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Zweifaden-Nähmaschine Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Nähmaschinen
und insbesondere auf Einrichtungen zum Behandeln und Kontrollieren des Unterfadens
einer Zweifaden-\ähniaschine während des Stichhildekreislaufes, damit der Unterfaden
während seiner tatsächlichen Verkettung mit dem Nadelfaden nicht übermäßig hohen
Beanspruchungen unterworfen wird.
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In Knopflochnähmaschinen ist es erm-ünscht, daß der Unterfaden oder
der Greiferfaden in dem Ausinaß genau kontrolliert wird, daß während des gesamten
Stichbildekreislaufes eine sehr leichte, jedoch genügende Spannung an ihn gelegt
wird, so daß erstens die übliche Borte genau im Verhältnis zum Kuopflochschlitz
angeordnet werden kann, zweitens an dem fertigen Knopfloch zufolge des Nichtvorhandenseins
übermäßiger Fadenspannung während der kritischen Perioden des Stichbildekreislaufes
ein besserer Fadenglanz gewährleistet werden kann. <trittetis schlechtere Qualitäten
von Nadelfaden aus Baumwolle zufolge der Tatsache verwendet «erden können, daß die
verschiedenen Schleifen eines der Nähfäden, welche während der Verkettung der Fäden
um den anderen Nähfaden gebildet werden, nicht vorzeitig geschlossen werden und
infolgedessen keine Schockwirkung auf den Faden ausüben, und viertens wegen des
leichten und richtigen Nachgebens des richtig gesteuerten und leicht gespannten
Greiferfadens ein sehr schwerer Greiferfaden verwendet werden kann, und der schwere
Greiferfaden mit gutem Vorteil in der Herstellung der sog. Imitation der von Hand
hergestellten Knopflöcher verNvendet werden kann.
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Dieser Zweck der Erfindung wird dadurch verwirklicht, daß ein Fadensteuer-
oder -kontrollmittel geschaffen wird, das richtig angeordnet und mit Bezug auf den
beweglichen, fadenführenden Greifer zeitlich so in Beziehung gebracht wird, daß
die Wirkung des Greifers auf den Faden in einem Ausmaß differentiell abgeändert
wird, so daß
während des gesamten Stichbildekreislaufes der Greiferfaden
einer gleichmäßigen geringen Spannung oder einer Kontrolle unterworfen wird; dies
ist für das erfolgreiche Arbeiten mit hoher Geschwindigkeit einer Zweifadenkettenstich-Knopflochnähmaschine
wesentlich.
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In Knopflochnähmaschinen der hier dargestellten Art wird die Unterfaden-
oder Greiferfadeneinrichtung gewöhnlich auf einem drehbaren Sattel getragen, der
unterhalb des Werkstückes angeordnet ist. Die Unterfadeneinrichtung umfaßt einen
fadenführenden Schwinggreifer und mit ihm zusammenarbeitende Schleifenausbreitemittel,
welche durch eine hin und her bewegbare hohle Antriebsstange angetrieben werden.
Der Greiferfaden wandert auf seinem Wege vom Vorrat zum Greifer durch die hohle,
den Schleifenausbreiter antreibende Stange hindurch und dann zur Hacke des fadenführenden
Greifers. Die hohle hin und her bewegbare den Schleifenausbreiter antreibende Stange
und der Schwinggreifer nehmen während jedes Stichbildekreislaufes eine veränderliche
Aufnahmewirkung oder eine Steuerung an dem Greiferfaden vor. Diese Steuerung oder
Kontrolle ist für das erfolgreiche Arbeiten der Stichbildeeinrichtungen unzureichend.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist eine bevorzugte Ausführung wiedergegeben,
bei welcher ein zusätzliches fadensteuerndes Element an der hin und her gehenden
Schleifenausbreiterantriebsstange befestigt ist; dieses Fadenkontrollelement ist
so angeordnet, daß es zwischen dem Fadenabgabeende der den Schleifenausbreiter antreibenden
Stange und der Hacke des Schwinggreifers mit dem Greiferfaden in Angriff gelangt.
Die Stellung des zusätzlichen Fadenkontrollelementes im Verhältnis zu der den Schleifenausbreiter
antreibenden Stange und der Hacke des Greifers ist derart, daß seine Anzugswirkung
mit der der Antriebsstange des Schleifenausbreiters und des Greifers während eines
Teils des Stichbildekreislaufes additiv und während eines anderen Teils des Stichbildekreislaufes
subtraktiv kombiniert wird. Als Ergebnis gewährleisten die drei beweglichen Elemente
das gewünschte Nachgeben des Greiferfadens zti den erforderlichen Zeiten und die
gewünschte Anzugswirkung auf den Faden bei Vollendung eines Stiches zu den richtigen
Zeiten, ohne daß in dem Faden zu irgendeiner Zeit eine nichtkontrollierte Lose zurückbleibt.
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Zum praktischen Arbeiten einer Zweifaden-Nähmaschine ist es weiterhin
notwendig, daß eine genaue Kontrolle des Nadelfadens ausgeübt wird. Zu diesem Zweck
ist die dargestellte Maschine mit einem nockengesteuerten Fadengeber ausgerüstet.
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Zum Verständnis der Erfindung ist in der Zeichnung eine ausgewählte
Ausführungsform wiedergegeben, welche nun beschrieben wird.
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Fig. i ist eine Seitenansicht von rechts einer Knopflochnähmaschine,
an welcher die Erfindung verkörpert ist; Fig.2 ist eine Seitenansicht der den Greiferfaden
Stich für Stich abziehenden Einrichtung, welche verwendet wird, um vom Greiferfadenvorrat
eine genügende Fadenlänge abzuziehen, um jeden Stich zu vollenden; der Fadenarm
ist in vollausgezogenen Linien in seiner maximalen Abzugsstellung und in gestrichelten
Linien in seiner zurückgezogenen Stellung wiedergegeben; Fig.3 ist eine vordere
Stirnansicht der Maschine, die teilweise im Schnitt dargestellt ist; Fig.4 ist eine
senkrechte Längsschnittansicht der Greiferfadeneinriclitung, welche die Einzelheiten
der Antriebsverbindungen für sie wiedergibt; Fig. 5 ist in vergrößertem -Maßstab
eine waagerechte Schnittansicht, nach Linie 5-5 der Fig. 4; Fig.6 ist eine Draufsicht
der Nadelfadengebereinrichtung, bei der die obere Abdeckplatte weggebrochen ist,
um die Ausbildung der Antriebskurvenscheibe besser darzustellen; Fig.7 ist eine
Teilansicht eines Teils eines Knopfloches, welches die Art und \\'eise wiedergibt,
auf welche die Verkettungen der Borte gleichmäßig und dicht nähe dem Knopflocltschlitz
angeordnet sind; Fig. 8 ist eine Ansicht, teilweise itn Schnitt, der Stichbildeeinrichtung;
sie gibt verschiedene fertige Stiche wieder, welche in einem Teil eines Werkstückes
gebildet sind, (las in der Werkstückklemme gehalten wird, und die Aufbauteile der
Stichbildeeinrichtung, und die Nähfäden in einer Stellung zu Beginn der Bildung
des nächsten Stiches; Fig. 9 ist eine Vorderansicht des Sattels mit der Werkstückklemme
und dem Nadelstichlochteil im Schnitt; sie gibt die Teile der Stichbildeeinrichtung
und der Nähfäden in einer Stellung zu Beginn eines Stichbildekreislaufes wieder;
Fig. io ist eine Seitenansicht von rechts des Sattels mit dem Nadelstichlochteil
im Schnitt, sie gibt die erste Stufe im Stichbildekreislauf wieder, bei der die
Nadel sich nach alnvärts bewegt hat, um den Schlitzstich zu beginnen und in die
ausgebreitete Nadelfadenschleife einzutreten, welche durch den rechten Schleifenausbreiter
ausgebreitet worden ist; Fig. i i gibt die Stichbildeeinrichtungen in ihrer nächsten
Stellung der Stichbildung wieder; die ausgebreitete Nadelfadenschleife ist von (lern
rechten Schleifenattsbreiter freigegeben worden, und der fadenführende Greifer hat
sich vorwärtsbewegt und ist in die nächste N adelfadettschleife eingetreten, welche
durch die sich nach oben bewegende@Nadel ausgeworfen ist; Fig.12 ist eine Vorderansicht,
teilweise im Schnitt, der in Fig. ii dargestellten Teile; Fig.13 zeigt die nächste
Stellung der Stichbildung, bei welcher der fadenführende Greifer bis zum Ende seines
die Nadelfadenschleife erfassenden Hubes gewandert ist und dabei einen Schenkel
seines eigenen Fadens zum Erfassen durch den sich vorwärtsbewegenden linken Schleifenausbreiter
in Stellung gebracht hat: Fig.14 ist eine X-orderansicht, teilweise im Schnitt,
der in Fig. 13 dargestellten "feile; Fig. 15 zeigt die Stellung der Stichhildeeinrichtungen
im
wesentlichen bei der Beendigung des Schlitzstiches, in welcher Stellung die Greiferfadenschleife
auf dem linken Schleifenausbreiter zurückgehalten wird; Fig.16 ist eine Vorderansicht,
teilweise im Schnitt, der in Fig. 15 dargestellten Teile; Fig. 17 zeigt die nächste
Stellung der Stichbildung, bei welcher die Nadel das Werkstück durchstochen !hat,
um den Tiefenstich oder Eingriffsstich zu bilden und in die Greiferfadenschleife
eingetreten ist, welche durch den linken Schleifenausbreitet# ausgebreitet gehalten
ist; Fig.18 ist eilte Vorderansicht, teilweise im Schnitt. der in Fig. 17 dargestellten
Teile; Fig. i9 zeigt die Nadel an der untersten Stelle ihres Tiefettstichhubes;
die Greiferfadenschleife ist durch den linken Schleifenausbreiter freigegeben worden,
und die Schleife ist durch den sich zurückziehenden fadenführenden Greifer und durch
den Fadenkontroller gemäß der Erfindung aufgenommen worden.
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Fig.2o ist eilte Vorderansicht, teilweise im Schnitt, der in Fig.
i9 dargestellten Teile; 1# i. 21 zeigt die Teile in der Stellung, nachdem der fadenlose
(.reifer die von der Nadel ausgeworfene Nadelfadenschleife erfaßt hat, die dem Greifer
zwecks Eingriff durch den sieh vorwärtsbewegenden rechten Schleifenausbreiter dargeboten
ist; Fig.22 ist eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt, der in Fig. 21 dargestellten
Teile; Fig. 23 ist eitle Hintetansicht des Sattels, welche die Einzelheiten der
Greiferschwingverbindungen wiedergibt; 1# ig. 24 ist eittc Seitenansicht von links
des Sattels; F ig. 25 ist eilte Draufsicht des Sattels mit dem Schaft des Nadelstichlochteiles
im Schnitt und dem verbleibenden Teil des N adelstichlochteiles in gestrichelten
Linien; Fig. 26 ist eitle Ab-,vicklung und zeigt die Wirkung der Nadel, des Nadelfadengebers,
des fadenführenden Greifers und des neuen Fadenkontrollers auf die beiden Nähfäden
während des vollständigen Stichbildekreislatifes, der 72o° Verdrehung der Armwelle
der Nähmaschine deckt.
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Gemäß den Zeichnungen ist die Erfindung an einer Knopflochnähniaschine
verkörpert, deren Maschinenrahmen mit einem hohlen kastenartigen Bett 3o versehen
ist, von dessen Hinterseite ein Ständer 31 eines überhängenden Maschinenarmes 32
nach oben steht, der in einen Kopf 33 endet. Auf dem Bett wird der bekannte bewegliche
Werkstücklialter getragen, der die unteren Werkstücktragplatten 34 und die oberen
Klemmglieder 35 umfaßt ; dem Werkstückhalter werden in Längsrichtung Vorschub- und
in seitlicher Richtung Verschiebungsbewegungen erteilt, um die Stiche eines Knopfloches
im Abstand anzuordnen. Der Werkstückhalter wird im Verhältnis zu der Stichbildeeinrichtung
während vier Nähperiode sowohl vor als auch nach der Nähperiode durch die üblichen
Verbindungen mit dem Vorschubrad 36 bewegt. Die Stichbildeeinrichtung wird von '-Mitteln
angetrieben, welche eine Maschinenhauptwelle 37 (F ig. i) umfassen, welche innerhalb
des Bettes 30 in dessen Längsrichtung gelagert ist; die Hauptwelle 37 treibt vermittels
Kegelräder 38, 39 im Verhältnis i : i eine senkrechte Welle 4o an, welche innerhalb
des Ständers 31 gelagert ist. Die Welle 4o hat eine Kegelräderantriebsverbindung
41, 42 in einem die Geschwindigkeit erhöhendem Verhältnis von 1 : 2 mit einer oberen
oder die Nadelstange hin und her bewegenden Welle 43, welche innerhalb des Maschinenarmes
32 gelagert ist und sich in seiner Längsrichtung erstreckt und die übliche Kurbel
44 und die Lenkerverbindung 45 mit einer in senkrechter Richtung hin und her bewegbaren
hohlen Nadelstange 46, die in dem Kopf 33 angeordnet ist.
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An dem unteren Ende der Nadelstange 46 (Fig. i und 3) ist ein Joch
47 befestigt, das einen Querzapfen 48 trägt, auf welchem ein Nadelklemm.block 4.9
verschiebbar angeordnet ist, welcher an seinem oberen Ende den waagerechten Teil
des Jochs 47 umschließt. Der Block 49 trägt eine mit einem Ohr versehene und fadenführende
Nadel 5o. Während seiner Hinundherbewegung wird das Joch 47 durch einen senkrechten
Führungsteil 51 gestützt, der von dem unteren Teil einer die Nadelstange tragenden
Buchse 52 herabhängt, die in dem Kopf 33 gelagert ist und an deren oberen Ende ein
Ritze153 befestigt ist, wodurch ihr Drehbewegungen, z. B. beim Vernähen rings um
das Augenende eines Knopfloches, erteilt werden können. Der Nadelklemmblock 49 kann
auf dem Querzapfen 48 vermittels geeigneter Verbindungen mit einem innen genuteten
Ringteil 54 in seitlicher Richtung ausgeschwungen werden, der an dem unteren Ende
einer senkrechten Gleitstange 55 befestigt ist (Fig. i), die in dem Kopf 33 gelagert
ist. Die Gleitstange 55 wird vermittels eines Lenkers 56 'hin und her bewegt, der
einstellbar und vierschwenkbar auf dem geschlitzten Schenkel eines Winkelhebels
57 befestigt ist, der bei 58 auf dem Kopf 33 gelagert ist. Der andere Schenkel des
Winkelhebels 57 ist vermittels eines Lenkers 59 mit einem Arm 6o verbunden, der
an seinem rückwärtigen Ende auf dem Maschinenarm 32 abgestützt und durch einen Exzenter
betätigt wird, der auf der senkrechten Welle 40 festsitzt.
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Mit der in axialer Richtung hin und her bewegbaren und seitlich verschiebbaren
Nadel 5o arbeiten bei der Bildung von Stichen untere FadenhandhabungseinriAtungen
zusammen, die in üblicher Weise auf einem drehbaren Sattel 61 getragen werden, welcher
einen rohrförmigen Schaft 62 aufweist, der in einer senkrechten Lagerbohrung 63
(Fig. 4) in einem Rahmenblock 64 gelagert ist, welcher abnehmbar am Maschinenbett
3o befestigt ist. Aus dem Sattel 61 ragt nach oben ein Pfosten 65 vor, in dessen
oberes Ende eine waagerechte Schwenkschraube 66 mit Gewinde eingesetzt ist, auf
welcher ein Greiferträger 67 gelagert ist, der mit sich entgegengesetzt erstreckenden
Armen versehen ist, mit denen der fadenführende und der
fadenlose
Greifer 68 und 69 fest verbunden sind. Der fadenführende Greifer 68 ist nahe seiner
Spitze mit einem Fadenöhr 70 und an seiner Hacke mit einem Paar Fadenöhre
71, 72 versehen. Der fadenlose Greifer 69 ist mit einer schleifenerfassenden Spitze
73 versehen, und an ihren gegenüberliegenden Seiten des Unterteils sind fadenhaltende
Schultern 74 ausgebildet.
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Die Antriebsverbindungen für die Greifer 68 und 69 umfassen einen
Lenker 75, der an seinem oberen Ende an einem Arm des Greiferträgers 67 (Fig. 23
und 24) und an seinem unteren Ende an dem abgesetzten- Kopf 76 befestigt ist, der
an dem oberen Ende einer rohrförmigen Stange 77 (Fig. 4) ausgebildet ist, die verschiebbar
in den rohrförmigen Schaft 62 des Sattels 61 eingepaßt ist. Die rohrförmige Stange
77 ist an ihrem unteren Ende mit einer ringsum laufenden Nut 78 versehen, in welche
das gegabelte Ende eines Armes 79 eintritt (Fig. 3), welcher auf einer Führungsstange
8o festgeklemmt ist, die in senkrechter Richtung verschiebbar in Lageransätzen gelagert
ist, die in dem Rahmenblock 64 vorgesehen sind. Der Arm 79 kann daher die rohrförmige
Stange 77 heben Lind senken und dadurch den Greiferträger 67 um seinen Lagerzapfen
66 verschwenken. Das Mittel zum Anheben und Senken des Armes 79 umfaßt vorzugsweise
einen Lenker 81 (Fig. 3 und 4), der au seinem unteren Ende mit einer Kurbel
82 verbunden ist, die auf dem vorderen Ende einer kurzen Welle 83 getragen
wird, welche in dem Rahmenblock 64 gelagert ist. Die Welle 83 trägt an ihrem inneren
linde ein Ritzel 84, das mit einem Zahnrad 85 von dreifacher Größe kämmt, das durch
einen Zapfen 86 getragen wird, der von dem Rahmenblock 64 getragen wird. An der
hinteren Flache des Zahnrades 85 ist ein Sternrad 87 befestigt. welchem stufenweise
Drehbewegungen mittels eines Paares von Antriebsbolzen 88 erteilt werden, die diametral
gegenüberliegend an einer Antriebsscheibe 89 vorgesehen sind, welche auf der Maschinenhauptwelle
37 befestigt ist. Die Zähne des Sternrades 87 sind in solcher \Veise geformt, daß
sie zwischen den Perioden der Bewegung des Sternrades Perioden eines merkbaren Stillstandes
erzeugen. \Viihrend dieser Perioden des Stillstandes wird die Kurbel 82 in der einen
oder der anderen ihrer Stellungen in der Mitte zwischen den äußersten Oben- und
Untenstellungen festgehalten, wodurch die Bewegung der Greifer in der Mitte zwischen
den 1?nden ihres Hubes angehalten wird, um eine Störung mit den nun zu beschreibenden
Schleifenausbreitern zu vermeiden.
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Mit dem fadenführenden Greifer 68 arbeitet ein Schleifenausbreiter
9o zusammen, der in der nachstehenden Beschreibung als rechter Fadenschleifenausbreiter
bezeichnet wird. Wie in den Fig. 4, io, 23 und 25 dargestellt ist, ist der rechte
Schleifenausbreiter 9o auf einem Traghebel 9i angeordnet, der schwingbar um einen
waagerechten Zapfen 92 gelagert ist, welcher an seinen gegenüberliegenden Enden
durch die firn Abstand voneinander befindlichen senkrechten Pfosten 93 getragen
wird, die sich nach aufwsirts voii dein Sattel (ii erstrecken. Der rechte Schleifenausbreiter
9o ist an seinem freien Ende mit einer gekrümmten und zugespitzten schleifenerfassenden
Spitze 94 versehen, die, wie später erläutert wird, dahin arbeitet, in eine Nadelfadenschleife
einzutreten tind ihre Kontrolle aufrechtzuerhalten, welche dein Schleifenausbreiter
durch den fadenlosen Greifer 69 dargeboten ist. Oberhalb der Spitze 94 liegt ein
gekrümmter Führungsteil 94', welclicr dazu dient, den Greiferfaden oberhalb der
Sli:tze 94 abzulenken, wenn der Schleifenausbreiter 9o sich vorwärtsbewegt, uni
in die Nadelfadenschleife einzutreten. Nahe dem rechten Schleifenausbreiter yo befindet
sich ein zweiter oder linker Schleifenausbreiter 95 (Fig. 24), der auf einem Tragliebel96
angeordnet ist, der ebenfalls auf dem waagerechten Zapfen 92 abgestützt ist. Wie
der erste Schleifeitausbreiter 9o ist der zweite Schleifenausbreiter 95 an seinem
freien Ende mit einer gebogenen und spitz zulaufenden schleifenerfassenden Spitze
97 versehen. Die beiden Schl.eifenausbreiter 9o und 95 werden auf ihrem gemeinsamen
Lagerzapfen 92 durch Mittel verschwenkt, welche zwei Lenker 98 und 99 (Fig. 4) umfassen,
die an ihren oberen Enden mit den Traghebeln 9i und 96 und an ihren unteren Enden
mit den gegenüberliegenden Enden eines Kreuzkopfes ioo verbunden sind. Der Kreuzkopf
ioo ist vorzugsweise einstückig finit dem oberen Ende einer Stange ioi ausgebildet,
die in Längsrichtung gebohrt ist, um einen Durchgangsweg 102 für einen Greiferfaden
zu schaffen. Die Stange ioi ist verschiebbar in die rohrförmige Stange 77 eingepaßt,
und an ilii-em unteren Ende sind zwei Kragen 103,
104 ini Abstand voneinander
festgeklemmt, um eine am Umfang verlaufende Nut io5 zu schaffen, welche das gegabelte
Ende eines Antriebsarmes ioö aufnehmen kann, der aus einer Seitenplatte
107
nach vorn vorragt, die in eine Gleitbaliii io8 in der quer verlaufenden
Betttreiinnvand iog eirigepaßt ist. Die Gleitplatte wird veranlalit, sich in der
Gleitbahn io8 durch eine Dolle i io hin und her zu bewegen, die von der Seitenplatte
getragen wird und in der Spur einer geeigneten Kurvetitiut i i i läuft, welche in
die Hinterseite der Antriebsscheibe 89 eingeschnitten ist. Mittels der vorbeschriebenen
Verbindungen ist ersichtlich, daß eine Drehung der \1asc'hinenhauptwelle 37 (Sie
Antriebsscheibe 89 veranlaßt, vermittels des Sternrades 87 dein fadenführenden Greifer
68 und (lern fadenlosen Greifer 69 eitre veränderliche Bewegung zu erteilen und
gleichzeitig vermittels der I"-urvetinut i i i den rechten und den linken Schleifenatisbreiter
9o und 95 in der richtigen Folge aiiztitreil)c@ii, um die Stichbildung zu bewirken.
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Um das Werkstuck 11- " an der Stichbildestelle richtig zu tragen,
ist (las übliche Nadelstichlochglied oder der Knopf i 12 vorgesehen, der an seinem
oberen freien Ende bei 113 mit einer üffnung versehen ist, um Raum für die Nadel
zu schaffen und der an seinem unteren Eiide auf einem senkrechten Pfosten 114 einstellbar
getragen ist, der eitistückig mit dein Sattel 61 aushebildet ;st. Der Stichknopf
11liegt,
wenn es richtig angeordnet ist, unmittelbar oberhalb und sehr nähe der Bewegungsbahn
der Ausbreiterspitzen 94 und 97, welche, wie ersichtlich sein wird, in einer Höhe
zwischen den Greifern 68 und 69 und dein Stichknopf 112 arbeiten.
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Die Einrichtung zum Drehen der Stichbildeeinrichtungen zum Nähen rings
um das Augenende eines Knopfloches ist im wesentlichen bekannt. Es genügt hier anzugeben,
daß die Nadelstangeneinrichtung ein Zahnrad 53 (Fig. i und 4) trägt, und dalli der
Sattel ein ähnliches Zahnrad i i 5 trägt und mit diesen Zahnrädern zwei Zahnradsegmente
1 16 und 117 kämmen, die durch eine Einrichtung miteinander verbunden sind, welche
ihren Antrieb von <lein Vorschubrad 36 ableitet. ' Um den Nadelfaden .\'T zu
steuern, ist an der Oberseite des Maschinenarmes 32 der Maschine gettiiili der l?rtitidutig
eine übliche Form einer Fadengebereinrichtung angeordnet. 1)ie Fadengebereinrichtung
umfaßt ein Gehäuse 118 (Fig. i und 6), welches eine Fadengeberkurvenschleife 119
einschließt, die auf einer Welle 12o angeordnet ist, die vermittels eines Zahntriebs
von der die Nadelstange hin und her bewegenden Welle 43 angetrieben wird. In dem
Gehäuse 118 ist verschwenkbar bei 121 (F ig. 6) ein Fadengeberhebel 122 verschwenkbar
angeordnet, der zwischen seinen Enden eine Nachfolgerolle 123 trägt, welche in die
Kurvenilut 124 eintritt. Der Fadengeberhebel 122 besitzt an seinem freien Etide
ein F adenölir 125, welches auf den Nadelfaden NT zwischen einer üblichen Spannvorrichtung
126 und der höhlen Nadelstange 46 einwirkt, durch welche hindurch der Nadelfaden
zur Nadel 5o läuft. `N' ie in den Fig. i und 6 dargestellt ist, wandert der Nadelfaden
NT von einem 1#'a(lenvorrat durch eine I#iihrungsöffnung (nicht dargestellt)
in einem Pfosten 127 hindurch, von dort zwischen die Scheiben der Spannvorrichtung
126, von dort nach oben durch ein festes Fadenöhr 128 in einem Schenkel einer U-förmigen
Platte 129 hindurch, die auf der Gehäusedeckplatte 130 festsitzt und dann nach abwärts
durch ein festes Fadenöhr 131 in dem anderen Schenkel der Platte 129 und dann durch
das Fadengeberöhr 125, von dort vorwärts durch den offenen Fadenklemmer
132 hindurch und nach abwärts durch die hohle Nadelstange 46 in den Fadenzurückhalter
133 ( I' ig. 3) und dann zur Nadel 5o. Es ist einleuchtend, claß für eine vollkommene
Stichbildung eine genaue Kontrolle des Nadelfadens aufrechterhalten bleiben muß
und daß die ausgeübte Kontrolle eine bestimmte Beziehung zu der an den Greiferfaden
gelegten Kontrolle haben muß. Eine solche Kontrolle des Nadelfadens wird mit Hilfe
der Fadengeberkurvennut 124 erreicht, welche zur Betätigung des Fadengeberhebels
122 vorzugsweise so geschnitten ist, dalli die Anforderungen an ihren Faden so sind,
wie es in Fig. 26 angedeutet ist.
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Der Weg der Wanderung des Greiferfadens LT
ist am besten in
den Fig. 1, 2, 3 dargestellt. Der Greiferfaden wandert von einem Vorrat durch ein
Führungsrohr 13.I hindurch, von dort durch ein Fadenöhr 135, welches in dem freien
Endteil eines Fadenabzugshebels 136 vorgesehen ist, der bei 137
auf dem Bett
30 mit Reibung gelagert ist. Der Fadenabzugshebel 136 wird um seinen Lagerpunkt
137 aus der in gestrichelten Linien dargestellten Stellung in die in voll ausgezogenen
Linien dargestellte Stellung (Fig. 2) durch das abwechselnde Eingreifen der im Abstand
voneinander befindlichen Arme 138 und 139 vermittels der beiden Bolzen 140 und 141
verschwenkt, die auf einer Scheibe 142 getragen werden, welche auf einer Querwelle
143 festsitzt. Während des vollständigen Knopflochherstellungskreislaufes wird dem
Faden.abzugslieliel 136 ein vollständiger Hub erteilt, wobei die Länge der auf diese
Weise geschaffenen Lose im Greiferfaden ausreicht, um den Stichbildekreislauf zu
vollenden. Von dem Fadenöhr 135 läuft der Greiferfaden durch eine Führungsöffnung
144 (Fig. 2 und 3) in (lern Maschinenbett 30 und dann durch eine selbst ein
Gewinde bildende Fadenführung 1:15 aus Draht zur üblichen Spannvorrichtung 1:I6
und durch sie hindurch und darin nach aufwärts durch die Bdhrung 102 der Schleifenausbreiterantriebsstange
ioi. Bei bekannten Maschinen ist es üblich gewesen, den Greiferfaden LT direkt
von dem oberen Ende der hohlen Stange ioi zu den Fadenöhren in dem fadenführenden
Greifer 68 und durch sie hindurchzuführen. Die Fadenkontrollwirkung, welche durch
die die hin und her bewegbare Schleifenausbreiterantriebsstange ioi und den Schwinggreifer
68 erhalten wird, ist nur annähernd gleich der benötigten Kontrolle und, um den
Greiferfaden ausreichend zu handhaben, mußten elastische Kontrollfedern oder ähnliche
Einrichtungen verwendet werden. Diese Einrichtungen verbesserten die Fadenhandhabung
bis zu einem gewissen Ausmaß, waren jedoch nicht völlig befriedigend.
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Die vorliegende Erfindung umfaßt die Verwendung eines F aden'kontrollers,
der im allgemeinen bei C angedeutet und der so angeordnet ist, daß er auf den Greiferfaden
einwirkt, wenn er von dem oberen Ende der Schleifenausbreiterantriebsstange ioi
zur Hacke des fadenführenden Greifers 68 geht. Der Fadenkontroller gemäß der Erfindung
kann von der Schleifenausbreiterantriebsstange ioi getragen werden und nimmt daher
an ihrer senkrechten Hinundherbewegung teil. Die sich' daraus ergebende Bewegung
des Fadenkontrollers; der in Gemeinschaft mit dem fadenführenden Schwinggreifer
68 und mit anderen der beweglichen Elemente der unteren Fadensteuereinrichtung zusammenarbeitet,
bildet in dem Greiferfaden eine Einbuchtung, die sich in ihrer Größe ändert. Die
@,'irkung dieser sich verändernden Ausbuchtung besteht in einer Kontrolle des Greiferfadens
LT, derart, daß der Faden an den kritischen Punkten im StiChbildekreislauf von übermäßigen
Beanspruchungen frei wird. Unter Bezugnahme auf die F ig. 3, 9 und io ist der Schwenkzapfen,
welcher den Traghebellenker 99 des Schleifenausbreiters am Kreuzkopf ioo befestigt,
mit einer Verlängerung 147 versehen, auf welcher vermittels einer Schraube 148 das
untere Ende des Schaftes 149 des Greiferfadenkontrollers
gemäß
der 'Erfindung einstellbar festgeklemmt ist. Der Schaft 149 endet an seinem oberen
Ende in einen abgesetzten Kopf i5o, der mit einer senkrecht angeordneten Öffnung
151 (Fig. 13) versehen ist, welche durch einen Schlitz 152 gekreuzt wird, der in
die obere Fläche des abgesetzten Kopfes 150 eingeschnitten ist; die Öffnung
und der Schlitz schaffen ein Fadenöhr, durch welches hindurch der Greiferfaden wandert.
Um das Einfädeln durch die Öffnung 151 zu erleichtern, ist ein Einfädlungsschlitz
153 vorgesehen, durch welchen hindurch der Greiferfaden seitlich in die Öffnung
eingeführt werden kann. Bemerkt sei, daß die `'erlängerung 147 genügend lang ist,
um eine seitliche Einstellung des Fadenkontrollers in einer Richtung parallel zur
Schwingungsebene der Nadel 50 zu gestatten, und diese Einstellung ist vorgesehen,
um extreme Veränderungen in der seitlichen Ausschwingung oder Ausbuchtung der Nadel
auszugleichen. Die dargestellte Ausführungsform der Fadenkontrolleranordnung gestattet
weiterhin zu einem geringen Ausmaß eine Einstellung des Kontrollerelements im Kreis
um die Achse der Verlängerung 147.
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Um die Beschreibung eines Arbeitskreislaufes der Stichbildeeinrichtung
zu erleichtern, wird auf die Fig. 8 bis 22 einschließlich verwiesen. Es sei angenommen,
daß in dem vorliegenden Fall ein vollständiger Stichbildekreislauf zwei vollständige
Hinundherbewegungen der Nadel umfaßt, und der Kreislauf bei der Nadel in der angehobenen
Stellung beginnt, bevor sie sich nach abwärts bewegt, um den sogenannten Schlitzstich
zu bilden. Da zwei Hinundherbewegungen der Nadel in dem vollständigen Stichbildekreislauf
eingeschlossen sind, dreht sich die Armwelle 43 um 720°. Unter dieser Betrachtung
sei nun angenommen, daß die Maschine mehrere Stiche herstellte und daß die Teile
sich in der in den Fig. 8 und 9 dargestellten Stellung befinden, bei der eine Schleife
154 vom Nadelfaden zurückgehalten und von der Spitze 94 des rechten Schleifenausbreiters
9o ausgebreitet gehalten wird und bei der der fadenführende Greifer 68 sich in einer
Ruhestellung befindet und die Abwärtsbewegung der Nadel 5o erwartet, die den Schlitzstich
beginnt. Wenn die Teile sich in diesen Stellungen befinden, befindet sich der Fadenkontroller
C ebenfalls in einem Ruhezustand, da er auf der Schleifenausbreiterantriebsstange
ioi angeordnet ist, die, wie oben erwähnt, zu diesem Zeitpunkt unbeweglich ist.
Wenn nun der Arbeitskreislauf fortgesetzt wird, bewegt sich die Nadel 5o nach abwärts
durch das Werkstück W hindurch und tritt in die Nadelfadenschleife 154 ein, welche
durch die Spitze 94 auf dem rechten SChleifenausbreiter 9o (Fig. io) zurückgehalten
ist. Während der Abwärtsbewegung der Nadel 5o gegen das Werkstück W wird der Fadengeberhebel
122 in einer Richtung betätigt, um die Lose in dem Nadelfaden aufzunehmen, welche
durch die sich abwärts bewegende Nadelstange erzeugt worden ist. Wenn die Nadelspitze
das Werkstück durchsticht, wird der Fadengeberhebel 122 schnell in der entgegengesetzten
Richtung bewegt und gibt dadurch Faden frei, erstens um einen übermäßigen Nadelfadenzug
zu vermeiden, wenn das Nadelöhr durch das Werkstück hindurchgeht, und zweitens um
den Nadelfaden von der Spannung zu entlasten, um so das Abwerfen der Nadelfadenschleife
154 zu erleichtern, die von der Spitze 94 des rechten Schleifenausbreiters 9o ausgebreitet
gehalten ist, nachdem die Nadel 5o in die ausgebreitete Nadelfadenschleife 154 (Fig.
1o) eingetreten ist. Die Lose im Nadelfaden wird so lange aufrechterhalten, bis
die Nadel die unterste Stellung ihres Hubes erreicht und beginnt, sich nach aufwärts
zu bewegen, uni ihre Fadenschleife 155 auszuwerfen (Fig. i i). Nachdem die
Nadel 5o in die ausgebreitete N adelfadenschleife 154 eingetreten ist (Fig. io),
wird der rechte Ausbreiter 9o zurückgezogen und läßt die Nadelfadenschleife 154
rings um die Nadel 5o, wie in Fig. i i dargestellt ist. Die Nadel 5o wandert dann
in die unterste Stellung ihres Hubes, wonach sie beginnt, sich nach oben zu bewegen,
die Nadelfadenschleife 155 auswirft, in welche der sich vorwärtsbewegende fadenführende
Greifer 68 eintritt, wie in den Fig. ii und 12 wiedergegeben ist. Da der Greifer
68 bei seinem die Schleife erfassenden Hub an der Nadel 5o vorbeigeht, wird der
Fadengeberhebe1122 betätigt, um einen kleinen Betrag des Fadens aufzunehmen und
die ausgeworfene Nadelfadenschleife 155 teilweise zu schließen; dadurch wird verhindert,
daß die Schleife 155 in einer Richtung weg von der Spitze des Greifers 68 gedreht
wird, und weiterhin wird eine Hubwirkung auf den Nadelfaden geschaffen, wodurch
es der Nadelstange besser möglich ist, beim Hochziehen der vorgehenden Nadelfadenschleife
15.I zur Innenkante der herzustellenden Borte zu arbeiten. Nachdem der Greifer 68
in die ausgeworfene Nadelfadenschleife 155 eingetreten ist, wird die Nadel 5o aus
dem Werkstück zurückgezogen, und der Greifer 68 setzt seine Vorwärtsbewegung fort,
bis er das Ende seines die Schleife erfassenden Hubes erreicht (Fig. 13 und 14).
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Während der Bewegung der Teile aus den in Fig. i i dargestellten Stellungen
in die in Fig. 14 dargestellten Stellungen bewegt sich der Fadenkoritroller C nach
aufwärts, um die Bildung einer gewissen Lose in dem Greiferfaden zu dem sich vorwärtsbewegenden
fadenführenden Greifer 68 zu unterstützen. Jedoch wird nahe dem Ende des Vorwärtshubes
des Greifers 68 eine genügende Ausbuchtung in dem Greiferfaden gebildet (Fig. 14),
um auf den Greiferfaden eine Kontrollwirkung auszuüben. Die Kontrollwirkung besteht
in einem Strecken des Schenkels 156 des Greiferfadens, der sich von dem Fadenöhr
70 in dem Greifer 68 zu dem vorhergehenden Stich in dem Werkstück erstreckt
(Fi,g.14), wodurch auf diese Weise der Schenkel i56 quer zur Bewegungsbahn des Schleifenausbreiters
95 angeordnet wird, so daß die Spitze 97 des Schleifenausbreiters zwangsläufig diesen
Fadenschenkel 156 erfaßt. Nach dem Erfassen des Greiferfadenschenkels 156 durch
den linken Schleifenausbreiter 95 (Fig. 13 und 14)
schafft die fortgesetzte
Aufwärtsbewegung des Fadenkontrollers C und die räumliche Aufwärtsbewegung der Schleifenausbreiterantriebsstange
ioi eine Lose im Greiferfaden zur Bildung der Greiferfadenschleife 157 (Fig. 15
und 16), welche durch die Spitze 97 des linken Schleifenausbreiters 95 ausgebreitet
gehalten wird, nachdem der fadenführende Greifer 68 sich weit genug zurückgezogen
hat, um die Nadelfadenschleife 155 freizugeben. Ein fortgesetztes Zürückziehen des
fadenführenden Greifers 68 schafft zusätzliche Lose im Greiferfaden, und diese Lose
im Faden wird durch die fortgesetzte Aufwärtsbewegung des Fadenkontrollers C noch
etwas vergrößert, so daß genügend spannungsfreier Greiferfaden geliefert wird, damit
die Nadelfadenschleife 155, welche von dem Greifer 68 abgeworfen ist, in
Übereinstimmung mit der l,'adetigel>erwirkung in die die Borte bildende Stellung
an der Unterseite des Werkstückes hochgezogen wird, wie in Fig. 16 dargestellt ist.
Wenn die Nadelfadenschleife 155 in ihre die Borte bildende Stellung hochgezogen
wird, trägt sie den Greiferfaden, welcher die Fadenschleife 157 bildet (Fig. 16)
mit sich. Die Menge an Greiferfaden, welche durch den Fadenkontroller und den fadenführenden
Greifer 68 verfügbar gemacht wird, ist ausreichend, so claß, wenn die Nadelfadenschleife
155 in eine die Borte bildende Stellung hochgezogen wird, die Greiferfadenschleife
157 auf der Spitze 97 . des linken Schleifenausbreiters 95 veranlaßt wird, auf der
Spitze in deren Auskehlung (Fig. 15) zu gleiten, sie öffnet oder breitet daher die
Greiferfadenschleife 157 zum positiven Eintritt durch die nach unten gerichtete
Nadel 5o bei ihrem nächsten das Werkstück durchdringenden Hub aus, wie in den Fig.
17 und 18 dargestellt ist. Es ist erwünscht, daß der Greiferfaden zu diesem kritischen
Zeitpunkt im Arbeitskreislauf richtig kontrolliert wird, denn, falls der Greiferfaden
nicht genügend kontrolliert wird und zu viel Lose an Greiferfaden vorhanden ist,
wird die Fadenschleife 157 auf der Schleifenausbreiterspitze 97 nicht in die Auskehlung
der Spitze gezogen werden. Infolgedessen wird die Fadenschleife 157 nicht genügend
ausgebreitet, um den sicheren Eintritt der Nadel zu gewährleisten. Weiterhin wird,
falls der Greiferfaden zu diesem "Leitpunkt überkontrolliert ist, der Faden übermäßig
gespannt, und daher wird die Fadenschleife 157 von der Spitze 97 des Schleifenausbreiters
im richtigen Augenblick nicht frei abgeworfen, sondern hängt an der Spitze, wodurch
entweder eine Zuvielentnahme von Greiferfaden vom Vorrat oder ein Herunterziehen
der vorhergebildeten Nadelfadenschleife 155 aus der die Borte bildenden Stellung
verursacht wird. Diese nach abwärts gezogene oder verschobene Nadelfadenschleife
155 muß wieder in die richtige Stellung gebracht werden. Diese Berichtigung kann
nicht immer vorgenommen werden und insbesondere dann nicht, wenn der Zug auf den
Faden, der eine Verschiebung der vorhergebildeten Nadelfadenschleife i55 ergibt,
eine der vorher nicht richtig angeordnete Fadenschleifen geschlossen oder verfestigt
hat. Später wird in dem Stichbildekreislauf der Fehler in der richtigen Wiederanordnung
der Nadelfadenschleife 155 in ihre normale eine Borte bildende Stellung nach aufwärts
gegen die Unterseite des Werkstückes (Fig. 21 und 22) ein Senken des vorderen Teils
jenes Teils des Greiferfadens LT, der sich von der Nadelfadenschleife i s5 zu dem
Greiferfadenöhr 7o erstreckt, in eine Stellung unterhalb der Höhe der Spitze der
Führung 94 auf dem sich vorwärtsbewegenden rechten Schleifenausbreiter 9o veranlassen.
Falls dieses eintreten sollte, wird der sich vorwärtsbewegende Schleifenausbreiter
9o mit dem Greiferfaden in Eingriff gelangen, und er wird in eine anomale Stellung
gestoßen, d. h. von der einen Spitze zur anderen Seite der Nadel 5o. Dieses verursacht
eine anomale Verkettung der Nähfäden und ergibt eine schlecht gebildete oder raube
Borte.
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Wenn die Nadelfadenschleife 155 richtig in die eine Borte bildende
Stellung nach oben gezogen ist und die Greiferfadenschleife 157 auf der Spitze 97
des linken Schleifenausbreiters 95 (Fig. 16) ausgebreitet gehalten ist, ist der
Fadenkontroller C in der obersten Stellung seines Hubes angeordnet. Die Nadel 5o
bewegt sich nun abwärts, um den Tiefen-oder Buchtstich zu beginnen, der das Werkstück
W durchsticht und um in die Greiferfadenschleife 157 einzutreten, wie in den Fig.
17 und 18 dargestellt ist. Nachdem die Nadel 5o in die Greiferfadenschleife 157
eingetreten ist, wird der linke Schleifenausbreiter 95 zurückgezogen und veranlaßt
seine Spitze 97, die Schleife 157 auf der Nadel 5o abzuwerfen. Die Nadel setzt dann
ihre Bewegung zu der untersten Stellung ihres Hubes fort und beginnt ihre Aufwärtsbewegung,
um eine Nadelfadenschleife 158 auszuwerfen. Der fadenlose Greifer 69 bewegt sieh
nun in der Richtung vorwärts, welche durch den Pfeil in der Fig.2o angedeutet ist,
um die Nadelfadenschleife 158 zu erfassen, ,welche durch die Nadel ausgeworfen worden
ist. Nach dem Erfassen der Fadenschleife 158 durch die Spitze 73 des fadenlosen
Greifers 69 wird die Nadel 5o aus dem Werkstück W zurückgezogen, und der fadenlose
Greifer 69 trägt die Nadelfadenschleife 158 nach rechts, wie in Fig. 22 dargestellt
ist, um sie dadurch zum Eintritt durch die Spitze 94 des rechten Schleifenausbreiters
9o in Stellung zu bringen. Während der Bewegung der Teile aus der in Fig. 18 dargestellten
Stellung in die in Fig. 22 dargestellte Stellung bewegt sich der Greiferfadenkontroller
C nach abwärts und erhöht die Anzugswirkung des fadenführenden Greifers 68 und der
Schleifenausbreiterantriebsstange io-i zu dem Ausmaß, daß erstens die Greiferfadenschleife
157 um die Nadel richtig verkleinert wird und zweitens die Lose in dem Greiferfaden
aufgenommen wird, welche durch die Zurückziehung des fadenführenden Greifers 68
erzeugt worden ist, wodurch der vordere Teil des Greiferfadens, welcher sich von
der Nadelfadenschleife 155 zum Greiferfadenöhr 70 (Fig. 22) erstreckt, sich oberhalb
der sich nähernden Spitze des Führungsteils 94 auf dem Schleifenausbreiter 9o befindet.
Dadurch, daB
der vordere Teil des Greiferfadens oberhalb der Spitze
der sich vorwärtsbewegenden Führung 94 gehalten wird, wird der Greiferfaden während
jedes Stichbildekreislaufes über die Oberseite des Schleifenausbreiters 9o gerichtet,
wodurch eine gleichförmige Anordnung des Greiferfadens links von der Nadel gewährleistet
wird, wie in F ig. io ersichtlich ist. Diese dauernde Relativanordnung von Greiferfaden
mit Bezug auf die Nadel gewährleistet eine gleichförmige Verkettung der die Borte
bildenden Fäden.
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Nachdem der rechte Fadenausbreiter 9o in die Nadelfadenschleife 158
eingetreten ist und diese erfaßt hat, welche durch den fadenlosen Greifer 69 dargeboten,
wurde, wird der Greifer aus seiner vordersten Stellung, die in Fig. 22 dargestellt
ist, in eine Ruhezwischenstellung zurückgezogen, die in Fig.9 wiedergegeben ist.
Der fadenführende Greifer 68 hat sich in seine Rtihezwischenstellung in Bereitschaft
für die Abwärtsbewegung der Nadel vorwärtsbewegt, die den nächsten Schlitzstich
beginnt. Der vollständige Stichbildekreislauf ist nun ausgeführt.
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lm vorstehenden wurde die Wirkung des Fadengeberhebels 122 auf den
Nadelfaden im einzelnen nicht beschrieben, bemerkt sei jedoch, daß die genaue Kontrolle
des Nadelfadens wesentlich ist. ,)lese Kontrolle oder Steuerung ist in Fig.26 wiedergegeben,
welche ein Diagramm oder eine Abwicklung der Nadel 5o und des Greifers 68 der Fadenkontrolle
des Fadengeberhebels und der Kontrolle wiedergibt, welche durch den Fadenkontroller
(: hervorgerufen ist. Die Stellungen in Längsrichtung des Diagramms, welche durch
die senkrecht angeordneten Pfeile und die Zahlen 8 bis 22 einschließlich angedeutet
sind, entsprechen den Perioden des Stichbildekreislaufes, der in den Fig. 8 bis
22 einschließlich wiedergegeben ist.
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Aus der vorstehenden Beschreibung ist erkennbar, daß die genaue Fadenkontrolle,
welche durch einen Kontroller gemäß der Erfindung ermöglicht worden ist, die 1L\Iaschine
zur Herstellung von Knopflöchern höchster Qualität geeignet macht. Einer der Faktoren,
der hierzu beiträgt, ist die gleichmäßige Bildung der Borte nahe und parallel zum
Schlitz des Knopfloches. Wo eine gleichförmige Bildung und Anordnung der Borte bisher
in Knopflochmaschinen erreicht worden ist, wurde dies durch die Verwendung von 'harten
Fertigschnüren ausreichender Größe in Kombination mit einer starken Spannung erzielt,
um die Borte zu veranlassen, gegen den Schlitz z,i rollen. Dieses X@erfahren hat
sich bei Material mit fester Verwebung als erfolgreich erwiesen, jedoch nicht so
erfolgreich bei Material leichterer Natur, z. B. 13aumwolle, welche eine Diagonalverwebung
auf-%%eist. Durch die vorliegende Erfindung ist die -Maschine ebenfalls soAvohl
zum Vernähen auf festem als auch auf lockeren NVebstoffen geeignet. Es ist weiter
erwünscht, daß in dem fertigen Knopfloch ein \laximum an Glanz auf den Nähfäden
beibehalten \A :rd. f?s ist allg:mein bekannt, ciaß der Fadenglanz reduziert wird,
wenn der Faden übermäßig gespannt wird. Bei bekannten Maschinen war die Fadenkontrolle
bestenfalls eine Annäherung, und als Ergebnis wurden die Fadenschleifen während
der Stichbildung unvermeidlich vorzeitig geschlossen. Dieser Schock der Fadenschleifen
mußte durch überniäßi,-es Spannen der Faden überwunden @verden. A@-odurch nicht
nur eine Verringerung im Glanz des fertigen Knopfloches verursacht wurde. sondern
auch die Fähigkeit der Maschine erheblich vermindert wurde, mit Erfolg die schlechteren
Qualitiiten von Baumwollfäden zu verwenden. Die Fadenkontrolle gemäß der Erfindung
ist derart, claß die Schleifen des Fadens in dem Stich nicht vorzeitig verfestigt
«-erden, sondern etwas offen bleiben, wodurch es möglich ist, daß der Stich mit
einem 'Minimum an Spannung auf die Nähfäden vollendet wird. Diese leichte Spannung
gestattet die Verwendung von schweren Grei ferfaden zu dem Zweck, <laß Imitationen
von von Hand genähten Knopfkichern leicht hergestellt werden köritieti. Ein weiterer
Vorteil, der durch die Verwendung einer Greiferfadenkontrolle gemäß der Erfindung
erzielt wird, ist der Wegfall jedweder Kontrollfedern als Hilfsmittel hei der Kontrolle
des Fadens.