DE51412C - Pianoforte-Mechanik mit Schnellauslösung - Google Patents
Pianoforte-Mechanik mit SchnellauslösungInfo
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G10—MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
- G10C—PIANOS, HARPSICHORDS, SPINETS OR SIMILAR STRINGED MUSICAL INSTRUMENTS WITH ONE OR MORE KEYBOARDS
- G10C3/00—Details or accessories
- G10C3/16—Actions
- G10C3/22—Actions specially adapted for grand pianos
-
- G—PHYSICS
- G10—MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
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- G10C3/16—Actions
- G10C3/18—Hammers
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung bezieht sich auf eine neue Piano-Mechanik. Die bisherigen Mechaniken
sind gekennzeichnet durch eine Auslösung, die in der Weise wirkt, dafs sich der Auslöser,
sobald er die Nase an der Hammernufs verlä'fst, während des Abfalles des Hammers in
eine an der Nufs angebrachte Vertiefung einlegt. _ '
Da die Auslösung nach dem Abfall des Hammers nicht mehr im Eingriff ist, ist es
nöthig, dafs zu deren Rückgang entweder die Taste und deren Gegenhebel in ihre normale
Lage zurückgegangen sind, wenn eine einfache Auslösung in Anwendung gebracht ist, oder
dafs unter Benutzung einer doppelten Auslösung der Hammer unter Anwendung einer gespannten Feder mittelst einer sehr geringen
Bewegung des Gegenhebels gehoben wird. In jedem Falle ist die Auslösung bestimmt, durch
den Anschlag des Auslösers an den Hammer, während ein Sperrstift zu einem bestimmten
Moment den Finger von seiner Anfangsrichtung ablenkt.
Bei der vorliegenden Erfindung dagegen ist die Auslösung eine vollständig beliebige, d. h.
eine derartige, dafs sie ohne Hülfe eines Anschlages oder einer Richtungsablen'kung vollzogen
wird. Die Auslösung ist eine automatische und vollzieht sich durch das freie Spiel
der einzelnen Thei.le der Mechanik, welche sich auf einen Gegenhebel und einen Stöfser reduciren.
Zu diesem Zwecke ist die Nase in der Nufs, die einen spitzwinkligen Einschnitt oder
einen Ansatz bildet, ganz weggelassen und durch eine gekrümmte Fläche von entsprechender
Gröfse ersetzt, die an der Stelle, wo der Stöfser oder Auslöser sitzt, gepolstert ist. Die
Drehungscentren sind so angeordnet, dafs in dem Augenblick, in dem der Gegenhebel zu
steigen fortfährt, der Auslöser nicht mehr im Stande ist, auf die Hebung des Hammers einzuwirken,
indem die oberste Spitze des Auslösers, eine Tangente beschreibend, von der
Nufs abfällt, in die Lage, in der sie sich für den Augenblick befindet und von dem sie sich
im folgenden Moment entfernt.
Der Hammer wird bei seinem Abfall aufgefangen, um zu vermeiden, dafs derselbe durch
starken Anschlag an die Saiten auf den Obertheil des Auslösers aufschlägt und nochmals an
die Saite ,geschnellt wird. Zu diesem Zwecke ist an der Nufs, entgegengesetzt der Saite, in
welcher der Hammer befestigt ist, ein Bremspolster angebracht, welches gegen den Hammerfänger
anschlägt, der auf dem Gegenhebel befestigt ist und einen elastischen Stiel hat. Während
des Abfalles des Hammers setzt der Gegenhebel seine steigende Bewegung fort und der auf demselben befestigte Hammerfänger
nähert sich dem an der Nufs befestigten Polster.
Einfach durch Biegung des Stieles des Hammerfängers kann der Zeitpunkt ganz genau bemessen
werden, wenn das Polster und der Hammerfänger in Contact kommen. Während dieses Contactes federt der Stiel ein wenig, und wenn
man nun die Taste langsam zurückgehen läfst, so wird der Hammer einen Augenblick festgehalten,
während sich die Bewegung der Auslösung in dem vorhin beschriebenen Sinne, aber in umgekehrter Richtung vollzieht und
die Nufs wieder ihre normale Stellung ein-
nimmt, so dafs durch eine Bewegung des Spielers, die dem Finger desselben kaum fühlbar
wird, die Mechanik wieder in eine derartige Stellung gebracht wird, dafs der Hammer
von neuem in Thätigkeit gesetzt bezw. angeschlagen werden kann.
Beiliegende Zeichnung stellt die Erfindung dar. Es zeigt:
Fig. ι die Mechanik im Zustande der Ruhestellung
in Seitenansicht,
Fig. 2 die Mechanik in einer Stellung kurz vor Anschlagen des Hammers,
Fig. 3 die Mechanik im Moment des Auslösens und des Fangens des Hammers.
Fig. 4 und 5 sind Ansichten des Hammerfängers.
Fig. 6 zeigt eine Ansicht der Nufs und ihrer Organe,
Fig. 7 eine schematische Darstellung der Bewegung der Nufs.
In den verschiedenen Zeichnungen ist:
ι der Tastenhebel, 2 der Gegenhebel, 3 der' Stöfser (auch Stofszunge genannt), 4 und 5
die Hammerfä'ngervorrichtung, 6 die Nufs, 7, 8 die gekrümmte Fläche derselben, 9 die Unterlage
für den Aufschlag des Stöfsers, 10 die Feder, welche den Stöfser in seine Ruhestellung
bringt, 11 die Anschlagschraube (Stellpuppe),
12 der Anschlagarm zum Begrenzen der Be- \vegung des Stöfsers und des Gegenhebels,
13 ein an dem Gegenhebel sitzender Anschlag
für den Stöfser, 14, Fig. 4, ein adjustirbarer Arretirstift für denselben Zweck.
In Fig. ι ist die Mechanik im Moment der Ruhelage dargestellt. Es wird hier vorausgesetzt,
dafs sich die Auslösung mit Hülfe der Stellpuppe 11 vollzieht, und dafs infolge dessen
die Form der Feder eine modificirte ist; die Stellpuppe 11 ist jedoch nicht unbedingt nöthig,
sie dient vielmehr gewissermafsen als Sicherheitsorgan. Dieselbe kann auch an der Nufs
selbst angebracht werden, wie in Fig. 5 dargestellt ist.
In Fig. ι veranschaulicht 1 den Tastenhebel, auf
welchem der Gegenhebel 2 angebracht ist. Auf diesem sitzt im Scharnier der Stöfser 3, der
gegen die Nufs 6 drückt, fest, bis zu dem Zeitpunkte, wo der Hammer gegen die Saite
schlägt.
Einen Augenblick zuvor, ehe der Hammer bis zur Saitenhöhe gelangt, vollzieht sich die
Auslösung automatisch durch das Abgleiten des Stöfsers an, der schiefen Ebene 7, 8. Sollte
aus irgend welchen Ursachen ein Defect am Hemmungsmechanismus entstehen, so würde
die Stellpuppe 11 in Wirkung treten. In Fig. 2 ist die jeweilige Stellung der verschiedenen
Theile veranschaulicht, in dem Moment, wo sich die Auslösung vollzieht. Der Hammer
hat die Saite noch nicht völlig erreicht, der Hammerfänger 4 steht noch nicht hoch genug,
um das Hammerpolster 5 aufzunehmen. Während dieser Zeit steigt der Hammer, schlägt
gegen die Saite und fällt ab. Der Gegenhebel 2 setzt indefs seine Aufwärtsbewegung
fort, bis das Hammerpolster den Hammerfänger berührt, um die Bewegung des Hammers zu
unterbrechen (Fig. 3).
Aus folgender Erklärung wird es ersichtlich, in welcher Weise die für gewöhnlich angewendete
Nase an der Nufs beseitigt worden ist.
Es sei A, Fig. 7, der Contactpunkt zwischen dem Stöfser und der Hammernufs im Moment
der Ruhe. Der Punkt A kommt nach A1, wenn der Hammer die Saite anschlägt, und der
äufserste Punkt des Stöfsers steht zu derselben Zeit bei A2, wenn angenommen wird, dafs der
Stöfser mit dem' Gegenhebel in starrer Verbindung ist. Angenommen, dafs der Endpunkt
des Stöfsers sich in diesem Moment ι mm unterhalb der Nufs befindet, so kann
sich der Hammer 7 mm von der Saite entfernen, ehe er auf den Stöfser zurückfällt und
die Nufs mit diesem wieder in Contact kommt.
Nimmt man nun z. B. an, dafs A3 ,1 mm
über A" liegt, und rechnet man die Strecke A1A3 hinzu, so ergiebt sich auf der Nufs die
Lage der ebenen Gleitfläche für den Stöfser. Es erhellt auch hieraus, dafs der Hammer niemals
zwangläufig gegen die Saite schlagen kann.
Fig. 6 zeigt die Anwendung der Erfindung auf aufrecht stehende Pianos.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine Piano-Mechanik, bei welcher der zugleich als Auslöser dienende Stöfser 3, welcher an dem von der Taste bewegten Gegenhebel 2 sitzt, an einer an der Hammernufs angebrachten, als Ersatz für Einkerbung dienenden schrägen Ebene 7, 8 gleitet und kurz vor Anschlag des Hammers an die Saite von dieser schrägen Ebene abfällt, wobei durch Polster 5 an der Hammernufs und dem Hammerfänger 4 am Gegenhebel der angeschlagene Hammer gefangen wird.Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE51412C true DE51412C (de) |
Family
ID=326187
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT51412D Expired - Lifetime DE51412C (de) | Pianoforte-Mechanik mit Schnellauslösung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE51412C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0384120A2 (de) * | 1989-02-24 | 1990-08-29 | Reinhard Franz | Tastatur für eine elektronische Orgel mit Klaviereffekt |
FR2650690A1 (fr) * | 1989-08-04 | 1991-02-08 | Guyon Vincent | Dispositif de transmission du mouvement d'une touche de piano au chevalet |
-
0
- DE DENDAT51412D patent/DE51412C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0384120A2 (de) * | 1989-02-24 | 1990-08-29 | Reinhard Franz | Tastatur für eine elektronische Orgel mit Klaviereffekt |
EP0384120A3 (de) * | 1989-02-24 | 1992-05-20 | Reinhard Franz | Tastatur für eine elektronische Orgel mit Klaviereffekt |
FR2650690A1 (fr) * | 1989-08-04 | 1991-02-08 | Guyon Vincent | Dispositif de transmission du mouvement d'une touche de piano au chevalet |
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