Verfahren zum Erfassen und Abschneiden von jeweils au-Ger Wirkung kommenden Fäden auf flachen Kulierwirkstühlen oder flachen Strickmaschinen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erfassen und Abschnei den von jeweils ausser Wirkung kommenden Fäden auf flachen Kulierwirkstühlen oder flachen Striekmasehinen.
Das erfindungsgemässe Verfahren beruht. darin, dass die jeweils ausser Wirkung kom menden Fäden so abgeschnitten werden, dass kein Fadenende aus den die Fäden festhalten den Kleminbaeken vorsteht.
Die Vorriehtulig nach der l,rfindung zur Durchführun < , des erfindungsgemässen Ver fahrens weist eine K leinmvorriehtung für die ausser Wirktun,- koninienden Fäden auf, deren eine Backe eine Schneide besitzt, die jeweils mit der Schneide eines auf dieser Backe dreh bar gelacerten -Messers zusammenarbeitet.
Einzelheiten eileer beispielsweisen Vorrich tung zur Durchführung des erfindun#,ysne- wässen Verfahrens gehen aus der nachfolgen den Besehreibun- sowie ans der beigefügten Zeiehnun- hervor.
In dieser zeigen: Feg;. 1. einen Seitenriss eines Teils eines flachen Ktilierwirkstuhls, der mit einer V or- richtung zum Erfassen und Abschneiden von ;jeweils ausser Wirkung kommenden Fäden versehen ist, Fig.2 einen @eluiitt geniäf-.;
der Linie I-1 in Fig-. j, Fig. 3 einen Aufriss eines Teils des Kulier- rvirkstilhls, Fig. 4 einen teilweisen Grundriss zii Fig. 3, ir, welchem die Anordnung der Klemm-, Schneid- und Einführungsvorriehtiiiigen ne ben den Platinenköpfen ersichtlich ist, Fig.5 eine azonometrisehe Ansieht,
einer solchen neben der n, auf der rech ten Seite einer Fontur angeordneten Vor richtung in einer Lage der Teile nach dem Ab schneiden des ausser Wirkung kommenden Fadens; Fig. 6 Einzelheiten der Vorrichtung in grösserem Massstab; Fig. 7 zum Teil die gleichen Teile mit dem Messer in der Stellung, welche es ein Augen- blick nach dem Abschneiden eines Fadens einnimmt, in Richtung des Pfeils P in Fig. 5 gesellen;
Fig.8 die Anordnung der Fanghaken an Leisten des Kulierwirkstuhls, Fig.9 eine Ansieht des Antriebes dieser Leisten durch eine Nittentroinmel und Fig. 10 bis 14 schematische Ansichten der Vorrichtung nach Fig. 5, und zwar vom Au- genbliek des Erfassens eines ausser Wirkung kommenden Fadens durch einen Fanghaken an bis zum Abschneiden des Fadens.
Mehrere, in einer bestimmten Entfernung voneinander angeordnete C,'estellwäiide 1. (Feg. 1) eines Flachwirkstuhls sind durch eine Strebe \?, eine Schiene 3 und einen Tisch 4 starr miteinander verbunden. Die Gestell- wände tragen die Hauptexzenterwelle 5 und die Strebe 2 trägt die Platinenköpfe6 (Fig. 4). Mit 7 sind die Platinen und mit 8 die Na deln bezeichnet.
Im Bereich jeder Fontur ist auf der Strebe 2 seitlich von jedem Platinen- kopf 6 eine Klemm- und Schneidvorrichtung befestigt, welche die Mittel zum Erfassen und Abschneiden der jeweils ausser Wirkung kom menden Fäden aufweist.
Jede Klemm- und Schneidvorrichtung weist eine Konsole 9 auf (Fig. 3), die an der Strebe 2. angeschraubt ist und in welcher ein Körper 10 (Fig. 5 und 6) verschiebbar geführt. ist, welcher die untere Klemmbacke 11 mit der Schneide 12 (Fig. 7) bildet.
Die untere Seite des mit der Konsole 9 zusammengeschraubten Deckels 13 (Fig. 5) dient dem Körper 10 als Führungsfläelie. Die obere Klemmbacke 14 ist auf einem im Körper 10 eingeschraubten Zapfen 15 drehbar gelagert und wird von einer Flachfeder 16 gegen die untere Klemm backe 11 derart angedrückt, dass die innern waagrechten Flächen der Backen aufeinander zuliegen kommen. Der Druck der Flachfeder 16 auf die Backe 14 kann eingestellt wer den, was sowohl für das einwandfreie Fest halten der jeweils ausser Wirkung kommen den Fäden als auch für die Freigabe der je weils in Wirkung kommenden Fäden wichtig ist.
Das eine Ende der Feder 16 wird durch einen im Körper 10 eingeschraubten Füh rungsbolzen 17 geführt und mittels einer Mutter 18 fixiert. Der aus dem Körper 10 senkrecht herausragende Führungsbolzen 17 stützt sich gegen einen Anschlag 19, der am Halter 20 befestigt ist, welcher mit der Leiste 21 verbunden ist. In die Öse 22 des in die Konsole 9 eingeschraubten Halters 23 (Fig. 6) ist mit einem Ende eine Zugfeder 24 einge hängt, deren anderes Ende mit dem in den Körper 10 eingepressten Stift<B>25</B> verbunden ist.
Die Klemm- und Schneidvorrichtung weist ferner ein Messer 26 auf (Fig. 7), das auf einem in der Seitenwand des Körpers 10 ein geschraubten Zapfen 27 drehbar gelagert ist. Das Messer 26 ist mit einer Schneide 28 ver sehen, die mit der Schneide 12 der untern Klemmbacke 11 zusammenarbeitet. Ausserdem ist das Messer 26 mit einem Auffahrbolzen 29 ausgestattet, auf. welchem mit einem Ende eine Zugfeder 30 (Fig. 7) eingehängt ist, deren anderes Ende an den am Körper 10 be festigten Teil 31 (Fig.5) angeschlossen ist. Der im Körper 10 eingepresste Bolzen 32 dient als Anschlag für das Messer 26.
Der Auffahr bolzen 29 des Messers 26 arbeitet. mit einem Anschlag 33 eines einarmigen Hebels 34 zu sammen, der auf einem in die Konsole 9 ein geschraubten Zapfen 35 drehbar gelagert ist. Die normale Höhenlage des einarmigen Hebels 34 und damit. auch des Anschlages 33 in bezug zum Auffahrbolzen 29 des Messers 26 kann mittels einer in der Konsole 9 vorgesehenen und durch eine Mutter 37 gesicherten Schraube 36 eingestellt werden. Eine auf dem in einer Seitenwand der Konsole 9 eingeschraubten Zapfen 39 angeordnete Schraubenfeder 38 stützt sich mit einem Ende gegen das abge rundete Ende des einarmigen Hebels 34 und mit dem andern Ende drückt sie diesen Hebel einschliesslich dem Anschlag 33 in Richtung gegen die Stellschraube 36.
Die Mittel zum Einführen eines Fadens in die Klemmvorrichtung werden von dieser in Tätigkeit gesetzt. Zu diesem Zwecke ist die eine Seitenwand des Körpers 10 mit einer Nut 40 (Fig. 5 und 6) versehen, in welche ein Führungsbolzen 41 des einarmigen Hebels 42 eingreift, der mittels des Zapfens 43 auf der Konsole 9 drehbar gelagert ist. Das freie Ende des Hebels 42 ist mit einem Stützbolzen 44 versehen, welcher auf einem Arm 45 des zweiarmigen Hebels 46 gleitet.
Der zweite, in Richtung zu den Backen 11 und 14 abgebo gene Arm 47 des Hebels 46 endet mit einer Verbreiterung 48, die mit. einem Einschnitt. 49 zur Einführung des Fadens zwischen die federnd aufeinanderliegenden Backen verse hen ist. Der Hebel 46 ist auf dem Zapfen 50 drehbar gelagert, welcher in dem neben der Konsole 9 an der Strebe 2 befestigten Halter 51 eingeschraubt ist. Der Arm 45 des Hebels 46 wird gegen den Stützbolzen 44 mittels einer Schraubenfeder 52 angedrückt, die auf dem Zapfen 53 des Halters 51 angeordnet ist.
Die Mittel zum Fangen der ausser Wir- kung kommenden Fäden -weisen einen an der Konsole 9 angesehraubten Halter 54 auf (Fig.5). Der Halter :5-1 ist mit einem Füh rungsstück 55 versehen, das an einem Ende abgebogen ist. Vor dem abgebogenen Teil stützt sich gegen das Fülirungsstüek 55 das freie Ende einer Flachfeder 56, die mit ihrem andern Ende am Halter 54 befestigt ist. Ein abgebogenes Ende 57 des zweiarmigen Hebels 58, dessen anderes Ende als Fanghaken aus gebildet. ist, stützt sich gegen das Führun ms stück 55.
Der Hebel 58 wird von einer auf dem Zapfen 61 angeordneten Schrauben feder 60 beeinflusst und ist auf dem Zapfen 62 drehbar gelagert, welcher ebenso wie der Zapfen 61 in den auf der Leiste 64 bzw. 65 befestigten Halter 63 eingeschraubt ist.
Mit der Leiste 64, die sich oberhalb der Leiste 21 befindet, bewegen sieh jene Fang haken 59, die sich je auf der rechten Seite der Fonturen befinden. Die übrigen Fang haken 59, welche zum Fangen der Fäden auf der linken Seite der Fonturen dienen, bewe gen sich mit der Leiste 65, die über der Leiste 64 angeordnet ist. Alle drei Antriebsleisten 21, 64 und 65 (Fig.9) sind in Haltern 66 verschiebbar gelagert, die an den Gestellwän- den 1 der Maschine angeschraubt sind. Auf jeder Leiste ist eine Mitnehnierpla.tte 67 an geschraubt, die eine Längsnut 68 aufweist, in welcher ein Zapfen 69 geführt ist.
Jeder der Zapfen 69 befindet sich an einem Ende von zweiarmigen Hebeln 70, die auf in die Kon sole 72 eingeschraubten Zapfen 71 schwenk bar gelagert sind. Das andere Ende jedes zweiarmigen Hebels 70 trägt eine Rolle 73, die in die zugehörige Nut 74 der auf der Welle 76 aufgekeilten Trommel 75 eingreift. Die Anzahl der Nuten 74 entspricht der An zahl der Leisten. Die Welle 76 ist in den Konsolen 77 und 78 gelagert, die an die Konsole 72 an-esehraubt sind, welch letztere von der Schiene 3 (Fig.1) getragen wird.
Auf einem Ende der Welle 76 (Fig. 9) ist ein Handrad 79 auffgekeilt, das zur manuellen Verdrehung der -_NNitentrommel 75 und zur Einstellung der Schneidvorriehtung dient. Auf einer Stirnseite der Trommel 75 ist eine runde Scheibe 80 mit einem Ausschnitt. 86 für eine Einfallklinke 81 (Fig. 1) an ge schraubt. Die Klinke 81 ist auf einem in die eine Stirnseite des Kettenrades 83 einge schraubten Zapfen 82 gelagert, welches Ket tenrad sich auf der Welle 76 frei drehen kann. Die Klinke 81 wird von einer auf dem Zapfen 85 des Kettenrades 83 gelagerten Sehr aubenfeder 81 in Eingriff mit dem Aus schnitt 86 gedrückt.
Die jeweilige Verdrehung der Nutentrom- mel 75 zum Zwecke des selbsttätigen Fangens eines ausser Wirkung kommenden Fadens und des Einführens eines Schenkels der gebil deten Fadenschleife in die Klemm- und Schneidvorrichtung wird mittels einer soge- nannten Einumdrehungskupplung bewirkt, welche nach ihrer Freigabe durch das Hebel gestänge von der Steuertrommel aus durch die Hauptexzenterwelle 5 angetrieben wird.
Zur Erzielung einer verlässlichen Wirkungs weise sämtlicher Kleinur- und Schneidvorrich- tungen und Vermeidung des Durchreissens der ausser Wirkung kommenden Fäden wird der ganze Arbeitsvorgang vom Augenblick des Erfassens dieser Fäden bis zum Abschneiden zeitlich in zwei Teile zerlegt, die zwei Um drehungen der Hauptexzenterwelle 5 bzw. einer Umdrehung der Trommel 75 entspre ehen. Während einer Umdrehung der Exzen- terwelle 5 zieht der Fanghaken den ausser Wirkung kommenden Faden in eine Schleife, und während der zweiten Umdrehung führt.
er den Faden in die Klemm- und Schneid- v orrichtung ein.
Die um das Rad 83 gelegte Kette 87 (Fig.1 und 3) wird über ein Kettenrad 88 geführt, das sich mit seiner verlängerten Nabe 89 (Fig.2) auf dem Zapfen 90 frei drehen kann, der in einer Gestellwand 1 befestigt und durch eine Mutter 91 gesichert, ist. Auf ein abgesetztes Zwisehenstüek 92, das sich auf der Nabe 89 frei drehen kann, ist ein Segment 93 aufgepresst, das am äussern Um fang an einer Stelle mit einem Einschnitt 94 (Fig.l) für einen Sicherungsbolzen 95 ver sehen ist, welcher das Segment 93 normaler weise in nichtaktiver Lage hält.
In eine Stirn- Seite des Segmentes 93 ist ein Zapfen 96 ein geschraubt, auf welchem eine Klinke 97 dreh bar gelagert ist. Das Mitnehmersegment 93 trägt weiter eine Platte 98, in welcher eine Stellschraube 99 eingeschraubt ist, die mit einem seitlich auf einer Gestellwand 1 ange ordneten Anschlag 100 zusammenarbeitet. In einer an der Platte 98 befestigten Öse 101 und an einer in der Gestellwand 1 einge schraubten Säule 102 sind die Enden einer Zugfeder<B>103</B> eingehängt. Am Ende der Nabe 89 ist ein Zahnrad 104 aufgek eilt, an dessen Umfang eine gewisse Anzahl von Zähnen ausgelassen ist, so dass eine Lücke 105 zwischen den Zähnen gebildet ist.
Eine Stirnseite des Zahnrades 104 ist mit einer runden Scheibe 106 fest verbun den, die am Umfang einen Einschnitt 110 aufweist (Fig. 2) und an deren Umfang die von der Schraubenfeder 107 beeinflusste Klinke 97 anliegt, welche Sehraubenfeder auf dem Zapfen 108 (Fig.1) des Segmentes 93 angeordnet ist.
Eine bestimmte gegenseitige Lage des Segmentes 93 und der Scheibe 106 bzw. des Zahnrades 104 wird im Ruhezustand dadurch gesichert, dass in einen Einschnitt 109 auf dem Nabenteil des Segmentes 93 (Fig. 2) und in den Einschnitt 110 der Scheibe 106 jeweils ein Arretierungsbolzen 111 einfällt, welcher von einer Feder 112 be lastet ist, die sieh in der an der Gestellwand 1 angeschraubten Konsole 113 befindet.
Mit dem Zahnrad 104 arbeitet zeitweilig ein Ritze1.114 zusammen, das den halben Teilkreisdurch- messer besitzt und auf einem Ende der abge setzten Welle 115 aufgekeilt ist, die in der Gestellwand 1 drehbar gelagert ist.
Am Ende der Welle 115 neben dem Ritzel 114 ist ein Hebel 1_16 befestigt, der durch eine glemmsehraube 117 so einstellbar ist, (lass der in das Ende des Hebels 116 eingepresste Mit nehmerbolzen 118 zeitweilig mit dem Mitneh- mersegment 93 zusammenarbeiten kann. Am andern Ende der abgesetzten Welle 115 ist ein Kettenrad 119 aufgekeilt, das ununter brochen über eine Kette 120 (Fig.1) von dem auf der Hauptexzenterwelle 5 befestig ten Kettenrad 121 angetrieben wird.
Den Impuls zur Verdrehung der Einum- drehungskupplung gibt jeweils die Steuer trommel 122, welche in der einen Gestell- wand 1 drehbar gelagert ist und an deren Umfang sich eine Reihe von Schaltorganen befindet, die verschiedene Höhe und Länge aufweisen und von denen das Schaltorgan 123 mit dem Hebel 124 zusammenarbeitet, der auf einem Zapfen 125 schwingbar gelagert ist. Die an dem Hebel 124 angehängte Zug Stange 126 ist mit ihrem andern Ende mit dem einarmigen Hebel 127 verbunden, der auf einem Ende der Welle 128 befestigt ist.
Diese Welle ist in der an der Stange 130 angeschraubten Konsole 129 frei drehbar ge lagert. Ein Stellring 131 (Fig. 3) verhindert eine seitliche Verschiebung der Welle 128. Auf dem entgegengesetzten Ende dieser Welle ist ein einarmiger Hebel 132 befestigt (Fig.1 und 3), welcher unter Vermittlung einer Zug stange 133 mit dem zweiarmigen Hebel 134 verbrunden ist, .der auf einem Zapfen 135 der Gestenwand 1 drehbar gelagert ist.
Durch das Ende des andern Armes des Hebels 134 dringt ein Sicherungsbolzen 95 eines an den Hebel angeschraubten Halters 136, auf wel chen Bolzen eine Druckfeder 137 geschoben ist, die auf den Bolzen so einwirkt, dass sein Ende dauernd aus dem Hebel 134 herausragt und durch federndes Einfallen in den Ein schnitt 94 des Segmentes 93 die Einumdre- hungskupplung in der Ruhelage sichert.
Der Arbeitsvorgang der beschriebenen Vor richtung ist folgender Beim normalen Stricken treibt die Haupt exzenterwelle 5 (Fig.1) ununterbrochen die Kettenräder 121 und 119 an, welche gleiche Zähnezahl besitzen, und die Welle 115 (Fig. 2) mit dem Ritzel 114, dem Hebel 116 und des senlVIitnehmerbolzen118 drehen sieh dauernd, ohne dass jedoch das rotierende Ritzel 114 in das Zahnrad 104 eingreift, weil die zahnlose Lücke 105 des Rades 104 (Fig.1) dem Ritzel 114 gegenüberliegt.
Diese Lage der Lücke 105 entspricht der nichtaktiven Lage des Mit nehmersegmentes 93, in dessen Einschnitt 94 der Sicherungsbolzen 95 des zweiarmigen He bels 1.34 eingefallen ist, welcher Hebel von, den Zugstangen<B>133</B> und 126 und den Hebeln 132 und 127 festgehalten wird, wobei das Ende des Ilebels 121 unwirksam am Umfang der stillstehenden Steuertrommel 122 anliegt.
Beim Fadenführerwechsel auf einer oder mehreren Fonturen bleibt der ausser Wirkung kommende Fadenführer (oder auch die Faden führer) seitlich von den Platinenköpfen 6 (Fig.4) stehen, wodurch der ausser Wirkung kommende Faden der betreffenden Fontur zwischen der gewirkten Ware und dem Röhr ehen des ausgeschalteten Fadenführers ge- streekt wird. Wenn die Maschine z. B. mit sieben Fadenführern ausgestattet ist, können z.
B. drei Fadenführer auf der rechten Seite der Fontur und vier Fadenführer auf der linken Seite ausgeschaltet werden oder um gekehrt. Beim Weiterwirken mit dem oder den neu eingesebalteten Fadenführern würde nun, wenn keine besonderen Massnahmen ge troffen würden, der zwischen der Ware und dem Röhrchen des ausgeschalteten Faden führers gespannte, ausser Wirkung gekoin- mene Faden fortlaufend abgezogen.
Aus die sem Grunde ist es notwendig, den jeweils ausser Wirkung kommenden Faden einzuklem men und abzuschneiden, ohne dass die in den Klemmvorrichtungen schon festgehaltenen, früher ausser Wirkung gekommenen Fäden beeinflusst werden.
Das Ausstrecken, Einklemmen und Ab schneiden eines ausser Wirkung kommenden Fadens kann gleichzeitig mit dem Ausschalten der betreffenden Fadenführer erfolgen oder nachdem diese Fadenführer ihre nichtaktive Endlage ganz oder nahezu ganz erreicht. haben.
Die Tätigkeit der beschriebenen Vorrich tung wird durch eine teilweise Drehung der Steuertrommel 122 (Fig. 1), welche mit Hilfe eines nicht dargestellten Schaltklinkengetrie- bes von der Hauptexzenterwelle 5 aus ange trieben wird, eingeleitet. Bei diesem Drehen der Steuertrommel 122 gelangt das Ende des Hebels 124 auf das Schaltorgan 123.
Durch Verdrehung; der Welle 128 sehwino-t der Hebel 132 so aus, class die Stange<B>133</B> ein Verschwen- ken des zweiarmigen Hebels 134 und dadurch ein Herausschieben des Sicherungsbolzens 95 aus dem Einschnitt 91 des Mitnehmersegmeü tes 93 bewirkt.
Unter dem Einfluss der Zusg,- feder 103 verdreht sich dann das Segment 93 mit dein Zwiselienstück 92 und der Klinke 97 auf der verlängerten Nabe 89 (Fig.2) in Richtung der Uhrzeigerbewegung (in Fig.1 gesehen), bis das Ende der Stellschraube 99 auf dem Anschlag 100 aufsitzt. Die Klinke 97 ;leitet dabei auf der Umfangsfläche der stillstehenden Scheibe 106 aus deren Ein schnitt heraus, ohne dass ein Vorschub er- folgen würde.
Bei der Verdrehung des Mit- nelimerse-mentes 93 in der angeführten Rich tung wird der Arretieraingsstift 111 (Fig. 2) ans dem Einschnitt 109 des Segmentes 93 und dem Einschnitt 110 der Scheibe 106 heraus geschoben und die Feder 112 in der Konsole 113 zusainmengedrüelkt. Der im Kreis umlau fende Mitn.ehmerbolzen 118 stösst nun auf das Mitnehmersegment 93 und dreht dasselbe ent gegen der U hrzeigerbew egung (in Fig. 1 ge sehen).
Bei dieser Verdrehung fällt die Klinke 97 unter dem Einfluss der Schraubenfeder 107 in den Einschnitt 110 (Fig. 2) der Scheibe 106 ein. Infolgedessen beginnt sich diese Seheibe einsebliesslieli des Zahnrades 101 zu drehen, und zwar ebenfalls in Richtung gegen die Uhrzeigerbeweg@ing, wodurch be wirkt wird, dass das rotierende Ritzel 114 in das Zahnrad 101 eingreift, welches aber zu- folfl,e seiner zahnlosen Lücke 105 nur eine ein malige Umdrehung um seine Achse ausfüh ren kann. Dabei dreht sich das Ritzel 114,
welches mir den halben Teilkreisdurchmesser desjenigen des Zahnrades 10-1 besitzt, doppelt so rasch wie dieses, und der mit dem Ritzel 111 im Kreis umlaufende Mitnehmerbolzen 118 -elangt bald nach Beginn der Umdrehung des Zahnrades 10.1 aus dem Bereich des Mit nehmersegmentes 93.
Dieses beginnt sieh un ter dem Einfluss der Zugfeder 103 von neuem in Richtung der L hrzeigerbewegung zu drehen und wird noch ein zweites Mal von dem um laufenden Mitnehmerbolzen 118 gegen die Richtung der Uhrzeigerbewegung verdreht. Während dieser Zeit drehen sieh die Ketten räder 88 und 83 (Fig. 3), welche gleiche Zähnezahl besitzen, entgegen der Uhrzeiger bewegimg (in Fig. 1 gesehen) und vollführen eine Umdrehung um ihre Achse.
Von dem Kettenrad 83 bzw. von dessen Klinke 81 (Fig.1) werden auch die Scheibe 80 und die Nutentrommel 75 (Fig. 3) mitgenommen.Wäh- rend der Zeit einer Umdrehung des Zahnrades 104, der Scheibe 106, der Kettenräder 88 und 83 und der Nutentrommel 75 bewirken alle Nuten 74 ein Ausschwenken der zugehörigen Hebel<B>70</B> (Fig. 4 und 9).
Zuerst werden gleich zeitig die obere und die mittlere Leiste 65 und 64 in entgegengesetzter Richtung und später auch die untere Leiste 21 in derselben Richtung wie die Leiste 64-bewegt. Die Fang haken 59, welche mit der obern Leiste 65 (Fig. 8) verbunden sind und die sich auf der linken Seite jeder Fontur befinden, bewegen sich entlang der zugehörigen Nadelreihe nach rechts und dann zurück, wogegen die Fang haken 59 der mittleren Leiste 64, die sich auf der rechten Seite jeder Fontur befinden, sich gleichzeitig zuerst nach links und dann zu rück bewegen.
Je nachdem, auf welcher Seite der Fontur ein Fadenführer stillgesetzt wurde, vollführen entweder die rechten oder die lin ken Fanghaken 59 ihre wirksame Bewegung, und zwar auf allen Fontiuen der Maschine gleichzeitig.
Wenn ein Fadenführer z. B. auf der rech ten Seite einer Fontur (Fig.4) stillgesetzt 'wurde, so dass sein ausser Wirkung kommen der Faden zwischen dem Röhrchen des Füh rers und der rechten Randplatine 7 gestreckt wurde, arbeitet der auf der rechten Seite der Fontur befindliche Fanghaken 59 sowie auch die demselben unmittelbar zugeordnete Klemm- und Schneidvorrichtumg. Vor Beginn der Be wegung der Leiste 64 stützt sich das abgebo gene Enden 57 des zweiarmigen Hebels 58, dessen anderes Ende in den Fanghaken 59 ausläuft,
gegen das abgebogene Ende des Füh rungsstückes 55. Bei Bewegung der Leiste 64 und des von ihr mitgenommenen zweiarmi gen Hebels 58 nach links, gleitet das abge bogene Ende 57 entlang der Flachfeder 56 (Fig.10) in Richtung gegen den ausser Wir kung kommenden Faden, so dass der Fang- haken 59 hinter das Röhrchen des ausge schalteten Fadenführers 138 gelangt.
Am linken Umkehrpunkt der Bahn. der Leiste 64 gleitet unter dem Einfluss der Schraubenfeder 60 (Fig. 5) das abgebogene Ende 57 des He bels 58 von dem Ende der auf dem Halter 54 befestigten Flachfeder 56 herab und ge langt auf den geraden Teil des Führungs stückes 55, wodurch der Hebel 58 um seinen Zapfen 62 ausschwingt. Der Fanghaken 59, welcher sich bereits vor dieser Schwingbewe gung hinter dem Röhrchen des Fadenführers 138 befand, fängt bei der Schwingbewegung des Hebels 58 verlässlich den ausser Wirkung kommenden Faden.
Bei der Rückbewegung der Leiste 64 und des Hebels 58 nach rechts, gleitet das abgebogene Ende 57 des Hebels 58 entlang der geraden Wand des Führungs stückes 55 und hebt am Ende seiner geraden Bahn das freie Ende der Flachfeder 56 an, wobei der Fanghaken 59 den ausser Wirkung kommenden Faden in eine V-förmige Schleife auszieht (Fig.11).
Während dieser Zeit beginnt sich der Kör per 10 mit den geschlossenen Backen 14 und 11, dem Führungsbolzen 17 und dem ivIesser 26 in Richtung gegen die sich bildende Faden schleife zu bewegen, und zwar infolge der Bewegung der untern Leiste 21 mit den Hal tern 20 und den Anschlägen 19 in der Längs richtung der Maschine nach rechts.
Infolge der seitlichen Verschiebung und des Druckes des Anschlages 19 auf den obern Teil des Bol zens 17 (Fig.5 und 12) des Körpers 10 ge langt der Bolzen 29 des Messers 26 auf den .Anschlag 33 des von der Feder 38 beeinfluss- ten Hebels 34, wodurch das Messer angehoben bzw. zum Schnitt vorbereitet wird.
Durch die Bewegung des Körpers 10 in Richtung gegen die sich bildende Fadenschleife sinkt weiter unter Einwirkung der Nut 40 der Führungszapfen 41 des einarmigen Hebels 42 herab, welcher dann mit seinem Stützbolzen 44 den Arm 45 (Fig. 6) des Hebels 46 herab drückt.
Der zweite Arm 47 des Hebels 46 schwingt infolgedessen um den Zapfen 50 in Richtung gegen die Backen 11 und 14 aus, wobei der Einschnitt 49 der Verbreiterung 48 den obern Schenkel der sich bildenden Faden schleife erfasst und diesen entgegen der W ir- kung der Feder 16 zwischen die geschlossenen Backen 11 und 11 (Fig.12) einführt.
Zur Begünstigung einer zuverlässigen Einführung des genannten Fadensehleifensehenkels zwi- sehen die Klenniibaeken gleitet @leiclizeitig- Glas abgebogene Ende 5 7 des Hebels 58 auf den abgebogenen Teil des Führungsstückes 55,
wodurch sich der die Fadenschleife hal tende und von den Backen 11 und 14 sich entfernende Fanghaken 59 in Richtung zir dem Führungsstück 55 verdreht. Durch diese gleichzeitige Bewegring der verschiedenen Teile der Vorrichtung wird auf diese Weise der obere Fadenschleifenschenkel zwischen die Backen 11 und 14 und unter das angehobene Messer 26 geschoben. Knapp vor dein Durch schneiden des obern Schleifelisehenkels ge langt das Ende des Bolzens 17 auf die vor dere, gerade Fläche des Anschlages 19.
Hier bei liegt der Bolzen 29 des -Messers 26 auf dein Ende des 11nsclilages 33 des einarmigen Hebels 34 auf. Zri dieser Zeit befindet siele das abgebogene Ende 5 7 des Hebels 58 am Ende des abgebogenen Teils des Führungs stückes 55, und das verbreitelte Ende 48 des zweiarmigen Hebels 46 befindet sich an der Seite des Körpers 10 hinter den Backen 11 und 14. Nun fällt unter dem Einfluss der Zugfeder 30 der Bolzen 29 von dein An schlag 33 herab, und dadurch kommt auch das Messer 26 auf den Bolzen 32 zu liegen.
Die Schneide 28 des Messers 26 schneidet da bei im Zusammenwirken mit der Schneide 12 der untern Klemmbacke 11 den eingeklemm ten obern Sehleifensehenkel in einer senkrech ten Ebene dicht. lieben den Backen durch, so dass kein Fadenende aus den Kleininbacken, die den Faden weiterhin festhalten, vorsteht; der untere Padenschleifensehenkel wird frei gegeben und hängt lose aus der Ware (Fim. a und 13).
Bei der 11u11 folgenden Rüekbeweguilg der Leiste 21 finit. den Anschlägen 19 nach links folgt der Bolzen 17 unter dem Einfluss der Zugfeder 24 (Fin. 6) der schiefen Fläche des Anschlages 19, wodurch der Körper 10 mit- samt den geschlossenen Klemmbacken 11, 14 und dem von denselben ein greklemmten Fa denende in die ursprüngliche Lage zurück kehrt.
Bei dieser Rückbewegung des Körpers 10 wird unter Einwirkung der mit 40 auf den Führungsbolzen 41 der einarmige Hebel angehoben und unter Einwirkung der Sehrau benfeder 5? auf den Arm 45 des zweiarmigen Hebels 46 kehrt dessen zweiter Arm 4 7 in die ursprüngliche Lage zurück.
Gleichzeitig mit dem zurüekkelirenden Körper 10 gelangt der Bolzen 29 des geschlossenen -Messers 26 unter den Anehlag 33 des einarmigen Hebels 34 (Feg. 7), wodurch dieser zuerst angehoben wird, dann aber unter dem Einfluss der Schraubenfeder 38 wieder herabsinkt.
Sobald der Bolzen 17 entlang der schiefen Fläche des Anschlages 19 lierabgeglit.ten ist und seine Ausgangslage erreicht hat, ist die Klenuii- lind Schneidv orrichtung wieder in ihrer nicht aktiven Lage, in welcher der ausser Wirkung- gekommene Faden zwischen den Backen 11 und 14 eingeklemmt ist und dort festgehalten wird.
Zur selben Zeit hat das Zahnrad 10s (Fig.l) der Einumdrehungskupplung seine volle Unidrehung vollendet. und kommt durch die zaunlose Lücke 105 ausser Eingriff mit dem Ritzel 11-1, das sieh ungestört weiterdreht.
Das in der früher beschriebenen Weise voll dem Mitnehnierbolzen <B>118</B> (Feg. 2) ein zwei tes Mal entgegen der Uhrzeigerbewegung ver drehte Segnielit 93 wird in seiner nichtaktiven Lage wieder einerseits durch Einfallen des Arr etierungsbolzens 111 in den Ausschnitt 109 des Segmentes gesichert, welcher Bolzen auch in den Einschnitt 110 der Scheibe<B>106</B> 6 ein fällt,
sowie auch anderseits durch rechtzeiti ges Einfallen des Sieherun-sbolzens 95 in den zngehörigeii Einschnitt 94 auf dein äussern Umfan- des Segmentes 93. Den Impuls zum Einfallen. des Sicherungsbolzens 95 gibt wie der die Steuertrommel 122, indem diese durch die Haupt.e-zzenterwelle 5 uni einen Sehritt. weitergeschaltet wird.
Bei dieser zweiten Fort- selialtung der Trommel 122 fällt nämlich das Ende des Hebels 134 von dem Nocken 123 herab und die Stange 126 sowie der Hebel 127 bewegen sieh in der Richtung gegen die 'Prommel. 122. Durch Verdrehung der Welle 1.28 schwingt der Hebel 132 so aus, dass die Stange 133 eine Schwingbewegung des zwei armigen Hebels 134 und das Einschieben des Sicherungsbolzens 95 bewirkt..
Der Fadenführerwechsel und das Auszie hen, Einführen, Einklemmen und Abschnei den des ausser Wirkung kommenden Fadens (oder der Fäden) an dem einen oder andern Ende einer Fontur ist damit vollendet. Es erfolgt nun wieder das normale Wirken mit einem oder mehreren neu eingeschalteten Fa denführern.
Wenn einer der ausser Wirkung gekommenen und in der Klemmvorrichtung gehaltenen Fäden wieder in Tätigkeit gesetzt werden soll, wird das Fadenende von den Backen so lange festgehalten, bis die Nadeln den Faden erfassen, welcher dann von der an Länge zunehmenden, sich fortbewegenden Ware selbsttätig fortschreitend aus den Backen der Klemmvorrichtung herausgezogen wird. Die eventuellen übrigen, ausser Wir kung gekommenen Fäden der ausgeschalteten Fadenführer, die dicht nebeneinander zwi schen den Klemmbacken gehalten werden, bleiben dabei in Ruhe. Die aus den Rändern der hergestellten Wirkware herausragenden, längeren und kürzeren Enden der abgeschnit tenen Fäden werden dann von Hand abge schnitten.