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Lichtempfindliches Kopiermaterial
Gegenstand der österr. Patentschrift Nr. 244146 ist ein lichtempfindliches Kopiermaterial, das auf einem Schichtträger als lichtempfindliche Substanz mindestens ein Derivat des einseitig diazotierten p-Phenylendiamins enthält und das dadurch gekennzeichnet ist, dass das Derivat der allgemeinen Formel
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entspricht, in der R, eine Alkylgruppe mit höchstens vier Kohlenstoffatomen und R, eine Alkylgruppe mit höchstens vier Kohlenstoffatomen oder eine Aralkylgruppe mit höchstens zehn Kohlenstoffatomen ist oder R und R2 gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, eine heterocyclische Gruppe bilden, die einen oder mehrere Substituenten tragen kann und ferner Z eine Alkoxygruppe, eine
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mehrere Substituenten tragen kann, X Wasserstoff,
Halogen oder die Methylgruppe ist, Y das Anion einer Säure ist, n eine ganze Zahl von 1 bis 4 ist, m gleich 0 oder 1 ist und in der die Summe n + m mindestens gleich 2 ist.
Gemäss der Erfindung wurde nun festgestellt, dass ein qualitativ gleichwertiges Diazotypie-Kopiermaterial erhältlich ist, welches gekennzeichnet ist durch das Vorhandensein von p-Aminobenzoldiazoverbindungen der allgemeinen Formel
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in der R2 eine Alkyl-, Hydroxy-alkyl-oder Aralkylgruppe, Z eine Alkoxy-, arylierte Alkoxy-oder Aryloxygruppe oder die Gruppe
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ist, in der R, ein Wasserstoffatom oder eineAlkyl-oderHydroxyalkylgruppe,R eine Alkyl-, Hydroxy- alkyl- oder Aralkylgruppe darstellen oder in der Ra und R 4 gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, eine heterocyclische Gruppe bilden, die einen oder mehrere Substituenten tragen kann, X ein Wasserstoff- oder Halogenatom oder die Methylgruppe,
Y ein Anion einer Säure und n eine ganze Zahl grösser als 1 bedeuten.
Die in den vorstehend definierten Diazoverbindungen vorhandenen Hydroxyalkylreste, auch die gegebenenfalls an Stelle der in der allgemeinen Formel benutzten Symbole 1\. Ra und R 4stehenden Hydroxyalkylgruppen stellen bevorzugt Monohydroxyalkylgruppen dar, können jedoch auch mehr als eine Hydroxylgruppe enthalten. Unter den Alkylresten werden Reste mit bis zu vier Kohlenstoffatomen bevorzugt. Soweit R, und R4 Aralkylgruppen sind, kommt bevorzugt die Benzylgruppe in Betracht, die gegebenenfalls einen oder mehrere niedere Alkylreste oder andere kernständige reaktionsinerte Substituenten enthalten kann.
Das Diazotypiematerial gemäss der Erfindung zeichnet sich ebenso wie das Diazotypie-Kopiermaterial nach der eingangs genannten Patentschrift bei sehr guter Lichtempfindlichkeit durch besonders gute Stabilität aus. Die das Material kennzeichnenden Diazoverbindungen sind mit Zusätzen und Stabilisatoren, wie z. B. Zitronensäure, Thioharnstoff, Zinkchlorid, Naphthalin-l, 3, 6-trisulfosäure, gut verträglich.
Das erfindungsgemässe Material kann sowohl als Zweikomponentenmaterial für das sogenannte Trockenverfahren als auch als Einkomponentenmaterial für das sogenannte Halbfeuchtverfahren hergestellt werden. Vorzugsweise verwendet man für das Trockenverfahren Zweikomponentenmaterial, das mit solchen Diazoverbindungen sensibilisiert ist, die an der kernständigen Aminogruppe Hydroxyalkyloder Alkylreste von je 2 bis 3 C-Atomen tragen ; für das Feuchtverfahren verwendet man vorzugsweise Einkomponentenmaterial, das mit Diazoverbindungen sensibilisiert ist, die an der kernständigen Aminogruppe ausser dem stets erforderlichen Hydroxyalkylrest einen solchen Alkyl- oder Hydroxyalkyloder Aralkylrest als Substituenten tragen, dass beide Reste zusammen mehr als 5 C-Atome haben.
Durch die Anwesenheit von Hydroxylgruppen an den Alkylresten, die an der kernständigen Aminogruppe sitzen, wird die Löslichkeit erhöht im Vergleich mit den Verbindungen, die dort keine Hydroxylgruppe tragen. Ausserdem sind die Kupplungsfarbstoffe aus den am Aminostickstoff hydroxyalkylierten Diazoverbindungen im allgemeinen nicht so empfindlich gegen pH-Wert-Änderungen, blaustichiger und in den Halbtönen von gleicher Farbe wie beim Vollton.
Bemerkt wird, dass es nicht vorteilhaft ist, solche Diazoverbindungen zu verwenden, in denen alle Alkylgruppen hydroxyliert sind. Abgesehen davon, dass die Löslichkeit der Diazoverbindungen so erhöht ist, dass sie sich schwer abscheiden lassen und ihre Herstellung daher mit Schwierigkeiten verbunden ist, ist ausserdem die Wasserfestigkeit der aus diesen Verbindungen gebildeten Kupplungsfarbstoffe unbefriedigend.
Die das erfindungsgemässe Kopiermaterial kennzeichnenden Diazoverbindungen sind neu und werden im allgemeinen als Diazoniumchloride in Form der Doppelsalze mit Metallhalogeniden, beispielsweise Zinkchlorid oder Cadmiumchlorid, eingesetzt. Doch können sie auch in andern Abscheidungsformen, z. B. als Sulfate, Phosphate, Borfluoride, zur Herstellung der lichtempfindlichen Schichten angewendet werden.
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Die Herstellung der Diazoverbindungen entsprechend obiger allgemeiner Formel erfolgt nach in der Literatur bekannten Methoden, die auch in der genannten Patentschrift angegeben sind, mit der Massgabe, dass an Stelle von Alkylhalogeniden zur Alkylierung der kernständigen Aminogruppe beispielsweise hydroxylierte Alkylhalogenid verwendet werden. Es hat sich aber als zweckmässig erwiesen, die Einführung der Hydroxyalkylgruppe in die kernständige Aminogruppe durch Alkylierung mit hydroxylierten Alkylhalogeniden vor der Einführung einer höheren Alkylgruppe bzw. einer Aralkylgruppe vorzunehmen. Ist die betreffende Aminogruppe bereits mit einer Alkyl-bzw. Aralkylgruppe substituiert, so wird die Hydroxyalkylgruppe am besten mit Hilfe von Alkylenoxyd, z. B. Äthylenoxyd oder Propylenoxyd, eingeführt.
Andere Herstellungsverfahren sollen durch diese Angaben nicht ausgeschlossen werden.
Beispiel 1 : Zur Herstellung von Diazotypiepapier wird übliches Lichtpausrohpapier, das mit einem Vorstrich aus kolloidaler Kieselsäure und Polyvinylacetat versehen ist, auf der vorbeschichteten Oberfläche mit einer wässerigen Lösung bestrichen, die in 100 cm8 Wasser
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<tb>
<tb> 0, <SEP> 50 <SEP> g <SEP> Zitronensäure <SEP>
<tb> 3,60 <SEP> g <SEP> Naphthalin-1, <SEP> 3, <SEP> 6-trisulfosaures <SEP> Natrium
<tb> 0, <SEP> 05 <SEP> g <SEP> Saponin
<tb> 5,00 <SEP> cma <SEP> Isopropanol
<tb> 2,00 <SEP> g <SEP> Zinkchloriddoppelsalz <SEP> der <SEP> Diazoverbindung <SEP> aus
<tb> l-Amino-4- <SEP> (hydroxyäthyl-benzyl) <SEP> - <SEP> amino- <SEP>
<tb> -3-5- <SEP> (methoxy)-äthoxy]-6-chlor-benzol <SEP> (Formel <SEP> 1) <SEP>
<tb>
enthält.
Nach dem Trocknen wird das sensibilisierte Rohpapier unter einer transparenten Vorlage bildmässig belichtet und mit einer Lösung entwickelt, die je 100 cms Wasser 2, 5 g Borax 3, 0 g Soda
2, 0 g Kochsalz
5,0 g Thioharnstoff
0, 1 g Natriumisopropylnaphthalinsulfooat
0,6 g Resorcin
0,6 g Phloroglucin enthält.
Man erhält kontrastreiche braune Bilder auf weissem Grund.
Wird das wie oben sensibilisierte Rohpapier nach der Belichtung unter einer Vorlage mit einer Lösung behandelt, die je 100 cm Wasser
0,330 g Phloroglucin
9,600 g Trinatriumcitrat
2,420 g Natriumbenzoat
1, 975 g Adipinsäure
5, 700 g Kochsalz
0, 200 g Na-Salz einer Dialkyl-naphthalinsulfosäure enthält, so erhält man neutralschwarze Bilder auf weissem Grund. Auch die Halbtöne sind von der Farbnuance wie der Vollton.
Beispiel 2 : Ein in der Diazotypie übliches Lichtpausrohpapier mit einem Vorstrich aus kolloidaler Kieselsäure und Polyvinylacetat wird auf der vorbestrichenen Seite mit einer Lösung bestrichen, die in 100 cm3 Wasser
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10,0 g Weinsäure
3,0 g Borsäure
2,5 g Thioharnstoff
2,0 g 7-Hydroxynaphthimidazol
1, 93 g Zinkchloriddoppelsalz der Diazoverbindung aus
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Amino - 4 - (hydroxy thyl-benzyl) - amino -enthält.
Nach dem Trocknen wird das sensibilisierte Rohpapier unter einer transparenten Vorlage bildmässig belichtet und mit Ammoniak entwickelt. Man erhält blaustichig rote Linien auf weissem Grund.