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Schreibmaschine mit Vorrichtung zur Erzeugung von Lochzeichen oder dgl.
Die Erfindung betrifft eine Schreibmaschine mit einer Einrichtung zur Herstellung von gelochten Streifen zum selbsttätigen Schriftsetzen und dgl. oder zur Erzeugung sonstiger den Schriftzeichen entsprechenden Zeichen. Die Erfindung hat den Zweck, Fehler zu vermeiden, die bei den bekannten Maschinen dieser Art infolge unbeabsichtigter Tastenschläge, z. B. infolge zufälligen Mitberührens einer Taste beim Anschlag einer anderen, vorkommen, und die darin bestehen, dass die Lochung des Streifens bei einen Tastenanschlage nicht dem gleichzeitig abgedruckten Schriftzeichen entspricht. Bei Maschinen der genannten Art muss der Tastenanschlag zur Erzielung einer ausreichenden Leistungsfähigkeit möglichst leicht gemacht werden.
Die Erfahrung lehrt nun, dass infolge der stossartigen, schleudernden Wirkung der gewöhnlichen Anschläge zwischen den ordnungsmässigen und den durch Mitberühreii der Taste hervorgerufenen unbeabsichtigten Tastenanschlägen nur ein geringer Unterschied in der Grösse der Bewegung des unmittelbar angeschlagenen Tastenhebels, wohl aber ein sehr erheblicher Unterschied in der der Taste mitgeteilten Energie und der dadurch hervorgerufenen Geschwindigkeit der durch die Taste angetriebenen Glieder entsteht. Diesen Umstand benutzt die Erfindung, um flüchtige (besonders unbeabsichtigte) Tastenanschläge möglichst wirkungslos zu machen und dadurch die gekennzeichneten Fehler zu vermeiden.
Die Beseitigung dieser Fehler durch eine entsprechend unempfindliche Einstellung der Tasten hat bei den bekannten Einrichtungen Fehler im entgegengesetzten Sinne zur Folge, da dadurch Lochungen ausbleiben, sobald die Taste vom Finger nicht vollständig bis zur Hubgrenze niedergedrückt wird. Der Abdruck der Type kommt aber trotzdem oft infolge der Schwungkraft des Typenhebels und des zwischen diesem und den übrigen Teilen des Tastenmechanismus bestehenden Totganges zustande, so dass der Schreiber über die Richtigkeit seiner Arbeit getäuscht wird.
Bei Maschinen der genannten Art. ist eine genaue Übereinstimmung zwischen dem Schreibmaschinen-und dem durch Loch-oder andere Zeichen dargestellten Text erforderlich, weil anderenfalls der erstere für seine hauptsächlichste Bestimmung, nämlich für die Kontrolle und die Korrektur des vorbereiteten Schriftsatzes, Telegrammes oder dgl., wertlos ist. Die
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fehler hervorruft.
Die Erfindung vermeidet nun diese Fehler dadurch, dass sie die Wirkung des Tasten-
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und durch dessen Schwungkraft unterstützt. Das Wesentliche ist hiebei, dass die Wirkung des Tastenanscblages nicht allein davon abhängt, wie weit der anschlagend Finger die Taste nieder- drückt, sondern in höherem und ausschlaggebendem Masse davon, welche Energie er der Taste und dem mit dieser verbundenen beweglichen Teilen übermittelt. Die Erfahrung lehrt nun, dass die bei einem unabsichtlich, z.
B. durch Mitberühren, entstandenen Tastenanschlag mitgeteilte Energie ganz erheblich kleiner ist, als bei einem beabsichtigten, ordnungsmässigen Tastenai schlag.
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geschlagene Taste wird die Schwungkraft des Typenhebels so gross, dass dieser während des letzten Teiles seiner Anschlagbewegung einen erheblichen Widerstand überwinden kann. Dieser Widerstand wird gemäss der Erfindung für jeden Typenhebel dureh eine besondere Feder oder sonstige elastische Kraft, die an einem Gliede wirkt, dessen Verschiebung aus der Ruhelage die Erzeugung eines Loch-oder sonstigen Zeichens zur Folge hat, hervorgerufen und so bemessen, dass er von dem durch einen flüchtigen Tastenanschlag mit unzureichender Geschwindigkeit angetriebenen Typenhebel nicht überwunden wird.
Da in diesem Falle der Typenhebel auch nicht an das Schreibpapier gelangt, so ruft ein flüchtiger Anschlag weder ein Schriftzeichen noch ein Lochzeichen
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anschlages zu bemerken ist. Wesentlich ist hiebei natürlich, dass die Taste den Typenhebel unmittelbar po antreibt, dass dessen Geschwindigkeit von der Kraft des Tastenanschlages abhängt, weil nur so der erforderliche Unterschied in der Wirkung ordnungsmäl1iger und flüchtiger, be- sonders unbeabsichtigter Tastenanschläge errcicht werden kann.
Aus diesem Grunde kommt eine bereits bekannte Einrichtung, bei der durch die Schwungkraft eines mittels mechanischer Kraft angetriebenen Typenhebels eine Lochvorrichtung betätigt wird, für die Ausführung des Erfindungsgedankens nicht in Frage.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Fig. 1 zeigt schematisch die Seitenansicht der Vorrichtung, wobei einzelne Teile im Schnitt erscheinen. Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch die Lochvorrichtung. Fig. 3 und 4 zeigen Einzelheiten.
Der Schreibmechanismus hat die bekannte Bauart des Underwood-Syatems und besteht aus Tastenhebeln 1, Winkelhebeln 2 und Typenhebeln 3. Die Tastenhebet 7 sind um eine gemeinschaftliche Achse 4 drehbar und werden durch Federn 5 in der oberen oder Ruhelage gehalten. Die Zwischenhebel 2 sind um eine Achse 6 drehbar und werden durch Mitnehmerstifte 7, die in Schlitze der Zwiachenhebel 2 eingreifen, von den Tastenhebeln 1 mitgenommen. Mitnehmerstifte 8 an den Zwischenhebeln 2 greifen in Schlitze 9 der Typenhebel 3 ein und übertragen die Bewegung der Tastenhebel auf diese. Die Typenhebel drehen sich um die bogenförmige Achse 10, die von dem Underwood-Mechanismus her bekannt ist. Sie tragen am freien Ende eine Anzahl Typen 11, im vorliegenden Falle zwei.
Durch den Anschlag einer Taste 12. die am äussersten Ende des Typenhebels 1 befestigt ist, wird der Typenhebel aus der horizontalen in die senkrechte Lage emporgeschleudert und trifft gegen die Papierwalze, wo er einen Abdruck erzeugt. Die Arbeitsweibe des Schreibmechanismus ist die gleiche wie die der bekannten Underwood-Schreibmaschine.
Um mit dem Abdruck der Typen gleichzeitig eine Lochung in dem Lochstreifen zu erzeugen, wird die Typenhebelbewegung auf eine Vorrichtung zum Auswählen von Lochstempeln übertragen. Zu diesem Zweck besitzt der Typenhebel 3 in der Nähe seines Drehpunktes eine Nase 18.
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Betrag nach rückwärts. Jeder der Typenhebel J beeinflusst einen besonderen Stab 19. Die Stäbe 19 gleiten an beiden Enden in Führungen 20 und 21 Mit jedem der Stäbe 19 ist eine Anzahl von Hebeln, im vorliegenden Falle zwei, 23 und 24, verbunden, dass sie mit ihren oberen Enden an der Bewegung des Stabes 19 teilnehmen müssen. An jeden dieser Hebel ist am unteren Ende ein Zug band 25 angehängt.
Die Verbindung der Hebel 23 und 24 mit den Stäben 79 und den Zughändern 25 ist dadurch hergestellt, dass die Stäbe 19 sowohl, als auch die Bänder 25 mit länglichen Löchern versehen sind, durch die die Hebel hindurchgesteckt werden. Die Hebel sind in den Löchern so gebogen bzw. gekröpft, dass sie dabei möglichst eng aneinandergelegt werden können. Dabei treibt der Stab 19 den hinteren Stab 24 durch Vermittlung des dazwischenliegenden Stabes 23 an.
Damit die zusammengehörenden Stäbe 23 und 24 sich nicht nebeneinanderschieben können, sind sie in dem Ausschnitt des betreffenden Stabes 19 gekreuzt. wie das bei 26 zu sehen ist. Die Hebel 23 und 24 sind am unteren Ende in einer kammartigen Führung 28 seitlich geführt. Eine ähnliche Führung 29 bewirkt die seitliche Führung der Bänder 25. Diese selbst stehen unter dem Einfluss von Federn t ; 0. die die Bänder M nach rückwärts zu ziehen bestrebt sind. Die Federn sind an einem Querstege 51 in geeigneter Weise befestigt. Die Ränder 25 sind mit Zähnen 53 versehen, mit denen sie auf Querschienen.). 1 wirken und dadurch in einer noch später zu beschreibenden Weise die Auswahl der Lochst empel veranlassen.
Jeder der Stäbe 79 wirkt auf zwei oder mehr Hebel 23 und 24. Die Zahl dieser Hebel hängt
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und J5 in Eingriff stehen. Von diesen ist die erstere fest mit dem Maschinengestell verbunden. die letztere in ihrer Längsrichtung verschiebbar. Diese ruht auf dem Ende des Hebels 36, 37 der Um schaltet aste 38, der sich um die Achse 39 dreht. Die Achse 32 ist mit runden Zapfen 40 in Schlitzen 4J des Maschinengestells so geführt, dass sie sich in diesen Schlitzen nur von oben nach unten, aber nicht von vorn nach hinten verschieben kann. In der Ruhestellung liegen die Zapfen JO in den unteren Teilen der Schlitze. Wird die Umsehaltetaste 18 angeschlagen, so wird die Zahnstange 35 gehoben.
Dabei wird eine Drehung der Welle 32 herbeigeführt, wobei sich ihre Zahnräder 33 in der festen Zahnstange. 14 abrollen. Dadurch wird gleichzeitig die Welle 32 gehoben.
In der Ruhestellung bietet die Welle den Hebeln die Schneide 30 als Stütze und Drehpunkt dar.
In dieser Stellung wirken nur die Hebel während die Hebel 24 mit Ausschnitten 47 versehen sind und infolgedessen beim Tastenanschlag unwirksam bleiben. Sie drehen sich nämlich anstatt um die Kante 30 um die Vorderkante einer Schiene 28a am unteren Ende des Hebels, so dass sie an der Angriffsstelle des zugehörigen Bandes 25 nur eine geringe Verschiebung nach vorn erfahren, die aber nicht zur Erzielung einer Wirkung ausreicht. Dagegen sind die Hebel 23 gezwungen,
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den Weg einer Schiene 68 gelangt.
Dies wird in der Ruhestellung des Apparates verhindert durch einen Fortsatz 69 an den Schienen 54. Diese Schienen sind mit zwei schneidenförmigen Zapfen oder Ansätzen 72 in den Einschnitten von Lagerböcken oder Trägern 73 gelagert und um die unteren Kanten der Ansätze 72 drehbar. Die Deckel 7 verhindern das Ausheben der Schienenansätze 72
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PATE??T ANSPRÜGHE :
1. Schreibmaschine mit Vorrichtung zur Erzeugung von den Schriftzeichen entsp-echenden Lo ch-oder sonstigen Zeichen. bei der die Typenhebel nur durch die beim Anschlag der Tasten ausgeübte Kraft angetrieben werden, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Typenhebel den grösster Teil seines Hubes frei zurücklegt und erst gegen Ende seiner Bewegung ein besonderes Glied an. treibt, dessen Verschiebung aus der Ruhelage die Erzeugung eines dem Schriftzeichen des Typenhebels entsprechenden Loch-oder sonstigen Zeichens zur Folge hat und das unter dem Einfluss einer für jedes dieser Glieder besonders vorgesehenen, das Glied in der Ruhelage haltenden Federoder sonstigen Kraft steht, die so eingestellt tat,
dass möglichst nur die dem Typenhebel infolge der ihm durch einen ordnungsmässigen Tastenanschlag mitgeteilten Geschwindigkeit innewohnende lebendige Kraft die Verschiebung des Gliedes bewirken kann, während ein zufälliger leichterer Anschlag ohne Wirkung bleibt.