AT160832B - Verfahren zur Darstellung mehrwertiger Alkohole der Aetiocholan-Reihe. - Google Patents

Verfahren zur Darstellung mehrwertiger Alkohole der Aetiocholan-Reihe.

Info

Publication number
AT160832B
AT160832B AT160832DA AT160832B AT 160832 B AT160832 B AT 160832B AT 160832D A AT160832D A AT 160832DA AT 160832 B AT160832 B AT 160832B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
series
aetiocholan
ether
compounds
preparation
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Schering Kahlbaum Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Publication date
Application granted granted Critical
Publication of AT160832B publication Critical patent/AT160832B/de

Links

Landscapes

  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Darstellung mehrwertiger Alkohole der Aetiocholan-Reihe. 



   Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Darstellung mehrwertiger Alkohole der Aetiocholanreihe, welches darin besteht, dass man auf Verbindungen der Aetiocholanreihe, mit einer ungesättigten Seitenkette in 17-Stellung, Sauerstoff anlagernde Mittel in an sich bekannter Weise einwirken lässt, wodurch entweder unmittelbar an die Doppelbindung zwei Hydroxylgruppen angelagert werden oder zunächst ein Oxyd gebildet wird, welches man mit Hilfe von hydrolysierenden Mitteln in ein Glykol überführt. 



   Unter dem Begriff"Verbindungen der Aetiocholan-Reihe"sollen im vorliegenden Falle die im Ringsystem gesättigten und ungesättigten Verbindungen der eigentlichen   Aetiocholanreihe   verstanden werden wie auch die der sogenannten Aetioallocholan-Reihe, insbesondere diejenigen Verbindungen, die in 3-Stellung einen Substituenten, u. zw. eine Hydroxyl-,   Ester-oder Äthergruppe   bzw. Halogen od. dgl. tragen. 



   Als Ausgangsstoffe kommen insbesondere solche Verbindungen der Aetiocholan-Reihe in 
 EMI1.1 
 (3,17) oder   17-Vinylandrosten- (5) -diol- (3,   17). 



   Das erfindungsgemässe Verfahren wird zweckmässig so ausgeführt, dass man die Anlagerung von Sauerstoff mittels Phtalpersäure bzw. mittels Osmiumtetroxyd, Peressigsäure oder Wasserstoffsuperoxyd durchführt und gegebenenfalls die gebildeten Oxyde, durch Erhitzen derselben in wässerigem Medium im Bombenrohr, in Glykole überführt. 



   Die beim erfindungsgemässen Verfahren als Ausgangsstoffe dienenden Verbindungen der   Aetio.   cholan-Reihe mit einer ungesättigten Seitenkette in 17-Stellung können in beliebiger Weise gewonnen werden, z. B. durch Einwirkung metallorganischer Verbindungen auf   17-Keto-aetiocholane   oder durch Einwirkung von Acetylen oder dessen Homologen auf   17-Keto-aetiocholane   in Gegenwart von Alkali- 
 EMI1.2 
 eine Doppelbindung enthalten, so wird bei der Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens an die genannte Doppelbindung ebenfalls Sauerstoff angelagert, wobei je nach Wahl des sauerstoffanlagernden Mittels entweder unmittelbar zwei Hydroxylgruppen angelagert werden oder zunächst ein Oxyd gebildet wird.

   Bei Einwirkung von Osmiumtetroxyd hingegen auf die ungesättigten Verbindungen der Aetiocholan-Reihe mit ungesättigter Seitenkette in 17-Stellung, die ausserdem am Kohlenstoffatom 3 eine Carbonylgruppe aufweisen, treten nur zwei Hydroxyle in das Molekül, u. zw. in die   17-Seiten-   kette ein, während die Ringdoppelbindung unangegriffen bleibt. 



   Mit Hilfe des erfindungsgemässen Verfahrens kann man auch solche glykol-substituierte Verbindungen der Aetiocholan-Reihe herstellen, die zutreffender als Glycerinderivate zu bezeichnen sind, wenn man Ausgangsstoffe verwendet, die in 17-Stellung ausser der ungesättigten Seitenkette noch eine Hydroxylgruppe enthalten. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
Die hier beispielsweise geschilderten Reaktionsvorgänge seien durch die folgenden Formelbilder noch näher erläutert : 
 EMI2.1 
 
Nähere Einzelheiten über die Methodik   der. hier angeführten   Verfahrensmassnahmen sind aus den üblichen   Handbüchern   zu ersehen, z. B. aus   Houben-Weyl,   Methoden der organ. Chemie, 2. Bd., 2. Aufl. (1922), S. 109 ff., sowie aus der Veröffentlichung von Crigee A 522 (1936), 75. 



   Die erfindungsgemäss herstellbaren Verbindungen sind wertvolle Produkte ; sie besitzen entweder   selbst eine physiologische Wirksamkeit oder lassen sich in physiologisch wirksame Stoffe überführen. 



  Die Produkte sind wasserlöslich und peroral gut wirksam.   

 <Desc/Clms Page number 3> 

 



   Beispiel 1 : 1,6 g   17-Vinyl-Androstandiol- (3,   17) werden in   ätherischer   Lösung mit 1,3 g Osmium-   tetroxyd versetzt. Nach einigen Stunden fällt ein feiner schwarzer Niedersehlag aus, der nach zwei Tagen   abfiltriert wird. Dieser abfiltrierte Osmiumester wird in alkoholischer Lösung mit Natriumsulfit eine Stunde am Rückfluss erhitzt. Man filtriert ab und kocht den Niederschlag mit Alkohol aus. Die alkoholischen Filtrate werden in Äther aufgenommen und mit verdünnter Alkalilauge und Wasser mehrfach gewaschen. Aus der ätherischen Lösung fällt Allopregnantetrol- (3, 17, 20,21) aus (F =   227 ).   Es kann durch Umkristallisieren aus Äther oder verdünntem Aceton noch weiter gereinigt werden.

   Aus den Mutterlaugen lässt sich   17-Formyl-Androstandiol- (3,   17) isolieren, das durch Sprengung der AethenylDoppelbindung entstanden ist. Ausbeute 70-80%. 



   Beispiel 2 : 3,69 g   17-Vinyl-Androstandiol- (3,   17) werden in Chloroform gelöst und nach Zusatz von 7 g Phtalmonopersäure in 90 cm3 Chloroform im Dunkeln bei Zimmertemperatur stehen gelassen. 



  Nach dieser Zeit ist die theoretische Menge von 2,1 g Persäure verbraucht. Das Umsetzungsgemisch wird nunmehr in Äther aufgenommen und die ätherische Lösung mit verdünnter Alkalilauge gewaschen. 



  Nach Verdampfen des Äthers wird der Rückstand aus verdünntem Methanol umkristallisiert. Die Ausbeute beträgt 2,   6 g 17-0xydoäthylandrostandiol- (3, 17)   vom F =   1820.   
 EMI3.1 
 getrocknet und zum grössten Teil verdampft. Während des Eindampfens scheidet sich das entstehende   Glykolderivat ab, das abfiltriert wird. Es lässt sieh durch Umkristallisieren aus Äther oder aus Methanol-   Äther reinigen. Ausbeute   50%.   



   Beispiel 4 : 1,   1 g 17-Vinyl-androsten- (5) -diol- (3,   17) werden in 100   cm3   Tetrachlorkohlenstoff und 70   cm3   Äther gelöst. Zu der Lösung gibt man im Verlaufe von 60 Minuten 0,5687 g Brom (2 Atome) 
 EMI3.2 
 tetroxyd wird das Reaktionsgemisch vier Tage stehen gelassen. Nach dieser Zeit wird der Niederschlag abgesaugt. Die Ausbeute beträgt 2 g. Der Niederschlag wird in 100 cm3 Alkohol mit 8 g Zinkstaub eine Stunde zum Sieden erhitzt. Dann wird vom Zinkstaub abfiltriert und das Filtrat nach Zusatz einer wässerig-alkoholischen Natrium-Sulfitlösung noch zwei'Stunden gekocht. Dann filtriert man ab und äthert das Filtrat aus.

   Die ätherische Lösung wird mit Wasser gewaschen, getrocknet und der nach Verdampfen des Äthers erhaltene Rückstand aus Essigester umkristallisiert, wobei Pregnen- (5)-tetrol- (3,17, 20,21) vom F = 2290 erhalten wird. 



   Beispiel 5: 2g 17-Vinyl-androsten-(5)-ol-(17)-on-(3) werden in 300 cm3 Äther gelöst und mit 1 Mol (1, 63 g) Osmiumtetroxyd versetzt. Nach kurzer Zeit fällt der olivgrüne Osmiumester aus. Nach zweitägigem Stehen wird abfiltriert und der Osmiumester zwecks Spaltung mit   b   g Natriumsulfit in 42 cm3 Wasser und 170   cm3   Alkohol zwei Stunden zum Sieden erhitzt. Das Filtrat'vom abgeschiedenen Natriumosmiumsulfit wird im Vakuum eingeengt und der Rückstand mehrfach ausgeäthert. Der nach Verdampfen des Äthers erhaltene Rückstand liefert   Pregnen- (5)-triol- (17,   20,   21)-on- (3),   das aus Essigester umkristallisiert bei 2320 schmilzt. 
 EMI3.3 
 und Aceton trennen lassen. 



   Die schwerer lösliche Komponente (a) besteht aus prismatischen Kristallen vom F =   224-225    
20 und einer optischen Drehung   [a]   D = +   53, 9 -   
Die leichter lösliche Komponente (b) besteht aus quaderförmigen Kristallen vom F = 1980, 
20 die auch in einer bei 1680 schmelzenden, labilen Modifikation auftreten können. [a] D = + 48,   3 .   



   Die beiden Verbindungen besitzen die Konstitution : 
 EMI3.4 
 

 <Desc/Clms Page number 4> 

 
 EMI4.1 
 



   Das bei 1980 schmelzende Trioxyketon (b) liefert unter entsprechenden Bedingungen keinen Trityläther, selbst nach 75stündiger Reaktionsdauer ist keine Umsetzung zu beobachten. Ein Versuch, die Reaktion durch zweistündiges Erwärmen auf dem Wasserbad zu erzwingen, liefert ebenfalls Ausgangsmaterial zurück. 
 EMI4.2 
 filtriert und in üblicher Weise mit einer wässerig alkoholischen   Natriumsulfitlösung   gespalten und das Spaltprodukt wird aus Aceton-Petroläther umkristallisiert. 



   Wird das so erhaltene   Pregnen- (4)-triol (17,   20,   21)-on- (3)   (F   = 189-1900, optische Drehung'   
 EMI4.3 
 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung mehrwertiger Alkohole der Aetiocholan-Reihe, die in 17-Stellung einen Glykolrest enthalten, dadurch gekennzeichnet, dass man auf Verbindungen der Aetiocholanreihe, mit einer ungesättigten Seitenkette in 17-Stellung, Sauerstoff anlagernde Mittel in an sich bekannter Weise einwirken lässt, wodurch entweder unmittelbar an die Doppelbindung zwei Hydroxylgruppen angelagert werden, oder zunächst ein Oxyd gebildet wird, welches man mit Hilfe von hydrolysierenden Mitteln in ein Glykol überführt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Ausgangsstoffe Verbindungen der Aetiocholan-Reihe, die in 3-Stellung oder in 3 und 17-Stellung je eine Hydroxyl-oder darin überführbare Gruppen, z. B. Ester-oder Äthergruppen bzw. Halogen enthalten, verwendet. EMI4.4
    5. Ausführungsform des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die Anlagerung von Sauerstoff mittels Osmiumtetroxyd, Peressigsäure oder Wasserstoffsuperoxyd durchführt.
    6. Ausführungsform des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man die gebildeten Oxyde, durch Erhitzen derselben in wässerigem Medium im Bombenrohr, in Glykole überführt.
AT160832D 1936-07-14 Verfahren zur Darstellung mehrwertiger Alkohole der Aetiocholan-Reihe. AT160832B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE160832X 1936-07-14

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT160832B true AT160832B (de) 1942-05-20

Family

ID=5681517

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT160832D AT160832B (de) 1936-07-14 Verfahren zur Darstellung mehrwertiger Alkohole der Aetiocholan-Reihe.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT160832B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AT160832B (de) Verfahren zur Darstellung mehrwertiger Alkohole der Aetiocholan-Reihe.
DE1131665B (de) Verfahren zur Herstellung von Aminosteroidverbindungen
DE708711C (de) Verfahren zur Darstellung von mehrwertigen Alkoholen der AEtiocholanreihe
DE873699C (de) Verfahren zur Darstellung sauerstoffreicherer Abkoemmlinge von ungesaettigten Verbindungen der Androstan- und Pregnanreihe
DE736848C (de) Verfahren zur Darstellung von Verbindungen der Pregnanreihe
AT153501B (de) Verfahren zur Darstellung von Estern polycyclischer Alkohole.
DE870103C (de) Verfahren zur Herstellung von Verbindungen mit Nebennierenrindenhormonwirkung
DE879098C (de) Verfahren zur Herstellung von ringsubstituierten gesaettigten oder ungesaettigten Androstanol-(17)-onen-(3) bzw. deren 17-Derivaten
AT160572B (de) Verfahren zur Darstellung ungesättigter Oxyketone der Cyclopentanopolydrophenanthrenreihe oder deren Derivaten.
AT257060B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen 3-Enoläthern der 6-Methyl-3-oxo-Δ&lt;4&gt;-steroide der Androstan-, 19-Norandrostan-, Pregnan- und 19-Norpregnanreihe
AT164549B (de) Verfahren zur Herstellung von Sterinabbauprodukten
DE1118197B (de) Verfahren zur Herstellung von 6-Azasterinen
AT160853B (de) Verfahren zur Herstellung von ungesättigten und gesättigten in 21-Stellung substituierten Derivaten des Pregnanol-(3)-ons-(20).
DE963775C (de) Verfahren zur Herstellung von Allopregnan-3, 6, 11, 20-tetraon
DE752371C (de) Verfahren zur Herstellung von Enolaethern von 3-Ketosteroiden
DE953343C (de) Verfahren zur Hydrolyse von Steroid-3-enaminen
AT162906B (de) Verfahren zur Herstellung von Derivaten der Cyclopentano-polyhydro-phenantren- bzw. der Polyhydro-chrysen-Reihe
DE973365C (de) Verfahren zur Herstellung von Cortison und Hydrocortison
DE2701629C2 (de)
DE722205C (de) Verfahren zur Herstellung von partiell reduzierten Verbindungen aus Polyketonen der Cyclopentanopolyhydrophenanthrenreihe
DE764747C (de) Verfahren zur Herstellung von Derivaten des Androstandiols-3, 17 und des Androstendiols-3, 17
DE695774C (de) Verfahren zur Herstellung ungesaettigter Androstenolone der Formel C H O
DE1493168C (de) Verfahren zur Herstellung von 5alpha Androstanolon derivaten
DE720015C (de) Verfahren zur Herstellung von Glykolen der OEstran- und Androstanreihe
DE763488C (de) Verfahren zur Umwandlung von gesaettigten und ungesaettigten 3-Oxy-17-Ketonen der Cyclopentanophenanthrenreihe in die Isomeren 17-Oxy-3-Ketone