Verfahren zur Darstellung von Dibenzanthron und seinen Derivaten aus Dibenzanthronyl und seinen Derivaten. Es isl. bekannt, Dibenza.nthron und seinc- 1)eriva.te durch Behandeln von Dibenzan- lhronyl und dessen Derivate mit Ätzalkali und Alkohol in Gegenwart eines indifferen ten Verdünnungsmittels bei hohen Tempera turen herzustellen. Dabei wurden immer grosse Mengen Alkali, Alkohol und Verdiin- nungsmittel zugesetzt.
Es wurde nun gefunden, da,ss man viel besser zum Ziel kommt, und viel reinere Farbstoffe erhält, wenn man in Gegenwart von nur wenig Atzalkali, Alkohol und Ver dünnungsmittel bei niedrigen Temperaturen arbeitet.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun ein Verfahren zur Darstellung von Di- benzanthron und seinen Derivaten durch Be- handeln von Dibenzanthronyl und seinen De rivaten mit Ätzallcalien und Alkohol in Ge genwart eines indifferenten Vercliinniin(rs- mittels, dadurch gekennzeichnet,
d.ass man auf 1 Teil des Dibenzanthronyls oder eines seiner Derivate ungefähr 31/i Teile kausti- sches Alkali und ungefähr 1 Teil Alkohol in Gegenwart von nicht über 10 Teilen in differenter Flüssigkeit bei Temperaturen un terhalb 130 C einwirken lässt. Als indiffe rente Verdünnungsmittel kann man Benzol, Petroleum und Xylol verwenden. Die Er findung wird durch nachstehende Beispiele erläutert, in denen alle Bestandteile in Ge- wichtsteilen angegeben sind.
<I>Beispiel 1:</I> 20 Teile reines Bzl-B.zl'-Dibenzanthro- nyl, .das durch Oxydation von Benzanthron in Schwefelsäurelösun,c,rr entstanden ist, wer den bei gewöhnlicher Temperatur unter Um rühren in eine Suspension eingebracht, die aus 20 Teilen Athylalkohol und 70 Teilen fein gepulverten Ätzalkali in Suspension in 175 Teilen Xylol besteht. Die Schmelze nimmt eine dunkelblaugrüne Farbe an.
Die Temperatur wird binnen 1. bis 2 Stunden auf 120 C erhöht und während 2 bi.s. 4 Stunden auf dieser Temperatur erhalten. Die Schmelze verdickt sich allmählich und wird dann violettblau und leicht umrührbax.
Das Xylol wird durch Dampfdestil:laiion abgeschieden, die violette Suspension wird mit Wasser verdünnt, Luft durchgeblasen und abfiltriert.
Der Ertrag von 1)ibenzanthron erscheint im wesentlichen quantitativ und das Pro dukt von hoehgra.diger Reinheit zii sein.
Die Lösung in konzentrierter Schwefel säure ist rotviolett und eine teilweise ver dünnte Lösung- ergibt blaue Flocken; weiter- Verdünnung ergibt violettblaue Flocken.
Das Produkt färbt Baumwolle in rotvio letten Tönen aus einer rotvioletten Iiüpe finit starker Fluoreszenz, welche sich an der Luft zu rötlichblauen Tönen verändern.
<I>Beispiel 2:</I> 20 Teile Bzl-Bzl'-Dibenzanthronyl wer den zu 175 Teilen Xylo,l, welches 70 Teile gepulvertes Ätzk.ali enthält, zugesetzt. Es werden dann 20 Teile Isopropyl-Alkohol zu gefügt und die Temperatur auf 1210' C er höht und auf dieser Höhe erhalten, bis die Reaktion ganz beendet ist, was gewöhnlich mehrere Stunden braucht.
Die tiefviolette Schmelze wird durch Dampfdestillation be arbeitet etc., wie oben beschrieben und schliesslich wird der Farbstoff als violett- schw arzes Pulver erhalten, welches alle die Eigenschaften des Produktes des Beispiels 1 hat.
Beispiel <I>3</I> Andere Lösungsmittel als Xylol. können verwendet werden. indem man die 175 Teile Xylol der Beispiele 1 oder 2 durch die glei che Menge Kerosin (mit Siedepunkt 200' C) ersetzt. Es wird so ein Produkt erhalten, welches bezüglich seiner Eigenschaften und der Ausbeute im wesentlichen mit. dem Pro dukt der Beispiele 1 bis. \? identisch ist.
Beispiel Halogenierte aromatische Nohlenwasser- stoffe können ebenfalls als Lösungsmittel verwendet werden. Wenn also das Xylol des Beispiels 1 durch die gleiche Menge Mono- chlorbenzol. ersetzt wird, so erhält man ein wesentlich ähnliches Resultat.
Beispiel <I>5</I> Die Umsetzung von 'zl-Bzl'-Dibenzan- tlironyl zu Dibenzantliron findet nicht nur in dem Temperaturbereich statt, wie er in den obigen Beispielen beschrieben ist.
So kann das Xylol des Beispiels 1 durch die gleiche Menge Benzol ersetzt und die Reah- tion während 12, Stunden bei 80 durch geführt werden. Es wird auf diese Weise eine fast vollständige Umsetzunj erreicht und das Produkt. ist in der aufgelösten Schmelze in äusserst fein verteiltem Zustande und in hochgradiger Reinheit vorhanden.
Das nicht umgesetzte Dibenzantnronyl, wenn solches vorhanden ist, kann durch Behand lung mit heissen organischen Lösungsmitteln entfernt werden.
<I>Beispiel</I> G: Das Verfahren des letztgenannten Bei- spiels kann bei gewöhnlichen Temperaturen <B>(15-20'</B> C) durchgeführt werden, wobei die Umsetzung zu dem Dibenzanthronderivat glatt erfolgt, wenn man die Reaktionsdauer bedeutend ausdehnt, zum Beispiel auf 48 ,Stunden.
Da,s Produkt kann von nicht umgesetz tem Bzl-Bzl'-Dibenzantlironz-1 durch Ex traktion mit Lösungsmitteln befreit werden. worauf-' ein- Farbstoff erhalten wird, der im wesentlichen identisch ist mit den in den fieheren Beispielen beschriebenen.
<I>Beispiel</I> 6-Chlorbenzanthron, welches nach dem Verfahren von Scholl: (Ber. 55, 112) herge stellt wurde, kann mit Hilfe von Mangan dioxyd und Schwefelsäure gemäss den Ver fahren der Britischen Patente Nr. 251813 und <B>278112</B> oxydiert werden.
Die Produkte beste lien aus flydroxybenzanthron, welches durch alkalische Extraktion beseitigt wird\, sowie aus einer hellblauen Substanz,welche in kon- zentrierter :Schwefelsäure eine rote Lösung eil @-ibt und bedeutend oberhalb 300 C ,chmilzl1 und welche offenbar aus 6. 6'-Di- ohlor-Bzl-Bzl'-Dibenzanthronyl besteht.
Die ser Körper liefert bei Behandlung mit Al kohol und Ätzkali in einem indifferenten Lösungsmittel, nach dem in den früheren V,eispie'en beschriebenen Verfahren einen Farbstoff vom Dibenzanthron-Typus, der mit konzentrierter Schwefelsäure eine violette Lösung gibt und Baumwolle aus violett fluoreszierender Küpe, in Tönen färbt die nach der Ox@,da tion an der Luft rötlichblau werden.
<I>Beispiel 8:</I> Die Mischung von ss-Clrlorbenzanthrorren, welche erhalten wird, nachdem 2-Chlorben- zanthron von der Mischung, welche durch Kondensation von )i-Chloranthra,chinon mil, Cllyzerzn in Schwefelsäurelösung entsteht, abgeschieden wird. kann mit Schwefelsäure und lrangandio xyd nach den im vorherge henden Beispiel erwähnten Verfahren oxydiert werden.
Nach der Ausscheidung von Hydro- xybenzanthron und unverändertem Rohma- t:erial entsteht ein Produkt, welches sich in konzentrierter Schwefelsäure mit bläulich- roter Farbe löst und oberhalb<B>300'</B> C schmilzt.
Es besteht aus einem Körper vom Bzl-Bzl'-Dibenza.nthron3-l-Typus. Durch die Behandlung nach dem Verfahren der vorlie- -enden Anmeldung .liefert es einen Farbstoff des Dibenzanthron-Typu.s, welcher in star l:er Schwefelsäure eine violette Lösung er gibt und Baumwolle in rötlichblauen Tönen färbt.
<I>Beispiel</I> J: 6-lMethylberrza.nthron, welches nach dem Verfahren von Scholl (ann. 394. 111)) ge wonnen wurde, kann wie oben oxydiert wer den. Nach Ausscheidung des gebildeten lli-clroxyben.zanthrons durch schwaches Al- kali entsteht eine hellbraune Substanz, wel che in konzentrierter Schwefelsäure eine bläulichrote Lösung gibt und oberhalb<B>300'</B> C schmilzt.
Sie besteht offenbar wesentlich aus 6.6'-Dimethyl-Bzl-Bzl'-Dibenzanthro- nSTl.
Dureh Behandlung dieser Substanz nach dem Verfahren der vorliegenden Anmeldung erhält man einen Farbstoff des Dibenzan- thron-Typus, welcher die oben genannten charakteristischen Eigenschaften hat.