DE864657C - Material fuer die Herstellung von Diazotypien - Google Patents

Material fuer die Herstellung von Diazotypien

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DE864657C
DE864657C DEP31451A DE8604657A DE864657C DE 864657 C DE864657 C DE 864657C DE P31451 A DEP31451 A DE P31451A DE 8604657 A DE8604657 A DE 8604657A DE 864657 C DE864657 C DE 864657C
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resorcinol
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diazo
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light
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DEP31451A
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William Henry Von Glahn
Lester Nelson Stanley
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GAF Chemicals Corp
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General Aniline and Film Corp
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    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C1/00Photosensitive materials
    • G03C1/52Compositions containing diazo compounds as photosensitive substances
    • G03C1/58Coupling substances therefor

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Materials Engineering (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
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  • Paper (AREA)

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Diazotypieverfahren und das hierfür erforderliche Material und insbesondere auf die Benutzung bestimmter Azokupplungskomponenten in der lichtempfindlichen Schicht oder im Entwickler.
Bei der Herstellung von Vervielfältigungen von Maschinenzeichnungen, Drucksachen, bildlichen Darstellungen oder anderen Vorlagen ist es häufig sehr zweckmäßig, zunächst auf einem durchsichtigen
ίο Diazotypiekopiermaterial ein sogenanntes Zweit- oder Zwischenoriginal herzustellen, indem man ein lichtempfindlich gemachtes durchsichtiges Diazotypiematerial im Durchpaus- oder Reflexverfahren mit wirksamen Strahlen belichtet und dann entwickelt.
Das so auf dem Zwischenoriginal hergestellte Bild kann dann in üblicher Weise für die Herstellung weiterer Diazotypiepausen in bekannter Weise dienen, die sehr kontrastreich sind. Ein derartiges Vorgehen ist besonders da empfehlenswert, wo es sich darum handelt, eine größere Anzahl von Vervielfältigungen von einer empfindlichen oder wertvollen Vorlage herzustellen, die selbst durch wiederholte Belichtungen leicht Schaden leiden oder sogar zerstört werden könnte. Der Wirkungsgrad eines solchen mit Zwischenoriginalen arbeitenden Verfahrens hängt von der Undurchlässigkeit des Azofarbstoffbildes auf dem Zwischenoriginal für ultraviolettes Licht und von der klaren Durchsichtigkeit des Untergrundes im übrigen ab. Des weiteren ist auch eine gute Erkennbarkeit des Bildes auf dem Zwischenoriginal für das Auge (visuelle Dichte) erforderlich; nur schwer erkennbare Bilder, beispielsweise solche in gelber Farbe auf einem
weißen oder durchsichtigen Untergrund, machen, auch wenn sie gegen ultraviolettes Licht im gewünschten Grad undurchlässig sind, die Entdeckung von Fehlern im Zwischenoriginal schwierig; in solchen Fällen ist es sonst häufig notwendig, vom Zwischenoriginal erst noch eine kontrastreiche Pause herzustellen, bevor man derartige Fehler feststellen kann. Dunkelgefärbte Pausen von guter Erkennbarkeit fürs Auge lassen sich mit Phloroglucin als Azokomponente herstellen; trotz der Farbdichte des Bildes ist jedoch seine Undurchlässigkeit für wirksame Strahlen, auch photographische Dichte genannt, ungenügend, um damit nach dem Diazotypieverfahren weitere Vervielfältigungen herzustellen. Die ig Azokupplungskomponente für die Herstellung sogenannter Zwischenoriginale muß so ausgewählt werden, daß man bei ihrer Kupplung mit der benutzten Diazokomponente einen gelben bis braunen Azofarbstoffe erhält, der ultraviolettes Licht in ausreichendem Maße absorbiert und dadurch eine Zersetzung der Diazokomponente im Bereich der zu reproduzierenden Bildbestandteile bei der Herstellung weiterer Pausen von diesem Zwischenoriginal ausschließt.
. . Bisher hat man Kupplungskomponenten, wie z. B. Resorcin, in der lichtempfindlichen Schicht bei der Herstellung von Zwischenoriginalen benutzt und damit Farbbilder bekommen, die das Licht beim Zwischenpausverfahren mit der erforderlichen Charakteristik absorbieren. Obwohl jedoch Resorcin das Bild auf dem Zwischenoriginal in Tönungen entstehen läßt, die gute Undurchlässigkeit gegen ultraviolettes Licht und eine ausreichende visuelle Dichte besitzen, um die Entdeckung von Ablichtungsfehlern zu gewährleisten, ist die Stabilität solcher Diazotypieschichten gegen eine vorzeitige Kupplung nicht groß genug, um eine längere Lagerung vor dem Gebrauch zu ermöglichen. Es hat sich gezeigt, daß sich durchsichtig gemachtes Papier oder Film mit einer lichtempfindlichen Schicht, die aus den üblichen Diazokomponenten und Resorcin besteht, schon vor dem Gebrauch allmählich verfärbt. Diese Verfärbung ist auf eine vorzeitige Kupplung des Resorcins mit der Diazokomponente zurückzuführen und beeinträchtigt natürlich die Durchlässigkeit des klaren Untergrundes solcher Zwischenoriginale für aktinisches Licht. Die Folge hiervon ist, daß die lichtempfindlichen Diazokomponenten in dem Kopiermaterial, das für die Herstellung weiterer Ablichtungen vom Zwischenoriginal benutzt wird, im Bereich des Untergrundes nicht ausreichend zersetzt werden. .Daher wird die gleiche Verfärbung auch wieder in den endgültigen Pausen zum Vorschein kommen und den Kontrast zwischen Bild und Hintergrund herabsetzen. .
HO
O-
LCOO
η ist eine ganze Zahl der, Zahlenreihe 0, 1, 2, 3 ... Alle Verbindungen oder Mischungen, die sich mit der beschriebenen Umsetzung gewinnen lassen, lassen Es kommt hinzu, daß die mit Resorcin hergestellten Farbstoffe in vielen Fällen nicht lichtecht sind; mit der Zeit bleichen sie aus, insbesondere, wenn sie bei der Herstellung der endgültigen Pausen wiederholt mit aktinischem Licht bestrahlt, werden. Oft geben solche Farbbilder auch ihre Farbe ab, z. B. beim Passieren heißer Walzen in der Pausmaschine. Wird Resorcin für die Entwicklung von Einkomponentendiazotypieschichten benutzt, bei denen die Kupplungskomponente in der wäßrigen Lösung des Entwicklers auf das zuvor belichtete Pausmaterial gebracht wird, oder wird eine Zweikomponentenschicht, die Resorcin als Kupplungskomponente enthält, im nassen oder halbnassen Verfahren entwickelt, indem eine wäßrige alkalische Lösung mit der belichteten Schicht in Berührung gebracht wird, so neigt die Färbung infolge ihrer verhältnismäßig leichten Löslichkeit in dem wäßrigen Entwickler zum Ausbluten.
Es hat sich nun gezeigt, daß eine neue, bisher für die Diazotypie nicht benutzte Klasse von Azokupplungskomponenten entweder in der hchtempfindlichen Schicht zusammen mit einer geeigneten lichtempfindlichen Diazokomponente oder als Entwickler für Einkomponentendiazotypieschichten die Herstellung von sepiabraungefärbten Bildern ermöglicht, die eine hohe Undurchlässigkeit gegen aktinische Lichtstrahlen und gute visuelle Dichte besitzen, gleichzeitig aber die vorstehend beschriebenen Nachteile nicht besitzen, die mit der entsprechenden Verwendung von Resorcin verbunden sind. Diese Klasse von erfindungsgemäß als Azokupplungskomponenten Verwendung findenden Verbindungen wird durch die Carbonsäureesterderivate des Resoreins gebildet; sie lassen sich herstellen, indem man Resorcin mit Phosgen in Gegenwart eines geeigneten Bindungs- oder Umsetzungsmittels für Salzsäure, z. B. Pyridin, Dimethylanilin, Chinolin, oder einer anderen tertiären Stickstoffbase umsetzt. Die Herstellung solcher Verbindungen wird von Einhorn in Liebigs Annalen 300, S. 152, beschrieben.
Anscheinend führt die Umsetzung von Resorcin mit Phosgen unter den beschriebenen Bedingungen zur Bildung von Carbonsäureesterderivaten des Resorcins, deren genaue Konstitution zweifelhaft ist, sich aber anscheinend mit den Mengenverhältnissen der Reaktionskomponenten von Diresorcylcarbonat (das aus der Umsetzung von 2 Mol Resorcin mit 1 Mol Phosgen entsteht) in Richtung auf polymere Resorcincarbonate molekularer Größe verschiebt, die in dem Maß zunimmt, wie man sich einem äquimolaren Verhältnis von Phosgen zu Resorcin nähert.
Wahrscheinlich hat die Generalformel für die Carbonsäureesterderivate des Resorcins, die erfindungsgemäß benutzt werden sollen, folgende Struktur:
tn O -L COO
OH.
sich erfindungsgemäß als Kupplungskomponenten in Diazotypiematerialien und -verfahren verwenden. Wiewohl die Erfindung nicht auf irgendeine
besondere Theorie beschränkt werden soll, ist doch anzunehmen, daß die beschriebenen Carbonsäureesterderivate von Resorcin, insbesondere, soweit sie von verhältnismäßig komplexer Struktur sind, für sich einer Kupplung mit lichtempfindlichen Diazokomponenten nicht fähig sind; werden sie also in einer Zweikomponentendiazotypieschicht gebraucht, so ist diese selbst bei langer Lagerung gegen eine vorzeitige Kupplung widerstandsfähig. Unter den alkalischen
ίο Bedingungen der Entwicklung zersetzen sich jedoch die beschriebenen Derivate zu weniger komplexen Verbindungen, die mit der anwesenden Diazokomponente zu kuppeln vermögen. Ungeachtet der Richtigkeit dieser Theorie wurde jedenfalls festgestellt, daß lichtempfindliche Schichten, die gleichzeitig Resorcinderivate nach der Erfindung und eine lichtempfindliche Diazokomponente in einem Zweikomponentensystem vereint enthielten, eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen vorzeitige Kupplung nicht nur unter den übliehen Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen einer langen Lagerung, sondern auch bei beschleunigten Alterungsversuchen besaßen, die die Wirkungen einer langen Lagerung ersetzen sollen.
Auf diese Weise wird es mit Hilfe der Erfindung möglich, aus einem Zweischichtendiazotypiematerial, das als Kupplungskomponente Resorcinderivate nach der Erfindung enthält, selbst nach langer Lagerung, wie sie durch den handelsmäßigen Vertrieb gewöhnlich bedingt ist, Zwischenoriginale auf farblosem Untergrund von ausgezeichneter Durchlässigkeit für aktinische Lichtwellen herzustellen. In dieser Beziehung sind die hergestellten Zwischenoriginale solchen weit überlegen, die aus einem Pausmaterial hergestellt sind, das Resorcin selbst als Kupplungskomponente enthält. Die erfindungsgemäß hergestellten Bilder besitzen gleiche oder bessere Deckkraft und Undurchlässigkeit gegen ultraviolettes Licht, erhöhte Licht- und Wasserfestigkeit, bessere visuelle Dichte und eine stark erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Abfärben im Vergleich zu Zwischenoriginalen, die mit Resorcin hergestellt sind. Erfindungsgemäß hergestellte Zwischenoriginale besitzen deshalb große Vorteile besonders da, wo es sich um die Herstellung einer großen Anzahl von Kopien handelt.
Für die Herstellung von Diazotypiematerial für Zwischenpausen nach der Erfindung kann man irgendein geeignetes durchsichtiges Trägermaterial benutzen, z. B. durchsichtig gemachtes Papier oder Filmmaterial aus einem durchsichtigen, biegsamen Werkstoff, wie regenerierter Cellulose oder aus organischen Cellulosederivaten (Celluloseäthem und -estern, z. B. Äthylcellulose oder Celluloseacetat). Das Trägermaterial wird mit dem lichtempfindlichen Schichtmaterial in irgendeiner bekannten Weise überzogen oder damit imprägniert, insbesondere in der Weise, daß man auf das Trägermaterial eine Lösung aufbringt, die die lichtempfindliche Diazokomponente zusammen mit den übrigen üblichen Bestandteilen, wie Metallsalzen, Stabilisatoren, Oxydationsschutzmitteln, Feuchthaltungsmitteln u. dgl., enthält. Das hierbei Verwendung findende Lösungsmittel wird zweckmäßig so ausgewählt und zusammengesetzt, daß es das Trägermaterial durchdringt und imprägniert, und weist gewöhnlich einen gewissen Wasserzusatz auf, um die Lösung der lichtempfindlieh machenden Bestandteile sicherzustellen. Erfindungsgemäß wird ferner der Schichtmischung ein Carbonsäureesterderivat des Resorcins von der beschriebenen Art zugesetzt oder gesondert aufgebracht, z. B. in Form einer besonderen Lösung oder durch Aufreiben in pulverisierter Form auf die Oberfläche des Trägermaterials.
Als lichtempfindliche Diazokomponenten werden zweckmäßig solche benutzt, die sich von p-Diaminen der Benzolreihe ableiten, und insbesondere die, bei denen wenigstens 1 Wasserstoff atom- einer Aminogruppe durch Alkyl, Alkoxyalkyl, Aryl, Aralkyl, Alkylol, cycloaliphatische oder heterocyclische Gruppen ersetzt ist. Doch haben sich auch andere Diazokomponenten bewährt, z. B. Diazoanhydride von Aminonaphtholen. Die Diazokomponenten können in Form haltbarer Derivate verwendet werden, z. B. als Zink-, Kadmium- oder Zinnchloriddoppelsalze, Fluorborate oder Alkyl· oder Arylsulfonatkomplexe. Beispiele von Aminen, von denen sich geeignete lichtempfindliche Diazokomponenten ableiten lassen, sind p-Amino-N-(2'-oxyäthyl)-N-methylaminobenzol, ρ - Aminodiphenylamin, Monoäthylamino - 2 - (oder-3) methyl-4-aminobenzol, i-N-Äthyl-N- (2'-oxyäthyl) amino-s-rnethyl^-aminobenzol, i-N, N-Diäthylamino-s-äthoxy-^.-aminobenzol, i-N-benzoylamino-2,5-diäthoxy-(oder -dimethoxy)-4-aminobenzol, i-N, N-Diäthylamino-4-aminobenzol, i-N, N-Di-(2'-oxyäthyl)-amino-3-chlor-4- aminobenzol, 1 - N - Benzyl -N-äthylamino-4-aminobenzol, i-N, N-Dimethylamino-4-aminobenzol, i-Äthylamino-4-aminobenzol, i-N-äthyl-N-(2'-oxyäthyl) -amino-4-aminobenzol, ρ - Phenylendiamin, i-N-Di- (2'-oxyäthyl) -amino-4-aminobenzol und 2,5-Diäthoxy-4-(p-äthoxyphenyl)-anilin.
Das Material kann durch irgendeines der vielen bekannten Verfahren lichtempfindlich gemacht werden. Beispielsweise können die beschriebenen Carbonsäureesterderivate des Resorcins auf den durchsichtigen oder halbdurchsichtigen Träger zusammen mit einer haltbar gemachten Diazokomponente in einer Schichtlösung aufgebracht werden, oder es können die Kupplungskomponenten in pulverisierter Form auf der lichtempfindlich zu machenden Fläche vor oder nach der Aufbringung der Diazokomponente verrieben werden. Bei einem Einkomponentensystem wird die lichtempfindliche Schicht hergestellt, indem man die Diazokomponente ohne die Kupplungskomponente auf ein durchsichtiges oder halbdurchsichtiges Trägermaterial aufbringt; in diesem Fall wird eine Kupplungskomponente der beschriebenen Art, die erfindungsgemäß hergestellt ist, der Entwicklerlösung zugesetzt, die für die Entwicklung der Diazotypieschicht benutzt wird, nachdem diese unter der zu reproduzierenden Vorlage belichtet ist.
Die Schichtlösung kann auf die Oberfläche des Trägermaterials aufgespritzt und getrocknet werden; insbesondere bei Acetatfilm kann sie durch ein Tauchverfahren aufgebracht werden; man kann auch die zu beschichtende Oberfläche durch einen Trog ziehen und die überschüssige Schichtlösung durch ein Rakelmesser entfernen. Die folgenden Beispiele, in denen
alle Zahlenangaben Gewichtsangaben sind, wo nichts anderes vermerkt ist, veranschaulichen die Erfindung, ohne sie zu begrenzen.
Beispiel ι
Durchsichtig gemachtes Papier wird mit einer Lösung beschichtet, die folgende Bestandteile enthält und mit Wasser auf ioo ecm aufgefüllt ist:
3,8 g Carbonesterderivat von Resorcin, hergestellt
ίο durch Umsatz von ι Mol Resorcin mit ι Mol Phosgen, 4 g Zinkchloriddoppelsalz der p-DiazoverbindungvonN-(2'-Oxyäthyl)-N-methylanilin, 5 ecm Isopropanol, 5. ecm Äthylenglykol, 8 g Citronensäure, 4 g Thioharnstoff, 0,5 g Saponin.
Das mit einer solchen Schicht überzogene Papier wurde getrocknet und dann einer beschleunigten Alterungsprobe unterworfen; gleichzeitig wurde derselben Prüfung ein Vergleichsmuster unterzogen, das mit einer lichtempfindlichen Schicht gleicher Zusammensetzung überzogen war, in der jedoch als Azokupplungskomponente Resorcin an Stelle seines Carbonesterderivates benutzt wurde. Beide lichtempfindlichen Schichten wurden unter einer Vorlage belichtet und das Bild mit Ammoniakdämpfen entwickelt. Dabei entstand auf dem erfindungsgemäß behandelten Schichtträger ein klares, scharfes Bild der Originalvorlage auf farblosem Untergrund.. Dagegen wies der Untergrund der Vergleichsprobe mit Resorcin erhebliche Verfärbungen auf. Darüber hinaus besaß das Bild in der erfindungsgemäßen Schicht einen tieferen und weniger rötlichen sepiabraunen Ton von ausgezeichneter visueller Dichte, höherer Undurchlässigkeit für ultraviolettes Licht, besserer Licht- und Waschechtheit und größerer Widerstandsfähigkeit gegen Abgabe der Farbe als das Bild in der Resorcinschicht. Bei der Herstellung weiterer Abzüge auf gewöhnlichem Diazotypiepausmaterial von dem erfindungsgemäß nach diesem Beispiel hergestellten Zweitoriginal besaßen die weiteren Kopien ausgezeichnete Dichte und Schärfe der Zeichnung und wiesen keine Verfärbung des Untergrundes auf.
Beispiel 2
Durchsichtig gemachtes Papier wird mit einer Lösung beschichtet, die aus folgenden Bestandteilen durch Auffüllung auf 100 ecm mit Wasser erhalten wird:
4 g Carbonsäureesterderivat von Resorcin, hergestellt durch Umsetzung von 2 Mol Resorcin mit ι Mol Phosgen, 4 g N-(2'-0xyäthyl)-N-methylanilinp-diazozinkchloriddoppelsalz, 5 ecm Isopropanol, 5 ecm Äthylenglykol, 8 g Citronensäure, 4 g Thioharnstoff, 0,5 g Saponin.
Das mit einer solchen Lösung lichtempfindlich gemachte Material wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 für die Herstellung von Zwischenoriginalen benutzt und dabei mit einem Material verglichen, das bei im übrigen gleicher Herstellung und Verarbeitung Resorcin an Stelle seines Carbonesterderivates enthielt. Wieder erwies sich die Überlegenheit des erfindungsgemäßen Materials in ähnlicher Weise wie in Beispiel 1.
Beispiel 3
Durchsichtig gemachtes Papier wird mit einer Lösung überzogen, die aus folgenden Bestandteilen durch Auffüllung mit Wasser auf 100 ecm erhalten wird:
3,4 g Carbonsäureesterderivat von Resorcin, hergestellt durch Umsetzung von 1 Mol Resorcin mit 1 Mol Phosgen, 3,6 g N-Äthylanilin-p-diazozinkchloriddoppelsalz, 0,8 g Citronensäure, 1,5 ecm Phosphorsäure, 5 ecm Isopropanol, 4 g Thioharnstoff.
Bei der Benutzung eines solchen lichtempfindlichen Materials für die Herstellung von Zwischenoriginalen und anschließender Verwendung dieser Zwischenoriginale für die Herstellung weiterer Abzüge erhält man Ergebnisse, die die Überlegenheit der Erfindung in ähnlicher Form erweisen wie die vorausgehenden Beispiele.
Ähnliche Ergebnisse erzielt man, wenn an Stelle der angegebenen Diazoverbindung 3,9 g N, N-Diäthylanilinp-diazozinkchloriddoppelsalz für die Herstellung der Schichtlösung dieses Beispieles benutzt werden.
85 Beispiel 4
Durchsichtig gemachtes Papier wird mit einer Lösung beschichtet, die aus folgenden Bestandteilen durch Auffüllung mit Wasser auf 100 ecm hergestellt ist: go
4 g Carbonsäureesterderivat von Resorcin, hergestellt durch Umsetzung von 2 Mol Resorcin mit 1 Mol Phosgen, 4 g N-Äthyl-o-toluidin-p-diazozinkchloriddoppelsalz, 5 ecm Isopropanol, 5 ecm Äthylenglykol, 8 g Citronensäure, 4 g Thioharnstoff, 0,5 g Saponin.
Zweitoriginale, die mit Hilfe eines solchen Materials nach seiner Trocknung hergestellt werden, zeichnen sich durch ähnliche Vorteile und Eigenschaften aus wie diejenigen, die man nach den erfindungsgemäßen Vorschriften der vorstehenden Beispiele erhält.
Wie sich aus den beschleunigten Alterungsvergleichsversuchen ergibt, besitzen die Materialien zur Herstellung von Zwischenoriginalen nach jedem der vorausgegangenen Beispiele eine ausgezeichnete Widerstandsfähigkeit gegen vorzeitige Kupplung bei längerer Lagerung unter üblichen Bedingungen und sind in dieser Beziehung gleichartigen Materialien überlegen, bei denen Resorcin als Kupplungskomponente benutzt wird.
Statt die Bilder in den vorausgegangenen Beispielen mit Ammoniakdämpfen nach dem sogenannten Trockenverfahren zu entwickeln, kann man sich auch einer nassen oder halbfeuchten Entwicklungsweise bedienen, indem man eine wäßrige alkalische Lösung, beispielsweise die Lösung eines Alkalicarbonates oder eines tertiären Phosphates (etwa eine 5- bis 20°/Oige wäßrige Natriumcarbonatlösung) auf das unter einer Vorlage belichtete Material aufbringt. Die so erhaltenen Ablichtungen weisen klare, scharfe Bilder auf, die das Original genau wiedergeben; wird jedoch Resorcin an Stelle seiner Carbonsäureesterderivate in der Schicht benutzt, so neigen die Bilder zur Unscharfe infolge der verhältnismäßig großen Wasserempfindlichkeit der entstandenen Färbung.
Ein Einkomponentenmaterial zur Herstellung von Zwischenoriginalen kann in gleicher Weise hergestellt
werden, wie es in den Beispielen beschrieben wurde; doch werden dann natürlich bei der Herstellung der Schichtlösung die Carbonesterderivate des Resorcins fortgelassen und statt dessen der wäßrigen alkalischen Lösung des Entwicklers zugefügt. Solche Entwicklerlösungen enthalten z. B. Alkalisalze, wie Alkalicarbonate oder tertiäre Phosphate, und das Carbonsäureesterderivat des Resorcins, das beispielsweise in einer Konzentration von ι bis io °/o Anwendung findet. Die
ίο Alkalisalze, z. B. Natriumcarbonat, können in Konzentrationen von 5 bis 20% benutzt werden. Genau wie bei einer Naßentwicklung der Zweikomponentensysteme werden auf diese Weise scharfe Bilder erzielt, die in dieser Beziehung Ablichtungen überlegen sind, die unter Verwendung von Resorcin als Entwicklersubstanz hergestellt wurden. In sonstiger Beziehung besitzen die Ablichtungen, die man mit einer Feuchtentwicklung von Ein- oder Zweikomponentensystemen nach der Erfindung erhält, die gleichen Vorteile, wie sie in Verbindung mit den Beispielen beschrieben wurden.
An Stelle von durchsichtig gemachtem Papier können auch geeignete Filme, z. B. aus regenerierter Cellulose oder aus organischen Derivaten der Cellulose,
wie Celluloseacetat oder Äthylcellulose, als Träger der lichtempfindlichen Schichten benutzt werden. Ebenso können auch gewöhnliches Papier oder andere undurchsichtige Träger verwendet werden, wenn die Ablichtungen nicht durchsichtig zu sein brauchen.
Ebenso können sonstige Abänderungen oder Ab-Wandlungen, die für den Fachmann selbstverständlich sind, hinsichtlich der beschriebenen Zusammensetzungen, Materialien und Verfahren vorgenommen werden, ohne damit den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Material für die Herstellung von Diazotypien, gekennzeichnet durch eine lichtempfindliche Diazokomponente, z. B. ein diazotiertes p-Diamin der Benzolreihe, und eine Azokupplungskomponente, die ein Carbonsäureesterderivat des Resorcins darstellt.
2. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich sowohl die Diazo- als auch die Azokomponente auf einem gemeinsamen Träger befinden.
3. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Diazokomponente auf einer Unterlage und die Azokomponente im Entwickler befindet.
© 5660 1.52
DEP31451A 1948-01-20 1949-01-12 Material fuer die Herstellung von Diazotypien Expired DE864657C (de)

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