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Diazotypiematerial
In derDiazotypie werden bereits als sogenannte Einkomponentenpapiere für das Halbfeuchtentwicklungsverfahren Diazotypiepapier verwendet, die in ihrer Kopierschicht als lichtempfindliche Substanz Verbindungen enthalten, der allgemeinen Formel entsprechend :
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In dieser Formel I stehen Rl und R für Alkyl, Aralkyl oder Cycloalkyl,
R für ein Wasserstoff- oder Halogenatom
X für ein Anion.
Diese Diazoverbindungen liefern mit den üblichen Entwicklern mit den pH-Werten 8-10 und Phloroglucin oder Resorcin als Kupplungskomponenten im allgemeinenbraune Azofarbstoffe, wenn Rs in Formel I Halogen ist, schwarze Azofarbstoffe, wenn R 3 Wasserstoff und R Aralkyl sind.
Die alkalischen Entwickler, die als Kupplungskomponenten mehrwertige Phenole enthalten, haben den Nachteil, wegen einsetzender Luftoxydation nicht lange haltbar zu sein. Deswegen werden neuerdings Entwickler verwendet, die bei PH unter 8, vorzugsweise bei saurer Reaktion entsprechenden pH-Werten diese Kupplungskomponenten enthalten.
Für die erfolgreiche Anwendung der sauren Entwickler werden Diazoverbindungen mit grosser Kupplungsaktivität benötigt. Als solche sind Verbindungen bekannt. entsprechend der Formel
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Phenylacetamido-, Thiophenylacetamido-, Benzoylacetamido-, Arylmerkapto-,erzielt werden, sind im allgemeinenschwarztönig, die aus denschnellkuppelndenVerbindungender Formel I erzielten violettönig. In der Tat geben die im Handel erhältlichen Diazotypiepapiere für die saure Entwicklung auch nur Kopien mit schwarzen oder mit violetten Linien. Daher sind für die Praxis solche Diazoverbindungen von grossem Interesse, die bei der Entwicklung mit den sauren Entwicklern andere Farbtöne als die oben erwähnten ergeben.
Grund dafür ist nicht nur, weil der Verbraucher an bei- spielsweise brauneLinien von der alkalischenEntwicklung her gewöhnt ist, sondern auch, weil auf transparenten Trägern braune Farbstoffe das UV-Licht besonders gut absorbieren.
Es wurde nun gefunden, dass man mit Diazotypiematerial, das in der Kopierschicht als lichtempfindli-che Substanz eine Diazoverbindung enthält, welche der allgemeinen Formel
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entspricht, in der R und R Alkyl-, Hydroxyalkyl-, Aralkyl- oder Cycloalkylgruppen oder zusammen
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ter Abdeckkraft erhält. Die Diazoverbindungen entsprechend der Formel in zeichnen sich durch eine sehr grosse Kupplungsaktivität aus, ein Vorteil, welcher auch bei Verwendung alkalischer Entwickler geschätzt wird.
Die in der brite Patentschrift Nr. 711, 380 unter andern genannten Diazoverbindungen der Formel I, in denen für Rg eine Alkylgruppe steht, ergeben zwar mit den sauren Entwicklern nach der Belichtung der durch sie sensibilisierten Kopierschicht ebenfalls Bilder mit braunen Farbtönen. Ihre Kupplungsaktivität und die Abdeckungskraft der Kupplungsfarbstoffe ist aber geringer als bei den entsprechenden Verbindungen der Formel III mit einer CFg Gruppe an der Stelle von R.
In der deutschen Patentschrift Nr. 1015679 ist unter anderem dasChlorstannat von 1-Diazo-4-mono- cyclohexylamino-3-trifluormethylbenzol erwähnt. Diese Verbindung ist als sekundäre Aminodiazoverbindung nicht so lichtempfindlich wie die Diazoverbindungen der Formel III, die eine tertiäre Aminogruppe in p-Stellung zur Diazogruppe tragen. Ausserdem gibt sie bei der Entwicklung mit den sauren Entwicklern violett-schwarze Farbtöne, die weniger gut abdecken.
Die Diazoverbindungen entsprechend der Formel III können nach verschiedenen Verfahren hergestellt werden. Besonders einfach gestaltet sich ihre Synthese nach einem Verfahren, welches einen weiterenGegenstand der Erfindung bildet. Bei dem Verfahren geht man von 2-Chlor-5-nitro-1-trifluorme-
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um,thylcyclohexylamin, Pyrrolidin, Morpholin, Thiomorpholin, Piperidin, N-Alkyl-piperazin, N-Acylpiperazin.
Bei den für die Umsetzung verwendeten sekundären Aminen können die Alkyl-, Cycloalkyl- und Aralkylgruppen bzw. der heterocyclische Ring reaktionsinerte Substituenten tragen. Die resultierenden Nitro-amino-trifluormethylbenzole mittertiÅarer Aminogruppe werden dann nach bekannten Verfahren re- duziert und diazotiert.
Die erhaltenen Diazoverbindungen lassen sich in Form der Chloride als Doppelsalze mit Zinkchlorid, Cadmiumchlorid, Zinnchlorid oder als Sulfate, Borfluoride, Hexafluorphosphate abscheiden.
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Die Form, in der die Verbindung nach der Abscheidung vorliegt, hat auf die Eigenschaft der Diazoverbindung wenig Einfluss. Mit den in den Sensibilisierungslösungen üblichen Stabilisierungsmitteln, wie 1, 3, 6- oder l, 3, 7-Naphthalintrisulfonsäure, Borsäure, Weinsäure, Zitronensäure u. a., sind die Diazoverbindungen entsprechend der Formel III gut verträglich.
Als Trägermaterialien für die erfindungsgemässe Diazokopierschicht könnenLichtpausrohpapier, vorgestrichenes Lichtpausrohpapier, Transparentpapier, transparentisiertes Papier, mit einer Schicht aus hydrophil gemachtem Celluloseacetat versehenes Transparentpapier, zur Verwendung als Diazotypieschichtträger entsprechend vorbehandelte Kunststoffolien, z. B. Polyesterfolien oder Polykarbonatfolien, Verwendung finden. Diazotypiematerial, das als lichtempfindliche Substanz in der Kopierschicht eineDiazoverbindung derFormelIII enthält, ist nicht nur für die Entwicklung mit den sauren Entwicklern zu gebrauchen, sondern kann auch alkalisch entwickelt werden. Die dabei erzielten Farbtöne sind im allgemeinen hellbraun bis gelbbraun.
Diazoverbindungen, entsprechend der Formel III, deren Kupplungsintensität weniger gross ist, können auch für die Herstellung von sogenanntem Zweikomponentendiazotypiematerial Verwendung finden.
Je nach Art der mit ihnen zusammen verwendeten Kupplungskomponente, die bekanntermassen wenig kupplungsaktiv sein muss, kann man bei der Entwicklung durch Ammoniakdampf verschiedene Farbtöne erzielen.
In den folgenden Beispielen verhalten sich die Volumenteile zu Gewichtsteilen wie cm3/g.
Beispiel 1 : Ein für die Herstellung von Diazotypiematerial geeignetes Rohpapier, das bereits mit einem Vorstrich aus kolloidaler Kieselsäure und Polyvinylacetat versehen war, wurde auf der vorbestrichenen Seite mit einer Lösung bestrichen, die in 1000 Vol. -Teilen Wasser 5, 0 Gew.-Teile Citronensäure
36,0 Gew.-Teile naphthalin-1, 3, 6-trisulfosaures Natrium 0, 5 Gew.-Teile Saponin 50, 0 Vol.-Teile Isopropanol
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fluormethylbenzol als Borfluorid enthielt.
Nach dem Trocknen der aufgetragenen Lösung wurde das sensibilisierte Papier unter einer transparenten Vorlage bildmässig belichtet und mit einer Lösung entwickelt, die in 1000Vol. -Teilen Wasser 3, 0 Gew.-Teile Phloroglucin 96, 0 Gew.-Teile Trinatriumzitrat 24, 2 Gew.-Teile Natriumbenzoat 19, 7 Gew. -Teile Adipinsäure 57, 0 Gew.-Teile Kochsalz 2, 0 Gew.-Teile Alkylnaphthalinsulfonsäure, z. B. das unter der warenzeichenrechtlich geschützten Be- zeichnung Nekal A gehandelte Erzeugnis enthielt.
Der pH-Wert des Entwicklers liegt bei 6. Es wurden braune Bilder auf weissem Grund erhalten.
Wurde in der Sensibilisierungslösung an Stelle der oben verwendeten Diazoverbindung die Diazover- bindung aus l-Amino-4-methylenbenzylamino-3-methylbenzol verwendet, so erhielt man violette Bilder auf weissem Grund. Nach dem Antragen des Entwicklers bildete sich der violette Kupplungsfarbstoff aber deutlich langsamer als beim Gebrauch des erfindungsgemässen Diazotypiematerials.
Beispiel 2 : Transparentpapier, das einseitig mit einer teilweise verseiften C elluloseacetatschicht überzogen ist, wurde auf der vorbeschichteten Seite mit der in Beispiel 1 beschriebenen Sensibiliserungslösung bestrichen, nach dem Trocknen unter einer Strichvorlage belichtet und, wie im Beispiel 1
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beschrieben, behandelt. Man erhielt braunrote Linien mit guter Abdeckkraft.
Auch hiebei bildete sich der Farbstoff sehr schnell unmittelbar nach dem Antragen des Entwicklers.
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:5, 0 Gew.-Teile Citronensäure
36,0 Gew. - Teile naphthalin-1, 3,6-trisulfosaures Natrium
50,0 Vol. - Teile Isopropanol
25,0 Vol. - Teile Triglykol
1,0 Gew. - Teile Saponin
25,0 Gew. - Teile der Diazoverbindung aus 1- Amino-4-piperidino-3-trifluor- methylbenzol als Borfluorid enthielt.
Nach dem Trocknen der aufgetragenenLösung wurde das sensibilisierte Rohpapier unter einer transparenten Strichvorlage bildmässig belichtet und mit einer Lösung entwickelt, die in 1000 Vol. -Teilen Wasser 57, 0 Gew.-Teile adipinsäures Kalium
23, 0 Gew.-Teile Natriumbenzoat 1, 0 Gew.-Teile Adipinsäure
5, 0 Gew.-Teile Thioharnstoff
5,0 Gew.-Teile Rohrzucker 6, 5 Gew.-Teile Phloroglucin
4,0 Gew.-Teile Resorcin
2,0 Gew.-Teile Alkylnaphthalinsulfonsäure, z. B. das unter der warenzeichenrechtlich geschützten Bezeichnung
Nekal A gehandelte Erzeugnis enthielt und deren pH-Wert bei 6, 3 lag.
Man erhielt Kopien mit rotbraunen Linien auf weissem Grund. Wurde das sensibilisierte Papier mit einer Lösung entwickelt, die in 1000 Vol. -Teilen Wasser 20, 0 Gew.-Teile Borax
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0 Gew.-Teile6, 0 Gew. -Teile Resorcin 6, 0 Gew.-Teile Phloroglucin 30, 0 Gew. -Teile Thioharnstoff
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warenzeichenrechtlich geschützten Bezeichnung
Nekal A gehandelte Erzeugnis enthielt, so erhielt man Kopien in neutralbraunen Farbtönen auf weissem Grund.
BeiVerwendung derDiazoverbindung aus 1-Amino 4-morpholino-3-trifluormethylbenzol als lichtempfindlichesubstanz in der Kopierschicht desDiazotypiepapiers wurden unter dengleichen Bedingun-
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gen mit den beiden vorgenannten Entwicklern Kopien mit gelbstichigeren Farbtönen erhalten.
Beispiel 4: Ein bereits vorbeschichtetes Diazotypierohpapier des in Beispiel 1 beschriebenen Typs wurde auf der vorbestrichenen Seite mit einer Lösung bestrichen, die in 1000 Val. - Teilen Wasser 40, 0 Gew.-Teile Citronensäure 40, 0 Gew.-Teile Thioharnstoff 26, 0 Gew.-Teile 7-Hydroxynaphthimidazol
50, 0 Vol,-Teile Isopropanol 25, 0 Vol. -Teile Triglykol 20, 0 Vol. -Teile Eisessig
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methylbenzol als Zinkchloriddoppelsalz enthielt.
Nach dem Trocknen der aufgetragenen Lösung wurde das sensibilisierte Papier unter einer transparenten Strichvorlage bildmässig belichtet und mit Ammoniakdampf entwickelt. Man erhielt Kopien mit rotbraunen Linien auf weissem Grund.
Die gesondert beigefügten Zeichnungen geben einige Vertreter der Diazoverbindungen entsprechend Formel III an.