quer
zur Hammerbewegung angeordneten Arbeitsöffnung versehen, in welche ein am oberen
Ende des Stößers angebrachter Finger seitlich eingreift. Das Wesen der Erfindung
besteht darin, daß die Hammernußöse mit ineinander übergehenden, in sich geschlossenen
Arbeitsbahnen versehen ist, so daß beim Anschlagen der Taste der Finger den mittleren
Teil der Öse angreift, während beim Abheben des Hammers von der Saite der Finger
iii eine sich daran anschließende obere Ausbuchtung der Hammeröffnung zurückgeht
und beim Zurückgehen in die Hemm- oder Bereitschaftsstellung und nach Loslassen
der Taste den unteren Teil der Öse angreift.
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In der Zeichnung stellt Abb. i die Seitenansicht einer Holzmechanik
mit Drahtöse als Arbeitsöffnung an der Hammernuß dar, Abb.2 die Seitenansicht einer
hölzernen Hammernuß mit in derselben eingearbeiteter Arbeitsöffnung und das obere
Stößerende nebst Finger, Abb.3 eine weitere Ausführungsform der Anordnung gemäß
der Erfindung.
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Bei der in Abb. i dargestellten Mechanik liegt der Finger 28 des Stößers
27, 30 in der Ruhestellung in dem unteren Teil39 der eirunden Hammernußöse
¢o. Beim Anschlagen
der Taste 41 wird durch Vermittlung des Wippenkopfes
5o und des Auslösehebels 51 der Stößer 30 mit seinem Finger 28 in der Arbeitsöffnung
in deren mittleren Teil42 geführt, wodurch der an dem Stiel 26 befestigte
Hammer 43 zum Anschlagen an die Saite 44 gebracht wird. Ist der Schlag ausgeführt,
so wird der Finger 28 nach der oberen Ausbuchtung 45 der Öse 4o durch das Anschlagen
des Stößeransatzes 36 gegen die auf der durchgehenden Mechanikschiene befestigte
verstellbare Stößerscheibe 35 bewegt, so daß der Hammer 43 gehemmt und in seiner
Lage von der Saite 4.4. entfernt gehalten wird, bis die Taste 41 ausgelöst wird
und der Stößer in seine Ruhelage 39 zurückfällt. Diese Konstruktion der Öffnung
.ermöglicht es, daß der Anschlag des Hammers 43 wiederholt werden kann, ohne daß
die Taste ihre obere normale Stellung erreichen muß.
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Es kann auch eine in das. Innere der Öse 40 in den Teil 45 hineinragende
Stellschraube angebracht werden, um die Bewegung des Fingers 28 innerhalb der Öse
und damit den Saitenanschlag oder die Hammerstellung zu ändern; zu dem gleichen
Zweck kann auch eine kleine verstellbare Flachfeder innerhalb der Drahtöse angebracht
werden oder, falls die Öse aus einem gestanzten Metallstreifen. o. dgl. besteht,
kann das Fingerglied in seiner Form verstellbar sein.
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Gemäß Abb.2 ist die Arbeitsöffnung aus der hölzernen Hammernuß 25
quer zur Hammerbewegung ausgestanzt. Hammerstiel 26 und Stößer 27, 30 befinden
sich in der Stellung, in der der Hammer 43 die Saite ¢4. anschlägt. Die Taste 41
hebt den Stößer 27,30
in der üblichen Weise, und der letztere wirft den Hammer
vorwärts, indem der -F!inger ,gegen den Vorsprung 23 der Öse 40 stößt. Im gegebenen
Augenblick wird die Stößerscheibe 35 erreicht, und diese bewegt den Ansatz 36 des
Stößers. Der Finger 28 wird dadurch veranlaßt, sich in die Ausbuchtung 24 der Öse
.Io zu bewegen, in welcher Stellung der Hammer gehemmt wird, auf die Saite zurückzuprallen
und auf diese ZVeise in der von der Saite 44 entfernten Stellung zu verharren, bis
die Taste ausgelöst wird. Wenn der Stößer, indem er mit dem unteren mit der Taste
zusammenarbeitenden Teil der Mechanik herunterfällt, die Rückwärtsbewegung des Hammers
in seine normale Stellung unterstützt;, wird der Stößer veranlaßt, seine normale
Stellung 39 für den nächsten Anschlag vermittels der üblichen Kontaktfeder wieder
einzunehmen.
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Bei der in Abb. 3 dargestellten Abänderung ist in der Ofinung ein
Stück Leder oder anderes biegsames Material 37 angebracht, das an der Querfläche
der Hammernuß 25 angebracht ist. Die Arbeitsöffnung wird durch einen Blech- oder
Metallstreifen 38 gebildet.
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Die Zeichnung zeigt die Erfindung in der Anwendung für Klaviere, dieselbe
kann in entsprechend abgeänderter Form bei Flügeln gleichfalls, verwendet werden,
wo die Saiten von oben oder unten angeschlagen werden.
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Die Hammernuß, der Stößer usw. können statt aus Holz auch aus Metall
hergestellt werden.