CH142364A - Verfahren zur Gewinnung von Scillaren A des kristallisierten, in Wasser schwer löslichen herzwirksamen Stoffes des Meerzwiebel. - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Scillaren A des kristallisierten, in Wasser schwer löslichen herzwirksamen Stoffes des Meerzwiebel.

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CH142364A
CH142364A CH142364DA CH142364A CH 142364 A CH142364 A CH 142364A CH 142364D A CH142364D A CH 142364DA CH 142364 A CH142364 A CH 142364A
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Sandoz Chemische Fabri Vormals
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Chem Fab Vormals Sandoz
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J19/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, substituted in position 17 by a lactone ring

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Description


  Verfahren zur Gewinnung von Seillaren A des kristallisierten, in Wasser schwer  löslichen herzwirksamen Stoffes der Meerzwiebel.    In Hauptpatent Nr. 134217 wird ein  Verfahren beschrieben, wonach Seillaren B,  der in Wasser leicht lösliche herzwirksame  Stoff der Meerzwiebel auf Grund des Lös  lichkeitsunterschiedes von Scillarentannoid  A und Seillarentannoid B in Wasser dadurch  gewonnen wird, dass man ein Gemisch der  die aktiven Glukoside enthaltenden Tannoide  i ni it Wasser extrahiert, den wässerigen Aus  zug mit gerbstoffällenden Mitteln behandelt.  und das so in Freiheit gesetzte Seillaren     B     nach Entfernung der gerbstoffällenden Mit  tel durch Filtration aus dem Filtrate isoliert.

    Unter Ausnützung desselben Löslichkeits  unterschiedes zwischen Scillarentannoid A  und Scillarentannoid B in Wasser gelingt  es leicht, auch das Seillaren A, die in Was  ser schwer lösliche Komponente des Ge  misches der herzwirksamen Stoffe der Meer  zwiebel in reiner, gut kristallisierender Form  zu isolieren.  



  Bei der Ausführung dieses Verfahren  wird so gearbeitet, dass man ein Gemisch    der die aktiven Glykoside der Meerzwiebel  enthaltenden Tannoide mit Wasser extra  hiert, den hierbei ungelösten Anteil, sowie  zweckmässig auch die aus dem wässerigen  Extrakt durch stufenweises Eindampfen  desselben im Vakuum oder durch     portionen-          weises    Ausschütteln desselben mit einem  mit Wasser nicht mischbaren organischen  Lösungsmittel oder durch portionenweises  Versetzen desselben mit Salzen von     aussal-          zender    Wirkung oder durch     portionenweises     Versetzen desselben mit     Adsorptionsmittein     zuerst gewonnener Fraktionen,

   welche das       Scillarentannoid    A stark     angereicherte    ent  halten, in einem Gemische von Wasser mit  einem wasserlöslichen organischen Lösungs  mittel, wie zum Beispiel Alkohol oder Me  thylalkohol auflöst, mit einem, am besten  unlöslichen,     gerbstoffällenden    Mittel behan  delt, und nach Entfernung des     gerbstoff-          fällenden    Mittels durch Filtration 'das in  Freiheit gesetzte Seillaren A aus dem     Yil-          trate    isoliert, zum Beispiel indem man das      organische Lösungsmittel im Vakuum ver  jagt, wobei sich das Seillaren A als weisse  Fällung schon in so reiner Form ausschei  det,

   dass es entweder ohne weiteres oder bei  Verwendung weniger geeigneten Ausgangs  materials nach 1- bis 2maligem Umfällen,  zum Beispiel aus einer konzentrierten alkoho  lischen oder methylalkoholischen Lösung  durch Zusatz von viel Wasser aus einem  geeigneten Lösungsmittel, wie zum Beispiel  Methylalkohol, kristallisiert werden kann.  



  Das Seillaren A kristallisiert aus  97 %igem Methanol in 4- und 6-eckigen  glashellen Tafeln mit 61/9%     Kristallösungs-          mittel,    das erst im Hochvakuum bei 76    vollständig wieder abgegeben wird.  



  Das kristallösungsmittelfreie Produkt  stellt ein weisses Pulver dar, das in Wasser  und Chloroform nur sehr schwer, in Äther  nicht löslich ist, sich auch in kaltem     Me-          thyl-    und Äthylalkohol ziemlich schwer und  nur in der Wärme leichter löst. In einer  Mischung von 75 Volumenteilen     Äthyl-          alkohol    und 25 Teilen Wasser zeigt eine  5%ige Lösung des Scillarens A eine optische  Drehung von     [a]###    = -78  . Die Elemen  taranalyse ergibt für C: 62,3%, für H:  7,6%.  



  Das Seillaren A unterliegt leicht schon  in wässeriger Lösung einer hydrolytischen  Spaltung, die durch Zusatz von Mineral  säure rasch vollständig wird und zu einem  in schönen Säulen kristallisierenden     Agly-          kon,    Scillaridin A einerseits, und Glykose  und Rhamnose anderseits, im Molekular  verhältnis 1 : 1 : 1, führt. Die Elementar  analyse des Scillardins A ergibt für C  78,7% und für H: 8,3%. Scillaridin A ist  im Hochvakuum bei 180-200' sublimierbar  und verliert bei der Sublimation ein Molekül  Wasser. Mit einem Gemisch von 100 Teilen  Essigsäureanhydrid und 2 Teilen konzen  trierter Schwefelsäure liefern sowohl Seil  laren A wie Scillaridin A beim Auflösen  eine anfangs karminrote, dann rasch sma  ragdgrüne Farbe.  



  Die physiologische Wirksamkeit von  Seillaren A beträgt etwa 1050 Froschdosen    (F. D. nach Hougthon-Straub) pro mgr. Das  Scillaridin A ist weniger wirksam.  



  Beispiel 1:  150 gr eines Rohextraktpräparates aus  Bulbus Scillae, das durch Extraktion von  sorgfältig getrocknetem und gepulvertem  Bulbus Scillae mit Alkohol und Verdampfen  des Lösungsmittels im Vakuum bei niedriger  Temperatur zur Trockne gewonnen wird,  werden in 450 cm3 Methanol gelöst und fil  triert. In das Filtrat werden unter Um  rühren 4 bis 41/2 Liter Chloroform einge  tragen, wobei sich die Hauptmenge der Ver  unreinigungen ausscheidet. Nach dem Ste  hen über Nacht wird die Flüssigkeit abge  gossen, durch Filtration geklärt und im Va  kuum zur Trockne verdampft.  



  50 gr des Trockenrückstandes werden mit  wenig Wasser zu einem homogenen Brei an  gerieben, welcher mit Wasser bis zu  1000 cm3 verdünnt wird. Hierbei erfolgt  eine erste Trennung in     Scillarentannoid    A  und     Scillarentannoid    B.     1'm    die     Abschei-          dung    von     Scillarentannoid    A zu begünsti  gen und die     Filtration    zu erleichtern, wird  vorteilhaft     etwas    Salz zugesetzt, beispiels  weise 25 cm' einer gesättigten Kochsalz  lösung. Nach kurzem Stehen wird     abge-          nutscht,    mit wenig Lösungsmittel nachge  waschen und scharf abgesaugt.

   Der noch  feuchte Rückstand wird solange mit Äther  ausgewaschen, bis sich der Äther nicht mehr  färbt. Dann wird er in 500 cm" Methyl  alkohol gelöst, die Lösung mit der gleichen  Menge Wasser verdünnt und mit etwa. 250     gr     frisch gefälltem     Bleihydroxyd    2     Stunden    ge  schüttelt, vom Blei     abfiltriert,    mit Methanol  wasser 1 : 1 nachgewaschen und im     Vakuum:     zur     Trockne    verdampft.

   Der Trockenrück  stand wird nun mit etwa 50 cm' Methyl  alkohol aufgenommen und diese Lösung  unter Umrühren in die     ,5-fache    Menge Was  ser gegossen, in der Kälte stehen gelassen  und     abfiltriert,    worauf man dieses Umfällen  noch ein bis zweimal wiederholt, bis sich  das Präparat nach dem Aufnehmen in     Me-          thylalkahol    und Stehen in der Kälte bald  in kristallisierter Form ausscheidet. Das      Seillaren A besitzt dann die in der Beschrei  bung angegebenen Eigenschaften.  



  Beispiel 2:  Das Ausgangsmaterial für die Herstel  lung von Seillaren A in diesem Beispiel  wird so gewonnen, dass man sorgfältig ge  trocknete und gepulverte glykosidreiche  Meerzwiebel mit Alkohol erschöpfend extra  hiert, den Extrakt im Vakuum bei niedriger  Temperatur zur Trockne verdampft, in Was  ser wieder auflöst, und unter Zusatz von  etwa 100 gr NaCl pro Liter mit Essigester  erschöpfend ausschüttelt. Das beim Ver  dampfen des Essigesters im Vakuum in der  Kälte zur Trockne hinterbleibende Produkt  stellt eine Mischung von Scillarentannoid A  und Scillarentannoid B dar.

   Davon werden  4O gr in einer Reibschale mit wenig Wasser  zunächst zu einem homogenen Brei verrie  ben und dieser Brei unter weiterer Wasser  zugabe und Reiben verdünnt, wobei     Seillaren-          tannoid    A gewöhnlich flockig ausfällt. Siel  bildende Klumpen werden durch Kneten mit  etwas Wasser ebenfalls in den körnigen Zu  stand übergeführt. Im ganzen wird 1 Liter  Wasser verwendet. Durch Zusatz von 25 cm'  einer gesättigten Kochsalzlösung wird die  Ausscheidung von Scillarentannoid A ver  vollständigt, das man nach kurzem Stehen  abfiltriert, trocknet, und so in Seillaren A  überführt, dass man es in bekannter Weise  in einer Mischung von Wasser und Metha  nol 1 : 1 auflöst, die Lösung mit unlöslichem  Gerbstoffällungsmittel, z. B.

   Bleihydroxyd,  behandelt, vom Gerbstoffällungsmittel abfil  triert und das Lösungsmittel im Vakuum bei  niedriger Temperatur verjagt, wobei das Seil  laren A ausfällt. Wie in Beispiel 1 ange  geben, kann es nun in den     kristallisierten     Zustand übergeführt werden und besitzt dann  die oben beschriebenen Eigenschaften.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Isolierung von Seillaren A, des kristallisierten, in Wasser schwer löslichen herzwirksamen Stoffes der Meer zwiebel, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Gemisch der die aktiven Glykoside ent haltenden Tannoide mit Wasser extrahiert, den hierbei ungelösten Anteil in einem Ge mische von Wasser mit einem wasserlösli chen organischen Lösungsmittel auflöst mit einem gerbstoffällenden Mittel behandelt und das so in Freiheit gesetzte Seillaren A naeh Entfernung des gerbstoffällenden Mittels durch Filtration aus dem Filtrate isoliert. Seillaren A kristallisiert aus 9 7% igem Methanol in 4- bis 6-eckigen, länglichen, glashellen Tafeln mit 61/2% Kristallösungs mittel, das erst im Hochvakuum bei 76' vollständig wieder abgegeben wird.
    Das kri stallösungsmittelfreie Produkt stellt ein wei sses Pulver dar, das in Wasser und Chloro form nur sehr schwer, in Äther nicht löslich ist, sich auch in kaltem Methyl- und Äthyl- alkohol ziemlich schwer und nur in der Wärme leichter löst. In einer Mischung von 75 Volumenteilen Äthylalkohol und 25 Vo lumenteilen Wasser zeigt eine 5% ige Lösung der Komponente A eine optische Drehung von [a]### = -78'. Die Elementaranalyse ergibt für: C: 62,8%, für H: 7,6%.
    Seillaren A unterliegt leicht, schon in wässeriger Lösung, einer hydrolytischen Spaltung, die durch Zusatz von Mineralsäure rasch vollständig wird und zu einem in schö nen Säulen kristallisierenden Aglykon, dem Scillaridin A einerseits, und Glykose und Rhamnose anderseits, im Molekularverhält- nis 1 :1 :1, führt. Die Elementaranalyse von Scillaridin A ergibt für C : 78,7 % und für H: 8,3 %. Scillaridin A ist im Hoch vakuum bei 180 bis 200,' sublimierbar und verliert bei der Sublimation ein Molekül Wasser.
    Mit einem Gemisch von 100 Teilen Essigsäureanhydrid und zwei Teilen konzen trierter Schwefelsäure liefern sowohl Seil laren A wie Scillaridin A beim Auflösen eine anfangs karminrote, dann rasch sma ragdgrüne Farbe. Die physiologische Wirksamkeit von Seillaren A beträgt etwa 1050 Froschdosen (F. D. nach) Hougthon-Straub) pro mgr. Scillaridin A ist weniger wirksam. UNTERANSPRÜCHE: 1. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man ein unlös liches Gerbstoffällungsmittel anwendet. 2.
    Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass der aus dem Scillarentannoid gewonnene wässerige Auszug, welcher noch Scillarentannoid A enthält, stufenweise im Vakuum einge engt wird, wobei die zuerst ausfallenden Fraktionen das Scillarentannoid A am meisten angereichert enthalten, und nach Patentanspruch behandelt werden. 3. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass der aus dem Scillarentannoid gewonnene wässerige Auszug portionenweise mit einem orga nischen, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel ausgeschüttelt wird,, wobei die zuerst ausgezogenen Fraktionen das Scillarentannoid A am meisten angerei chert enthalten, und nach Patentanspruch behandelt werden. 4.
    Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass der aus dem Scillarentannoid gewonnene wässerige Auszug portionenweise mit Salzen von gussalzender Wirkung versetzt wird, wo bei die zuerst ausgesalzenen Fraktionen das Scillarentannoid A am meisten ange reichert enthalten, und nach Patentan spruch behandelt werden. 5.
    Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass der aus dem Scillarentannoid gewonnene wässerige Auszug portionenweise mit einem Adsorp- tionsmittel versetzt wird, wobei die zuerst adsarbierten Fraktionen .das Scillaren- tannoid A am meisten angereichert ent halten, und nach Patentanspruch behan delt werden. G. Verfahren gemäss Patentanspruch. da durch gekennzeichnet, dass man ein noch unreines Endprodukt des Verfahren nochmals dem Verfahren unterwirft.
CH142364D 1929-02-19 1929-02-19 Verfahren zur Gewinnung von Scillaren A des kristallisierten, in Wasser schwer löslichen herzwirksamen Stoffes des Meerzwiebel. CH142364A (de)

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