CH134217A - Verfahren zur Gewinnung der in Wasser leichtlöslichen Komponente des Gemisches der herzwirksamen Stoffe der Bulbus Scillae. - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung der in Wasser leichtlöslichen Komponente des Gemisches der herzwirksamen Stoffe der Bulbus Scillae.

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CH134217A
CH134217A CH134217DA CH134217A CH 134217 A CH134217 A CH 134217A CH 134217D A CH134217D A CH 134217DA CH 134217 A CH134217 A CH 134217A
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Sandoz Chemische Fabri Vormals
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Chem Fab Vormals Sandoz
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Description


  Verfahren zur Gewinnung der in Wasser leichtlöslichen Komponente des Gemisches  der     herzwirksamen        Stoffe    der     Bulbus        Seillae.       Eingehende Untersuchungen über die  herzwirksame Substanz der Meerzwiebel, so  wie sie beispielsweise nach den Patenten  Nr.     l.02141    und Nr. 105412 erhalten wird,  haben ergeben, dass sie sich in zwei Kom  ponenten zerlegen lässt, die in der Droge ne  beneinander vorkommen und bei ihrer Ge  winnung einander so hartnäckig begleiten,  dass die bisherigen     Isolierungsmethoden    stets  zu einem Gemisch führten, obschon die Kom  ponenten einzeln sich in ihren physikalischen  und chemischen Eigenschaften deutlich von  einander unterscheiden lassen.  



       In    einer Arbeit von     Ewins    (Journal of       Pharmacology        and        exp.        Therapeutics.    Band       11I,    1911, Seite 155) wird bereits vermutet,  dass in der Meerzwiebel zwei wirksame Sub  stanzen nebeneinander vorkommen;

   doch wer  den diese von     Ewins    nicht als einheitliche  Stoffe     charakterisiert.    Nach der     Art    ihrer  Isolierung und vor allem aus der geringen       Wirksamkeit    wenigstens des einen der von         Ewins    hergestellten Präparate geht hervor,  dass diese nur mehr oder weniger weitgehend  zersetzte Produkte darstellen können.

   Die       Ewinschen    Präparate zeigen denn auch ge  genüber der nach dem vorliegenden Verfah  ren gewonnenen Komponente sowohl in der  Darstellung, wie in ihren Eigenschaften so  grosse Unterschiede, dass es. sich bei keinem  der     Ewinschen    Produkte um einen Körper  handeln kann, wie er nach dem vorliegen  den Verfahren, das zu einer bisher noch  nicht. beschriebenen Substanz führt, gewon  nen wird.  



  Das vorliegende Verfahren zur     Isolierung     der     wasserleichtlöslichen    Komponente des  Gemisches der herzwirksamen Stoffe der  Meerzwiebel beruht auf dem bisher noch un  bekannten Unterschied in der Löslichkeit der  beiden Komponenten in Wasser und in wäs  serigen, zum Beispiel     wässerig-alkoholischen     oder     wässerig-methylalkoholischen,    Medien,  auch wenn die Komponenten in     Form    ihrer      Verbindungen. mit den in der Meerzwiebel  vorhandenen     Tanninstoffen,    als sogenannte       Tannoide,    vorliegen.  



  Im folgenden sei das Gemisch der ak  tiven     Glykoside    der Meerzwiebel als Seil  laren, die in Wasser schwerer lösliche Kom  ponente desselben als Seillaren A, die in  Wasser leichter lösliche Komponente als  Seillaren B bezeichnet. Unter     Scillaren-          tannoid    soll das Gemisch- der die aktiven       Glykoside    enthaltenden     Tannoide,    unter     Scil-          larentannoid    A das     Tannoid    des     Scillarens    A  und unter     Scillareutannoid    B das     Tau-          noid:

      B des     Scillarens        B    verstanden werden.  



       Durch    das Auffinden einer neuen Farben  reaktion des     Scillarens    war es möglich ge  worden, dasselbe in einzelne voneinander ver  schiedene Fraktionen zu zerlegen, während  die physiologische Wirksamkeit wegen ihrer  Gleichartigkeit für beide Komponenten zur  Unterscheidung     derselben    nicht anwendbar  gewesen wäre.

   Während Seillaren A und       Scillarentannoid    A in     Essigsäureanhydrid    bei  Zusatz von     konzentrierter    Schwefelsäure eine  zunächst karminrote, dann sofort     smaragd-          gTüne    Färbung zeigen, so geben Seillaren B  und     Scillarentannoid        B    unter denselben Be  dingungen     eine    rein blaue Farbe, ohne das  Auftreten einer roten Anfangsphase.

   Da sich  die     beiden    Komponenten, wie bereits     erwähnt.     in der Droge und bei ihrer Gewinnung dar  aus     hartnäckig    begleiten, so war es nicht  vorauszusehen, dass es auf so einfache Weise,  wie im vorliegenden Verfahren beschrieben.       möglich    sein würde, Seillaren B, völlig von  Seillaren A befreit, zu gewinnen.  



  Die Isolierung des     Scillarens    B nach vor  liegendem Verfahren gelingt in der Weise;  dass man ein Gemisch der die aktiven     C'@lyko-          side    enthaltenden     Tannoide    mit Wasser ex  trahiert, den wässerigen Auszug mit gerb  stoffällenden Mitteln behandelt und das so  in Freiheit gesetzte Seillaren B aus dem Fil  trate isoliert.  



  In Ausnutzung des aufgefundenen Lös  lichkeitsunterschiedes der beiden Komponen  ten, auch als     Tannoide,    und unter Verwen-         dung    der     Farbreaktionen    als Kontrolle.     isi     es gelungen, innerhalb des     Grundgedankens     der Erfindung, das Verfahren mit Hilfe ver  schiedener technischer Massnahmen und bis  zu einem gewissen Grade auch ohne Rück  sicht auf den Reinheitsgrad des     Ausgan:

  @-          präparates        durchzuführen.    Es hat sich zum  Beispiel gezeigt, dass der     -Unterschied    in der  Löslichkeit der Komponenten in Wasser oder  wässerigen Medien auch bestehen bleibt, wenn  das     Scillarentannoid    von einer grossen Menge  von Ballaststoffen begleitet wird.

   Ob in der  einzelnen Ausführungsform des     Verfahrens     die Isolierung -des     Scillarentannoides    B     durch          fraktionierte    Auflösung des     Scillarentannoi-          des    in Wasser oder wässerigen Medien, zum  Beispiel Wasseralkohol oder Wassermethyl  alkohol, wobei     Scillarentannoid    A ungelöst  bleibt, oder durch fraktionierte Fällung, zum  Beispiel durch .Salze, wobei     Scillarentannoid     A zuerst ausfällt, oder durch fraktionierte       Ausschüttelung    mit einem organischen Lö  sungsmittel, zum Beispiel Essigester,

   wo  bei     Scillarentannoid    A zuerst übergeht,  oder durch fraktionierte     Adsorption,    zum  Beispiel an Tierkohle, erfolgt, die Isolierung       tles        Scillarentannoides    B geschieht in allen  Fällen auf Grund der     verschiedenen    Löslich  keit der beiden Komponenten in     -VÄ'asser.     wobei     Scillarenta.nnoid    B in der     wässerige-ri     Lösung     hileibt.     



  Aus einer so gewonnenen Lösung wird  das     Seillaren        B    aus seinem     Tannoid        da-durcL     in Freiheit gesetzt, dass man sie nun mit       gerbstoffällenden    Mitteln, am besten mit  unlöslichen, behandelt und das so in Frei  heit gesetzte     Seillaren    B schliesslich in Übli  cher Weise, zum Beispiel, wie in den oben  zitierten     Patenten    für Seillaren beschrieben  wurde,     isoliert.     



  Die Trennung in zwei Komponenten wird       vollständiger.    die     Komponenten,    werden rei  ner, wenn man die bei einer ersten Tren  nungsoperation gewonnenen Fraktionen einer  nochmaligen Trennung wiederum auf Grund  der verschiedenen Löslichkeit in wässerigen  Medien, aber     vorteilhaft    auf eine von der  ersten abweichenden Art, durchführt.

        Seillaren B kann aus seiner Lösung auf  verschiedene Weise, zum Beispiel durch er  schöpfendes     Aussalzen    oder Fällen mit einem       Clerbstoff    oder durch Ausschütteln oder     er-          .#chöpfende        Adsorption    der     eingeengten    Lö  sung oder durch Einengen seiner Lösung  zur Trockne und Herauslösen des     Glykosids     aus dem Rückstand mit einem organischen       Lösungsmittel,    zum Beispiel absolutem     Al-          koho,l,    gewonnen werden.  



  Die Gewinnung des     Scillarens        B.    lässt sich  auch in der Weise durchführen, dass man  die Hauptmenge der     gerbstoffähnlichen    Ver  bindungen aus dem     Scillarentannoid,    zum  Beispiel wie in den oben     zitierten    Patenten  zur Darstellung des     Scillarens,    entfernt und  erst mit einem so     vorgereinigten    Präparat  die Abtrennung des     Scillarens    A auf Grund  seiner Schwerlöslichkeit in wässerigen Me  dien durchführt, worauf man das Seillaren B  vor seiner Isolierung nochmals mit     gerbstoff-          fällenden    Mitteln behandelt,

   da     gerbstoff-          a        -hnliehe    Substanzen auch bei der Herstellung  von Seillaren nur sehr schwer bis auf Spu  ren wegzubringen sind und sich beim     Tren-          nungsprozess    in der Lösung des     Scillarens    B  anreichern.  



  Wie das Verfahren im einzelnen aus  geführt werden kann, erhellt am besten aus  den     Beispielen,    die unter Benützung der  oben angeführten Variationsmöglichkeiten  immer unter Ausnützung des Löslichkeits  unterschiedes der beiden Komponenten in  wässerigen Medien durch den Fachmann  leicht vermehrt werden könnten.  



  Das Seillaren B, dessen Kristallisation  bis jetzt nicht gelang, ist in reinem Zustand  ein weisses Pulver, das in Wasser und in den  Alkoholen sehr leicht löslich ist, schwer da  gegen in Essigester und sehr schwer in  Chloroform und Äther. Es dreht die Ebene  des polarisierten Lichtes nach rechts. Es ist  gegen Hydrolyse relativ beständig,     ver.     dünnte Mineralsäuren verseifen es langsam.  Dabei wird ein gut kristallisierendes     Agly-          kon        (Scillaridin    B), aber nur in geringer  Ausbeute, gewonnen.     Scillaridin    B kristalli  siert aus Methylalkohol in farblosen,     glän.            zenden    Spiessen.

   Es ist in Wasser und Äther  fast unlöslich, in den üblichen     gebräueh-          lichen    Lösungsmitteln löst es sich etwas  leichter.  



  Die Elementaranalyse von     Scillaridin    B  ergab für C: 73,1 %, für H: 7,4 %. Subli  mieren lässt     sich,Scillaridin    B nicht. Es sin  tert bei 225   und schmilzt unter Zersetzung  bei     22$    bis 229  . Die Mischung von Essig       säureanhydrid    und konzentrierter Schwefel  säure (1,00: 2) löst sowohl das. Seillaren B,  wie dessen     Aglykon    mit tief blauer Farbe,  die längere Zeit bestehen bleibt. Die physio  logische Wirksamkeit von Seillaren B be  trägt pro     mgr    1500 bis 1600 Froschdosen  (F.     D.    nach     Houghton-Straub).     



  <I>Beispiel 1:</I>  150     gr    eines     Rohegtraktpräparates    aus       Bulbus        Scillae,    das durch Extraktion von  sorgfältig getrockneter und gepulverter       Bulbus        Scillae    mit Alkohol und Verdampfen  des Lösungsmittels im Vakuum bei niedriger  Temperatur zur Trockne gewonnen wird,       werden    in 450 cm' Methanol gelöst und fil  triert. In das Filtrat werden unter Umrüh  ren 4 bis     4i/2    Liter Chloroform eingetragen,  wobei sich die Hauptmenge der Verunreini  gungen ausscheidet.

   Nach dem     Stehen    über  Nacht wird die Flüssigkeit abgegossen, durch  Filtration geklärt und im Vakuum zur  Trockne verdampft.  



  50     gr    des     Trockenrückstandes,    welcher  ein mit erheblichen Mengen von Ballaststof  fen verunreinigtes     Seillarentannoid    darstellt:,  werden mit wenig Wasser zu einem homo  genen Brei angerieben, welcher mit Wasser  bis zu     10e0    cm' verdünnt wird.

   Hierbei       Erfolgt    eine erste Trennung in     Scillaren-          tannoid   <I>A</I> und     Seillarentannoid   <I>B.</I> Um die       Abscheidung    des     Scillarentannoides        AA    zu be  günstigen und die Filtration zu erleichtern  wird vorteilhaft etwas Salz zugesetzt, bei  spielsweise 25 cm' einer gesättigten Hoch  salzlösung. Nach kurzem Stehen wird     ab-          genutscht,    mit wenig Lösungsmittel nach  gewaschen und scharf abgesaugt.

        Das wässerige Filtrat, welches das     Scil-          larentannoid    B enthält,     reagiert    meist schwach  sauer und wird nach vorsichtiger Neutrali  sation, zum Beispiel mit verdünnter Natron  lauge, mit kleinen     Portionen    eines unlös  lichen     Gerbstoffällungsmittels,    zum Beispiel       Bleihydroxyd,    so oft geschüttelt, bis dieses  weiss bleibt. Saure Beimengungen entfernt  man noch unter Zusatz von 1 cm' 2 n     H,SO.,     pro Liter Flüssigkeit durch erschöpfendes  Ausschütteln mit Chloroform.

   Die mit Soda  wieder neutral gemachte Lösung wird mit       Ammonsulfat    gesättigt und das Seillaren B  mit Essigester erschöpfend ausgeschüttelt.  Die     Essigesterlösung        wird    im Vakuum bei  tiefer Temperatur bis fast zur Trockne einge  dampft, der Rückstand mit trockenem Äther  übergossen,     digeriert    - und     abfiltriert.    Die  Eigenschaften     des.    hierauf getrockneten       Scillarens    B stimmen mit den oben angegebe  nen überein.  



       Beispiel   <I>2</I>  Das Ausgangsmaterial für die Herstellung  von Seillaren B in diesem Beispiel wird so  gewonnen,     @dass    man sorgfältig getrocknete  und     gepulverte        glykosidrciche    Meerzwiebel  mit Alkohol erschöpfend     extrahiert,    den       Extrakt    im Vakuum bei niedriger Tempera  tur zur Trockne verdampft,

   in Wasser wie  der auflöst und     unter    Zusatz von etwa 100     gr          NaCl    pro Liter mit Essigester erschöpfend       ausschüttelt.    Das beim Verdampfen des  Essigesters im Vakuum in der Kälte zur  Trockne hinterbleibende Produkt stellt     Scil-          la.rentannoid    dar. Davon werden 40     gr    in  einer Reibschale mit wenig Wasser zunächst  zu einem homogenen Brei verrieben und  dieser Brei unter weiterer Wasserzugabe  und Reiben verdünnt, wobei das     Scillaren-          tannoid    A gewöhnlich flockig ausfällt.

    Sich bildende Klumpen werden durch Kne  ten mit     etwas    Wasser ebenfalls in den kör  nigen Zustand übergeführt. Im ganzen wird  1 Liter Wasser verwendet. Durch Zusatz  von 25 eins einer     gesättigten    Kochsalzlösung  wird die Ausscheidung des     Scillarentannoides     A     vervollständigt,    die man nach kurzem    Stehen     abfiltriert.    Die wässerige Lösung de"       Scillarentannoides    B wird, wie in Beispiel 1,  nach vorsichtiger Neutralisation mit kleinen       Portionen    eines unlöslichen Gerbstoff  fällungsmittels, zum Beispiel     Bleihydroxyd,     so oft behandelt, bis letzteres weiss bleibt.

    Aus der zuletzt     abfiltrierten    Lösung ent  fernt man geringe Mengen V     erunreinigungert     saurer Natur durch Ansäuern mit 1 eins  2 n     H2S0,    pro Liter und erschöpfendes Aus  schütteln mit Chloroform und dampft die  wieder neutral gemachte wässerige Lösung  des     Scillarens    B nun im Vakuum sorgfältig  zur Trockne ein. Absoluter Alkohol löst aus  dem Rückstand das Seillaren B in reiner  Form heraus; nach dem Verjagen des Lö  sungsmittels im Vakuum bei niedriger Tem  peratur     hinterbleibt    es mit den Eigenschaf  ten, wie sie oben beschrieben wurden.  



  <I>Beispiel 3:</I>  30     gr    Seillaren, wie es zum Beispiel  nach den Patenten     Nr.1,02141    und     Nr.105412     aus     Bulbus        Scillae    erhalten wird, werden in  200 cm' Methanol gelöst und in 1000     eins     Wasser unter Rühren eingetragen. Hierbei  fällt die Hauptmenge des     Scillarens    A als  weisser Niederschlag aus, der sich beim Ver  jagen des Methanols im Vakuum bei nie  driger Temperatur noch vermehrt. Die Aus  scheidung wird     abgenutscht    und scharf ab  gepresst.  



  Das wässerige Filtrat enthält nun das  Seillaren B mit einem nur noch geringen  Anteil von Seillaren A und noch mit einer       gerbstoffähnlichen    Verunreinigung, die sich  in dieser Fraktion anreicherte, in Lösung.  Die Entfernung dieser Begleitstoffe gelingt  durch Zusatz von 25 cm' gesättigter Koch  salzlösung pro 1 Liter     wässeriger    Lösung  und von etwas wasserunlöslichem     Gerbstoff-          fällungsmittel,    zum Beispiel 15     gr    frisch ge  fälltem     Bleihydröxyd,

      Durchschütteln und       Abfiltrieren.    Gegebenenfalls ist noch mit       etwas        Gerbstoffällungsmittel    nachzubehan  deln, bis dieses weiss bleibt. Eine letzte or  ganische Verunreinigung entfernt man durch  Ausschütteln der Lösung des     Scillarens    B      mit Chloroform. Dann wird sie im Vakuum  bei niedriger Temperatur zur Trockne ver  dampft. Aus dem Trockenrückstand wird  das Seillaren B zum Beispiel mit wenig ab  solutem Alkohol herausgelöst, worauf man  im Vakuum zur Trockne eindampft. Der  Trockenrückstand stellt reines Seillaren     Y     dar mit den in der Beschreibung genannten  Eigenschaften.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Isolierung von Seillaren B, des in Wasser leicht löslichen, herzwirk samen .Stoffes der Bulbus Scillae, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Gemisch der die aktiven Glykoside enthaltenden Tannoide mit Wasser extrahiert, den wässerigen Aus zug mit gerbstoffällenden Mitteln behandelt und :das so in Freiheit gesetzte Seillaren B aus dem Filtrate isoliert. Das Seillaren B, dessen Kristallisation bis jetzt nicht gelang, ist in reinem Zustand ein weisses Pulver, das in Wasser und in den Alkoholen sehr leicht löslich ist, schwer dagegen in Essigester, sehr schwer in Chlo roform und Äther.
    Es dreht die Ebene des polarisierten Lichtes nach rechts. Es ist ge gen Hydrolyse relativ beständig, verdünnte Mineralsäuren verseifen es langsam. Dabei wird ein gut kristallisierendes Aglykon, aber nur in geringer Ausbeute, gewonnen. Dasselbe kristallisiert aus Methylalkohol in farblosen, glänzenden Spiessen. Es ist in Wasser und Äther fast unlöslich, in den übrigen gebräuchlichen Lösungsmitteln löst es sich leichter. Die Elemantaranalyse des kristallisierten Aglykons ergab für C: 73,1 %, für H: 7,4 %. Sublimieren lässt sich das Aglykon nicht.
    Es sintert bei 225 und schmilzt unter Zersetzung bei 228 bis 229 . Die Mischung von Essigsäureanhydrid und konzentrierter Schwefelsäure (100:2) löst sowohl Seillaren B, wie dessen Aglykon mit tiefblauer Farbe, die längere Zeit bestehen bleibt. Die physiologische Wirksamkeit von Seillaren B beträgt pro mgr 1500 bis 1600 Froschdosen (F. D. nach Houghton-Straub). UNTERANSPRüCHE 1.
    Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man den wäs serigen Auszug in der Weise herstellt, dass man eine sehrkonzentrierteLösungdes Scillarentannoides in einem mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel mit sehr viel Wasser versetzt. 2. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man den wäs serigen Auszug in der Weise herstellt, dass, man eine Lösung des Scillaren- tannoides in einem mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel mit Wasser ausschüttelt. B.
    Verfahren gemäss Patentans-prucb, da durch gekennzeichnet, dass man die Hauptmenge der in dem Ausgangs material enthaltenen gerbstaffähnlichen Verbindungen vor dem Herauslösen des Scillarentannoides B entfernt und deit aus dem so erhaltenen Material gewon nenen wässerigen Auszug nochmals einer Behandlung mit gerbstoffällenden Mit teln unterwirft, worauf das Seillaren B isoliert wird. 4.
    Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man ein in wässerigen Medien unlösliches Gerbstoff- fällungsmittel anwendet. 5. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass' der aus dem Scillarentannoid gewonnene wässerige Auszug, welcher noch Scillarentannoid A gelöst enthält, portionenweise mit Salzen von aussalzender Wirkung versetzt wird, wobei die zuerst ausgesalzenen Frak tionen das zu entfernende, schwer lös liche Scillarentannoid A am meisten an gereichert enthalten,
    während die nach folgenden Fraktionen reines Scillaren- tannoid B liefern. 6. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass der aus dem @Scillarentannoid gewonnene wässerige Auszug stufenweise im Vakuum bei. tiefer Temperatur eingeengt wird, wobei die hierbei zuerst ausfallenden Fraktio nen das zu entfernende Scillarentannoid A am meisten angereichert enthalten, während die nachfolgenden Fraktionen reineres Scillarentannoid B liefern. 7.
    Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass der aus. dem Scillarentannoid gewonnene wässerige Auszug portionenweise mit einem orga nischen, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel ausgeschüttelt wird, wo bei die zuerst ausgezogenen Fraktionen das zu entfernende Scillarentannoid <B>A</B> am meisten angereichert enthalten, wäh rend die nachfolgenden Fraktionen rei neres Scillarentannoid B liefern. B.
    Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass der aus dem Scillarentannoid gewonnene wässerige, Auszug portionenweise mit einem Ad sorptionsmittel versetzt wird, wobei die zuerst adsorbierten Fraktionen das zu entfernende Scillarentannoid A am mei sten angereichert enthalten, während die nachfolgenden Fraktionen reineres Scil- la.rentannoid B liefern. 9. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man ein noch unreines Endprodukt des Verfahrens nochmals dem Verfahren unterwirft.
CH134217D 1929-02-19 1927-08-19 Verfahren zur Gewinnung der in Wasser leichtlöslichen Komponente des Gemisches der herzwirksamen Stoffe der Bulbus Scillae. CH134217A (de)

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