DE10123316A1 - Stuhl, insbesondere Bürostuhl, mit einstellbarer Rückenlehnen-Vorbelastungskraft - Google Patents
Stuhl, insbesondere Bürostuhl, mit einstellbarer Rückenlehnen-VorbelastungskraftInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Stuhl (1), insbesondere Bürostuhl, mit einem Sitzträger (3), mit einer vom Sitzträger (2) getragenen Sitzplatte (20) und mit einer von einem Lehnenträger (3) getragenen Rückenlehne (30), wobei der Lehnenträger (3) am Sitzträger (2) um eine horizontale, in Stuhl-Querrichtung verlaufende Achse (33) verschwenkbar gelagert und mittels mindestens einer Feder (4) mit einer einstellbaren Kraft beaufschlagt ist, die die Rückenlehne (30) in Richtung zum Rücken eines Stuhlbenutzers vorbelastet, wobei die Feder (4) eine Druck- oder Zugfeder ist, die in einem Angriffspunkt (43) im Abstand (r) von der Achse (33) an dem Lehnenträger (3) angreift und wobei der Abstand (r) durch ein vom Stuhlbenutzer betätigbares Stellglied (5) veränderbar ist. DOLLAR A Der erfindungsgemäße Stuhl ist dadurch gekennzeichnet, daß das am Lehnenträger (3) angreifende Ende (41) der Feder (4) an einem verschiebbaren Federhalter (44) gehaltert ist, der in einer in Feder-Längsrichtung verlaufenden Federführungsbahn (24) am Sitzträger (2) geführt ist, und daß das Stellglied (5) einerseits mit dem Federhalter (44) verbunden ist und andererseits mit dem Lehnenträger (3) in einem in seinem Abstand (r) von der Achse (33) variablen, einstellbaren Eingriff steht.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stuhl, insbeson
dere Bürostuhl, mit einem von einer zentralen Stuhlsäule
oder mehreren Stuhlbeinen getragenen Sitzträger, mit ei
ner vom Sitzträger getragenen Sitzplatte und mit einer
von einem unter der Sitzplatte nach hinten verlaufenden
Lehnenträger getragenen Rückenlehne, wobei der Lehnenträ
ger am Sitzträger um eine horizontale, in Stuhl-Querrich
tung verlaufende Achse verschwenkbar gelagert und mit
tels mindestens einer Feder mit einer einstellbaren
Kraft beaufschlagt ist, die die Rückenlehne in Richtung
zum Rücken eines Stuhlbenutzers vorbelastet, wobei die
Feder eine Druck- oder Zugfeder ist, die in einem An
griffspunkt im Abstand von der Achse an dem Lehnenträger
angreift und wobei der Abstand zwischen dem Angriffs
punkt und der Achse durch ein vom Stuhlbenutzer betätig
bares Stellglied veränderbar ist.
Ein Stuhl der genannten Art ist aus der US-PS 4 709 962
bekannt. Zur Erzeugung der Rückenlehnen-Vorbelastungs
kraft dient hier eine symmetrische Anordnung aus zwei
parallelen Druckfedern, die um ein dazwischen angeordne
tes hydraulisches Element zur Feststellung der Rückenleh
ne in einer vorgegebenen Position ergänzt sind. Zur Ver
änderung der Rückenlehnen-Vorbelastungskraft dient hier
eine Verstelleinrichtung, die aus einer Platte gebildet
ist, die einerseits verschwenkbar mit dem Sitzträger und
andererseits mit dem sitzträgerseitigen Ende der Druck
federn verbunden ist. Zur Verschwenkung dieser Platte um
ihre Schwenkachse dient eine Gewindespindel, die manuell
von einem Benutzer des Stuhls verdrehbar ist. Je nach
Verschwenkungsstellung der Platte ergibt sich ein größe
rer oder kleinerer Abstand des Angriffspunktes der Druck
federn an dem Lehnenträger von dessen Schwenkachse. Auf
grund der dadurch unterschiedlichen Hebelwirkungen er
gibt sich somit eine unterschiedliche Rückenlehnen-Vor
belastungskraft.
Als nachteilig wird bei diesem bekannten Stuhl angese
hen, daß die Verstellung der Rückenlehnen-Vorbelastungs
kraft mittels der Gewindespindel umständlich und zeitrau
bend ist, weil zur Erzielung eines merklichen Verschwen
kungsweges der Platte eine erhebliche Zahl von Spindel
umdrehungen erforderlich ist. Außerdem ergibt sich bei
jeder Verstellung der Platte zugleich eine Verstellung
der Länge der Druckfedern, wodurch sich zusätzliche Ände
rungen der Federkraft ergeben. Nachteilig ist in diesem
Zusammenhang auch, daß die Gewindespindel gegen die
Kraft der Druckfeder arbeiten muß, also einer hohen me
chanischen Belastung unterliegt, die entsprechend stabi
le Konstruktionen erfordert. Hierdurch wird die Herstel
lung des Stuhls aufwendig und teuer.
Für die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Auf
gabe, einen Stuhl der oben genannten Art zu schaffen,
der die dargelegten Nachteile vermeidet und bei dem die
Einstellung der Rückenlehnen-Vorbelastungskraft durch
den Benutzer des Stuhls schnell, einfach und leicht er
folgen kann, wobei zugleich der Stuhl ohne Einbuße an
Funktionssicherheit konstruktiv einfacher und kostengün
stiger herstellbar sein soll.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß mit ei
nem Stuhl der eingangs genannten Art, der dadurch gekenn
zeichnet ist, daß das am Lehnenträger angreifende Ende
der Feder an einem verschiebbaren Federhalter gehaltert
ist, der in einer in Feder-Längsrichtung verlaufenden
Federführungsbahn am Sitzträger geführt ist, und daß das
Stellglied einerseits mit dem Federhalter verbunden ist
und andererseits mit dem Lehnenträger in einem in seinem
Abstand von der Achse variablen, einstellbaren Eingriff
steht.
Bei dem erfindungsgemäßen Stuhl werden vorteilhaft die
Seitenführungskräfte für die Feder oder Federn von der
Führungsbahn und dem darin verschieblich geführten Feder
halter aufgenommen, so daß das Stellglied selbst wesent
lich leichter und einfacher konstruiert werden kann. Da
durch wird die Herstellung des Stuhls kostengünstiger.
Außerdem wird auf diese Weise die Verstellung der Rücken
lehnen-Vorbelastungskraft für den Benutzer vereinfacht,
weil bei unbelasteter Rückenlehne der Federhalter durch
die Feder an das Ende seiner Federführungsbahn geschoben
ist, wodurch ein Anschlag gebildet und in dieser Stel
lung das Stellglied entlastet wird. Das so entlastete
Stellglied ist mit geringem Kraftaufwend durch den Benut
zer des Stuhls verstellbar und in die gewünschte Stel
lung bringbar, die der vom Benutzer des Stuhls gewünsch
ten Rückenlehnen-Vorbelastungskraft entspricht. Eine me
chanische Übersetzung, wie sie eine Gewindespindel dar
stellt, wird hier aufgrund der Leichtgängigkeit des
Stellgliedes im entlasteten Zustand nicht mehr benötigt.
Auch dies trägt zu einer Vereinfachung der Konstruktion
und damit zu einer preisgünstigeren Herstellbarkeit des
Stuhls bei.
In weiterer Ausgestaltung ist bevorzugt vorgesehen, daß
das Stellglied ein auf Zug belasteter Schlepphebel ist,
dessen eines Ende mit dem Federhalter verschwenkbar verbunden
ist und dessen anderes Ende in dem in seinem Ab
stand von der Achse variablen Eingriff mit dem Lehnenträ
ger steht. Die Ausführung des Stellgliedes als ein auf
Zug belasteter Schlepphebel erlaubt eine relativ leichte
Ausführung des Stellgliedes, beispielsweise in Form ei
nes gestanzten Blechteils, da ein solches Bauteil bei
vorgegebener Dimensionierung wesentlich höhere Zugkräfte
als Schubkräfte aufnehmen kann.
In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Stuhls
ist vorgesehen, daß der Eingriff des Schlepphebels mit
dem Lehnenträger durch einen am Schlepphebel vorgesehe
nen Mitnehmerzapfen, der in einer einstellbaren Position
in einem Langloch im Lehnenträger liegt, gebildet ist,
wobei die Enden des Langlochs unterschiedlich weit von
der Achse, um die der Lehnenträger verschwenkbar ist,
entfernt liegen. Die Kombination von Mitnehmerzapfen und
Langloch ist konstruktiv einfach und erfüllt zuverlässig
die vorgesehenen Aufgaben, wobei aufgrund der einfachen
Konstruktion der Einzelteile deren Fertigung kostengün
stig möglich ist. Auch die Montage des Stuhls bei seiner
Herstellung ist vorteilhaft einfach.
Um den Schlepphebel mit möglichst geringem Kraftaufwand
verstellen zu können, liegt bevorzugt das Langloch bogen
förmig auf einem Radius um die Schwenkachse des Schlepp
hebels.
Um einerseits eine kompakte Bauweise zu gewährleisten
und andererseits die Feder oder die Federn günstig anord
nen zu können, schlägt die Erfindung weiter vor, daß der
Lehnenträger eine über seine Schwenkachse hinausgehende,
einen Hebelarm bildende Verlängerung aufweist und daß
der Angriffspunkt der Feder in der Verlängerung liegt.
Eine weitere Maßnahme zur Erzielung der gewünschten kom
pakten Bauweise besteht darin, daß die Verlängerung des
Lehnenträgers relativ zum übrigen Lehnenträger nach un
ten hin abgebogen oder abgewinkelt ist.
Zur Erzielung günstiger Hebelwirkungen verlaufen dabei
bevorzugt die Längsrichtung der Verlängerung und die
Längsrichtung der Feder im unbelasteten Zustand der
Rückenlehne etwa rechtwinklig zueinander.
Um zur gewährleisten, daß die Verstellung des Schlepphe
bels die Federspannung der Feder oder Federn praktisch
nicht beeinflußt, ist zweckmäßig der Schlepphebel aus ei
ner in Längsrichtung der Feder weisenden Mittelstellung
über einen sich nach beiden Seiten davon erstreckenden
Winkelbereich verstellbar.
Damit ein Benutzer des erfindungsgemäßen Stuhls die Ver
stellung der Rückenlehnen-Vorbelastungskraft möglichst
bequem und einfach vornehmen kann, ist bevorzugt der
Schlepphebel mit einem Betätigungshebel zur Veränderung
und Festlegung der Verschwenkungsstellung des Schlepp
hebels relativ zum Lehnenträger versehen.
Dabei ist weiter bevorzugt vorgesehen, daß der Schlepphe
bel und sein Betätigungshebel zu einem einen zweiarmigen
Hebel bildenden Bauteil zusammengefaßt sind, dessen
Schwenklagerung mit einer manuell überwindbaren, eine
selbsttätige Hebelverstellung ausschließenden Reibungs
kraft ausgeführt ist. Auf diese Weise ist ohne besondere
weitere Maßnahmen gewährleistet, daß eine vom Benutzer
des Stuhls eingestellte Rückenlehnen-Vorbelastungskraft
erhalten bleibt, bis er eine neue Einstellung vornimmt.
Schließlich ist für den erfindungsgemäßen Stuhl bevor
zugt vorgesehen, daß die Feder eine in der Stuhl-Längs
richtung verlaufende Druckfeder ist, deren vorderes Ende
in einem fixen Federhalter nahe der Vorderkante der Sitz
platte am Sitzträger abgestützt ist und deren hinteres
Ende das mit dem Lehnenträger in Eingriff stehende Feder
ende ist. Mit dieser Anordnung der Feder oder Federn
wird eine Konzentration der Stuhlmechanik auf den Be
reich im wesentlichen zwischen der Mitte der Sitzplatte
und deren Vorderkante erreicht; hinter diesem Bereich
liegt dann nur noch der Lehnenträger sowie der gegebenen
falls vorgesehene Betätigungshebel für die Verstellung
der Rückenlehnen-Vorbelastungskraft. Damit ergibt sich
auch optisch ein aufgeräumtes und klares Bild der Mecha
nik des Stuhls.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Stuhls
wird im folgenden anhand einer Zeichnung erläutert. Die
Figuren der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Stuhl in Seitenansicht in schematischer
Darstellung, in einem unbelasteten Zustand,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus Fig. 1 in Form eines
leicht vergrößerten Vertikalschnitts,
Fig. 3 ebenfalls einen Ausschnitt aus Fig. 1 in
gleicher Darstellungsweise wie Fig. 2, nun mit
einer versetzten Schnittebene,
Fig. 4 den Stuhl aus Fig. 1, nun aber in einem bela
steten Zustand, mit einer ersten Einstellung
der Rückenlehnen-Vorbelastungskraft und,
Fig. 5 den Stuhl aus Fig. 1, in gleicher Darstellungs
weise wie in Fig. 4, nun mit einer anderen Ein
stellung der Rückenlehnen-Vorbelastungskraft.
Die Fig. 1 der Zeichnung zeigt einen Stuhl 1 in einer
schematischen Seitenansicht, wobei der Stuhl 1 hier als
Bürostuhl ausgeführt ist. Den tragenden Teil des Stuhls
1 bildet ein Sitzträger 2, der über einen üblichen Konusblock
23 mit einer zentralen Stuhlsäule 21 verbunden
ist. Am unteren Ende der Stuhlsäule 21, das hier nicht
dargestellt ist, befindet sich üblicherweise ein Fuß
kreuz mit Rollen.
Der Sitzträger 2 erstreckt sich vom oberen Ende der
Stuhlsäule 21 leicht ansteigend nach vorne, d. h. in der
Zeichnungsfigur nach links und ist an seinem vorderen
Ende gelenkig mit einer Sitzplattenstütze 22 verbunden.
Auf ihrer Oberseite trägt die Sitzplattenstütze 22 eine
Sitzplatte 20, die die Sitzfläche für einen Benutzer des
Stuhls 1 bildet und die mittels der gelenkigen Sitzplat
tenstütze 22 verschwenkbar ist. Nahe ihrem hinteren Ende
ist die Sitzplatte mittels einer Gelenkverbindung 32 ab
gestützt. Die Gelenkverbindung 32 ist mit ihrem anderen
Ende an einem Lehnenträger 3 angelenkt, der vom Sitzträ
ger 2 unterhalb der Sitzplatte 2 nach hinten, d. h. in
der Zeichnung nach rechts, verläuft. Am hinteren Ende
des Lehnenträgers 3 ist eine Rückenlehne 30 befestigt,
die den Rücken eines Stuhlbenutzers unterstützt.
Der Lehnenträger 3 ist mittels einer Schwenkachse 33 ver
schwenkbar mit dem Sitzträger 2 verbunden und an diesem
gelagert, wobei die Schwenkachse 33 in Horizontalrich
tung quer zum Stuhl 1 verläuft.
Der Lehnenträger 3 besitzt eine über die Achse 33 hinaus
gehende Verlängerung 34, die relativ zum übrigen Lehnen
träger 3 nach unten hin abgewinkelt ist. An dieser Ver
längerung 34 greift das eine Ende 41 einer Druckfeder 4
an, die mit ihrem anderen Ende 42 nahe der Vorderkante
der Sitzplatte 20 an dem Sitzträger 2 abgestützt ist.
Sowohl das erste Ende 41 als auch das zweite Ende 42 der
Feder 4 ist dabei jeweils in einem Federhalter 44, 45 ge
halten. Der vordere Federhalter 45 ist fest mit dem Sitz
träger 2 verbunden, während der hintere Federhalter 44
relativ zum Sitzträger 2 in einer darin vorgesehenen
Federführungsbahn 24 in Längsrichtung der Feder 4 ver
schieblich geführt ist. Die Feder 4 übt auf die Verlänge
rung 34 des Lehnenträgers 3 eine Kraft aus, die dafür
sorgt, daß die Rückenlehne 30 mit einer in Richtung zum
Rücken des Stuhlbenutzers weisenden Vorbelastungskraft
belastet ist.
Um diese Vorbelastungskraft, die die Rückenlehne 30 auf
den Rücken des Stuhlbenutzers ausübt, bedarfsgerecht ein
stellen zu können, ist an dem Stuhl 1 ein Stellglied 5
in Form eines verschwenkbaren Schlepphebels vorgesehen.
Das eine Ende des Schlepphebels 5 ist um eine Schwenkach
se 55 verschwenkbar an dem verschiebbaren, hinteren Fe
derhalter 44 angelenkt; das andere Ende des Schlepphe
bels 5 ist mit einem Mitnehmerzapfen 53 versehen, der in
ein Langloch 35 in der Verlängerung 34 des Lehnenträgers
3 eingreift. Das Langloch 35 verläuft dabei auf einem
Radius um die Schwenkachse 55 des Schlepphebels 5. Der
Mittelpunkt des Mitnehmerzapfens 53 bildet dabei den An
griffspunkt 43, in welchem die Feder 4 bzw. die von die
ser ausgeübte Kraft an dem Lehnenträger 3, hier dessen
Verlängerung 34 angreift. Durch Verschwenken des Schlepp
hebels 5 um seine Schwenkachse 55 im Sinne des Schwenk
pfeils 55' kann der Abstand des Angriffspunkts 43 von
der Achse 33, um die der Lehnenträger 3 verschwenkbar
ist, verändert werden. In dem in Fig. 1 gezeigten Zu
stand hat der Angriffspunkt 43 seinen minimalen Abstand
von der Achse 33; dies sorgt aufgrund der Hebelwirkung
dafür, daß die Rückenlehne 30 eine relativ geringe Vorbe
lastungskraft auf den Rücken des Stuhlbenutzers ausübt.
Durch Verschwenken des Schlepphebels 5 entgegen dem Uhr
zeigersinn um seine Schwenkachse 55 wird der Abstand des
Angriffspunkts 43 von der Achse 33 vergrößert, was ent
sprechend den Hebelgesetzen zu einer Vergrößerung der
Vorbelastungskraft der Rückenlehne 30 in Richtung zum
Rücken des Stuhlbenutzers führt. Zur Erleichterung der
Verstellung des Schlepphebels 5 ist dieser einstückig
mit einem Betätigungshebel 50 ausgeführt, der sich von
der Schwenkachse 55 nach hinten, d. h. in der Zeichnung
nach rechts, erstreckt. Die Schwenklagerung im Bereich
der Schwenkachse 55 ist dabei zweckmäßig mit einer sol
chen Reibungskraft ausgeführt, daß der Schlepphebel 5
durch Betätigung des Betätigungshebels 50 manuell ver
stellbar ist, aber eine unerwünscht selbsttätige Verstel
lung ausgeschlossen ist.
Bei unbelasteter Rückenlehne 30 nimmt diese die in Fig.
1 gezeigte Stellung ein. In diesem Zustand liegt der ver
schiebbare Federhalter 44 am hinteren, d. h. in der Zeich
nung rechten Ende seiner Federführungsbahn 24 an. In die
sem Zustand ist der Schlepphebel 5 mit relativ geringem
Kraftaufwand in seiner Schwenkstellung veränderbar, so
daß für die Verstellung der Rückenlehnen-Vorbelastungs
kraft nur ein geringer Kraftaufwand vom Benutzer des
Stuhls aufgebracht werden muß. Die auftretenden seitli
chen Führungskräfte für die Feder 4 werden hier von der
Federführungsbahn 24 und dem hinteren Federhalter 44 auf
gebracht, so daß der Schlepphebel 5 relativ leicht ausge
führt sein kann. Außerdem wirken auf den Schlepphebel 5
keine seitlichen Kräfte, die zu einer selbsttätigen Ver
stellung des Schlepphebels 5 führen könnten.
Über die manuelle Einstellbarkeit der Rückenlehnen-Vorbe
lastungskraft hinaus bietet der Stuhl 1, wie an sich be
kannt, eine Synchronmechanik. Dies bedeutet, daß die
Sitzplatte 20 und die Rückenlehne 30 synchron zueinander
verschwenkt werden, wobei durch die Anordnung der ver
schiedenen Schwenkachsen und Hebel die Kopplung so er
folgt, daß bei einer Absenkung des hinteren Teils der
Sitzplatte 20 die Rückenlehne 30 um einen den Schwenk
winkel der Sitzplatte übersteigenden Schwenkwinkel nach
hinten und unten verschwenkt wird.
Fig. 2 der Zeichnung zeigt in etwas vergrößerter Dar
stellung einen Ausschnitt aus dem Stuhl 1 gemäß Fig. 1
im Bereich des verschiebbaren Federhalters 44, der in
der zugehörigen Federführungsbahn 24 im Sitzträger 2 in
Längsrichtung der Feder 4 verschieblich geführt ist. In
dem auch in Fig. 2 gezeigten unbelasteten Zustand der
Rückenlehne 30, die in Fig. 2 nicht sichtbar ist, liegt
der Federhalter 44 am hinteren, d. h. in Fig. 2 rechten
Ende der Federführungsbahn 24 an.
An der nach vorne, d. h. in der Zeichnung nach links wei
senden Seite des Federhalters 44 stützt sich das hinte
re, d. h. in der Zeichnung rechte Ende 41 der Druckfeder
4 ab.
In gestrichelten Linien ist der das Stellglied bildende
Schlepphebel 5 eingezeichnet, wobei der Schlepphebel 5
hier in seiner entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkten
Stellung gezeichnet ist. In diesem Zustand liegt der Mit
nehmerzapfen 53 des Schlepphebels 5 am unteren Anschlag
des bogenförmigen Langlochs 35 in der Verlängerung 34
des Lehnenträgers 3. Damit hat in dieser Stellung des
Schlepphebels 5 der Angriffspunkt 43 der Feder 4 seinen
maximalen Abstand von der Achse 33, um die der Lehnenträ
ger 3 verschwenkbar ist.
Ganz rechts in Fig. 2 ist der Konusblock 23 erkennbar,
der die Verbindung der Sitzplatte 2 zur hier nicht einge
zeichneten Stuhlsäule 21 bildet. Ganz oben in Fig. 2
ist noch ein kleiner Ausschnitt der Sitzplatte 20 erkenn
bar. Der Betätigungshebel 50 für den Schlepphebel 5 ist
in Fig. 2 nicht dargestellt.
Fig. 3 zeigt in gleicher Darstellungsweise wie die
Fig. 2 ebenfalls einen Ausschnitt aus dem Stuhl 1 gemäß
Fig. 1, nun mit einer in Richtung zum Betrachter ver
setzten Schnittebene. Im Unterschied zu Fig. 2 ist nun
in Fig. 3 die Feder 4 nicht geschnitten sondern in Sei
tenansicht sichtbar. Das rechte Ende der Feder 41 stützt
sich auf dem hinteren, verschieblichen Federhalter 44
ab, der in seiner hier weitestgehend verdeckten Feder
führungsbahn 24 geführt ist. Der Schlepphebel 5 ist hier
ebenfalls in seiner entgegen dem Uhrzeigersinn maximal
verschwenkten Stellung gestrichelt eingezeichnet, so daß
auch hier der Angriffspunkt 43 der Feder 4 seinen maxima
len Abstand von der Achse 33 aufweist. Hinsichtlich der
weiteren in Fig. 3 erscheinenden Bezugsziffern wird auf
die Beschreibung der Fig. 2 verwiesen.
Fig. 4 der Zeichnung zeigt im Unterschied zu den
Fig. 1 bis 3 nun den Stuhl 1 in einem belasteten Zustand,
in welchem die Sitzplatte 20 in ihrem hinteren Bereich
nach unten und die Rückenlehne 30 nach hinten und unten
verschwenkt ist. Die Kopplung der Schwenkbewegungen von
Sitzplatte 20 und Rückenlehne 30 bewirkt in bekannter
Weise die Gelenkverbindung 32 zwischen der Unterseite
der Sitzplatte 20 und dem Lehnenträger 3.
Der mit der hier nicht eingezeichneten Stuhlsäule verbun
dene Sitzträger 2 behält seine Lage bei; relativ dazu
ist der Lehnenträger 3 im Uhrzeigersinn verschwenkt.
Hierdurch wird die Verlängerung 34 des Lehnenträgers 3
ebenfalls im Uhrzeigersinn um die Achse 33 verschwenkt,
wodurch die Feder 4 zusammengedrückt wird. Der Schlepp
hebel 5 ist bei dem Stuhl 1 gemäß Fig. 4 so weit wie
möglich im Uhrzeigersinn verschwenkt, so daß der An
griffspunkt 43 seinen minimalen Abstand r1 von der Achse
33 einnimmt. Aufgrund des so relativ kurzen Hebelarms
ist das von der Druckfeder 4 ausgeübte Drehmoment ent
sprechend relativ klein, wodurch eine relativ kleine Vor
belastungskraft der Rückenlehne 30 auf den Rücken eines
Benutzers des Stuhls 1 erzeugt wird.
In Fig. 5 der Zeichnung ist in gleicher Darstellungswei
se wie in Fig. 4 der Stuhl 1 ebenfalls in einem belaste
ten Zustand dargestellt, wobei nun aber der Schlepphebel
5 seine entgegen dem Uhrzeigersinn maximal verschwenkte
Stellung einnimmt. In dieser Verschwenkungsstellung des
Schlepphebels 5 besitzt der Angriffspunkt 43 der Feder 4
an der Verlängerung 34 seinen maximalen Abstand r2 von
der Achse 33, um die der Lehnenträger 3 verschwenkbar
ist. Aufgrund dieses nun relativ langen Hebelarms wird
ein entsprechend größeres Drehmoment durch die Feder 4
auf den verschwenkbaren Lehnenträger 3 ausgeübt, was zu
einer entsprechend großen Vorbelastungskraft der Rücken
lehne auf dem Rücken eines Benutzers des Stuhls 1 führt.
Wie ein Vergleich der Fig. 4 und 5 veranschaulicht,
behält die Feder 4 unabhängig von der Verschwenkungsstel
lung des Schlepphebels 5 ihre Lage und ihren Verlauf
bei, so daß außer einer Veränderung des Abstandes r zwi
schen Angriffspunkt 43 und Achse 33 keine Beeinflussung
der Feder 4 stattfindet.
Weiterhin veranschaulichen die Fig. 4 und 5, daß das
Langloch 35 in der Verlängerung 34 des Lehnenträgers 3
annähernd in Radialrichtung zur Achse 33 verläuft, so
daß sich, obwohl das Langloch 35 eine Bogenform auf
weist, eine annähernd lineare Verstellung des Abstands r
bei Verschwenkung des Schlepphebels 5 ergibt. Damit ist
eine gute Einstellbarkeit der Rückenlehnen-Vorbelastungs
kraft durch einen Benutzer des Stuhls 1 gewährleistet.
Schließlich zeigt ein Vergleich der Fig. 4 und 5, daß
sich bei kleinerer Rückenlehnen-Vorbelastungskraft ein
kleinerer Federweg x1 für die Feder 4 und bei größerer
Rückenlehnen-Vorbelastungskraft ein größerer Federweg x2
für die Feder 4 ergibt, was ergonomisch günstig für un
terschiedlich schwere Stuhlbenutzer ist.
Zur Erzielung einer stabilen und belastbaren Konstrukti
on des Stuhls 1 können an diesem zwei parallel zueinan
der verlaufende Lehnenträger 3 vorgesehen sein, die dann
entsprechend durch zwei parallel zueinander angeordnete
Federn 4 beaufschlagt werden. Entsprechend sind dann
auch die Federhalter 44, 45, die Federführungsbahn 24
und der Schlepphebel 5 doppelt vorhanden.
Wie aus den Zeichnungsfiguren ersichtlich ist, ist hier
als Feder 4 eine Schraubenfeder eingesetzt; alternativ
dazu ist auch die Verwendung einer Gasdruckfeder mög
lich, wobei diese dann zusätzlich das Merkmal einer Ein
stellbarkeit ihrer Länge aufweisen kann, wodurch dann ei
ne einstellbare Grundstellung der Sitzplatte 20 und der
Rückenlehne 30 ermöglicht wird.
Claims (11)
1. Stuhl (1), insbesondere Bürostuhl, mit einem von ei
ner zentralen Stuhlsäule (21) oder mehreren Stuhlbei
nen getragenen Sitzträger (2), mit einer vom Sitzträ
ger (2) getragenen Sitzplatte (20) und mit einer von
einem unter der Sitzplatte (20) nach hinten verlau
fenden Lehnenträger (3) getragenen Rückenlehne (30),
wobei der Lehnenträger (3) am Sitzträger (2) um eine
horizontale, in Stuhl-Querrichtung verlaufende Achse
(33) verschwenkbar gelagert und mittels mindestens
einer Feder (4) mit einer einstellbaren Kraft beauf
schlagt ist, die die Rückenlehne (30) in Richtung
zum Rücken eines Stuhlbenutzers vorbelastet, wobei
die Feder (4) eine Druck- oder Zugfeder ist, die in
einem Angriffspunkt (43) im Abstand (r) von der Ach
se (33) an dem Lehnenträger (3) angreift und wobei
der Abstand (r) zwischen dem Angriffspunkt (43) und
der Achse (33) durch ein vom Stuhlbenutzer betätigba
res Stellglied (5) veränderbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das am Lehnenträger (3) angreifende Ende (41)
der Feder (4) an einem verschiebbaren Federhalter
(44) gehaltert ist, der in einer in Feder-Längsrich
tung verlaufenden Federführungsbahn (24) am Sitzträ
ger (2) geführt ist, und daß das Stellglied (5) ei
nerseits mit dem Federhalter (44) verbunden ist und
andererseits mit dem Lehnenträger (3) in einem in
seinem Abstand (r) von der Achse (33) variablen, ein
stellbaren Eingriff steht.
2. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Stellglied (5) ein auf Zug belasteter Schlepphe
bel (5) ist, dessen eines Ende mit dem Federhalter
(44) verschwenkbar verbunden ist und dessen anderes
Ende in dem in seinem Abstand (r) von der Achse (33)
variablen Eingriff mit dem Lehnenträger (3) steht.
3. Stuhl nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Eingriff des Schlepphebels (5) mit dem Lehnenträ
ger (3) durch einen am Schlepphebel (5) vorgesehenen
Mitnehmerzapfen (53), der in einer einstellbaren Po
sition in einem Langloch (35) im Lehnenträger (3)
liegt, gebildet ist, wobei die Enden des Langlochs
(35) unterschiedlich weit von der Achse (33), um die
der Lehnenträger (3) verschwenkbar ist, entfernt lie
gen.
4. Stuhl nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Langloch (35) bogenförmig auf einem Radius um
die Schwenkachse (55) des Schlepphebels (5) liegt.
5. Stuhl nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Lehnenträger (3) eine
über seine Schwenkachse (33) hinausgehende, einen
Hebelarm bildende Verlängerung (34) aufweist und daß
der Angriffspunkt (43) der Feder (4) in dieser Ver
längerung (34) liegt.
6. Stuhl nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verlängerung (34) des Lehnenträgers (3) relativ
zum übrigen Lehnenträger (3) nach unten hin abgebo
gen oder abgewinkelt ist.
7. Stuhl nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Längsrichtung der Verlängerung (34) und die
Längsrichtung der Feder (4) im unbelasteten Zustand
der Rückenlehne (30) etwa rechtwinklig zueinander
verlaufen.
8. Stuhl nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Schlepphebel (5) aus einer in
Längsrichtung der Feder (4) weisenden Mittelstellung
über einen sich nach beiden Seiten davon erstrecken
den Winkelbereich verstellbar ist.
9. Stuhl nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Schlepphebel (5) mit einem Be
tätigungshebel (50) zur Veränderung und Festlegung
der Verschwenkungsstellung des Schlepphebels (5) re
lativ zum Lehnenträger (3) versehen ist.
10. Stuhl nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schlepphebel (5) und sein Betätigungshebel (50)
zu einem einen zweiarmigen Hebel bildenden Bauteil
zusammengefaßt sind, dessen Schwenklagerung mit ei
ner manuell überwindbaren, eine selbsttätige Hebel
verstellung ausschließenden Reibungskraft ausgeführt
ist.
11. Stuhl nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Feder (4) eine in der
Stuhl-Längsrichtung verlaufende Druckfeder ist, de
ren vorderes Ende (42) in einem fixen Federhalter
(22) nahe der Vorderkante der Sitzplatte (20) am
Sitzträger (2) abgestützt ist und deren hinteres En
de (41) das mit dem Lehnenträger (3) in Eingriff ste
hende Federende ist.
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