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Die
Erfindung betrifft eine Mechanik für einen Bürostuhl, mit einem beweglichen
Betätigungselement,
dessen Lage sich während
einer Bewegung der Bürostuhlmechanik
verändert
und durch dessen Lageänderung
die Bewegungscharakteristik der Bürostuhlmechanik verändert wird.
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Darüber hinaus
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Verwendung in einer
solchen Bürostuhlmechanik
und ein Verfahren zum Verändern
der Bewegungscharakteristik einer Bürostuhlmechanik mit einem beweglichen
Betätigungselement,
dessen Lage sich während
einer Bewegung der Bürostuhlmechanik
verändert
und durch dessen Lageänderung
die Bewegungscharakteristik der Bürostuhlmechanik verändert wird.
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Aus
dem Stand der Technik sind zahlreiche Techniken zum Ändern der
Bewegungscharakteristik einer Bürostuhlmechanik
bekannt. In der Regel handelt es sich dabei um eine Schwenkbewegung.
Je nach verwendeter Mechanik kann es sich beispielsweise um eine
kombinierte synchrone oder asynchrone Sitz-Rückenlehnen-Bewegung handeln.
Andere durch eine Bürostuhlmechanik
realisierbare Bewegungen sind beispielsweise das Verstellen der Sitzneigung
unabhängig
von der Rückenlehnenneigung
oder das Verstellen der Rückenlehnenneigung unabhängig von
der Sitzneigung.
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Soll
beispielsweise der Schwenkwiderstand der Rückenlehne eines Bürostuhles
verändert
werden, so wird üblicherweise
mit Hilfe eines Betätigungselementes,
beispielsweise eines Handgriffes oder einer Drehkurbel, eine Einstellung
zwischen „hart” und „weich” gewählt, je
nachdem, ob es sich bei dem Benutzer des Bürostuhles um eine schwere oder
leichte Person handelt.
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Nachteilig
bei den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen ist es, daß das Verändern der
Bewegungscharakteristik der Bürostuhlmechanik,
insbesondere beispielsweise des Schwenkwiderstandes der Rückenlehne,
oft mit einem vergleichsweise großen Kraftaufwand verbunden
ist.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Technik bereitzustellen,
mit deren Hilfe ein besonders leichtes Verändern der Bewegungscharakteristik
einer Bürostuhlmechanik,
insbesondere beispielsweise des Schwenkwiderstandes der Rückenlehne
eines Bürostuhles,
möglich
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Mechanik nach Anspruch 1 bzw. durch eine
Vorrichtung nach Anspruch 17 bzw. ein Verfahren nach Anspruch 18 gelöst.
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Danach
ist es vorgesehen, die Mechanik derart auszugestalten, daß das Betätigungselement
mit einem Funktionselement in Wirkverbindung steht, dessen Lage
sich bei einer Lageänderung
des Betätigungselements
während
einer Bewegung der Bürostuhlmechanik
verändert,
wobei sich bei einer Lageänderung
des Funktionselements wenigstens eine Eigenschaft der Lageänderung
des Betätigungselements
verändert
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Darüber hinaus
ist es vorgesehen, das Verfahren derart auszugestalten, daß sich bei
einer Lageänderung
des Betätigungselements
während
einer Bewegung der Bürostuhlmechanik
die Lage eines mit dem Betätigungselement
in Wirkverbindung stehenden Funktionselements verändert, wobei
sich bei einer Lageänderung
des Funktionselements wenigstens eine Eigenschaft der Lageänderung
des Betätigungselements
verändert.
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Eine
Kernidee der Erfindung ist es mit anderen Worten, dem Betätigungselement
ein lageveränderliches
Funktionselement zur Seite zu stellen, dessen Lageänderung
einerseits von der Lageänderung des
Betätigungselements
abhängt,
und das andererseits aber zugleich Einfluß auf die Lageänderung
des Betätigungselements
hat. Mit der Erfindung wird somit ein sich selbst einstellendes,
dynamisches System zur Änderung
der Bewegungscharakteristik einer Bürostuhlmechanik, insbesondere
beispielsweise zur Änderung
des Schwenkwiderstandes der Rückenlehne
eines Bürostuhles,
geschaffen, welches sich gegenüber
den aus dem Stand der Technik bekannten Systemen dadurch unterscheidet,
daß die
Einstellung des Bewegungscharakteristik, insbesondere beispielsweise
des Schwenkwiderstandes, nicht willkürlich durch die Hand des Benutzers,
sondern stets selbsttätig
und entsprechend den konstruktiven Vorgaben der Mechanik erfolgt.
Von Vorteil ist dabei, daß ein
besonders leichtes Verändern
der Bewegungscharakteristik, insbesondere beispielsweise des Schwenkwiderstandes,
möglich
ist.
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Die
Erfindung ist bei zahlreichen Bürostuhlmechaniken
einsetzbar, unabhängig
davon, ob es sich um eine Synchron- oder Asynchron- oder um eine sonstige
Mechanikform handelt.
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Vorteilhafte
Ausführungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Insbesondere
ist die Erfindung anwendbar auf einen wenigstens ein Federelement
aufweisenden Federmechanismus, der mit einem Rückenlehnenträger des
Bürostuhles
in Wirkverbindung steht und den Schwenkwiderstand des Rückenlehnenträgers bei
einem Verschwenken von einer Ausgangsposition in eine Schwenkposition
bestimmt. In diesem Fall weist der Federmechanismus das Betätigungselement
auf, dessen Lage sich bei einem Verschwenken des Rückenlehnenträgers verändert und durch
dessen Lageänderung
die Spannung des wenigstens einen Federelements verändert wird,
wobei das Betätigungselement
mit dem Funktionselement in Wirkverbindung steht, dessen Lage sich
bei einer Lageänderung
des Betätigungselements
während
eines Verschwenkens des Rückenlehnenträgers verändert. Dadurch
ist eine besonders einfache Änderung
des Schwenkwiderstandes der Rückenlehne
eines Bürostuhles
möglich.
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Besonders
vorteilhaft ist es darüber
hinaus, wenn die Art und Weise der Änderung der Bewegungscharakteristik
des Bürostuhles
vom Benutzer einstellbar ist. Dazu ist es gemäß einer bevorzugten Ausführung der
Erfindung vorgesehen, das wenigstens eine Eigenschaft der Lageänderung
des Funktionselements mit Hilfe einer Verstelleinrichtung einstellbar
ist.
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Bei
der einstellbaren Eigenschaft der Lageänderung des Funktionselements
handelt es sich vorzugsweise um die Art und/oder das mögliche Ausmaß, also
den Umfang der Lageänderung.
Es kann also beispielsweise die Art und Weise der Bewegung des Funktionselements,
so unter anderem die Bewegungsform, wie Rotation bzw. Translation,
oder die Form der Bewegungskurve eingestellt werden. Das mögliche Ausmaß der Lageänderung
kann durch Festlegen einer unteren Grenze und/oder einer oberen
Grenze definiert und gibt einen Bewegungsbereich an, in dem sich
das Funktionselement bewegen kann. Dabei ist vorteilhafterweise
nicht nur das Ausmaß des
Spielraumes, also die Breite des Bereiches, sondern auch die Lage
des Bereiches einstellbar. Für die
durch die Lageänderung
des Funktionselements hervorgerufene Lageänderung des Betätigungselements
gilt entsprechendes.
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Der
mit dem Rückenlehnenträger des
Bürostuhls
in Wirkverbindung stehende Federmechanismus kann sowohl direkt oder
indirekt mit dem Rückenlehnenträger verbunden
sein. Bei einer indirekten Verbindung ist der Federmechanismus vorzugsweise über den
Sitzträger
als Koppelelement mit dem Rückenlehnenträger verbunden.
Die konkrete konstruktive Ausführung
ist von dem Aufbau des Bürostuhls
und der Art der Mechanik (Synchronmechanik, Asynchronmechanik) abhängig.
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Durch
die Lageänderung
des Betätigungselements,
beispielsweise eine translatorische oder rotatorische Bewegung des
Betätigungselements,
wird erfindungsgemäß die Spannung
des wenigstens einen Federelements verändert. Im Federmechanismus
können
für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung beliebige Arten von Federelementen
verwendet werden. Als besonders vorteilhaft haben sich wegen ihrer
Einfachheit und Robustheit Schraubenfedern in Form von Schenkelfedern,
Schraubendruckfedern oder Schraubenzugfedern bewährt. Kommt eine Schenkelfeder
zum Einsatz, so ist das Betätigungselement
vorzugsweise als integraler Bestandteil der Schenkelfeder ausgebildet.
Insbesondere wird ein Federschenkel der Schenkelfeder als Betätigungselement
verwendet. Wird hingegen eine Schraubendruckfeder verwendet, dient
vorzugsweise ein über eine
Koppeleinrichtung auf die Schraubenfeder wirkender Hebelarm als
Betätigungselement.
Bei Verwendung einer Schraubenzugfeder ist das Betätigungselement
vorzugsweise integraler Bestandteil der Feder, insbesondere ein
endseitig vorgesehener Haken oder eine Einhängöse.
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Als
ganz besonders vorteilhaft hat sich eine Ausführungsform der Erfindung erwiesen,
bei der das Funktionselement ein lageveränderlich gelagerter und von
dem Betätigungselement
direkt beaufschlagter Roll- oder Gleitkörper, vorzugsweise in Form
eines zylindrischen Bolzens, ist. In einer solchen Ausführung läßt sich
ein dynamisches selbsttätiges
Positionieren des Funktionselements unter Einwirkung des Betätigungselements
beim Verschwenken des Rückenlehnenträgers besonders
einfach verwirklichen.
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Das
zur Lagerung des Funktionselements benötigte Lager ist vorzugsweise
als Teil des Funktionselements ausgeführt. Bei dem Lager handelt
es sich vorzugsweise um ein Wälzlager,
insbesondere in Form eines Kugel- oder Nadellagers. Selbstverständlich können jedoch
auch andere Betätigungselemente
sowie Lagervorrichtungen, beispielsweise Gleitlager, zum Einsatz
kommen.
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Das
Einstellen der Eigenschaft der Lageänderung des Funktionselements
erfolgt mit Hilfe einer Verstelleinrichtung, die vorzugsweise eine
Auflage- und/oder Führungsbahn
für das
Funktionselement sowie ein Verstellelement zum Verändern wenigstens
einer Eigenschaft der Auflage- und/oder Führungsbahn umfaßt. Die
Auflage- und/oder
Führungsbahn,
die beispielsweise durch die Auflagefläche eines Lagerblocks gebildet
sein kann, ist dabei vorzugsweise in ihrer Neigung veränderbar.
Von dieser veränderbaren
Eigenschaft der Auflage- und/oder Führungsbahn hängt die
Lage der Endposition ab, bis zu der das Funktionselement bei einem
Verschwenken des Rückenlehnenträgers bewegbar
ist.
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Besonders
vorteilhaft ist es darüber
hinaus, wenn das Funktionselement und/oder die Verstelleinrichtung
derart ausgebildet ist, daß das
Einstellen der wenigstens einen Eigenschaft der Lageänderung
des Funktionselements erfolgt, ohne daß hierzu gegen die Federkraft
des wenigstens einen Federelements gearbeitet werden muß. Die Verstellung
erfolgt mit anderen Worten „kraftlos”. Je nach
Ausführung
der Mechanik kann es auch erforderlich sein, die Federkrafteinstellung
nicht völlig „kraftlos” durchzuführen, insbesondere
dann, wenn sich dabei ein besonders einfacher konstruktiver Aufbau
verwirklichen läßt und gleichzeitig
nur sehr geringe Federkräfte überwunden
werden müssen.
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Mit
Hilfe der vorliegenden Erfindung läßt sich eine Änderung
der Federkraft mit wenig Aufwand und geringer Kraftaufwendung erreichen.
Eine Änderung der
Mechanik von einer „weichen” in eine „harte” Stellung
ist beispielsweise mit zwei oder drei Umdrehungen eines Handrades
möglich,
wobei dabei gegen die Kraft des wenigstens einen Federelements des Federmechanismus
gar nicht oder nur in einem sehr geringen Ausmaß gearbeitet werden muß.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Hierbei
zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung einer Mechanik gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung mit einer Schenkelfeder,
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2 eine
Schnittdarstellung der Mechanik aus 1 mit „weicher” Einstellung
des Schwenkwiderstandes in einer Ausgangsposition,
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3 eine
Schnittdarstellung der Mechanik aus 1 mit „weicher” Einstellung
des Schwenkwiderstandes in einer Schwenkposition,
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4 eine
Schnittdarstellung der Mechanik aus 1 mit „harter” Einstellung
des Schwenkwiderstandes in einer Ausgangsposition,
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5 eine
Schnittdarstellung der Mechanik aus 1 mit „harter” Einstellung
des Schwenkwiderstandes in einer Schwenkposition,
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6 eine
perspektivische Darstellung einer Mechanik gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung mit einer Schraubendruckfeder,
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7 eine
Schnittdarstellung der Mechanik aus 6 mit „weicher” Einstellung
des Schwenkwiderstandes in einer Ausgangsposition,
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8 eine
Schnittdarstellung der Mechanik aus 6 mit „weicher” Einstellung
des Schwenkwiderstandes in einer Schwenkposition,
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9 eine
Schnittdarstellung der Mechanik aus 6 mit „harter” Einstellung
des Schwenkwiderstandes in einer Ausgangsposition,
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10 eine
Schnittdarstellung der Mechanik aus 6 mit „harter” Einstellung
des Schwenkwiderstandes in einer Schwenkposition,
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11 eine
Schnittdarstellung einer Mechanik gemäß einer dritten Ausführungsform
der Erfindung,
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12 eine
Detaildarstellung der Mechanik aus 11 mit „weicher” Einstellung
des Schwenkwiderstandes in einer Ausgangsposition,
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13 eine
Detaildarstellung der Mechanik aus 11 mit „weicher” Einstellung
des Schwenkwiderstandes in einer Schwenkposition,
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14 eine
Detaildarstellung der Mechanik aus 11 mit „harter” Einstellung
des Schwenkwiderstandes in einer Ausgangsposition,
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15 eine
Detaildarstellung der Mechanik aus 11 mit „harter” Einstellung
des Schwenkwiderstandes in einer Schwenkposition,
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16 eine
perspektivische Darstellung von Lagerbolzen und Lagerblock als Teile
aller drei dargestellten Ausführungsformen
der Erfindung,
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17 eine
Schnittdarstellung einer Mechanik gemäß einer vierten Ausführungsform
der Erfindung in einer Ausgangsposition,
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18 eine
Schnittdarstellung der Mechanik aus 17 mit „weicher” Einstellung
des Schwenkwiderstandes in einer Schwenkposition,
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19 eine
Schnittdarstellung der Mechanik aus 17 mit „harter” Einstellung
des Schwenkwiderstandes in einer Schwenkposition.
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Sämtliche
Figuren zeigen die Erfindung lediglich schematisch und mit ihren
wesentlichen Bestandteilen. Gleiche Bezugszeichen entsprechen dabei
Elementen gleicher oder vergleichbarer Funktion.
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In
den 1 bis 5 ist ein erstes Ausführungsbeispiel
der Erfindung illustriert. Die Abbildungen zeigen Teile einer Schwenkmechanik 1 für einen Bürostuhl,
wobei lediglich die für
das Verständnis
der vorliegenden Erfindung zwingend erforderlichen konstruktiven
Elemente dargestellt sind.
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Die
Schwenkmechanik 1 umfaßt
einen Basisträger 2 mit
einer Konusaufnahme 3 für
das obere Ende einer Stuhlsäule,
einen Sitzträger 4 und
einen Rückenlehnenträger 5.
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Dabei
ist das vordere Ende 6 des Basisträgers 2 mit dem vorderen
Ende 7 des im wesentlichen waagerecht angeordneten Sitzträgers 4 über ein Drehgelenk 8 verbunden,
wodurch die Hauptschwenkachse 9 der Mechanik 1 gebildet
wird, die quer zur Stuhllängsrichtung 11 verläuft. Das
hintere Ende 12 des Sitzträgers 4 ist darüber hinaus
an Lagerpunkten 13 schwenkbar mit dem Rückenlehnenträger 5 verbunden.
Ebenso wie der Sitzträger 4 mit einem
Sitz versehen werden kann, so kann auch der Rückenlehnenträger 5 mit
einer Rückenlehne
versehen werden, wobei weder die Art des Sitzes, noch die Art der Rückenlehne
für die
Erfindung eine Rolle spielt. Der Rückenlehnenträger 5 ist
darüber
hinaus an seinem vorderen Ende 14 an dem Basisträger 2 angelenkt.
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Der
Rückenlehnenträger 5 kann
bei einem Anlehnen eines Benutzers an die Rückenlehne von seiner in den 2 und 4 dargestellten
Ausgangsposition in eine Schwenkposition überführt werden, wie sie beispielhaft
in den 3 und 5 dargestellt ist. Zur Einstellung
der Rückstellkraft
des Rückenlehnenträgers 5 ist
ein Federmechanismus 15 vorgesehen, dessen Funktionsweise
nachfolgend im Detail erläutert
wird.
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Der
Federmechanismus 15 umfaßt zwei Schenkelfedern 16,
die freitragend zwischen Basisträger 2 und
Sitzträger 4 angeordnet
sind und sich mit ihren nach vorn gerichteten oberen und unteren
Federschenkeln 17, 18 jeweils an der Unterseite 19 des Sitzträgers 4 beziehungsweise
auf einem beweglich angeordneten Lagerbolzen 22 abstützen. In
der Ausgangsposition verlaufen dabei die Federschenkel 17, 18 nahezu
parallel zueinander sowie zu dem Sitzträger 4.
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Bei
einer Verschwenkung des Rückenlehnenträgers 5 in
Schwenkrichtung 23 nach hinten unten verschwenkt sich der
an dem Rückenlehnenträger 5 angekoppelte
Sitzträger 4 ebenfalls
in der gleichen Art und Weise, wodurch zusammen mit dem Sitzträger 4 auch
die beiden Schenkelfedern 16 bewegt werden, die durch an
der Unterseite 19 des Sitzträgers 4 angeordnete
Lagerprismen 24 beaufschlagt und nach unten gedrückt werden.
Dadurch verlagert sich der durch die Position der Federachse 25 definierte
Federmittelpunkt.
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In 2 befindet
sich der Lagerbolzen 22 in der Ausgangsposition zwischen
den unteren Federschenkeln 18 und den Lagerflächen 26 eines
Lagerblocks 32. Die Lagerflächen 26 sind dabei
konkav ausgebildet. Der Lagerbolzen 22 weist an seinen
beiden Enden Wälzlager 27 in
Form von Kugellagern auf. Die Position der Wälzlager 27 korrespondiert
dabei mit der Position der Lagerflächen 26 des Lagerblocks 32.
Der Lagerblock 32 weist vorzugsweise seitliche Führungsflanken
(nicht dargestellt) auf, die zur seitlichen Führung des Lagerbolzens 22 auf
dem Lagerblock 32 dienen und damit sicherstellen, daß die Wälzlager 27 des
Lagerbolzens 22 stets vollständig auf den Lagerflächen 26 aufliegen.
Der Lagerbolzen 22 ist somit zwischen den geraden Unterseiten 28 der
unteren Federschenkel 18 einerseits und den konkaven Lagerflächen 26 des
Lagerblocks 32 andererseits verklemmt. Dabei formen die
an den unteren Federschenkeln 18 ausgebildeten Gegenlager
der Schenkelfedern 16 zwei erste Angriffspunkte 29 auf dem
Lagerbolzen 22, während
zwei zweite Angriffspunkte 31 auf dem Lagerbolzen 22 durch
dessen Berührungspunkte
auf den Lagerflächen 26 des
Lagerblocks 32 definiert werden.
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Bei
einem Verschwenken des Rückenlehnenträgers 5 wird
der mit den Wälzlagern 27 versehene
Lagerbolzen 22 durch die sich bewegenden unteren Federschenkel 18 auf
den Lagerflächen 26 der des
Lagerblocks 32 nach vorn gedrückt („Scherenprinzip”). Der
Lagerbolzen 22 und damit die Angriffspunkte 29 des
Lagerbolzens 22 an den Unterseiten 28 der unteren
Federschenkel 18 und die Angriffspunkte 31 des
Lagerbolzens 22 auf den Lagerflächen 26 wandern zwangsweise
nach vorn. Zugleich werden die unteren Federschenkel 18 dabei
durch den Lagerbolzen 22 nach oben gedrückt. Der Lagerbolzen 22 sucht
sich eine Gleichgewichtsposition. In dieser Endposition bleibt er
stehen, vgl. 3. Da die durch die Lagerflächen 26 vorgegebene
Bahn des Lagerbolzens 22 vergleichsweise flach ist, ist
auch die Lage der unteren Federschenkel 18 in der Schwenkposition
flach. Die Form und Neigung der Lagerflächen 26 ist so gewählt, daß bei einem
Verschwenken des Rückenlehnenträgers 5 durch
eine Belastung der Rückenlehne,
d. h. bei einem Spannen der Schenkelfedern 16, der Lagerbolzen 22 nicht nach
vorn aus dem Lagerblock 32 herausgedrückt wird.
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Im
Ausgangszustand kann nun mit Hilfe eines Verstellkeils 34 die
Neigung des Lagerblocks 32 verändert werden. Hierzu wird unter
das vordere Ende 33 des Lagerblocks 32 ein Verstellkeil 34 geschoben,
der in einer Ausnehmung 35 des Basisträgers 2 verschiebbar
geführt
wird. Der Lagerblock 32, der an seinem hinteren Ende 36 an
einem Drehpunkt 37 mit dem Basisträger 2 verbunden ist,
gleitet dabei auf einer in Richtung des vorderen Stuhlendes ansteigenden
Funktionsfläche 30 des
Verstellkeils 34 und wird um eine Schwenkachse 38 in
Schwenkrichtung 39 derart gekippt, daß die Lagerflächen 26 eine gegenüber der
Ausgangsposition steilere Bahn beschreiben, vgl. 4.
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Von
der vorderen „weichen” Stellung
des Verstellkeils 34 in der Ausgangsposition, die einen kleinstmöglichen
Widerstand der Schenkelfedern 16 gegen ein Verschwenken
des Rückenlehnenträgers 5 zur
Folge hat, vgl. 2, erfolgt ein Verschieben des
Verstellkeils 34 in eine hintere „harte” Stellung, bei der die Schenkelfedern 16 einen
größtmöglichen Widerstand
gegen das Verschwenken des Rückenlehnenträgers 5 zeigen,
vgl. 4.
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Bei
dem Verstellen der Lagerblockposition muß lediglich in vergleichsweise
geringem Maße
gegen die Federkraft der Schenkelfedern 16 gearbeitet werden.
Wäre der
Lagerblock 32 mittig gelagert, wie dies bei einer anderen
Ausführung
der Mechanik 1 denkbar wäre, so könnte die Neigung des Lagerblocks 32 verstellt
werden, ohne daß gegen
die Federkraft der Schenkelfedern 16 gearbeitet werden müßte. Auch
in dem vorliegenden Beispiel folgt das Verstellen jedoch nahezu „kraftfrei”. Durch
das Verstellen der Lagerflächen 26 erfolgt
mit anderen Worten nahezu keine Änderung
der Federvorspannung. Das Verstellen erfolgt also auch nahezu unabhängig davon,
ob die den Bürostuhl
benutzende Person leicht oder schwer ist.
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Durch
die sich ergebende steilere Bahn der Lagerflächen 26 wird bei einem
Verschwenken des Rückenlehnenträgers 5 der
Weg des Lagerbolzens 22 nach vorn verkürzt. Das Gleichgewicht tritt
früher ein.
Gegenüber
der in 3 abgebildeten Schwenkposition ist der Abstand
zwischen dem ersten Angriffspunkt 29 und dem Freiende 41 des
unteren Federschenkels 18 größer, vgl. 5.
Der Lagerbolzen 22 kann mit anderen Worten dem unteren
Federschenkel 18 nicht mehr in dem Maße ausweichen, wie dies zuvor
der Fall war, da ihn hieran die nun steilere Bahn hindert. Im Ergebnis
ist die Lage des unteren Federschenkels 18 vergleichsweise
steil. Die Winkelbewegung des unteren Federschenkels 18 hin zu
dem oberen Federschenkel 17 ist mit anderen Worten größer, was
eine erhöhte
Federkraft und somit einen erhöhten
Schwenkwiderstand zur Folge hat.
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Der
Verstellkeil 34 wird in Stuhllängsrichtung 11 mit
Hilfe einer Verstelleinrichtung bewegt, die im wesentlichen eine
im Basisträger 2 gelagerte
Gewindestange 42 mit Handrad 43 umfaßt, auf
der eine axial verschiebbare Keilmutter 44 angeordnet ist.
Verstellkeil 34 und Keilmutter 44 sind miteinander über eine
formschlüssige
Führung 45 verbunden,
die in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
nach Art einer Schwalbenschwanzführung
ausgeführt
ist. Die Schrägstellung
der korrespondierenden Kontaktflächen 46 von
Verstellkeil 34 und Keilmutter 44 führen zu
einer Umlenkung der Linearbewegung der Keilmutter 44 in
Querrichtung um 90 Grad hin zu einer Linearbewegung des Verstellkeils 34 in
Stuhllängsrichtung 11.
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Die
Art und Weise, wie der Verstellkeil 34 bewegt wird, kann
von der hier dargestellten Ausführung
abweichen. So sind insbesondere auch andere Getriebe- und Übertragungsmittel
einsetzbar. Der gezeigte Spindeltrieb mit einem vergleichsweise
groben Gewinde ist jedoch besonders vorteilhaft, da er nicht nur
sehr robust und damit wenig fehleranfällig ist, sondern zugleich
auch besonders wenig Umdrehungen des Handrades 43 benötigt werden,
um eine spürbare
Veränderung
des Schwenkwiderstandes zu erreichen.
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Bei
einem Verschwenken des Rückenlehnenträgers 5 ändert sich
ausgehend von einer Ausgangslage des Lagerbolzens 22 der
Abstand des ersten Angriffspunktes 29 zu der Federachse 25 kontinuierlich,
bis der Lagerbolzen 22 seine durch die Neigung der Lagerflächen 26 bestimmte
Endposition erreicht hat. Mit anderen Worten ändert sich die Federspannung
der Schenkelfedern 16 mit dem Verschwenken und durch das
Verschwenken des Rückenlehnenträgers 5.
Damit eine schwere Person einen erhöhten Grundwiderstand spürt, wird
die Vorspannung der Schenkelfedern 16 erhöht, und
zwar indem der Drehpunkt 37 des Lagerblocks 32 außermittig
angeordnet ist.
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Ein
Betätigen
des Handrades 43 hat somit eine Änderung des Spielraums zur
Folge, innerhalb der eine Bewegung des Lagerbolzens 22 möglich ist. Bei
aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen wird statt dessen lediglich
ein Konstruktionselement, welches an der Stelle des Lagerbolzens 22 vorgesehen
ist, in seiner Lage verschoben und anschließend fixiert. Beim Verschwenken ändert sich
die Lage dieses Konstruktionselements jedoch nicht. Ganz im Gegensatz
hierzu bewegt sich bei der vorliegenden Erfindung der Lagerbolzen 22 während und
durch die Bewegung des Rückenlehnenträgers 5.
Zugleich ist der Spielraum der Bewegung des Lagerbolzens 22 und
damit der Spielraum der Bewegung der unteren Federschenkel 18 einstellbar.
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Anders
ausgedrückt
wird durch die Änderung
von Rahmenparametern der Spielraum definiert, in dem sich die unteren
Federschenkel 18 bewegen können, um die Spannung der Schenkelfedern 16 zu ändern. Bei
einer „leichten” Einstellung wird
der Spielraum des Lagerbolzens 22 erhöht, woraus eine vergleichsweise
geringe Lageänderung
der unteren Federschenkel 18 resultiert, während bei
einer „schweren” Einstellung
der Spielraum des Lagerbolzens 22 verringert wird. Dem
Federmechanismus 15 wird bei einer „schweren” Einstellung erlaubt, die Lage
der unteren Federschenkel 18 stärker zu verändern.
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In
den 6 bis 10 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung illustriert, bei dem anstelle zweier Schenkelfedern 16 ein
Federmechanismus mit zwei Schraubendruckfedern 48 zum Einsatz kommt.
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In 6 ist
lediglich der Federmechanismus und der Verstellmechanismus dargestellt.
Die Anordnung dieser konstruktiven Elemente entspricht jedoch im
wesentlichen der in den 1 bis 5 gezeigten
Anordnung. Kinematisch entsprechen sich die beiden Ausführungsbeispiele
weitestgehend.
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Bestandteil
des Federmechanismus ist in diesem Fall ein zentral angeordneter
Hebelarm 49, der als Betätigungselement im Sinne der
Erfindung dient und über
ein geeignetes Verbindungselement, hier in Form einer Sechskantwelle 51,
drehfest mit zwei Halteschenkeln 52, 53 verbunden
ist. Der Hebelarm 49 weist in Sitzlängsrichtung 11 nach
vorn. Seine Unterseite 28 verläuft in der Ausgangsposition im
wesentlichen waagerecht. Im Gegensatz zu dem zuvor beschriebenen
Ausführungsbeispiel,
bei dem zwei Betätigungselemente
in Gestalt der beiden unteren Federschenkeln 18 zum Einsatz
kommen, ist das Betätigungselement
kein integraler Bestandteil der Federelemente, sondern wirkt über eine
Koppeleinrichtung auf die Federn des Federmechanismus, was nachfolgend
beschrieben ist.
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Der
eine Halteschenkel 52 ist über ein Drehgelenk 59 mit
einem Federteller 54 verbunden, der das bewegliche Ende 55 der
Druckfeder 48 definiert und an dem sich die Druckfeder 48 abstützt. Das
gegenüberliegende
feste Ende 56 der Druckfeder 48 ist am Verbindungspunkt 8 von
Basisträger 2 und
Sitzträger 4 angelenkt
und damit an die Hauptschwenkachse 9 der Mechanik 1 gekoppelt.
In der Druckfeder 48 ist parallel eine als Hohlzylinder
ausgebildete Führungseinrichtung 61 mit
einer darin geführten
Führungsstange 58 eingesetzt,
die als Knickschutz verhindert, daß die Druckfeder 48 beim
Stauchen umknickt. Die Führungseinrichtung 61 bildet
einen Federteller 57 am festen Ende 56 der Druckfeder 48 aus.
Die Führungsstange 58 ist
mit dem Federteller 54 am beweglichen Ende 55 der
Druckfeder 48 verbunden. Die Druckfeder 48 muß allerdings
nicht zwingend an der Hauptschwenkachse 9 befestigt sein.
Alternativ kann das feste Ende 56 auch allein an dem Basisträger 2 oder
dem Sitzträger 4 fixiert
sein.
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Der
andere Halteschenkel 53 ist – was aus Gründen der Übersichtlichkeit
in 6 nicht dargestellt ist – ebenfalls über ein
Drehgelenk mit dem Federteller einer zweiten Druckfeder verbunden,
die in Art und Anordnung vollkommen identisch mit der Druckfeder 48 ausgebildet
ist und symmetrisch auf der anderen Seite des Hebelarms 49 liegend
ebenfalls Bestandteil des Federmechanismus 15 ist. Selbstverständlich ist
es sowohl in diesem, als auch in dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel möglich, lediglich
ein einziges Federelement zu verwenden.
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Die
Sechskantwelle 51 des Federmechanismus 15 ist
an Drehpunkten 60 an dem Sitzträger 4 drehbar gelagert.
Bei einem Verschwenken des ebenfalls mit dem Sitzträger 4 verbundenen
und an dem Basisträger 2 angelenkten
Rückenlehnenträgers 5 von
einer Ausgangsposition, vgl. 6, in eine
Schwenkposition, vgl. 7, in Schwenkrichtung 23 nach
hinten unten wird diese Bewegung von der Sechskantwelle 51 nachvollzogen.
Der konstruktive Aufbau ist derart gewählt, daß sich in diesem Fall die an
den Halteschenkeln 52, 53 befestigten hinteren
Federteller 54 aufgrund der Kopplung über die Halteschenkel 52, 53 in
Stuhllängsrichtung 11 nach vorn
bewegen, wodurch die beiden Druckfedern 48 gespannt werden.
Zugleich drückt
der Hebelarm 49 auf den Lagerbolzen 22, der sich
aufgrund die Beaufschlagung durch den Hebelarm 49 von seiner
Ausgangsposition in die durch die Neigung der Lagerflächen 26 definierte
Endposition bewegt. Gleichzeitig wird der auf dem Lagerbolzen 22 aufliegende
Hebelarm 49 durch den Lagerbolzen 22 nach oben
gedrückt
(„Scherenprinzip”).
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Anders
als im ersten Ausführungsbeispiel sind
hier die seitliche Führungsflanken 50 des
Lagerblocks 32 abgebildet, die zur seitlichen Führung des Lagerbolzens 22 auf
dem Lagerblock 32 dienen.
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Nach
einer Änderung
der Neigung der Lagerflächen 26,
vgl. 8, ergibt sich das gleiche Ergebnis wie im vorangegangenen
Ausführungsbeispiel. Aufgrund
der steileren Bahn kommt der Lagerbolzen 22 früher zum
Stillstand, vgl. 9. Die Lage des Hebelarms 49 ist
dann vergleichsweise steil. Dies spiegelt sich in einer erhöhten Federkraft
der Druckfeder 48 und damit einem erhöhten Schwenkwiderstand wider.
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In
den 11 bis 15 ist
ein drittes Ausführungsbeispiel
der Erfindung illustriert. Die Abbildungen zeigen Teile einer Schwenkmechanik 1 für einen
Bürostuhl.
Dabei ist die eigentliche Rückenlehne mit
durchbrochenen Linien angedeutet. Der Rückenlehnenträger 5 ist über einen
Lenker 62 mit dem hinteren Ende 12 des Sitzträgers 4 verbunden.
Das vordere Rückenlehnenträgerende 14 ist
gelenkig mit dem Basisträger 2 verbunden,
der mit seinem vorderen Ende 6 an dem vorderen Sitzträgerende 7 über ein
Drehgelenk 8 verbunden ist. An dem Sitzträger 2 ist
ein Lagerblock 32 verschenkbar angebracht, wobei in 11 die
Verbindung von Lagerblock 32 und Sitzträger 2 nicht dargestellt
ist. Die Schwenkachse 38 des Lagerblocks verläuft durch
einen Drehpunkt am hinteren (oberen) Ende 37 des Lagerblocks 32. Die
Art der Verstellung des Lagerblocks 32 kann variieren und
ist hier nicht im Detail dargestellt. Aufgrund der Verstellung kann
jedoch eine Verschwenkung des vorderen Lagerblockendes 33 nach
vorn erfolgen, was zu einer „harten” Einstellung
der Mechanik führt,
wie sie weiter unten näher
beschrieben wird.
-
Es
ist ein Federmechanismus 15 zum Einstellen der Verstellkraft
der Rückenlehne
mit wenigstens einem Federelement in Form einer Schraubenzugfeder 63 vorgesehen.
Beispielhaft wird im folgenden davon ausgegangen, daß nur eine
einzige Schraubenzugfeder 63 zum Einsatz kommt. Es können aber
auch zwei oder mehr Federn verwendet werden. Die Schraubenzugfeder 63 ist
mit ihrem hinteren Federende 64, das als Einhängöse oder
offener Haken ausgebildet ist, mittig an einem zwischen den beiden
Armen des Rückenlehnenträgers 5 verlaufenden
Querbolzen 65 angebracht, der als Teil des Rückenlehnenträgers 5 angesehen
werden kann. Damit ist die Feder 63 ohne ein zusätzliches
Koppelelement direkt mit dem Rückenlehnenträger 5 verbunden. Das
vordere Federende 66, das ebenfalls als Einhängöse oder
offener Haken ausgebildet ist, ist mit einem Lagerbolzen 22 verbunden.
Das vordere Federende 66 dient dabei als Betätigungselement
im Sinne der Erfindung. Der Lagerbolzen weist – wie bei den oben beschriebenen
Ausführungsformen – an seinen
beiden Enden Wälzlager 27 in
Form von Kugellagern auf und liegt mit diesen auf den Lagerflächen 26 des
Lagerblocks 32 auf, vgl. 16.
-
In
der in 12 dargestellten Ausgangsposition,
die sich durch eine im wesentliche waagerechte Lage der Schraubenzugfeder 63 auszeichnet,
befindet sich der Bolzen 22 auf der Lagerfläche 26 im
Bereich des hinteren (oberen) Lagerblockendes 37. Bei einem
Verschwenken des Rückenlehnenträgers 5 nach
hinten unten in Schwenkrichtung 23 verändert sich die Lage des vorderen
Federendes 66. Diese Lageänderung ist mit einer Ausdehnung
der Feder 66 und damit einer Änderung des Schwenkwiderstandes
verbunden, vgl. 13. Zugleich wird der Bolzen 22 von
dem Federende 66 mitgenommen, so daß er sich auf der Lagerfläche 26 nach
vorn (unten) in Richtung des vorderen (unteren) Lagerblockendes 33 bewegt.
-
Bei
der in den 12 und 13 dargestellten
Position des Lagerblocks 32 ist die durch die konkave Lagerfläche 26 definierte
Abrollkurve von der Senkrechten ausgehend vergleichsweise flach.
Der Bolzen 22 kann bei einem Verschwenken der Feder 63 vergleichsweise
stark ausweichen, was zur Folge hat, daß die Feder 63 nur
vergleichsweise wenig gedehnt wird. Bei dieser „weichen” Einstellung ist es für den Benutzer
also vergleichsweise einfach, die Rückenlehne des Bürostuhles
nach hinten zu verschwenken. Der Schwenkwiderstand ist gering.
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Wird
nun die Lage des Lagerblocks 32 verändert derart, daß die durch
die Lagerfläche 26 definierte
Abrollkurve hinsichtlich der Senkrechten vergleichsweise steil wird,
vgl. 14 und 15, so bewirkt
das Verschwenken des Rückenlehnenträgers 5 ein
vergleichsweise schwaches (kurzes) Ausweichen des Bolzens 22,
was zur Folge hat, daß die
Feder 63 stärker
als vorher gedehnt wird. Bei dieser „harten” Einstellung ist es für den Benutzer
also schwerer, die Rückenlehne
des Bürostuhles
nach hinten zu verschwenken. Der Schwenkwiderstand ist hoch. Der
Verschwenkwinkel des Rückenlehnenträgers 5 ist
hier, wie auch in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen, stets gleich,
und zwar unabhängig
von der Lage des Lagerblocks 32. Die Mechanik ist so aufgebaut,
daß sich
das Betätigungselement
stets gleich bewegt.
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In 16 ist
die zur Verwendung in der Bürostuhlmechanik 1 vorgesehene
Vorrichtung im Detail abgebildet. Sie umfaßt das lageveränderliche Funktionselement 22 in
Form eines Roll- und/oder Gleitkörpers
mit zwei Lagern 27 zur rotatorischen Lagerung des Funktionselements 22 sowie
eine Auflage- und/oder
Führungsbahn
für die
Lager 27, gebildet von zwei konkaven Lagerflächen 26 des
Lagerblocks 32.
-
In
den 17 bis 19 wird
ein viertes Ausführungsbeispiel
der Erfindung illustriert. Die Abbildungen zeigen Teile einer Schwenkmechanik 1 für einen
Bürostuhl.
Der Rückenlehnenträger 5 ist über einen
gemeinsamen Lenker 67 sowohl mit dem hinteren Ende 12 des
Sitzträgers 4,
als auch mit dem hinteren Ende 68 des Basisträgers 2 schwenkbar verbunden.
Der Basisträger 2 ist
mit seinem vorderen Ende 6 an dem vorderen Sitzträgerende 7 über einen zweiten
Lenker 69 schwenkbar verbunden.
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An
einem Konstruktionselement 70 des Sitzträgers 2 ist
ein Lagerblock 32 verschenkbar angebracht. Die Schwenkachse 38 des
Lagerblocks 32 verläuft
durch einen Drehpunkt am vorderen (oberen) Ende 33 des
Lagerblocks 32. Die Neigung der in diesem Fall geraden
Lagerfläche 26 des
Lagerblocks 32 ist mit Hilfe eines Verstellelements (nicht
dargestellt) variierbar. Dadurch kann eine Verschwenkung des hinteren
Lagerblockendes 37 nach oben in Richtung Sitzträger 4 erfolgen,
was zu einer „harten” Einstellung
der Mechanik führt,
wie sie weiter unten näher beschrieben
wird. Die Lagerfläche 26 kann
statt gerade aber auch wie in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen
konkav oder konvex ausgebildet sein.
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Es
ist ein Federmechanismus 15 zum Einstellen der Verstellkraft
der Rückenlehne
mit wenigstens einem Federelement in Form einer Schraubenzugfeder 63 vorgesehen.
Beispielhaft wird im folgenden davon ausgegangen, daß nur eine
einzige Schraubenzugfeder 63 zum Einsatz kommt. Es können aber
auch zwei oder mehr parallel zueinander liegende Federn verwendet
werden. Die Schraubenzugfeder 63 ist mit ihrem vorderen
Federende 66, das als Einhängöse oder offener Haken ausgebildet ist,
an einem zwischen Konstruktionselementen 71 des Basisträgers 2 verlaufenden
Querbolzen 65 angebracht. Das hintere Federende 64,
das ebenfalls als Einhängöse oder
offener Haken ausgebildet ist, ist mit einem Lagerbolzen 22 verbunden.
Das hintere Federende 64 dient dabei als Betätigungselement
im Sinne der Erfindung. Der Lagerbolzen 22 weist – wie bei
den oben beschriebenen Ausführungsformen – an seinen
beiden Enden Wälzlager 27 in
Form von Kugellagern auf und liegt mit diesen auf der Lagerfläche 26 des
Lagerblocks 32 auf.
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Der
Lagerbolzen 22 ist mit einem Koppelelement 72 schwenkbar
verbunden. Hierzu ist der Lagerbolzen 22 in dem einen Ende
der Koppelelements 72 gelagert. Das gegenüberliegende
Ende des Koppelelements 72 ist an einem Drehpunkt 73 schwenkbar
mit dem Sitzträger 4 verbunden.
Bei einer Verschwenkung des Rückenlehnenträgers 5 in
Schwenkrichtung 23 nach hinten unten verschwenkt sich der an
dem Rückenlehnenträger 5 angekoppelte
Sitzträger 4 ebenfalls
in der gleichen Art und Weise. Dadurch kommt es zu einer Bewegung
des Anlenkpunktes 73 des Koppelelements 72 an
dem Sitzträger 4, wodurch
sich über
das Koppelelement 72 auch die Position des Lagerbolzens 22 und
damit die Position der Schraubenzugfeder 63 ändert. Der
Sitzträger 4 dient
somit zusammen mit dem Koppelelement 72 zur indirekten
Ankopplung des Federmechanismus 15 an den Rückenlehnenträger 5.
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Die
Neigung der Lagerfläche 26 wird
in der Ausgangsposition, also bei nicht verschwenkter Rückenlehne,
eingestellt. In der bestmöglich „weichen” Einstellung
liegt das hintere Ende 37 des Lagerblocks 32 an
dem Basisträger 2 an.
Der Winkel der Lagerfläche 26 zur
Horizontalen beträgt
etwa 60°, vgl. 18.
In der „härtestes” Einstellung
liegt die Lagerfläche 26 nahezu
horizontal. Der Winkel der in diesem Fall geraden Lagerfläche 26 zur
Horizontalen beträgt
etwa 10°,
vgl. 19. Da sich der Lagerbolzen 22 in der
Ausgangsposition nahe des Dreh- und Lagerpunktes 38 des
Lagerblocks 26 befindet, vgl. 17, erfolgt
die Verstellung der Neigung und damit die Verstellung der Federkrafteinstellung
nahezu kraftlos. Die Feder 63 wird dabei nur minimal vorgespannt.
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Bei
der in 17 dargestellten Ausgangsposition
befindet sich der Bolzen 22 etwa in der Mitte der Lagerfläche 26.
Bei einem Verschwenken des Rückenlehnenträgers 5 nach
hinten unten in Schwenkrichtung 23 verändert sich die Lage des hinteren
Federendes 64. Diese Lageänderung ist mit einer Ausdehnung
der Feder 63 und damit einer Änderung des Schwenkwiderstandes
verbunden. Zugleich wird der Bolzen 22 von dem Koppelelement 72 mitgenommen,
so daß er
sich auf der Lagerfläche 26 nach hinten
in Richtung des hinteren Lagerblockendes 37 bewegt.
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Bei
der in 18 dargestellten Schwenkposition
ist die durch die Lagerfläche 26 definierte
Abrollkurve von der Senkrechten ausgehend vergleichsweise flach.
Der Bolzen 22 kann bei einem Verschwenken der Feder 63 vergleichsweise
stark nach unten ausweichen, was zur Folge hat, daß die Feder 63 nur
vergleichsweise wenig gedehnt wird. Bei dieser „weichen” Einstellung ist es für den Benutzer
also vergleichsweise einfach, die Rückenlehne des Bürostuhles
nach hinten zu verschwenken. Der Schwenkwiderstand ist gering.
-
Wird
nun die Lage des Lagerblocks 32 verändert derart, daß die durch
die Lagerfläche 26 definierte
Abrollkurve hinsichtlich der Senkrechten vergleichsweise steil wird,
vgl. 19, so bewirkt das Verschwenken des Rückenlehnenträgers 5 eine
stärkere
Verschiebung des Bolzens 22 in Richtung Rückenlehnenträger 5 und
damit eine stärkere
Dehnung der Feder 63. Bei dieser „harten” Einstellung ist es für den Benutzer
also schwerer, die Rückenlehne
des Bürostuhles
nach hinten zu verschwenken. Der Schwenkwiderstand ist hoch. Der
Verschwenkwinkel des Rückenlehnenträgers 5 ist
hier, wie auch in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen, stets gleich,
und zwar unabhängig
von der Lage des Lagerblocks 32.
-
Die
Ausführung
der Konstruktionselemente 70, 71 sowie die Anordnung
der Drehpunkte 38, 65 sind bei dem zuvor beschriebenen
Ausführungsbeispiel
zur Einstellung der gewünschten
Verschwenkcharakteristik ebenso variierbar, wie die Form der Kurvenbahn 26 für den Lagerbolzen 22 sowie
die Länge
und Anordnung des Koppelelements 72.
-
Einzelne
Aspekte der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend nochmals im
Detail erläutert.
-
Zunächst wird
davon ausgegangen, daß der Bolzen 22 nicht
mit Lagern 27 versehen wäre, sondern direkt auf einer
Bahn aufliegen würde.
Wäre die Bahn,
auf der sich der Bolzen 22 bewegt, dann keine Kurvenbahn,
sondern eine Gerade und würde
sich ein auf diesem Bolzen 22 abrollendes Betätigungselement
stets parallel zu der Bahn bewegen, dann würden keine Ausweichkräfte auf
den Bolzen 22 wirken. Allerdings vollführt das Betätigungselement in einer Bürostuhlmechanik
stets eine Winkelbewegung. Daher wird eine Kurvenbahn vorgesehen,
die durch ihre definierte Steigung ein unerwünschtes Wegdrücken des
Bolzens 22 aus der Bahn verhindert.
-
Würde nun
das Betätigungselement
auf einem solchen ungelagerten Bolzen 22 aufliegen, so würde dieser
bei einer Winkelbewegung des Betätigungselements
zunächst
immer eine Rollbewegung vollführen.
Bei einem zu starken Anstieg der Kurvenbahn 26 allerdings
würde der
Bolzen 22 am Rollen gehindert werden. Die Rollbewegung
des Bolzens 22 würde
in eine Gleitbewegung übergehen,
wodurch es zu einem unerwünschten
Verschleiß an
Bolzen 22 und Bahn kommen würde. Daher ist es vorgesehen, den
Bolzen 22 mit Lagern 27 zu versehen, in denen der
Bolzen 22 frei drehbar ist und somit einen zusätzlichen
rotatorischen Freiheitsgrad erhält.
Ein Übergang
zur Gleitreibung in dem oben geschilderten Fall wird dadurch effektiv
verhindert.
-
Die
Bewegung des Funktionselements unter der Einwirkung des Betätigungselements
soll nachfolgend noch einmal anhand des in den 2 und 3 beschriebenen
Beispiels beschrieben werden. Drückt
das Betätigungselement
in Form des unteren Federschenkels 18 der Schenkelfeder 16 bei
einem Verschwenken des Rückenlehnenträgers 5 an
der Auflagestelle 29 auf das Funktionselement in Gestalt des
Bolzens 22, so geht dies mit einer Winkeländerung
des Federschenkels 18 einher. Durch diese Lageänderung
des Federschenkels 18 kommt es zu einem Kräfteungleichgewicht,
durch das die Lage des Bolzens 22 auf der Bahn verändert wird.
Der Bolzen 22 weicht dem schräg anliegenden Federschenkel 18 solange
aus, bis durch die Kurvengeometrie der Bahn wieder ein Kräftegleichgewicht
entsteht. Der Bolzen 22 kommt spätestens dann zum Stillstand, wenn
der Federschenkel 18 parallel zu der jeweiligen Tangente
durch den Kontaktpunkt 31 des Bolzens 22 zu der
Bahn (Lagerfläche 26)
ist. Je steiler die Bahn ist, desto eher wird dieses Kräftegleichgewicht
erreicht und desto weniger weicht der Bolzen 22 aus. Je
geringer der Ausweichweg des Bolzens 22 ist, desto steiler
stellt sich – bei
gleichem Verschwenken des Rückenlehnenträgers 5 – der Federschenkel 18. Dies
hat zur Folge, daß die
Feder 16 eine stärker
gespannt ist. Anders ausgedrückt:
Durch eine Lageänderung,
insbesondere ein Verschwenken, des Lagerblocks 32 und damit
eine Änderung
der Kurvenbahn kann das Federkraftverhalten der Mechanik 1 oder ein
anderes Merkmal der Bewegungscharakteristik eingestellt werden.
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Der
Lagerblock 32 kann aber grundsätzlich auch – je nach
Anwendungsfall – fest
installiert sein, d. h. nicht verschwenk- oder kippbar. In einem
solchen Fall wäre
jedoch die Einstellbarkeit der wenigstens einen Eigenschaft der
Lageänderung
des Bolzens 22 nicht mehr gegeben. Allerdings würde selbst in
diesem Fall der Verschleiß der
Mechanik 1 aufgrund des ohne Gleitreibung vorgespannten
Federmechanismus 15 verringert werden.
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Die
Position der Lagerstelle des Lagerblocks 32, also die Lage
der Schwenkachse 38, kann variieren. Je entfernter die
Lagerstelle von der Achse des Bolzen 22 ist, desto mehr
Vorspannung kann beim Verstellen der Federmechanismus 15 erreicht
werden. Je näher
die Schwenkachse 38 an die Position des Bolzens 22 heranrückt, desto
weniger Vorspannung kann mit dem Federmechanismus 15 erzeugt werden.
-
Die
Bahn kann im einfachsten Fall die Form eines Kreisbogenabschnitts
aufweisen. Variationen (anfangs flach, später steiler werdend etc.) sind
möglich
und haben ein anderes dynamisches Federverhalten zur Folge. Die
Mechanik kann dadurch – je nach
Kundenwunsch – ein
degressives, lineares oder progressives Verhalten aufzeigen. Mit
anderen Worten ist es nicht nur durch die ein Einstellen der Neigung
des Lagerblocks 32 möglich,
die Bewegungscharakteristik der Mechanik zu verändern. Auch durch die Änderung
der Konkavität
der Lagerfläche 26,
also die Form der Kurvenbahn, ist dies möglich. Die Kurvenbahn kann
dabei auch eine Gerade sein, vgl. das in den 17 bis 19 dargestellte
Ausführungsbeispiel.
-
Alle
in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und den Zeichnungen dargestellten Merkmale
können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
-
- 1
- Schwenkmechanik
- 2
- Basisträger
- 3
- Konusaufnahme
- 4
- Sitzträger
- 5
- Rückenlehnenträger
- 6
- vorderes
Basisträgerende
- 7
- vorderes
Sitzträgerende
- 8
- Drehgelenk
- 9
- Hauptschwenkachse
- 10
- (frei)
- 11
- Stuhllängsrichtung
- 12
- Hinteres
Sitzträgerende
- 13
- Lagerpunkt
- 14
- vorderes
Rückenlehnenträgerende
- 15
- Federmechanismus
- 16
- Schenkelfeder
- 17
- oberer
Federschenkel
- 18
- unterer
Federschenkel
- 19
- Unterseite
- 20
- (frei)
- 21
- (frei)
- 22
- Lagerbolzen
- 23
- Schwenkrichtung
- 24
- Lagerprisma
- 25
- Federachse
- 26
- Lagerfläche
- 27
- Wälzlager
- 28
- Federschenkelunterseite
- 29
- Erster
Angriffspunkt
- 30
- Funktionsfläche
- 31
- zweiter
Angriffspunkt
- 32
- Lagerblock
- 33
- vorderes
Lagerblockende
- 34
- Verstellkeil
- 35
- Ausnehmung
- 36
- Drehpunkt
- 37
- hinteres
Lagerblockende
- 38
- Schwenkachse
- 39
- Schwenkrichtung
- 40
- (frei)
- 41
- Freiende
- 42
- Gewindestange
- 43
- Handrad
- 44
- Keilmutter
- 45
- Schwalbenschwanzführung
- 46
- Kontaktfläche
- 47
- (frei)
- 48
- Druckfeder
- 49
- Hebelarm
- 50
- Führungsflanken
- 51
- Sechskantwelle
- 52
- Halteschenkel
- 53
- Halteschenkel
- 54
- Federteller
- 55
- bewegliches
Federende
- 56
- festes
Federende
- 57
- Federteller
- 58
- Führungsstange
- 59
- Drehgelenk
des Halteschenkels
- 60
- Drehpunkt
der Sechskantwelle
- 61
- Führungseinrichtung
- 62
- Lenker
- 63
- Zugfeder
- 64
- hinteres
Federende
- 65
- Querbolzen
- 66
- vorderes
Federende
- 67
- Lenker
- 68
- hinteres
Basisträgerende
- 69
- Lenker
- 70
- Konstruktionselement
- 71
- Konstruktionselement
- 72
- Koppelelement
- 73
- Drehpunkt