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Allschlagvorrichtung für elektrische Musikinstrumente, insbesondere Lautspreeherklaviere mit
Relaissteuerung.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anschlagvorrichtuug für elektrische Musikinstrumente, insbesondere Lautspreeherklaviere mit Relaissteuerung, bei denen die Tonerzengung in der Weise vor sich geht, dass mechanisch schwingende Elemente. vorzugsweise Saiten, einen magnetischen, elektrischen oder lichtelektrisehen Stromkreis steuern. Die auf diese Weise erzeugten elektrischen Impulse werden über einen Verstärker einem Lautsprecher zugeführt und in den ursprünglichen Schwingungen ent-
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geschehen, dass eine Anzahl Saiten aus magnetischem Material vor Magneten schwingen, die mit Spulen versehen sind. Es können auch niehtmagnetische Saiten vorgesehen sein. die eine magnetische Auflage (Weicheisenplättehen od. dgl. ) erhalten.
Infolge der Änderung des magnetischen Flusses bei der Bewegung der Saiten werden in den Spulen entsprechende elektrische Wechselschwingungen hervorgerufen, die über einen Verstärker zum Lautsprecher geleitet werden.
Sehr wichtig für die Konstruktion eines musikaliseh in jeder Hinsicht einwandfreien Lautsprecherklaviers ist die Ausbildung der Anschlagvorrichtung. Die von den Saiten ausgehenden Töne können eine verschwindend kleine Lautstärke besitzen, d. h. die primären Schwingungen der Saiten können überaus klein sein, weil das Röhrenaggregat in Verbindung mit dem Lautsprecher für eine nur durch die Verstärker- leistung begrenzte Verstärkung der Töne sorgen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine ausserordentliche Vereinfachung und Verbilligung der Anordnung der Saiten in Verbindung mit einer neuartigen Anschlagvon'ichtung. Es können sehr viel dünnere Saiten, als bei Klavieren üblich, mit Vorteil verwendet werden. Weiter ist vor allem im Gegensatz zum gewöhnlichen Klavier nur eine einzige Saite für jeden Ton erforderlich, so dass die bisher höchst umständlichen und kostspieligen Verspannungsvorrichtungen sehr vereinfacht werden. Beim gewöhnlichen Klavier müssen die Verspannungsvorrichtungen Zugbeanspruchungen von 20 f und darüber aushalten.
Versuche haben ergeben, dass die Tonwirkung dann am schönsten wird, wenn die Saiten nur sehr schwach angesehlagen werden. Jeder stärkere Ansehlag der Saiten verursacht Verzerrungen und störende Induktionsströme in den Magnetspulen, die sich durch das Auftreten höherer Harmoniseher (Obertöne) sowie durch ein leises knackendes Geräusch störend bemerkbar machen und die letzte Voll-
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lässig stark angeschlagen werden, um hohe Lautstärke zu erzielen. Dies bringt aber eine Änderung der
Klangfarbe mit sich, da durch den kräftigen Anschlag eine grössere Anzahl Obertöne auftreten, die bei einem schwächeren Anschlag nicht vorhanden sind.
Um die Stärke des Anschlages noch weiter herab- setzen zu können, ist es-wie erwähnt-vorteilhaft, nur sehr dünne Saiten zu nehmen, da dann die
Kräfte und damit die Massen gering gehalten werden können. die die Schwingung der Saiten herbeiführen sollen.
Damit jeder Künstler auf dem neuen Klavier mit der gleichen Technik zu spielen vermag wie auf den alten Klavieren, ist es zweckmässig, die bisherigen Anschlagvorrichtungen im wesentlichen
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beizubehalten, aber dafür mit annähernd gleicher Geschwindigkeit des bewegten Hammers nur eine viel kleinere Masse den Anschlag vollführen zu lassen. Auf diese Weise wird dem neuen Musikinstrument derselbe Fingeranschlag wie dem gewöhnlichen Klavier verliehen.
In den Figuren der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht, u. zw. zeigt Fig. 1 das grundsätzliche Prinzip der neuen Vorrichtung, während die Fig. 2-6 weitere Ausgestaltungen der Anschlagvorrichtung nach Fig. 1 darstellen.
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- Eine weitere Ausbildung der in Fig. 1 veranschaulichten grundsätzlichen Ausführungsform zeigen die Fig. 2a und 2b. Das pendelartig angeordnete Hämmerchen M (Fig. 2b) ist in Scharnieren leicht beweglich gelagert oder kann auch durch eine schwache Feder gehalten werden. Es besitzt an seinem unteren Querbalken ein Anschlagelement, das den gewöhnlichen Klavierhämme1'll zweckmässig insofern nachgebildet ist, als es aus einer Holzeinlage, die mit Filz verkleidet ist, besteht, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Die Holzeinlage kann aber auch fortgelassen werden, was insbesondere für die für den Diskant berechneten Anschlaghämmerchen zweckmässig ist.
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zubilden, dass der Anschlag mit variabler Masse erfolgt.
Bei schwachem Anschlag wird bei einer derartigen
Ausführungsform das Hämmerchen von der angeschlagene Saite zurückgeworfen, ohne dass die Gesamt- masse des Mikrohämmerchens dabei wirksam wird. Die Fig. 4, 5 und 6 zeigen derartige Anordnungen.
Gemäss Fig. 4 besteht der untere Querbalken des pendelartig angeordneten Hämmerchens aus einem Korkstreifen (auch Holz, Zelluloid u. dgl. sind verwendbar), dessen Enden in etwas schwereren Blechklamme1'll gehalten werden. Bei leichtem Anschlag wirkt nur die kleine Masse in der Mitte des Kork- streifens, während bei stärkerem Anschlag allmählich die Masse der Blechklammern mit wirksam wird, wie dies in Fig. 4b erläutert ist.
In Fig. 5 ist ein Blechstreifen B U-förmig zusammengebogen und der Hohlraum vorteilhaft mit
Filz F ausgefüllt. Über die offene Seite ist ein Lederstreifen L gespannt, welcher zur Beeinflussung der
Klangfarbe mit einem Korkstüekchen K od. dgl. beklebt werden kann. An Stelle des Lederstreifen L kann auch ein sehr dünnes Band aus Stahl, Bronze od. dgl. verwendet werden. Bei leisem Anschlag wirkt nur die Masse des Korkstückchens auf die Saite S, bei stärkerem Anschlag strafft sich der Lederstreifen L, und die Masse des Blechstreifens B wird wirksam.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigt Fig. 6. Hier ist, ähnlich wie in Fig. 2, ein sehr leichter
Hammer H pendelartig aufgehängt. Dicht dahinter ist ein schwerer, vorn gepolsterter Hammer G an einer Blattfeder Z befestigt. Bei leisem Anschlag schlägt nur der kleine, leichtbewegliche Hammer Ii gegen die Saite S, bei stärkerem Anschlag drückt ausserdem der schwere Hammer G auf den Hammer H und dieser verstärkt auf die Saite 8.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Anschlagvorrichtung für ele1. --trische Musikinstrumente, insbesondere Lautsprecherklaviere mit
Relaissteuerung, dadurch gekennzeichnet, dass zum Anschlagen der schwingenden Elemente (Saiten u. dgl.) Anschlaghämmer von so geringer Masse vorgesehen sind, dass mechanische Schwingungen hervor- gerufen werden, deren Amplituden auch infolge Fehlens von Resonatoren hinsichtlich der unmittelbaren
Tonwirkung des schwingenden Elementes praktisch unwirksam sind.