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Typenhebel für Schreibmaschinen mit Prellschlageinrichtung. Gegenstand
der Erfindung betrifft einen Typenhebel für Schreibmaschinen mit Prellschlageinrichtung,
bei welchem das Neue und die kennzeichnenden Merkmale darin bestehen, daß der am
Typenhebel befindliche Prellanschlag an einem mit dem Typenhebelschaft aus einem
Stück bestehenden federnden Arm sitzt, der durch eine schräg zur Auflagefläche in
einem Spalt nach außen verlaufende Durchbrechung am Typenhebel gebildet ist, wodurch
ein leicht federnder und Geräusch vermindernder Anschlag des Typenhebels erreicht
wird.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigt Abb. z eine Seitenansicht des Typenhebels in der Ruhelage. Abb. 2
zeigt denselben Gegenstand in der Anschlagstellung, w(#igegen Abb. 3 den Typenhebel
in der Anschlagstellung aber mit der angedeuteten Durchfederung für einen möglichst
geräuschlosen Anschlag veranschaulicht.
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Beim Schreiben auf einer Schreibmaschine ist es bekanntlich nicht
möglich; in einem Tastenanschlag nur so viel Kraft anzuwenden, als für einen gleichmäßigen
Typenabdruck erforderlich ist. Es geschieht daher in den meisten Fällen der Anschlag
mit überschüssiger Kraft, wodurch ein lauteres Geräusch, größere Abnutzung der Typen
und der Walzen herbeigeführt wird. Diese Übelstände werden durch den Erfindungsgegenstand
wesentlich eingeschränkt und vermindert, dadurch; daß die überschüssige Kraft für
einen Hebelanschlag für die Zurückfederung aufgespeichert zur Verwendung gelangt.
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Um diesen Zweck zu erreichen, ist der neue Typenhebel eigenartig gestaltet,
damit eine
entsprechende Durchfederung mit leichtem Typenanschlag
erreicht wird.
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Der Hebel i ist daher an derjenigen Stelle, mit der er an der Prellstelle
2 anschlägt, mit einer ausgesparten Durchbrechung 3 versehen, die in ganz bestimmter
Richtung zur senkrecht stehenden Prallringebene steht, wenn der Hebel in die Schreiblage
Abb. 2 kommt.
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Am oberen Ende dieser Durchbrechung ist ein freier Schlitz .4 eingesägt,
so daß auf diese Weise ein federnder Teil 5 entsteht.
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Der für diese Federung wirksame Querschnitt des Steges 6 ist so bemessen
und gehärtet, daß er auch für die Dauer der vielfachen Anschläge seine gleichmäßige
Federung behält. Die Wirkungsweise des Hebels i ist folgende: Sobald eine Taste
angeschlagen wird, was mit einem kurzen Ruck zu geschehen hat, wird der Typenhebel
an dem Schwanzstück 7 aus der Ruhelage angehoben und blitzschnell, meist noch infolge
der Eigenart der Zwischenhebelbewegung mit einer in jedem Punkt seines Weges wechselnden
Beschleunigung gegen die Walze 8 geschleudert.
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Während nun bei Schreibmaschinen mit Segmentumschaltung der Hebel
bzw. ihre entsprechende Type mit voller Kraft an die Walze anschlagen kann, wird
er hier auf seinem Weg kurz vor der Walze 8 durch den am Segment befindlichen Prallring
2 aufgehalten. Die hierbei im Hebel i aufgespeicherte Kraft bewirkt, daß der zwischen
Prallring 2 und Type g liegende Teil des Hebelschaftes über den Prallring 2 hinaus
durchfedert und so erst die Type zum Abdruck bringt. Dieser Vorgang ist in Abb.
3 angedeutet, wobei die punktiert gezeichneten Linien den durchgefederten Hebel
darstellen.
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Während nun einerseits dieses Anprallen an den Segmentprallring eine
gewollte und eine ganze Schreibmaschinenart kennzeichnende Wirkung hat, verursacht
sie in anderer Hinsicht Nachteile, die aber bisher um andere Vorteile halber hingenommen
werden mußten.
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Das in Verbindung mit dem Maschinengestell stehende Segment, das aus
Gußeisen besteht, hat wohl eine amboßartige Wirkung und wird daher der Anschlag
des Hebels ein toter sein, also wenig zurückfedernd wirken, weil die von der elastischen
Gummiwalze in den oberen Hebelteil gelegte Rückfederung keine genügende Beschleunigung
für das Zurückfallen des Hebels erfährt. Außerdem hat das Anschlagen des Hebels
an den Prallring noch ein ziemlich starkes Geräusch zur Folge, das sich auf das
ganze Maschinengestell überträgt. Diese beiden Nachteile werden aber bei dem Erfindungsgegenstand
bis zu gewissen Grenzen vermieden, wie dieses aus der Wirkung des Hebels der nachfolgenden
Erläuterung hervorgeht. Wenn der Hebel i bei dem üblichen Schwung zum Anliegen an
den Prallring 2 kommt, so spannt die im Hebel liegende lebendige Kraft zuerst die
Federung im Steg 6, wodurch ein Teil der im Hebel liegenden lebendigen Kraft abgegeben
und anderseits aufgespeichert wird.
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Durch die Schwungkraft des Hebels kommt dann der übrige Teil io des
Hebelschaftes zur Durchfederung und legt sich mit dem Teil i i an den federnden
Teil 5 an, wodurch der Schlitz ¢ verdichtet wird. Sobald demzufolge der Teil i i
mit Teil q. in dichte Berührung kommt, wird der Hebel so starr, als wäre er ohne
den Federteil s. Der weiter im Hebel i aufgespeicherte Rest der lebendigen Kraft
wird nun dazu verwendet, den oberhalb des Prallringes liegenden Schaftteil durchzufedern
und den Typendruck zu bewirken.
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Die durch den Tastenanschlag in den Hebel i gelegte Schwungkraft wird
in vier aufeinanderfolgende kraftverbrauchende Arbeitsvorgänge zerlegt, und zwar
i. Durchfedern des Teiles 5 im Steg 6 und 2. Durchfedern des Schaftes io, 3. Anschlagen
des Teiles i i an Teil 5 und damit indirekt an den Prallring 2 unter gleichzeitigem
Durchfedern des oberen Schaftteiles des Hebels i und q.. durch Abdruck der Type
auf die Walze 8, womit der Rest der Kraft verbraucht wird.
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Infolge dieser vorteilhaften Verteilung der Kräfte durch die eigenartige
Hebelgestaltung wird beim Schreiben durch Anschlagen der Tasten ein weiches, elastisches
Gefühl in den Fingern erreicht und das Geräusch beim Anschlagen vermindert, ohne
jedoch die Vorteile der Schlagbegrenzung durch den Prallring vermissen zu lassen.