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Die Erfindung betrifft eine Mechanik für einen Bürostuhl, bei welcher der Schwenkwiderstand des Rückenlehnenträgers verändert werden kann. In der Regel ist hierzu eine Einstellung zwischen „hart” und „weich” wählbar, je nachdem, ob es sich bei dem Benutzer des Bürostuhles um eine schwere oder leichte Person handelt.
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Aus
EP 2244605 A1 ist eine Mechanik für einen Bürostuhl bekannt, mit einem wenigstens ein Federelement aufweisenden Federmechanismus, der mit einem Rückenlehnenträger des Bürostuhles in Wirkverbindung steht und den Schwenkwiderstand des Rückenlehnenträgers bei einem Verschwenken von einer Ausgangsposition in eine Schwenkposition bestimmt, mit einem mit dem Federmechanismus in Wirkverbindung stehenden beweglichen Funktionselement, und mit einem mit dem Funktionselement in Wirkverbindung stehenden beweglichen Betätigungselement, dessen Lage sich während eines Verschwenkens des Rückenlehnenträgers verändert.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Mechanik für einen Bürostuhl bereitzustellen, bei der ein kleiner Verstellweg ausreicht, um einen großen Verstellbereich des Schwenkwiderstandes der Rückenlehne zu verwirklichen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Mechanik nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Danach ist es vorgesehen, die Mechanik derart auszugestalten, daß das Betätigungselement eine Auflage- und/oder Führungsbahn für das Funktionselement aufweist, dessen Lage auf der Auflage- und/oder Führungsbahn sich bei einer Lageänderung des Betätigungselements während eines Verschwenkens des Rückenlehnenträgers verändert. Darüber hinaus ist ein bewegliches Lenkerelement zur koppelnden Verbindung des Funktionselements mit einem weiteren Konstruktionselement der Mechanik vorgesehen, wobei das Lenkerelement die Art der Lageänderung des Funktionselements auf der Auflage- und/oder Führungsbahn während eines Verschwenkens des Rückenlehnenträgers bestimmt.
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Eine Kernidee der Erfindung ist es mit anderen Worten, daß das Betätigungselement selbst die Auflage- und/oder Führungsbahn für das Funktionselement bereitstellt, welches Funktionselement bei einem Verschwenken eine Änderung der Federspannung bewirkt. Da sich das Betätigungselement bei einem Verschwenken des Rückenlehnenträgers stets bewegt, vollführt damit zugleich auch die Auflage- und/oder Führungsbahn eine entsprechende Bewegung und beeinflußt daher die Lageänderung des Funktionselements, ohne daß dafür weitere konstruktive Maßnahmen erforderlich sind. Zugleich wird die Lage und die Bewegung des Funktionselements auf der Auflage- und/oder Führungsbahn während des Verschwenkens durch ein Lenkerelement erzwungen, welches Lenkerelement zwischen dem Funktionselement und einem weiteren Konstruktionselement der Mechanik angeordnet ist.
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Eine solche Anordnung ermöglicht es, mit Hilfe einer einfach zu verwirklichenden ortsveränderlichen Verbindung des Lenkerelements mit dem weiteren Konstruktionselement der Mechanik, einen großen Verstellbereich des Schwenkwiderstandes der Rückenlehne bei einem kleinem Verstellweg zu verwirklichen. Daher benötigt die erfindungsgemäße Mechanik besonders wenig Bauraum für die Federkrafteinstellung.
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Eine konstruktiv besonders einfache konstruktive Ausführung der Erfindung ist möglich, wenn das Betätigungselement fest mit dem Rückenlehnenträger verbunden ist. Es vollführt dann die Schwenkbewegung des Rückenlehnenträger 1:1 mit.
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Als ganz besonders vorteilhaft hat sich eine Ausführungsform der Erfindung erwiesen, bei der das Funktionselement ein lageveränderlich gelagerter und von dem Betätigungselement direkt beaufschlagter Roll- oder Gleitkörper, vorzugsweise in Form eines zylindrischen Bolzens, ist. In einer solchen Ausführung läßt sich beim Verschwenken des Rückenlehnenträgers das die Erfindung auszeichnende, dynamische selbsttätige Positionieren des Funktionselements unter Einwirkung des Betätigungselements und gleichzeitiger Führung des Lenkerelements besonders einfach verwirklichen.
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Das Funktionselement umfaßt vorzugsweise ein Lager, wobei es sich um ein Wälzlager handelt, insbesondere in Form eines Kugel- oder Nadellagers. Selbstverständlich können jedoch auch andere Lagervorrichtungen, beispielsweise Gleitlager, zum Einsatz kommen.
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Das Lenkerelement stützt sich in einer Ausführungsform der Erfindung an dem weiteren Konstruktionselement der Mechanik lediglich ab, ohne mit dem weiteren Konstruktionselement ortsfest verbunden zu sein. Im einfachsten Fall liegt das Lenkerelement als in sich starres Bauelement zwischen dem Funktionselement und dem weiteren Konstruktionselement der Mechanik ein, dabei seine Position selbsttätig haltend. Hierzu ist das Lenkerelement in einer Ausführungsform der Erfindung mit seinem einen Ende an dem Funktionselement angelenkt und mit seinem gegenüberliegenden Ende gegen eine Aufnahme in dem weiteren Konstruktionselement verklemmt.
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Stützt sich das Lenkerelement lediglich an dem weiteren Konstruktionselement ab, dann ist es auf besonders einfache Art und Weise möglich, die Verbindung von Lenkerelement an dem weiteren Konstruktionselement ortsveränderlich auszuführen. Eine ortsveränderliche Verbindung des Lenkerelements an dem weiteren Konstruktionselement ist aber auch möglich, wenn das Lenkerelement auf andere Weise mit dem weiteren Konstruktionselement verbunden ist. Eine Änderung des Verbindungsortes während einer Verstellung der Federkraft von „weich” nach „hart” oder umgekehrt bewirkt erfindungsgemäß eine veränderte Lageänderung des Funktionselements auf der Auflage- und/oder Führungsbahn während eines Verschwenkens des Rückenlehnenträgers und damit eine Veränderung des Schwenkwiderstandes der Rückenlehne.
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In einer Ausführungsform weist das weitere Konstruktionselement eine Anzahl von aneinander angrenzenden Aufnahmen auf, in die das dem weiteren Konstruktionselement zugeordnete Ende des Lenkerelements nacheinander hineinbewegt werden kann. Dadurch wird eine Verstelleinrichtung zur nichtkontinuierlichen, diskreten Änderung des Schwenkwiderstandes geschaffen. Als Verstellelement dient in einer Ausführungsform der Erfindung ein mit demjenigen Ende des Lenkerelements, welches dem weiteren Konstruktionselement zugeordnet ist, verbundenes Zugmittel, vorzugsweise in Form eines Bowdenzuges.
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In einer Ausführungsform der Erfindung sind die an dem weiteren Konstruktionselement vorgesehenen Aufnahmen derart angeordnet, daß das Lenkerelement auf einer Kreisbahn um seinen Anlenkpunkt an dem Funktionselement verschwenkt werden kann, ohne daß die Verbindung zwischen dem Lenkerelement und dem weiteren Konstruktionselement gelöst wird. Während der Lageänderung des Lenkerelements mit Hilfe der Verstelleinrichtung bleibt die Kopplung zwischen Funktionselement und dem weiteren Konstruktionselement daher stets aufrechterhalten. Darüber hinaus wirkt die Federkraft, die von dem Federmechanismus auf das mit dem Federmechanismus in Wirkverbindung stehende bewegliche Funktionselement aufgebracht wird, vorzugsweise senkrecht auf die von dem Betätigungselement bereitgestellte Auflage- und/oder Führungsbahn. Im Ergebnis kann der Ort der Verbindung des Lenkerelements mit dem weiteren Konstruktionselement der Mechanik verändert werden, ohne daß es zu einer wesentlichen Änderung der Lage des Funktionselements auf der Auflage- und/oder Führungsbahn kommt. Daher muß bei der Einstellung der Federkraft im unverschwenkten Zustand der Rückenlehne gar nicht oder nur in einem sehr geringen Ausmaß gegen die Kraft des wenigstens einen Federelements des Federmechanismus gearbeitet werden. Es ist daher eine besonders leichtgängige Federkrafteinstellung möglich.
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Eine konstruktiv besonders einfache konstruktive Ausführung der Erfindung ist möglich, wenn es sich bei dem weiteren Konstruktionselement der Mechanik um einen Teil des Basisträgers handelt.
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Durch die Lageänderung des Betätigungselements während eines Verschwenkens der Rückenlehne und die dadurch hervorgerufene Lageänderung des Funktionselements wird erfindungsgemäß die Spannung des wenigstens einen Federelements verändert. Im Federmechanismus können für die Zwecke der vorliegenden Erfindung beliebige Arten von Federelementen verwendet werden. Als besonders vorteilhaft haben sich wegen ihrer Einfachheit und Robustheit Schraubenfedern, insbesondere in Form von Schraubendruckfedern bewährt. Wird eine Schraubendruckfeder verwendet, ist das Funktionselement vorzugsweise ein mittelbar oder unmittelbar an einem Ende der Feder, vorzugsweise an einem Federteller, angreifendes Bauelement.
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Die Auflage- und/oder Führungsbahn kann im einfachsten Fall die Form eines Kreisbogenabschnitts aufweisen. Variationen in der Konkavität der Lagerfläche, beispielsweise anfangs flach, später steiler werdend etc., sind möglich und haben ein anderes dynamisches Federverhalten zur Folge.
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Der mit dem Rückenlehnenträger des Bürostuhls in Wirkverbindung stehende Federmechanismus kann sowohl direkt oder indirekt mit dem Rückenlehnenträger verbunden sein. Bei einer indirekten Verbindung ist der Federmechanismus vorzugsweise über den Sitzträger als Koppelelement mit dem Rückenlehnenträger verbunden. Die konkrete konstruktive Ausführung ist von dem Aufbau des Bürostuhls und der Art der Mechanik (Synchronmechanik, Asynchronmechanik) abhängig.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine Schnittdarstellung der Mechanik mit „weicher” Einstellung des Schwenkwiderstandes in einer Ausgangsposition,
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2 eine Schnittdarstellung der Mechanik aus 1 mit „weicher” Einstellung des Schwenkwiderstandes in einer Schwenkposition,
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3 eine Schnittdarstellung der Mechanik aus 1 mit „harter” Einstellung des Schwenkwiderstandes in einer Ausgangsposition,
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4 eine Schnittdarstellung der Mechanik aus 1 mit „harter” Einstellung des Schwenkwiderstandes in einer Schwenkposition,
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5 eine perspektivische Darstellung der Mechanik aus 1 mit „harter” Einstellung des Schwenkwiderstandes.
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Sämtliche Figuren zeigen die Erfindung lediglich schematisch und mit ihren wesentlichen Bestandteilen. Gleiche Bezugszeichen entsprechen dabei Elementen gleicher oder vergleichbarer Funktion.
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Die Abbildungen zeigen Teile einer Schwenkmechanik 1 für einen Bürostuhl, wobei lediglich die für das Verständnis der vorliegenden Erfindung zwingend erforderlichen konstruktiven Elemente dargestellt sind.
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Die Schwenkmechanik 1 umfaßt einen Basisträger 2 mit einer Konusaufnahme 3 für das obere Ende einer Stuhlsäule, einen Sitzträger 4 und einen Rückenlehnenträger 5. Dabei sind die Wangen des in Draufsicht gabelförmigen Rückenlehnenträgers 5, zu beiden Seiten des Basisträgers 2 angeordnet.
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Das vordere Ende 6 des Basisträgers 2 ist mit dem vorderen Ende 7 des im wesentlichen waagerecht angeordneten Sitzträgers 4 über ein nicht im Detail abgebildetes Dreh-/Schiebegelenk 8 verbunden. Das hintere Ende 12 des Sitzträgers 4 ist darüber hinaus an Lagerpunkten 13 schwenkbar mit dem Rückenlehnenträger 5, genauer gesagt mit einem oberen Wangenteil des Rückenlehnenträger 5, verbunden. Ebenso wie der Sitzträger 4 mit einem Sitz versehen werden kann, so kann auch der Rückenlehnenträger 5 mit einer Rückenlehne versehen werden, wobei weder die Art des Sitzes, noch die Art der Rückenlehne für die Erfindung eine Rolle spielt. Der Rückenlehnenträger 5 ist darüber hinaus mit seinem vorderen Ende 14 an dem Basisträger 2 angelenkt, wodurch die quer zur Stuhllängsrichtung 11 verlaufende Hauptschwenkachse 9 der Mechanik 1 gebildet wird. Die Lagerpunkte 13 liegen in Stuhllängsrichtung 11 gesehen hinter der Hauptschwenkachse 9.
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Der Rückenlehnenträger 5 kann bei einem Anlehnen eines Benutzers an die Rückenlehne von seiner in den 1 und 3 dargestellten Ausgangsposition in eine Schwenkposition überführt werden, wie sie beispielhaft in den 2 und 4 dargestellt ist. Zur Einstellung der Rückstellkraft des Rückenlehnenträgers 5 ist ein Federmechanismus 15 vorgesehen, dessen Funktionsweise nachfolgend im Detail erläutert wird.
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Der Federmechanismus 15 umfaßt eine zentral in der Mechanik 1 angeordnete Schraubendruckfeder 16. In den Figuren ist diese Druckfeder 16 aus Gründen der Übersichtlichkeit nur teilweise dargestellt. In der Druckfeder 16 ist parallel eine als Hohlzylinder ausgebildete Führungseinrichtung 17 mit einer darin geführten Führungsstange 18 eingesetzt, die als Knickschutz verhindert, daß die Druckfeder 16 beim Stauchen umknickt. Die Führungseinrichtung 17 bildet einen Federteller 19 am festen Ende 21 der Druckfeder 16 aus. Dieser Federteller 19 ist an dem vorderen Ende 6 des Basisträgers 2 gelenkig gelagert. Die Führungsstange 18 ist mit einem Federteller 20 am beweglichen Ende 23 der Druckfeder 16 verbunden. Dieser Federteller 20 ist mit einem lageveränderlichen Funktionselement 22 in Form eines stiftförmigen Roll- und/oder Gleitkörpers verbunden. Die Achse 24 dieses Roll- und/oder Gleitkörpers 22 verläuft dabei parallel zu der Hauptschwenkachse 9 der Mechanik 1. In der Ausgangsposition der Rückenlehne liegt die Achse 24 des Funktionselements 22 in Stuhllängsrichtung 11 gesehen vor der Hauptschwenkachse 9 der Mechanik 1. Das Funktionselement 22 weist zwei Nadellager 27 auf zur rotatorischen Lagerung des Funktionselements 22 auf einer Auflage- und/oder Führungsbahn 25, die von einer sich in Stuhllängsrichtung 11 gesehen nach vorn öffnenden, konkaven Lagerfläche eines Schwenkhebels 28 gebildet wird. Der als Betätigungselement dienende Schwenkhebel 28 ist als Teil des Rückenlehnenträgers 5 ausgeführt und unterhalb der Hauptschwenkachse 9 der Mechanik 1 drehfest mit dem vorderen Ende 14 des Rückenlehnenträgers 5 verbunden. Die Hauptschwenkachse 9 der Mechanik 1 ist zugleich die Drehachse des Schwenkhebels 28.
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Mit dem Funktionselement 22 ist ein unteres, festes Ende 29 einer als Lenkerelement dienenden Koppel 31 schwenkbar verbunden. Hierzu dient eine am Ende 29 der Koppel 31 vorgesehene Lasche 32, die das Funktionselement 22 umschließt. An dem oberen, beweglichen Ende 33 der Koppel ist ein zylindrischer Klemmbolzen 34 angebracht, dessen Mittellängsachse 35 parallel zu der Hauptschwenkachse 9 der Mechanik 1 verläuft. Auch hier dient eine am Ende 33 der Koppel 31 vorgesehene Lasche 36 zur Führung des Klemmbolzens 34. Der Klemmbolzen 34 stützt sich in einer entsprechend geformten Aufnahme 37 an der Unterseite 38 des Basisträgers 2 ab, so daß sich die Koppel 31 zwischen Funktionselement 22 und Basisträger 2 verklemmt.
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Die Aufnahme 37 ist Teil einer Aufnahmeplatte 39, die zusammmen mit einem als Verstellelement dienenden, lediglich in den 1 und 2 teilweise dargestellten Bowdenzug 41 eine Verstelleinrichtung 42 für die Koppel 31 bildet. Die Aufnahmeplatte 39 weist zu diesem Zwecke eine Anzahl von aneinander angrenzenden Aufnahmen 37 auf, in die das freie Ende 33 der Koppel 31 nacheinander hineinbewegt werden kann. Der Bowdenzug 41, der so ausgeführt ist, daß er die Koppel 31 von einer Aufnahme 37 in die nächste Aufnahme 37 und wieder zurück bewegen kann, ist mit dem freien Ende 33 der Koppel 31 verbunden und stützt sich an geeigneten Punkten des Basisträgers 2 ab.
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Die Aufnahmen 37 sind an der Aufnahmenplatte 39 derart angeordnet, daß die Koppel 31 auf einer Kreisbahn um ihren Anlenkpunkt 44 an dem Funktionselement 22 verschwenkt werden kann, ohne daß die Verbindung zwischen der Koppel 31 und der Unterseite 38 des Basisträgers 2 verlorengeht. Der Anlenkpunkt 44, der in 1 und 5 angedeutet ist, wird durch die Verbindung der Lasche 32 mit dem Funktionselement 22 bestimmt. Die Druckfeder 16 steht im unverschwenkten Zustand der Rückenlehne senkrecht oder im wesentlichen senkrecht auf der Auflage- und/oder Führungsbahn 25. Bei einer Bewegung des Klemmbolzens 34 von einer Aufnahme 37 in die nächste muß daher im wesentlichen nur die Kraft aufgebracht werden, die erforderlich ist, um die Trennstege zu überwinden, welche die einzelnen muldenförmigen Aufnahmen 37 voneinander trennen.
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Bei einer Verschwenkung des Rückenlehnenträgers 5 in Schwenkrichtung 46 nach hinten unten verschwenkt sich der mit Rückenlehnenträger 5 verbundene Schwenkhebel 28 ebenfalls in der gleichen Art und Weise, wodurch das von der Koppel 31 in einem definierten Abstand zu dem Basisträger 2 gehaltene Funktionselement 22 auf der Auflage- und/oder Führungsbahn 25 bewegt wird. Hierdurch ergibt sich eine definierte Bewegung des Funktionselements 22 in Abhängigkeit von der Schwenkbewegung des Rückenlehnenträgers 5.
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In dem in 1 und 2 gezeigten Beispiel liegt das Freiende 33 der Koppel 31 in der in Stuhllängsrichtung 11 gesehen hintersten Aufnahme 37 der Aufnahmeplatte 39 ein, wodurch die „weicheste” Einstellung der Federkrafteinstellung definiert wird. In der Ausgangsposition der Rückenlehne liegt die Mittellängsachse 35 des Klemmbolzens 34 in Stuhllängsrichtung 11 betrachtet hinter der Hauptschwenkachse 9 der Mechanik 1. Bei einem Verschwenken des Rückenlehnenträgers 5 bewegt sich das Funktionselement 22 nach oben in Richtung Hauptschwenkachse 9 und zugleich nach vorn in Richtung des vorderen Endes 6 des Basisträgers 2. Dadurch verringert sich der Abstand zwischen den Federtellern 19, 20, die Druckfeder 16 wird komprimiert.
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Wird mit Hilfe des Bowdenzuges 41 das Freiende 33 der Koppel 31 von der in Stuhllängsrichtung 11 gesehen hintersten Aufnahme 37 in die vorderste Aufnahme 37' bewegt, wie in 3 und 4 gezeigt, wird hierdurch die „härteste” Einstellung vorgenommen. Die Auflage- und/oder Führungsbahn 25 bleibt dabei unverändert, insbesondere ändert sich die Steigung der Bahn 25 nicht. In der Ausgangsposition der Rückenlehne liegt dann die Mittellängsachse 35 des Klemmbolzens 34 in Stuhllängsrichtung 11 betrachtet vor der Hauptschwenkachse 9 der Mechanik 1 und knapp hinter der Achse 24 des Funktionselements 22. Durch das Betätigen der Verstelleinrichtung 42 ändert sich die Lage der Koppel 31 relativ zu der Lage der Druckfeder 16, genauer gesagt relativ zu der Federlängsrichtung 47, nicht aber die Länge der Koppel 31. Daher ergibt sich bei einem Verschwenken des Rückenlehnenträgers 5 ein verändertes Verhältnis der wirkenden Kräfte, was in einer veränderten Bewegung des Funktionselements 22 zum Ausdruck kommt.
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Bei einem Verschwenken des Rückenlehnenträgers 5 bewegt sich das Funktionselement 22 nach unten von der Hauptschwenkachse 9 weg und zugleich nach vorn in Richtung des vorderen Endes 6 des Basisträgers 2. Dadurch verringert sich der Abstand zwischen den Federtellern 19, 20 deutlich stärker und die Druckfeder 16 wird stärker komprimiert, als bei der oben beschriebenen „weichen” Einstellung. Zugleich wird der für die Schwenkbewegung des Rückenlehnenträgers 5 ausschlaggebende wirksame Hebelarm (nicht eingezeichnet) vergrößert, der durch den Abstand zwischen der Achse 24 des Funktionselements 22 und der Hauptschwenkachse 9 der Mechanik 1 bestimmt ist. Zugleich vergrößert sich aufgrund der geänderten Stellung von Druckfeder 16, Koppel 31 und Schwenkhebel 28 zueinander die auf den Schwenkhebel 28 effektiv wirkende Summe der Kräfte. Insgesamt hat dies einen deutlich erhöhten Schwenkwiderstand zur Folge.
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Insgesamt ergibt sich trotz des nur kleinen Verstellweges zwischen der hintersten Aufnahme 37 und der vordersten Aufnahme 37' der Verstelleinrichtung 42 ein großer Verstellbereich der Federkraftverstellung. Mit anderen Worten kann durch eine vergleichsweise geringe Änderung der Position des Freiendes 33 der Koppel 31 eine Federkraftverstellung von einer sehr weichen zu einer sehr harten Einstellung und umgedreht erfolgen.
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Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und den Zeichnungen dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schwenkmechanik
- 2
- Basisträger
- 3
- Konusaufnahme
- 4
- Sitzträger
- 5
- Rückenlehnenträger
- 6
- vorderes Ende des Basisträgers
- 7
- vorderes Ende des Sitzträgers
- 8
- Dreh-/Schiebegelenk
- 9
- Hauptschwenkachse
- 10
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- 11
- Stuhllängsrichtung
- 12
- hinteres Ende des Sitzträgers
- 13
- Lagerpunkt
- 14
- vorderes Ende des Rückenlehnenträgers
- 15
- Federmechanismus
- 16
- Schraubendruckfeder
- 17
- Führungseinrichtung
- 18
- Führungsstange
- 19
- Federteller
- 20
- Federteller
- 21
- festes Ende der Feder
- 22
- Funktionselement, Roll- und/oder Gleitkörper
- 23
- bewegliches Ende der Feder
- 24
- Achse des Funktionselements
- 25
- Auflage- und/oder Führungsbahn
- 26
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- 27
- Nadellager
- 28
- Schwenkhebel
- 29
- festes Ende der Koppel
- 30
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- 31
- Koppel
- 32
- Lasche
- 33
- bewegliches Ende/Freiende der Koppel
- 34
- Klemmbolzen
- 35
- Mittellängsachse
- 36
- Lasche
- 37
- Aufnahme
- 38
- Unterseite des Basisträgers
- 39
- Aufnahmeplatte
- 40
-
- 41
- Bowdenzug
- 42
- Verstelleinrichtung
- 43
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- 44
- Anlenkpunkt
- 45
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- 46
- Schwenkrichtung
- 47
- Federlängsrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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