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Geräuscharmer Antrieb für den Typenträger von Schreibmaschinen o.
dgl. Die aus dünnem Stahlblech gestanzten Hebel und Stangen des Antriebes des Typenträgers
von schreibenden Büromaschinen, z. B. Schreibmaschinen, tragen zu einem ciheblichen
Teil zur Geräuschbildung bei, zumal da diese Teils vor allem helle Töne besonders
verstärken, die ja bekanntlich störender wirken als tiefe Töne derselben Lautstärke.
Wie Versuche gezeigt haben, erzeugen z, B. nach Entfernen der Schreibwalze aus der
Maschine die in den Gelenken des Typenhebeltriebes auftretenden Schläge ein Geräusch
von beinahe derselben Stärke wie vordern.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Antrieben für den Typenträger
mit schlag-oder ruckartigen Belastungen unterworfenen Lagern und Gelenken diese
Geräusche von Anfang an möglichst klein zu halten und sie außerdem noch zu dämpfen,
bevor sie auf Teile des Maschinengestelles oder den Maschinenrahmen selbst übertragen
werden und diese Teile zum Mitschwingen anregen. Der Gedanke der Erfindung ist gekennzeichnet
durch einen mit der Masse des Hebels derart elastisch gekuppelten Lager- oder Gelenkpunkt,
daß die durch die stoßartige Belastung erregte Anfangsschwingung in ihrer Wirkung
auf das übrige Gestänge gedämpft ist.
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Eine einfacheAusführungbestelit darin, daß
an den
betreffenden Lager- und Gelenkstellen durch Aussparungen federnde Hebelarme für
den Angriff der Kräfte gebildet sind.
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Es sind bereits an Anschlagstellers des Typenhebels federnde Hebelarme
bekannt geworden, die die Aufgabe hatten, die durch das Anschlagen entstehende Gegenkraft
in sich zu einem Teil zu verarbeiten und dadurch ihre Wirkung auf die benachbarten
Hebel und Gestänge zu vermindern. So hat man bereits federnde Zungen am Typenhebel
an der Stelle vorgesehen, wo dieser den Prell berührt, und man hat auch schon den
Typenkörper selbst durch eine gebogene Blattfeder am Typenhebel befestigt. Bei diesen
Anordnungen wird aber jeweils nur eine bestimmte Schallquelle von mehreren erfaßt;
an die Schläge, die in den Gelenken und Lagern auftreten, ist dabei nicht gedacht
worden.
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Die schalldämpfende Wirkung der Anordnungen nach der Erfindung wird
noch dadurch verbessert, daß an geeigneten Stellen, wie an sich bekannt, schalldämpfende
Zwischenlagen z. B. aus einem Mischpolymerisat auf der Grundlage von polymerisierten
\'invlverbindungen vorgesehen sind, die die Schwingungsübertragung auf den Maschinenrahmen
unterbinden. Einige Beispiele einer solchen zusätzlichen Geräuschdämpfung sind in
der Zeichnung gebracht und erläutert.
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Die Abbildung zeigt die Erfindung an einem geräuschgedämpft arbeitenden
Tvpenhebelspiel. Die Teile des Antriebes sind in der Stellung gezeichnet, die sie
im Augenblick des Druckvorganges haben. Es handelt sich bei dem gezeichneten Hebelspiel
um ein solches"wo der Tastenhebel angehalten wird, bevor der Typenhebel die Schreibwalze
erreicht, wo also der Typenhebel aus einer Bereitschaftslage in die Abdruckstellung
durch die ihm innewohnende lebendige Kraft frei schwingt.
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Der um die Achse i schwenkbare Tastenhebel 2 hat bei seinem Niedergang
über Zugstange 3, Zwischenlenker q. und Zugstange 5 den Zwischenhebel 6 im Drehsinn
des Uhrzeigers geschwenkt, bis er mit seinem federnden Anschlag 7 gegen die Anschlagfläche
8 stößt, wodurch die Bewegung des Gestänges 2 bis 6 begrenzt ist. Die Verbindung
zum Typenhebel 9 ist durch das aus den Hebeln io, ii bestehende Kniegelenk hergestellt.
In dem Arbeitsbereich von der Ruhelage bis zu der Stellung der Getriebeglieder,
die der Bereitschaftslage des Typenhebels vor der Schreibwalze entspricht, bilden
der Hebel 6 und der Hebel i o eine starre Einheit, indem sich der Anschlag 13 des
Hebels io durch Federzug gegen den federnden Finger 14 des Zwischenhebels 6 legt.
Der angelenkte Hebel i i wirkt als Zugstange auf den Fortsatz i.5 des Typenhebels
9 und dreht ihn im Drehsinn des Uhrzeigers. Die Verbindung zwischen dem Hebel io
und dem Zwischenhebel 6 wird erst in dem Augenblick gelöst, wo der Typenhebel frei
schwingt, während der Zwischenhebel 6 durch den Anschlag 8 am Mitgehen gehindert
ist.
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Die freie Bewegung des Typenhebels 9 wird durch ein zweites beim Schwingen
des Typenhebels gegen die Schreibwalze sich in Strecklage begebendes Kniegelenk
17, 18 begrenzt. Die Begrenzung erfolgt ruckartig, und diese Belastung wirkt sich
als Stoß auf die Gelenke und Lager dieser Hebel aus. Die dadurch erregten Schwingungen
würden unter Geräuschbildung auf die Rahmenteile der Maschine übertragen, wenn die
Gelenk- und Lagerstellen in der üblichen Weise starr ausgebildet wären. Der Hebel
18 greift an einem durch Ausstanzen aus dem Typenhebel selbst gebildeten federnden
Lappen 2o bei i 9 am Typenhebel an. Durch diese Ausbildung wird die Wirkung' des
auftretenden Stoßes auf das übrige Gestänge gemildert, da ein Teil der Energie bereits
in dem Lappen 20 verarbeitet wird.
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Auch an der Lagerstelle des Typenhebels g im Segment 21 ist die gleiche
Anordnung durch Bildung des Lappens 22 getroffen. Zur Unterbrechung der Geräuschübertragung
ist die Typenhebelachse 23 mit einem Rohr 24 aus Kunststoff auf Vinylharzgrundlage
umkleidet.
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Das auf dem anderen Ende des Streckgelenkes 17, 18 befindliche Lager
25 ist ebenfalls Stoßkraft verzehrend ausgebildet. Zu diesem Zweck sind die aus
Stahlblech gestanzten Lagerplättchen 26 mit einem geschlossenen, federnden Bügel
27 versehen, in dessen Mitte das Lager 25 angeordnet ist. Der im Lager 25 auftretende
Stoß wird durch den Bügel aufgefangen und verarbeitet, so daß nur ein Teil seiner
Anfangskraft an die Schiene 28 des Maschinenrahmens gelangt. Zur Verminderung der
Geräuschübertragung sind die Lagerplättchen 26 unter Zwischenschalten von Lagen
29 aus schalldämpfendem Kunststoff befestigt. Entsprechende Lamellen könnten auch
zwischen den einzelnen Lagerplättchen 26 vorgesehen sein. Die sämtliche Plättchen
verbindende Stange 30 ist, ähnlich wie die Typenliebellagerachse 23, in ein
Rohr aus schalldämpfendem Werkstoff gebettet. Sehr gut hat sich auch hier eineUmmantelung
aus einem Kunststoff auf Vinylharzgrundlage bewährt. Auch die Einlagen 29 können
vorteilhaft aus diesem `'Merkstoff hergestellt sein. Diese schalldämpfenden Einlagen
dürfen vor allen Dingen nicht zu nachgiebig sein, damit der Zweck der Lagerung,
näml;ch bestimmte Punkte des Triebes im Raum ein-Nvandfrei festzulegen, erhalten
bleibt.
Auch am Gelenk der Hebel 17 und i8 ist eine im Sinne der
Erfindung wirkende Anordnung getroffen. Das Gelenklager 31 befindet sich auf einem
Ausleger 32 des Hebels 17, und dieAnschlagfläche des Hebels 18 wirkt auf
einen an sich bekannten Anschlagfinger 33, dessen Bewegung nicht durch eine Kante
des Hebels 17 unmittelbar begrenzt wird, sondern dadurch, daß dieser das
Ende eines freitragenden, am Hebel 17 gebildeten Fingers 34 berührt.
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Zur Erschwerung der Fortpflanzung der durch die Stöße erregten Schwingungen
und zur Verminderung der Abstrahlungen von Schallenergie sind, soweit hinsichtlich
der Festigkeit angängig, die Flächen der aus dünnem Stahlblech- hergestellten Hebel
und Lagerplättchen durchbrochen. Eine solche Durchbrechung ist im Typenhebel 9 mit
35, im Zwischerihebel6 mit 36 und im Lagerplättchen 26 mit 37 bezeichnet.
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Die Erfindung ist an einem geräuschgedämpft arbeitenden Antrieb für
einen um eine feste Achse schwingenden Typenhebel erläutert, soll aber natürlich
nicht auf solche Typenhebelantriebe beschränkt sein. Es hat sich gezeigt, daß federnde
Gelenk- und Lagerstellen in geschickter Anordnung und Ausbildung nicht nachteilig
für das Arbeiten der Maschine auch in bezug auf das Schriftbild sind, vielmehr ist
das Typenhebelspiel sehr lebendig und besitzt einen leichten Anschlag.