AT296311B - Verfahren zur Herstellung von 1-Acyl-2,3-dihydro-1H-1,4-benzodiazepinen bzw. von Salzen hievon - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 1-Acyl-2,3-dihydro-1H-1,4-benzodiazepinen bzw. von Salzen hievon

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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von   l-Acyl-2, 3-dihydro-lH-l, 4-benzodiazepinen   bzw. von Salzen hievon 
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von l-Acyl-2, 3-dihydro-lH-1, 4-benzodiazepinen der allgemeinen Formel 
 EMI1.1 
 in welcher R Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe, insbesondere eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 C-Atomen, und X und Y gleich oder verschieden sind und je für sich Wasserstoff, ein Halogen oder die Trifluormethylgruppe bedeuten, bzw. von Salzen hievon. 



   DiesesVerfahren ist gemäss der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass ein   l-Aminoäthyl-indol   der allgemeinen Formel 
 EMI1.2 
 in welcher R, X und Y die oben angegebene Bedeutung besitzen, oder ein Salz hievon, oxydiert wird und gegebenenfalls eine erhaltene Verbindung in ein Salz überführt wird. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
Die erfindungsgemäss herstellbaren Verbindungen der allgemeinen Formel (I) können durch Reduktion in   1-Alkyl-1, 2, 4, 5-tetrahydro-3H-1,   4-benzodiazepinen der allgemeinen Formel 
 EMI2.1 
 in welcher R, X und Y die oben angegebene Bedeutung besitzen,   übergeführt   werden und stellen damit wertvolle Zwischenprodukte dar. 



   Die im Rahmen des erfindungsgemässen Verfahrens als Ausgangsstoffe verwendeten 1-Aminoäthyl- - indole der allgemeinen Formel (II) sind neue Verbindungen, die beispielsweise durch Reduktion von 1-Carbamoylmethyl-indolen der allgemeinen Formel 
 EMI2.2 
 in welcher R, X und Y die oben angegebene Bedeutung besitzen, hergestellt werden können. 



   Es ist anderseits auch   möglich., 1-Aminoäthyl-indole   der allgemeinen Formel (II) durchReduktion eines   l-Cyanomethylindols   der allgemeinen Formel 
 EMI2.3 
 in welcher R, X und Y die oben angegebene Bedeutung besitzen, herzustellen. 



   Sowohl 1-Carbamoylmethyl-indole der allgemeinen Formel (III) als auch 1-Cyanomethyl-indole der allgemeinen Formel (IV) sind neue Verbindungen. Die erstgenannten Verbindungen können entweder durch milde Hydrolyse der letztgenannten Verbindungen oder durch Umsetzung eines Indols der allgemeinen Formel 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 
 EMI3.1 
 in welcher R, X und Y die oben angegebene Bedeutung besitzen, mit einem reaktionsfähigen Ester eines Carbamoylmethylalkohols der Formel 
 EMI3.2 
 in einfacher Weise hergestellt werden. Schliesslich können Verbindungen der allgemeinen Formel (IV) ohne Schwierigkeiten durch Umsetzung eines Indols der allgemeinen Formel (V) mit einem reaktionfähigen Ester des Cyanomethylalkohols der Formel   NC-CHOH   hergestellt werden. 



   Die inFrage kommenden Umsetzungen werden durch das folgende Reaktionsschema veranschaulicht. 

 <Desc/Clms Page number 4> 

 
 EMI4.1 
 



   Alle der im obigen Reaktionsschema aufscheinendén Umsetzungen verlaufen glatt und liefern die erwünschten Verbindungen in hoher Ausbeute, was für die Praxis von besonderem Wert ist. 



   Die als Ausgangsstoffe verwendeten Indole der allgemeinen Formel (V) sind an sich bekannt oder können nach der in der Literatur angegebenen Methoden hergestellt werden. 3-Phenylindole können nach E. Fisher   und Schmidt, Ber. Bd. 21[1888',   S. 1073, 1811, durch Erwärmen von Phenylacetaldehyd- - phenylhydrazonen mit alkoholischer Salzsäure hergestellt werden.   2 -Alkyl-3 -phenyl-indole   können nach B. Trenkler, Ann.   Chem.   Bd. 248 [1888], S.   106   durch Erwärmen von Methylbenzylketon-phenylhydrazon mit alkoholischer Salzsäure hergestellt werden. 



   Im Rahmen des ersten Verfahrensschrittes wird ein 1-Carbamoylmethyl-indol der allgemeinen Formel 

 <Desc/Clms Page number 5> 

 
 EMI5.1 
 in welcher X, Y und R die oben angegebene Bedeutung besitzen, durch Kondensation eines Indols der allgemeinen Formel 
 EMI5.2 
 in welcher R, X und Y die oben angegebene Bedeutung besitzen, mit einem reaktionsfähigen Ester eines Alkohols der Formel 
 EMI5.3 
 hergestellt.
1-Cyanomethyl-indole der allgemeinen Formel 
 EMI5.4 
 in welcher R, X und Y die oben angegebene Bedeutung besitzen, können an Stelle der l-Methylcarbamoyl-indole verwendet werden und werden durch Kondensation eines Indols der allgemeinen Formel (V) mit einem reaktionsfähigen Ester des Cyanomethylalkohols der Formel   NC-CH-OH   hergestellt. 



   Wie bereits erwähnt, können durch partielles Verseifen der l-Cyanomethyl-indole der allgemeinen Formel (IV) 1-Carbamoylmethyl-indole der allgemeinen Formel (III) hergestellt werden. 



   Reaktionsfähige Ester des Carbamoylmethylalkohols bzw. des Cyanomethylalkohols sind die Ester dieser Alkohole mit Halogenwasserstoffsäuren, Sulfonsäuren od. dgl. Als Halogenide sind unter anderem die Chloride, Bromide und Jodide brauchbar, wogegen als Sulfonsäureester jene mit Methansulfonsäure,   p-Toluolsulfonsäure   oder   ss-Naphthalinsulfonsäure   brauchbar sind. 



   Die Umsetzungen werden durch Behandlung der Indole der allgemeinen Formel (V) mit einem reaktionsfähigenEster desCarbamoylmethylalkohols oder des Cyanomethylalkohols in Gegenwart eines alkalischen Kondensationsmittels vorgenommen, wobei zuerst das Entstehen eines Metallsalzes aus dem alkalischen Kondensationsmittel abgewartet werden kann. 

 <Desc/Clms Page number 6> 

 
 EMI6.1 
 zugsweise wird Natriumhydrid, Lithiumhydrid, Natriumamid, Kaliumamid, Lithiumamid, Butyllithium, Phenylnatrium, Phenyllithium u. dgl. verwendet. 



   Die Umsetzungen werden in der Regel in einem Lösungsmittel vorgenommen. Geeignete Lösungsmittel sind Benzol, Toluol, Xylol, Dimethylformamid, Dioxan, flüssiger Ammoniak od. dgl. 



   Auf diese Weise wurden unter anderem folgende 1-substituierte Indole, auch deren Salze, hergestellt. 
 EMI6.2 
 l-Cyanomethyl-3-phenyl-5-chlor-indol, l-Cyanomethyl-3-phe-nyl-5-chlor-Indol. l-Cyanomethyl-indole der   allgemeinen Formel (N)   können durch Umsetzung mit einer Base in die entsprechenden 1-Carbamoylmethyl-indole der allgemeinen Formel (III)   übergeführt   werden. Als Base wird vorzugsweise eine wässerige Lösung eines Alkalimetallhydroxyds, beispielsweise Natriumhydroxyd oder Kaliumhydroxyd, verwendet. Vor der Umsetzung mit der wässerigen Base wird das 1-Cyanomethyl- -indol vorzugsweise in einem   wässer1öslichen   organischen Lösungsmittel, beispielsweise Methanol, Äthanol, Aceton oder Methyläthylketon, gelöst.

   Die Umsetzung kann bei einer Temperatur zwischen Raumtemperatur und dem Siedepunkt des Lösungsmittels vorgenommen werden. 



   Auf diese Weise wurden folgende 1-Carbamoylmethyl-indole, auch in Form der Salze, hergestellt. 
 EMI6.3 
 
1-Carbamoylmethyl-3-phenyl-5-chlor-indol, 1-Carbamoyl-1-Carbamoylmethyl-indole und 1-Cyanomethyl-indole der allgemeinen Formel (III) bzw. (IV) können auf einfache Weise zu   1-Aminoäthyl-indolen   der allgemeinen Formel   (11)   reduziert werden. Die Reduktion kann elektrolytisch, mittels Alkalimetallen in Alkoholen, katalytisch unter Verwendung von Platin-, Palladium-oder Nickelkatalysatoren oder mittels Metallhydridkomplexen wie Lithiumaluminiumhydrid, Borhydrid und Gemischen derselben mit Aluminiumchlorid, Ferrichlorid, Bortrifluorid, Chlorwasserstoff od. dgl. als Säuren reagierenden Stoffen vorgenommen werden.

   Wegen der einfachen Arbeitsweise und der hohen Selektivität werden als Reduktionsmittel vorzugsweise Lithium aluminiumhydrid oder Gemische von beispielsweise Lithiumaluminiumhydrid und Aluminiumchlorid, Natriumborhydrid und Aluminiumchlorid, Natriumborhydrid und Bortrifluorid, od. dgl. verwendet. 
 EMI6.4 
 
 EMI6.5 
 bromide und Sulfate. 



   DurchUmsetzung der so hergestellten   1-Aminoäthyl-indole   der allgemeinen Formel (II) bzw. ihrer Salze mit einem Oxydationsmittel können die entsprechenden   l-Acyl-2, 3-dihydro-lH-benzodiazepine   der allgemeinen Formel (I) erhalten werden. 



   Diese 1-Acyl-2,3-dihydro-1H-benzodiazepine wirken als Antikonvulsiva, Muskelrelaxantia und 

 <Desc/Clms Page number 7> 

 
 EMI7.1 
 welche diese Wirkungen besonders ausgeprägt zeigen. 



   Bei   der Oxydation von Verbindungen   der   allgemeinen Formel (II) können alsOxydationsmittel   Ozon, Wasserstoffsuperoxyd, Persäuren wie Peressigsäure, Perameisensäure, Perbenzoesäure od.   dgl.,   Chromsäure, Permanganate od. dgl., verwendet werden, wobei in der Regel in einem Lösungsmittel, beispielsweise Wasser, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Aceton, Essigsäure, Methanol, Äthanol, Schwefelsäure od. dgl., gearbeitet wird. 



   Ein solches Verfahren zur Erweiterung eines fünfgliedrigen heterocyclischen Ringes zu einem siebengliedrigen heterocyclischen Ring wurde in der Literatur bisher noch nicht beschrieben und auch durch die Literatur nicht nahegelegt. Diese neue Methode ist von besonderem Wert und bringt einen beträchtlichen Fortschritt gegenüber bekannten Methoden. 



   Nach der eben erwähnten Methode wurden unter anderem folgende Benzodiazepine, auch die Salze hievon, hergestellt. 
 EMI7.2 
    3-dihydro-lH-1, 4-benzodiazepin, l-Formyl-5-phenyl-7-chlor-2, 3-dihydro-- 1H-1,   4-benzodiazepin. 



   Die Erfindung wird im folgenden durch ein Ausführungsbeispiel näher   erläutert ;     Beispiel : 1-Formyl-5-phenyl-7-chlor-2, 3-dihydro-lH-1,   4-benzodiazepin
Zu einer Suspension von 2,7 g 1-   (2'-Aminoäthyl)-3-phenyl-5-chlor-Indol. Hydrochlorid   in 30 ml Essigsäure wurde eine Lösung von 2, 7 g Cr Os in 3 ml Wasser bei einer Temperatur von 10 bis   150C   zugegeben, worauf dasReaktionsgemisch zunächst 16h bei 20 C gerührt und dann in 500 mlWasser gegossen wurde. Die erhaltene Lösung wurde mit wässerigem Ammoniak auf einen pH-Wert von 7 bis 8 gebracht und dann mit Chlorofonn extrahiert, worauf der Extrakt mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und durch Destillation vom Lösungsmittel befreit wurde.

   Der erhaltene ölige Rückstand wurde in Äthanol aufgenommen, worauf Unlösliches abfiltriert und das Filtrat zu einem festen Rückstand eingeengt wurde. Der Rückstand wurde in Isopropanol aufgenommen, worauf das erhaltene Gemisch erhitzt wurde. Beim Abkühlen des Gemisches entstand eine hellbraune unlösliche Substanz, die abfiltriert wurde. Das erhaltene Filtrat wurde mit Wasser versetzt, worauf das erhaltene Gemisch mit 300 ml Äther extrahiert, der Extrakt mit Wasser gewaschen, getrocknet und durch Destillation vom Äther befreit wurde. Hiebei verblieb als Rückstand ein gelbstichiges weisses Pulver, das aus einem Gemisch von Äthanol und Hexan umkristallisiert wurde.

   Es wurde so   l-Formyl-5-phenyl-7-chlor-2, 3-dihydro-lH-1, 4-benzo-   diazepin mit Fp =   2450C     (Zers.)   in Form von Kristallen erhalten, die sich bei etwa 2300C verfärbten. 
 EMI7.3 
 

 <Desc/Clms Page number 8> 

 100 ml feuchtem Äther und Wasser versetzt wurde. Die hiebei entstandene Ätherschicht wurde abdekantiert, mit Wasser gewaschen und dann mit 40 ml 3n-HCl versetzt. Beim Schütteln des Gemisches entstanden Kristalle, die abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet wurden. Es wurden so 1, 15 g   l- (2'-Aminoäthyl)-3-phenyl-5-chlor-indol. Hydrochlorid   erhalten, das beim Umkristallisieren aus Äthanol farblose Blättchen lieferte, die sich bei etwa 2300C verfärbten und bei etwa 2700C zersetzten. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zur Herstellung von 1-Acyl-2, 3-dihydro-1H-1, 4-benzodiazepinen der allgemeinen Formel 
 EMI8.1 
 in welcher R Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe. insbesondere eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 C-Atomen, und X und Y gleich oder verschieden sind und je für sich Wasserstoff, ein Halogen oder die Tri- 
 EMI8.2 
    bedeuten,1-Aminoäthyl-indol   der allgemeinen Formel 
 EMI8.3 
 in welcher R, X und Y die oben angegebene Bedeutung besitzen, oder ein Salz hievon, oxydiert wird und gegebenenfalls eine erhaltene Verbindung in ein Salz übergeführt wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1 zur Herstellung von l-Acyl-2, 3-dihydro-lH-l, 4-benzodiazepinen der allgemeinen Formel EMI8.4 <Desc/Clms Page number 9> in welcher R Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe, insbesondere eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 C-Ato- men, Y Wasserstoff oder ein Halogen und X Wasserstoff, ein Halogen oder die Trifluormethylgruppe ist, bzw. von Salzen hievon, dadurch gekennzeichnet, dass ein Aminoäthyl-indol der allgemelmen Formel EMI9.1 in welcher R, X und Y die oben angegebene Bedeutung besitzen, oxydiert wird, und gegebenenfalls eine erhaltene Verbindung in ein Salz übergeführt wird.
    Druckschriften, die das Patentamt zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik in Betracht gezogen hat : OE-PS 242704
AT142669A 1968-03-06 1969-02-12 Verfahren zur Herstellung von 1-Acyl-2,3-dihydro-1H-1,4-benzodiazepinen bzw. von Salzen hievon AT296311B (de)

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