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Stand der Technik
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Herkömmliche
Edelstahlbeizbäder
werden auf Basis von Salpeter- und Flußsäure betrieben. Neben den wirtschaftlichen
Gesichtspunkten liegt die Problematik dieser Beizen in einer unerwünscht hohen
Menge an Nitrat in den zu behandelnden Abwässern. Zur Reduzierung dieser
Nitratbelastung sind Beizen mit Ersatzsäuren für Salpetersäure, z. B. Schwefelsäure mit
einem stark verringertem Anteil an Salpetersäure, bekannt, die aber von
der Beizqualität
und -kapazität äußerst nachteilig
sind.
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Des
weiteren werden Recyclinganlagen zum Trennen von freien Säuren und
Salzen, wie Säureretardation
und Diffusionsdialysen eingesetzt, um durch Rückgewinnung der freien Säuren die
Nitratbelastung im Abwasser zu senken und damit auch die Entsorgung
der Abfallsäuren
wirtschaftlicher zu gestalten. Die damit erzielbaren Einsparungen
an Säuren
sind beachtlich, lösen
aber das eigentliche Nitratproblem nicht wirklich, da weiterhin
große
Mengen an nitrathaltigem Abwasser durch die Nitratsalze produziert
werden. Beim Einsatz von Säurerecycling-Anlagen
kommen die überwiegenden
Abwasserbelastungen durch Nitrat mittlerweile nicht mehr aus den
Beizbädern,
sondern aus den angeschlossenen Spülbädern und Abluftwäschern,
die nicht recycled werden.
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Ein
Vorschlag zur Aufarbeitung von verbrauchter Beizsäure geht
beispielsweise aus der Lehre der
DE 38 25 857 A1 hervor, wonach die verbrauchte
Beizsäure
mit einem bestimmten Eisengehalt und Stoffverhältnis Fluorid/Eisen mit Alkali
unter Bildung eines kristallinen Niederschlags auf pH 4 bis 6 eingestellt
wird und die flüssige
Phase, ggf. nach Abtrennung des Niederschlags, zur Trockene eingedampft
wird.
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Aus
der Offenbarung der
DE
39 06 791 A1 geht ferner ein Verfahren zur Aufbereitung
von metallhaltigen, salpetersauren, Flußsäure enthaltenden Abfallbeizen
hervor, in dem die Abfallbeize in eine von permselektiven Membranen
begrenzte und zwischen einem Elektrodenpaar, in dessen Anoden- und
Kathodenraum Schwefel enthalten ist, angeordnete Dialysierzelle
eingeleitet wird.
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Ein
weitestgehend komplettes Recycling der Beizbadkonzentrate bietet
ein thermisches Verfahren, das sogenannte Röstverfahren. Hierbei werden
die Beizsäuren
zusammen mit dem Wasser verdampft und die Metalle zu Oxiden geröstet. Die
Säurereste
der Metallsalze werden als freie Säuren im Destillat des Rösters zurückgewonnen.
Damit können
die Beizbadkonzentrate fast abwasser- und abfallfrei behandelt werden.
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So
wird nach dem Stand der Technik gemäß der
EP 0 296 147 A1 ein Verfahren
zur Gewinnung bzw. Rückgewinnung
von Säuren
aus metallhaltigen Lösungen
dieser Säuren
beschrieben, wonach die Lösungen in
einem Reaktor bei Temperaturen von 200 bis 500°C sprühgeröstet und einer anschließenden Absorption
sowie Kondensation der entstehenden Gase in Kolonnen bei Temperaturen
von 0 bis 70°C
unterzogen werden.
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Jedoch
ist das Röstverfahren
energieaufwendig, wobei der Energieverbrauch direkt proportional
zum Zulaufvolumen ist und etwa 100 m3 Erdgas
pro 1 m3 Zulaufvolumen verbraucht werden.
Da das Röstverfahren Wasser
und Säuren
gleichermaßen
verdampft, können
die zu verdünnt
vorliegenden Spül-
und Abluftabwässer nicht
direkt geröstet
werden. Aufgrund des hohen Wasseranteiles wären die Säurekonzentrationen zu klein bzw.
das Volumen zu groß,
um es ins Beizbad zurückzugeben.
Die Spülwässer müssen daher
nach wie vor in einer Abwasseranlage behandelt werden. Da die Stoffbelastung
dieser Abwässer,
vor allem der Nitrate, durchaus 50% des gesamten Salpetersäureverbrauches
betragen kann, ist das Röstverfahren
an sich, wie es bislang zum Einsatz kommt, nicht die umfassende
Lösung,
speziell in Bezug auf die Nitratbelastung des Abwassers.
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Aus
dem Artikel ”Neue
Verfahren zur Behandlung und Vermeidung von Beizereiabwässern” aus „Eisen und
Stahl”,
Jahrgang 84, Heft 27 vom 31. Dezember 1964 ist ein Verfahren zur
Behandlung von Beizbädern bekannt,
dessen vorrangiges Ziel darin besteht, den Eisengehalt im salzsauren
Beizbad unverändert
zu halten und dabei ein Teil der Beizflüssigkeit zurückzugewinnen.
Bei diesem bekannten Verfahren wird zunächst Chlorgas in die zu behandelnde
Beizflüssigkeit
eingeleitet, um das in der Beizflüssigkeit enthaltene zweiwertige
FeCl2 in dreiwertiges FeCl3 zu
oxidieren. Danach wird die so vorbehandelte Beizflüssigkeit
in einen Ionentauscher geleitet, in dem das in der Beizflüssigkeit
enthaltene FeCl3 aus der Beizflüssigkeit
entfernt wird. Die so behandelte Beizflüssigkeit ohne FeCl3 wird
anschließend
dem Beizprozeß erneut
zugeführt.
Der mit FeCl3 beladene Ionentauscher wird
mit Wasser regeneriert und die dabei entstehende Lösung, die
FeCl3 und ca. 6%-ige Salzsäure enthält, mit
Kalk oder Natronlauge neutralisiert.
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Ziel
muß es
daher sein, die stark verdünnten
Abwässer
aus den Spülen
und Abluftwäschern
soweit aufzukonzentrieren, dass sie in den Röstprozess eingeleitet werden
können.
Die Aufkonzentration der verdünnten
Abwässer
ist aber bis heute nicht umsetzbar, da die zur Verfügung stehenden
Techniken nicht einsetzbar sind. So können Mebrantechnologien in
Form von Elektrodialyse- und Umkehrosmoseanlagen aufgrund der unzureichenden
Membranbeständigkeiten
nicht eingesetzt werden. Verdampferanlagen sind wegen der Dampfflüchtigkeit
von Salpetersäure
und Flußsäure ins
Destillat nicht brauchbar. Bei Vorhandensein von freien Fluß- und Salpetersäuren im
Zulauf zum Verdampfer finden sich im Destillat bis zu 50% dieser
freien Säuren
wieder, so dass eine Nutzung des Destillats als Spülwasser
nicht möglich
ist. Das Destillat, welches jetzt zwar nur noch 50% der ursprünglichen
Nitratbelastung enthält,
müßte trotzdem über die
Abwasseranlage entsorgt werden und würde damit wiederum das Nitratproblem
im Abwasser nicht umfassend lösen.
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Aufgabenstellung
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Der
Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, die beschriebenen
Nachteile zu vermeiden und die aus dem Stand der Technik bekannten
Verfahren und Vorrichtungen so weiterzubilden, dass unter Beibehaltung
von Vorteilen ein wirtschaftliches Verfahren zum Recyceln von Edelstahlbeizbädern bereitgestellt
wird. Es sollte ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zur Verfügung gestellt
werden, das/die es ermöglicht,
Edelstahlbeizen weitestgehend abwasser- und abfallfrei zu betreiben,
insbesondere sollte die Abwasserbelastung mit Nitraten möglichst
gering sein.
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Erfindungsgemäß wird obige
Aufgabe gelöst
durch ein Verfahren zum Recyceln von Edelstahl-Beizbädern, einschließlich der
dazugehörigen
Spülbäder und
Abluftwäscher,
mit den Schritten:
- a) Überführen der in den zu behandelnden
flüssigen
Abfallströmen
vorliegenden freien Säuren
vor dem Recyceln in die Metallsalzform,
- b) Abtrennen von Wasser von der erhaltenen weitgehend säurefreien
Metallsalzlösung,
um eine aufkonzentrierte Metallsalzlösung zu erhalten, und
- c) Zuführen
der aufkonzentrierten Metallsalzlösung in ein thermisches Verfahren
zum Gewinnen von Metalloxiden und freien Säuren,
wobei, - – der
zu recycelnde Abfallstrom aus den Beizbädern in einer geeigneten Trennanlage
in einen ersten Teilstrom mit den zu recycelnden Metallsalzen und
einen zweiten Teilstrom mit freien Säuren, die in das Beizbad zurückgeleitet
werden, getrennt wird, und
- – die
im ersten Teilstrom vorliegenden Reste an freien Säuren gemäß Schritt
a) mit Metallhydroxiden, -oxiden oder -carbonaten der im Beizbad
eingesetzten Metalle in Metallsalze überführt werden.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zum Recyceln von Edelstahl-Beizbädern (1),
einschließlich
der dazugehörigen
Spülbäder/Abluftwäscher (4),
die aufweist:
- – eine Trennanlage (13)
zum Auftrennen des zu recycelnden Abfallstroms aus den Beizbädern (1)
in einen ersten Teilstrom (19) mit den zu recycelnden Metallsalzen
und einen zweiten Teilstrom (18) mit freien Säuren, die
ins Beizbad (1) zurückgeleitet
werden,
- – mindestens
eine Anlage (5) zur Überführung der
in den zu behandelnden flüssigen
Abfallströmen
(2, 6) vorliegenden freien Säuren vor dem Recyceln in die
Metallsalzform,
- – mindestens
eine Anlage zur Abtrennung von Wasser (12, 27)
von der erhaltenen, weitestgehend säurefreien Metallsalzlösung, um
eine aufkonzentrierte Metallsalzlösung zu erhalten,
- – mindestens
eine Anlage zur thermischen Salzspaltung (3) der Salz-Konzentratströme aus den
Beizbädern
(1) und den Spülen/Abluftwäscher (4)
zum Gewinnen von Metalloxiden und freien Säuren, und
- – eine
Anlage (24), in der aus dem Abfallstrom (6) der
Spülbäder/Abluftwäscher (4)
durch Zugabe einer Neutralisationschemikalie die Metalle fällbar und
abfiltriertbar, und das erhaltene Reagenz (11) dem Reaktor
(5) zuführbar
ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung
zeigt somit einen Weg wie auch für
herkömmliche
Beizbäder
auf Basis von HNO3/HF die durch diese Säuren auftretenden
Nachteile der Dampfflüchtigkeit
bei der Verwendung thermischer Verfahren vermieden und die verdünnten Abwässer aus den
Spülen
und den Abluftwäschern
eingedampft werden können.
Damit wird einerseits das Nitratproblem im Abwasser gelöst und andererseits
das Röstverfahren
unter wirtschaftlicheren Gesichtspunkten möglich.
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Das
Verfahren die Vorrichtung der Erfindung verwendet herkömmliche
Komponenten in der Form, dass ein abwasser- und abfallfreier Betrieb
unter wirtschaftlichen Bedingungen aufrecht erhalten werden kann. Die
letzte und wegen des hohen Energieverbrauches die Wirtschaftlichkeit
bestimmende Stufe ist die thermische Salzspaltung gemäß Schritt
c), wie das sogenannte Röstverfahren.
Bei diesem Verfahren werden die flüssigen Phasen, wie Wasser und
Säuren,
eingedampft und anschließend
die Dampfphase wieder kondensiert und dabei die Säuren zurückgewonnen.
Die Metalle werden bei hohen Temperaturen oxidiert und fallen als Feststoffe
an. Der Energieverbrauch und damit die Betriebskosten des Rösters hängen weitestgehend
vom Zulaufvolumen zum Röster
ab und betragen etwa 1000 kWh bzw. 100 m3 Erdgas
pro m3 Zulauf. Deshalb weist das Röstverfahren
aus Energiegründen
einen möglichst
niedriges Zulaufvolumen auf (entspricht einem hohen Metallgehalt
im Beizbad), was aber von den Beizbedingungen nicht immer wünschenswert
ist. Hohe Metallgehalte im Beizbad verursachen niedrigere Beizkapazitäten und
höhere
NOx-Verluste in der Abluft der Beizbäder und
damit eine höhere
Belastung der Abluftwäscher.
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Für die Verringerung
des Zulaufvolumens zum Röster
und somit eine besonders kostengünstige
Fahrweise in Schritt b) wird erfindungsgemäß nach einer bevorzugten Ausführungsform
ein Verdampfer, insbesondere einer mit mechanischer Brüdenverdichtung,
eingesetzt. Dieser Verdampfertyp hat einen Energiever brauch von
lediglich etwa 20–25
kWh pro Tonne Zulauf. Jede Tonne an Wasser, die der Verdampfer dem
Zulauf zum Röster
entzieht, spart Energiekosten von annähernd 100 m3 Erdgas.
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Weiterhin
ist bekannt, dass die Abluftverluste des Rösters, speziell an Salpetersäure in Form
von NOx, nennenswert sind und sich im Bereich
von 10–15%
der Zulaufmenge bewegen können.
Dem Röster
wird daher vorzugsweise eine möglichst
kleine Menge Nitrat bzw. Salpetersäure zugeführt. Erfindungsgemäß wird hierfür eine Trennanlage
für Säuren und
Salze verwendet, wie zum Beispiel eine Retardation oder Diffusionsdialyse, um
die freien Säuren
aus dem Röster
fern zu halten. Die freien Säuren
werden direkt wieder ins Beizbad zurückgeleitet. Durch die Regeneration
der Beizbadkonzentrate werden etwa 90% der freien Säuren aus
der Beizbadlösung
abgetrennt und nur nach etwa 10% dem Röster zugeführt. Die NOx-Verluste,
bezogen auf den Konzentratstrom, betragen daher mit Regeneration
nur noch etwa 1% gegenüber
10% ohne Regeneration. Für Flußsäure gelten
vergleichbare Bedingungen, jedoch sind die absoluten Werte niedriger,
da Flußsäure nur etwa
20% der Salpetersäurekonzentration
ausmacht.
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Wie
bereits für
den Röster
festgestellt, sind die freien Säuren
HNO3 und HF bei der Verdampfung flüchtig und
finden sich zu einem hohen Prozentsatz im Destillat wieder. Ist
man beim Röster
bestrebt, die Säure zu
100% ins Destillat zu überführen, möchte man
bei der Eindampfung der Spülwässer möglichst
keine Säure ins
Destillat bekommen. Dies gelingt nicht bei Vorhandensein von freien
Säuren
im Zulauf zum Verdampfer. Das aus einem Verdampfer gewonnene Destillat
ist nicht mehr direkt als Spülwasser
einsetzbar. Es wären
zusätzliche
Verfahrensschritte, z. B. Ionentauscher-Kreislaufanlagen, nötig um eine
Nutzung des Destillats zu ermöglichen.
Die erforderlichen zusätzlichen
Investitionen belasten die Wirtschaftlichkeit. Eine direkte Eindampfung
von Spülwasser
und Abwasser aus den Abluftwäschern
ist daher nicht wirtschaftlich durchführbar. Aus gleichem Grund ist
auch eine weitere Eindampfung der Beizbadkonzentrate zur Betriebskosteneinsparung
vor dem Rösten
nicht von Vorteil.
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Wie
bereits für
den Röster
ausgeführt,
sind die optimaleren Betriebsvoraussetzungen für einen Betrieb eines Verdampfers
die weitestgehende Abwesenheit von freien Säuren im Zulauf. Damit ist es
unvorteilhaft dem Verdampfer Beizbadkonzentrate direkt zuzuführen. Eine
Reduzierung der freien Säuren
durch eine Trennanlage, wie oben beschrieben, liefert beträchtliche
Vorteile, kann jedoch weiter verbessert werden, da sich in der Salzlösung noch
genügend
Reste an freien Säuren
befinden, die das Destillat des Verdampfers verunreinigen. Auch
die direkte Zuführung
von Spülwasser
zum Verdampfer scheitert, da der Verdampfer vom Konzentrat her im
Bereich der Beizbadkonzentration (hoher Gehalt an freien Säuren) liegt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
löst die
oben geschilderten Probleme, indem nach der Erfindung die freien
Säuren
im Zulauf zum Verdampfer eliminiert werden, ohne dass dabei der
Grad der Säurerückgewinnung
durch den Röster
beeinträchtigt
wird. Erfindungsgemäß kann hierdurch überraschenderweise
der Grad der Säurerückgewinnung
und auch die Gewinnung von Metalloxiden, bei gleichzeitig niedrigeren
Betriebskosten, deutlich gesteigert werden.
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Nach
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Abtrennung der freien Säure aus dem Recyclingstrom
(Beizbadkonzentrate) in zwei getrennten Schritten. Vorzugsweise
werden die Beizbadkonzentrate in einer Säureregenerationsanlage behandelt,
wie Säureretardation
oder Diffusionsdialyse. Die Säureretardation
baut auf einem Ionenaustauscherverfahren auf, bei dem ein spezielles
Harz bei der Beladung die Säure
absorbiert, während
die Metallsalzlösung
das Harzbett unbeeinflußt
passiert und, in Wasser gelöst,
die Anlage verläßt.
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Die
aus der Säureregenerationsanlage
hervorgehenden freien Säuren
gehen zurück
ins Beizbad, während
ein säurearmer
aber metallsalzreicher Strom zur weiteren Behandlung gesammelt wird.
Der Abwasserstrom der Regenerationsanlage kann vorteilhafterweise
mit den Abwasserströmen
aus den Spülen
und den Abluftwäschern
gemischt werden. Es entsteht ein an freien Säuren niedriger und an Metallsalzen
mittlerer Strom mit einem hohen Wasseranteil.
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Ein
Betreiben des Verdampfers mit dem oben genannten Zulauf bringt Vorteile
mit sich, die jedoch noch weiter verbessert werden können. Der
geringe Anteil an freien Säuren
würde sich
während
des Verdampfungsprozesses aufkonzentrieren, wobei ein Großteil der
freien Säuren
ins Destillat gelangt. Erst wenn die freien Säuren nahezu komplett zu Metallsalzen
umgewandelt sind, wird die Dampfflüchtigkeit der Säuren unterbunden
und man erhält
ein säurefreies
Destillat, welches direkt wieder als Spülwasser eingesetzt werden kann.
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Zur
Umsetzung der freien Säuren
werden üblicherweise
Neutralisationschemikalien, wie Natronlauge, Kalk etc., verwendet.
Diese einfache und herkömmliche
Methode ist für
das erfindungsgemäße Verfahren
nicht vorteilhaft, da die Metalle Natrium, Calcium etc. auch in
den Röster
gelangen, hier aber nicht erwünscht
sind. Das erfindungsgemäße Verfahren
verwendet daher in Schritt a) Metallhydroxide, Metallkarbonate oder
Metalloxide mit Metallen, die im Beizbad ebenfalls eingesetzt werden.
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In
dem oben aufgezeigten Weg der gemeinsamen Eindampfung von Strömen aus
der Recyclinganlage und den Abwässern
aus Spülen
und Abluftwäschern
ist eine relativ große
Menge an Metallhydroxiden aufzuwenden, um die freien Säuren zu
eliminieren. Diese große
Menge müßte von
außen
zugeführt
werden und stellt damit ein zusätzliches
logistisches Problem dar. Eine teilweise Verwendung von Metalloxiden,
die vorher im Röster
erzeugt wurden, wäre
möglich,
belastet aber die Wirtschaftlichkeit.
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Wirtschaftlicher
ist es, wie nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
das Spülwasser
zusammen mit den Abluftwässern
einer getrennten Behandlung zuzuführen. Ziel ist es, die Säuren aus
den Spül-
und Abluftwässern
nicht in den Rösterkreislauf
einzuleiten. Durch diese Maßnahme
wird die Menge an freien Säuren
vor der Verdampfung drastisch reduziert. Damit wird an dieser Stelle
der Verbrauch an Metallen zur Umsetzung der freien Säuren entsprechend
gesenkt und man ist nicht mehr auf eine externe Versorgung mit Metallen
angewiesen.
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Das
für das
Umsetzen der freien Säuren,
vor der Verdampfung der Rösterkonzentrate,
in Schritt a) eingesetzte Metallsalz, wie Metallhydroxid, wird gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
bevorzugt aus den anfallenden Spül-
und Abluftwässern
unter speziellen Bedingungen gefällt.
Verwendet wird zweckmäßigerweise
eine Neutralisationschemikalie, welche die Metalle fällt, die
Säurereste
aber in Lösung
hält. Möglich sind hier
Natronlauge und Kalilauge, wobei es sich herausgestellt hat, dass
für die
weitere Behandlung der Säurereste
ein Arbeiten mit Kalilauge vorteilhaft ist.
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Durch
die Neutralisation der Spül-
und Abluftwässer
werden die Metalle vorzugsweise als Hydroxide ausgefällt und
abfiltriert. Der gewonnene Filterkuchen kann danach vorteilhafterweise
in einen Behälter
mit Rührwerk
vor dem Verdampfer für
Beizbadkonzentrate eingeleitet werden, um hier die Reste der freien
Säuren aus
der Recyclinganlage für
Beizbadkonzentrate zu Metallsalzen umzusetzten.
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Das
aus der Neutralisation ablaufende Wasser enthält beispielsweise die Neutralsalze
Kaliumfluorid und Kaliumnitrat in stark verdünnter Form. Eine Entsorgung
dieses Wasserstroms über
eine Abwasseranlage würde
wiederum die Nitratbelastung im Abwasser in die Höhe schnellen
lassen. Das erfindungsgemäße Verfahren
oder die Vorrichtung kann demnach vorzugsweise eingesetzt werden,
um die in diesem Strom befindlichen Neutralsalze in die Beizsäuren HF,
HNO3 und die Neutralisationschemikalie Kalilauge
aufzuspalten. In Frage kommen hierfür zum Beispiel Kationentauscher-
und Elektrodialyseanlagen. Die Säuren
werden dann zurück
ins Beizbad und die Kalilauge in die Neutralisation geleitet. Damit
wäre der
Kreislauf geschlossen und die Spülen
und Abluftwäscher
abfall- und abwasserfrei.
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Da
die Abwasserströme
aus Spülen
und Abluftwäscher
zu über
95% aus Wasser bestehen, ist es bevorzugt, dass vor der Salzspaltung
gemäß Schritt
c) eine Abtrennung des Wassers in Schritt b) erfolgt, um so in der
Anlage zur Salzspaltung eine ausreichend hohe Konzentration an freien
Säuren
und Neutralisationschemikalie zu erzeugen. Als Anlagenkomponenten
für die
Wasserabtrennung stehen zum Beispiel Umkehrosmoseanlagen und Verdampfer
zur Verfügung.
Da mit einem Verdampfer höhere
Aufkonzentrationsraten erreicht werden, wird an dieser Stelle eine
Verdampferanlage bevorzugt.
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Durch
die Neutralisation und Fällung
der Metalle entsteht ein Salzwasserstrom ohne jegliche freie Säuren mit
beispielsweise einem pH Wert > 8.
Dies bedeutet für
die Verdampfung, dass in diesem Strom keine flüchtigen Säuren mehr vorhanden sind, das
erzeugte Destillat eine hohe Qualität aufweist und direkt wieder als
Spülwasser
mit VE-Qualität
(Vollentsalztes Wasser mit pH-Wert von ca. 7) eingesetzt werden
kann. Ein weiterer Vorteil dieser Verfahrensweise liegt in der niedrigeren
Aggressivität
des neutralisierten Wasserstromes gegenüber einem Strom mit den Metallsalzen
wie aus den Beizkonzentraten. Während
der säurefreie Salzstrom
der Beizbadkonzentrate zweckmäßigerweise
einen pH-Wert von lediglich etwa 2,5 bis 3 aufweist und damit noch äußerst aggressiv
ist, liegt der pH-Wert der neutralisierten Spülwässer vorzugsweise bei pH 8 und
ist damit wenig aggressiv. Sowohl für die Umkehrosmose als auch
für einen
Verdampfer ergeben sich daraus Konsequenzen in der Materialauswahl
für die
jeweilige Anlage. Während
für den
Strom mit pH 8 herkömmliche
Edelstähle,
z. B. der Qualität
1.4571. bzw. V4A aus Gründen
der Korrosionsbeständigkeit
ausreichen, sollten für
den sauren Strom spezielle hochlegierte Stähle für den Anlagenbau verwendet
werden. Da der neutrale Strom üblicherweise
den deutlich größeren Verdampfer
erfordert, lassen sich durch getrennte Verdampferanlagen erhebliche
Investitionskosten durch die Materialauswahl einsparen.
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Die
mit der Erfindung verbundenen Vorteile sind vielschichtig. Es wird
ein Verfahren bzw. eine Vorrichtungen zur Verfügung gestellt, das/die es ermöglicht,
Edelstahlbeizen weitestgehend abwasser- und abfallfrei zu betreiben,
wobei insbesondere die Abwasserbelastung mit Nitraten möglichst
gering ist. Gleichzeitig kann die Anlage zur Salztrennung, wie ein
Röstverfahren,
unter wirtschaftlicheren Gesichtspunkten betrieben werden.
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Erfindungsgemäß wird somit
ein Weg aufgezeigt, wie auch für
herkömmliche
Beizbäder
auf Basis von HNO3/HF die durch diese Säuren auftretenden
Nachteile der Dampfflüchtigkeit
bei der Verwendung thermischer Verfahren vermieden und die verdünnten Abwässer aus
den Spülen
und den Abluftwäschern
eingedampft werden können.
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Durch
die Umwandlung der freien Säuren
in Metallsalze im Reaktor treten keine Korrosionsprobleme im Konzentrator,
wie einem Verdampfer, auf und es können preiswertere Edelstähle bei
der Konstruktion verwendet werden. Durch entsprechende Optimierung,
beispielsweise Regelung der Volumenströme, können kleinere Dimensionen bei
den Vorrichtungen eingesetzt werden, wie beispielsweise ein geringer
dimensionierter Konzentrator, was mit einer erheblichen Reduktion
der Kosten einhergeht.
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Ferner
ermöglicht
es die vorliegende Erfindung, dass durch die Regeneration der Beizbadkonzentrate etwa
90% der freien Säuren
aus der Beizbadlösung
abgetrennt und nur noch etwa 10% dem Röster zugeführt werden, wodurch die NOx-Verluste, bezogen auf den Konzentratstrom,
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auf
sehr niedrige etwa 1% reduziert werden können.
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Erfindungsgemäß kann demzufolge
der Grad der Säurerückgewinnung
und auch die Gewinnung von Metalloxiden, bei gleichzeitig niedrigeren
Betriebskosten deutlich gesteigert werden.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von drei Beispielen, welche die erfindungsgemäße Lehre
nicht beschränken
sollen, im einzelnen beschrieben. Dem Fachmann sind im Rahmen der
erfindungsgemäßen Offenbarung
weitere Ausführungsbeispiele
offensichtlich.
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Ausführungsbeispiel
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Beispiel 1 (Referenzbeispiel)
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1 zeigt
eine Beizeinrichtung (1) mit anschließender Spüle (4). Das herkömmliches
Regeneriersystem mit Röster
(3) wurde um ein Verdampfersystem (12) für Spül- und Abluftwässer erweitert.
Der Volumenstrom (2) aus dem Beizbad (1) soll
etwa 3,5 m3/h und der Volumenstrom (6)
aus den Spülen
etwa 15 m3/h betragen. Diese Werte gelten
für alle
3 Beispiele.
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Die
Beizbadkonzentrate (2) werden direkt dem Röster (3)
zugeführt.
Da die anfallenden Spülwässer (6)
volumenmäßig groß sind,
können
diese nicht direkt in den Röster
(3) eingeleitet werden und müssen vorher aufkonzentriert
werden. Als Konzentrator (12) ist ein Verdampfer mit Brüdenverdichtung
vorgesehen, da dieser Typ den niedrigsten Energieverbrauch mit etwa
25 kwh/m3 Destillat aufweist.
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Es
ist bekannt, dass die beim Beizen von Edelstahl verwendeten Säuren (HNO3 und HF) dampfflüchtig sind. Es muß daher
vor der Verdampfung angestrebt werden, freie Säuren zu vermeiden. Erfindungsgemäß werden
die freien Säuren
in dem Spülwasserstrom
(6) in einem Reaktor (5) durch Zugabe eines Reagenz
(11) in Metallsalze umgewandelt. Bei dem Reagenz (11)
handelt es sich vorzugsweise um ein Metallhydroxid einer Spezies,
die auch im Beizbad vorkommt. Durch diese Maßnahme werden im Destillat
(7) deutlich weniger Säuren
gefunden; die Qualität
reicht in der Regel jedoch nicht aus, um es zu Spülzwecken
in der letzten Spülstufe einzusetzen.
Eine Verwendung des Destillats (7) in vorherigen Spülstufen
ist aber möglich.
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Ein
weiterer Grund zur Umwandlung der freien Säuren in Metallsalze im Reaktor
(5) sind Korrosionsprobleme im Konzentrator (12).
Je weniger freie Säuren
im Zulauf (6a), desto niedriger ist der Korrosionsangriff auf
die zu verwendenden Edelstähle.
Es können
preiswertere Edelstähle
bei der Konstruktion verwendet werden.
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Um
die gewünschte
VE-Spülqualität (10)
der letzten Spülstufe
zu erreichen, ist es von Vorteil eine zusätzliche Einrichtung (13)
vorzusehen. Da die Stoffbelastung im Ablauf (8) der letzten
Spülstufe
niedrig ist, bietet sich hierfür
eine Kreislauf-Ionentauscheranlage (13) an. Die Wasserverluste
der letzten Spülstufe
durch Überlauf
zu den vorherigen Spülstufen
können
durch einen VE-Wasserstrom (9) ausgeglichen werden.
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Der
dem Konzentrator (12) zugeführte metallsalzhaltige Strom
(6a) wird soweit wie möglich
aufkonzentriert, um den Volumenstrom (15) zum Röster (3)
klein zu halten.
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Im
Röster
(3) werden die Ströme
(2 + 15) in einem thermischen Verfahren in Säuren und
Metalloxide getrennt. Der Volumenstrom (16) mit den Säuren wird
ins Beizbad (1) zurück
geleitet, die Metalloxide können zur
Wiederverwertung einem Schmelzvorgang zugeführt werde.
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Das
Zulaufvolumen (2) zum Röster
(3) aus dem Beizbad (1) richtet sich nach Beizkapazität und Metallkonzentration
im Beizbad. Im vorliegenden Fall wird von einem Volumenstrom von
etwa 3,5 m3/h ausgegangen, was einen Eisengehalt
von etwa 35 g/l im Beizbad (1) aufrecht erhält. Weiter
sollte der Eisengehalt im Beizbad (1) nicht steigen, da
es ansonsten zu Eisenfluorid-Ausfällungen im Beizbad (1)
kommen würde.
Zu diesem Strom (2) kommt der Konzentratstrom (15)
des Verdampfers von etwa 0,5 m3/h, so dass
der Röster
(3) vorzugsweise für
ein Zulaufvolumen von 4,0 m3/h ausgelegt
werden sollte.
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Der
Energieverbrauch des Rösters
(3) wird unter diesen Bedingungen etwa 400 m3/h
Erdgas betragen, der Energieverbrauch des Verdampfers (12)
etwa 375 kWh/h. Bei einer direkten Einleitung des Spülwasserstromes
(6) in den Röster
(3) würde
der Energieverbrauch auf etwa 1500 m3/h
Erdgas ansteigen. Die Investitionskosten für den Röster (3) wären um ein
Vielfaches höher.
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Eine
vergleichende Wirtschaftlichkeitsrechnung der Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens nach
den Beispielen 1 bis 3 mit Recycling mit einem Verfahren ohne Recycling
ist in Tabelle 1 dargestellt.
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Beispiel 2 (Referenzbeispiel)
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Beispiel
2 zeigt gegenüber
Beispiel 1 ein optimiertes Verfahren. Wie aus Beispiel 1 ersichtlich,
sind die freien Säuren
beim Recycling hinderlich. Da in den Beizbadkonzentraten der Beize
(1) die höchsten
Säurekonzentrationen
anfallen, wird im Beispiel 2 eine Anlage (13) vorgesehen,
um freie Säuren
und Metallsalze zu trennen. Der Volumenstrom (18) mit den
freien Säuren
wird zurück
ins Beizbad (1) geleitet, während ein Volumenstrom (19)
mit den Metallsalzen dem Reaktor (5) zur weiteren Behandlung
zugeleitet wird. Da der Altsäurestrom
(2) in diesem Fall auch mechanische Verunreinigungen (Zunder)
enthält,
ist für
die weitere Behandlung des Volumenstroms (2) eine Filtrierung
(7) erforderlich. Der von mechanischen Verunreinigungen
befreite Strom (8) wird in die Trennanlage (13)
eingeleitet.
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Für die Trennung
von Metallsalzen und Säuren
wird eine Säureretardations-Anlage
(13) verwendet. Diese Anlage benötigt Prozesswasser (20),
an welches keine besonders hohen Qualitätsanforderungen gestellt werden.
Ein Teilstrom des anfallenden Spülwasserstroms
(6) wird für
den Betrieb der Anlage (13) verwendet. Dies hat den Vorteil,
dass der Volumenstrom (23) zum Verdampfer reduziert wird.
Mit dem Spülwasserstrom
(20) wird der Metallsalzstrom (19) erzeugt. Der
Metallsalzstrom (19) ist arm an Säuren und reich an Metallsalzen.
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Der
Metallsalzstrom (19) wird zusammen mit dem Teilstrom (21)
aus der Filtrierung und dem Spülwasserstrom
(22) einem Reaktor (5) zugeführt. In diesem Reaktor (5)
wird durch ein extern bereit gestelltes Reagenz (11) restliche
freie Säure
in Metallsalz umgesetzt (s. auch Beispiel 1).
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Der
weitestgehend säurefreie
Volumenstrom (23) wird wie in Beispiel 1 einem Konzentrator
(12) zugeführt
und in einen Teilstrom (15) mit den Metallsalzen und einen
Teilstrom (10) mit dem Destillat und einer Restmenge mit
freier Säure
getrennt. Das Destillat (10) hat wiederum keine VE-Qualität und kann
als Rohwasser einer vorhandenen Vollentsalzungsanlage zugeführt werden.
Das in der VE-Anlage behandelte Rohwasser (10) wird anschließend wieder
als Spülwasser
(9) in das Spülsystem
eingespeist.
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Durch
den sehr niedrigen Gehalt an freien Säuren im Zulauf (23)
zum Konzentrator (12) können
hohe Konzentrationsfaktoren im Konzentrator (12) realisiert
werden. Dadurch kann der Volumenstrom (15) zum Röster (3)
gegenüber
Beispiel 1 von etwa 4 m3/h auf etwa 1 m3/h reduziert werden. Diese Maßnahme senkt den
Energieverbrauch im Röster
(3) gegenüber
Beispiel 1 um etwa 300 m3/h Erdgas. Der
Energieverbrauch des Konzentrators (12) bleibt gegenüber Beispiel
1 in etwa gleich.
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Weitere
Vorteile des Verfahrens nach Beispiel 2 sind:
Die Kapazität (Investitionskosten)
des Rösters
(3) kann aufgrund des reduzierten Volumenstromes (15)
gesenkt werden.
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Die
Abgasverluste des Rösters
(3) an freien Säuren
ist eine prozentuale Konstante der Zulaufmenge (15). Durch
das Recycling der freien Säuren
in Anlage (13) gelangt nur noch eine Teilmenge an Säuren in
den Röster
(3), mit entsprechend niedrigeren Abgasverlusten.
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Die
Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens ist in Tabelle 1 wiedergegeben.
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Beispiel 3
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Beispiel
3 zeigt ein gegenüber
Beispiel 2 erfindungsgemäß weiter
optimiertes Verfahren. Wie in Beispiel 2 werden auch in Beispiel
3 die freien Säuren
aus dem Beizbadstrom (2) mit einer Anlage (13)
in einen Strom (18) mit freien Säuren und einen Strom (19)
mit Metallsalzen getrennt. Im Beispiel 3 wird aber nur dieser, vom
Volumen her kleine Strom (23) einem Konzentrator (12)
zugeführt.
Der volumenmäßig große Spülwasserstrom
(20) wird einer getrennten Behandlung in einer Anlage (24)
zugeführt.
In Anlage (24) werden durch Zugabe einer Neutralisationschemikalie
(KOH) die Metalle gefällt
und abfiltriert. Die gefällten
Metalle werden als Metallhydroxide als Strom (11) in den
Reaktor (5) überführt, um
hier die freien Säuren
zu Metallsalzen umzusetzen.
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Der
bei der Neutralisation erzeugte Abwasserstrom (26) enthält die Neutralsalze
KNO3 und KF und wird dem Konzentrator (27)
zugeführt.
Da im Zulauf (26) zum Konzentrator (27) lediglich
Neutralsalze vorhanden sind, besteht bei der Verdampfung keinerlei
Gefahr der Dampfflüchtigkeit
der Säuren
mehr. Das im Verdampfer (27) erzeugte Destillat (9)
hat VE-Qualität
und kann direkt in die letzte Spüle
(4) als Spülwasser
eingeleitet werden. Eine zusätzliche
Behandlung über
eine Ionentauscheranlage ist nicht mehr erforderlich. Weiterhin
läßt der jetzt
neutrale Zulauf (26) zum Konzentrator (27) bei
diesem bei der Konstruktion herkömmliche Edelstähle zu,
was zu Kosteneinsparungen bei den Investitionen führt.
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Das
vom Verdampfer (27) erzeugte Konzentrat (28) aus
KF und KNO3 wird einer Elektrolysezelle
(29) zugeführt
in der die Salze in Säuren
und Lauge getrennt werden. Der Laugenstrom (25) wird wieder
in der Neutralisation (24) verwendet und die Säuren (30)
werden wieder im Beizbad (1) gebraucht.
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Während der
Energieverbrauch im Beispiel 2 und 3 vergleichbar ist, ergeben sich
für Beispiel
3 Vorteile in den Investitionskosten, die wie folgt beschrieben
werden können:
Im
Beispiel 2 gehen beide Volumenströme (2/8/19)
und (6/22) in einer Größenordnung von etwa 15 m3/h über den
Konzentrator (12). Da der pH-Wert des Zulaufes (23)
zum Konzentrator (12) nicht neutral sondern sauer ist,
werden für
die Konstruktion hochwertige Edelstähle erforderlich was die Investitionskosten
steigert.
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Im
Beispiel 3 wird lediglich der Volumenstrom (2/8/19)
in der Größenordnung
von etwa 3,5 m3/h in den Konzentrator (12)
eingeleitet. Obwohl auch dieser Konzentrator in hochwertigen Edelstählen gebaut
werden muß,
reduzieren sich die Investtitionskosten, da wesentlich kleiner gebaut
werden kann.
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Wie
in Beispiel 2 erzeugt der Konzentrator (12) ein leicht
saures Destillat (10). Dieses Wasser kann aber ohne weiteres
für die
Trennanlage (13) als Prozesswasser verwendet werden und
braucht nicht zusätzlich behandelt
werden.
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Ferner
kann durch die Neutralisation des Spülwasserstromes (20)
der Konzentrator (27) in der Anlage (24) aus handelsüblichen
Edelstählen
gefertigt werden. Das senkt insbesondere die Investitionskosten,
da der Konzentrator (27) mit etwa 15 m3/h
um ein Vielfaches größer ist
als Konzentrator (12).
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Weiterhin
hat das Destillat von Konzentrator (27) VE-Qualität und muß nicht über einen
Ionentauscher nachbehandelt werden.
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Das
in der Neutralisation (24) erzeugte Metallhydroxid (11)
wird für
die Umsetzung der freien Säure
im Reaktor (5) verbraucht. Reaktor (5) wird daher
von einer externen Versorgung durch das Reagenz (11) in
Beispiel 2 befreit.
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Durch
die separate Spülwasserbehandlung
(
20) kann das Zulaufvolumen zum Röster (
3) noch einmal geringfügig reduziert
werden. Während
das Zulaufvolumen (
15) im Beispiel 2 noch etwa 1 m
3/h ausmacht, reduziert es sich im Beispiel
3 auf etwa 0,83 m
3/h. Entsprechend niedriger
ist der Energieverbrauch des Rösters (
3). Tabelle 1 Wirtschaftlicher Vergleich der Beispiele
| Investitionen
(Mio
EUR) | Betriebskosten
(Mio
EUR/a) | Einsparungen
(Mio
EUR/a) | pay
back
(Jahre) |
ohne
Recycling | 0 | 4,4 | 0 | >> |
Beispiel
1 | 9,0 | 0,7 | 3,7 | 2,4 |
Beispiel
2 | 8,0 | 0,4 | 4,0 | 2,0 |
Beispiel
3 | 7,0 | 0,3 | 4,1 | 1,7 |