DE722205C - Verfahren zur Herstellung von partiell reduzierten Verbindungen aus Polyketonen der Cyclopentanopolyhydrophenanthrenreihe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von partiell reduzierten Verbindungen aus Polyketonen der Cyclopentanopolyhydrophenanthrenreihe

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DE722205C
DE722205C DEN42350D DEN0042350D DE722205C DE 722205 C DE722205 C DE 722205C DE N42350 D DEN42350 D DE N42350D DE N0042350 D DEN0042350 D DE N0042350D DE 722205 C DE722205 C DE 722205C
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pinacones
oxidation
polyketones
hydroxyl groups
reduction
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Dr Rupert Oppenauer
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J1/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, not substituted in position 17 beta by a carbon atom, e.g. estrane, androstane

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Steroid Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von partiell reduzierten Verbindungen aus polyketonen der Cyclopentanopolyhydrophenanthrenreihe Es ist bereits bekannt, d5-Dehy droandrosteron zu d5-Androstendiol unter Verwendung von gärender Hefe nach der von Neuberg und seiner Schule ausgearbeiteten Methode zu reduzieren. Bei diesem Verfahren müssen sehr große Mengen wässeriger Lösungen, welche noch die verschiedensten Verunreinigungen aus der Hefe enthalten, verarbeitet werden. Das ist unbedingt nachteilig.
  • Zur Beseitigung dieses Nachteils wurde gefunden, daß man durch Reduktion von Polyketonen, die ein Cyclopentanopolyhydrophenanthrenskelett auf %veisen, zu Pinakonen gelangen kann, die in Alkohol schwer löslich sind und deren vermutliche Struktur z. B. ist, eine Verbindung, die also aus 2 Molekülen Androsten-4-dion-3, 17 entstehen kann.
  • Man kann diese Pinakone wieder oxydieren, wobei Hydroxyketone mit nur einem Cyclopentanophenanthrenk ern erhalten werden können.
  • Wenn im Molekül Doppelbindungen vorhanden sind, so sind diese gegebenenfalls während der Reaktion zu schützen durch Anlagerung von Halogen bzw. Halogenwasserstoff, das bzw. der nach Ablauf der Reaktion wieder entfernt werden kann. Ferner kann man die freien, nicht zu oxydierenden Hydr oxylgruppen während der Umsetzungen durch solche Gruppen ersetzen, die nach Beendigung der Reaktion wieder in freie Hydroxyle verwandelt werden können. Geeignet ist z. B. die vorübergehende Umwandlung in Cl, O C H3, O O C # C H3 usw. Die Veresterung ist dabei insbesondere vorteilhaft, da auf diese Weise sofort die Ester der Hydroxyketone erhalten werden. Eine Abspaltung der zum Schutze der Hydroxyl.gruppen eingeführten Substituenten braucht in diesem Falle nicht vorgenommen zu werden.
  • Die Reduktion der Polyketone zu den Pinakonen wird besonders vorteilhaft mittels Na- oder Al-Amalgams ausgeführt. Auch andere Reduktionsmittel sind anwendbar, vorzugsweise in kleinen Mengen, um einer vollständigen Reduktion zu Polyalkoholen vorzubeugen.
  • Ferner hat es sich in Hinsicht auf die nachfolgende Oxydation zu den Oxyketonen als vorteilhaft, jedoch nicht als unbedingt notwendig erwiesen, das erhaltene Rohpinakon noch einer weiteren Reduktion zu unterziehen. Damit wird erreicht, daß gegebenenfalls noch vorhandene freie Ketogruppen zu Hydroxylgruppen reduziert werden. Die Ausbeute an Hvdroxyl;eton wird also besser. Die Pinakonbindung soll dabei natürlich nicht gesprengt werden. Diese nachträgliche Reduktion kann mit verschiedenen Mitteln ausgeführt werden; insbesondere hat sich die Verwendung von Al.koliolen unter dem katalytischen Einfluh von Metallalkoholaten als - vorteilhaft erwiesen.
  • Die erneute Oxydation der in dieser Weise gewonnenen Pinakone zu Hydroxylcetonen kann auch mit verschiedenen Mitteln ausgeführt «-erden. Wird Bleitetraacetat verwendet, so werden bekanntlich nur die tertiären O H-Gruppen oxydiert, und der interinediäre Schutz der sekundären Hydroxylgruppen erübrigt -sich dann.
  • Bei Anwendung von Cr 03 oder K 112n 0.t als- Oxydationsmittel ist jedoch ein solcher Schutz sowie der Schutz der Doppelbindung zu empfehlen.
  • Man hat zwar bereits Ergopinakone der Cyclopentanophenanthrenreibe durch Bestrahlung von Sterinen in alkoholischer Lösung in t'@egenwart von Eosin hergestellt. Ergopinakon ist aber kein echtes Pinakon. Es bildet wie Ergosterin ein Acetat und enthält somit noch die freie 3-OH-Gruppe. Ein 3-Pinakon sollte zwei tertiäre Hydroxylgruppen enthalten und somit schwer veresterbar sein. Ferner spricht die 111ethanabspalturig aus dem Ergopinakon dafür, -daß die Bildung des Ergopinakons mit dem zweifach ungesättigten Charakter des Ringes B im Ergosterin zusammenhängt und nicht mit der 3-OH-Gruppe (vgl. L e t t r e und 1 n -lt of f en-. Über sterine Gallensäuren und verwandte Naturstoffe 1936, S. i 3,5 und i 36).
  • Echte Pinakone der Cvclopentanopolyhydrophenanthrenreihe sind - demnach nicht vorbeschrieben. Bei der Erfindung ist der experimentelle Befund so klar und eindeutig. ciaß eine andere Erklärung als die, daß es sich um ein echtes Pinakon handelt, unmöglich ist. Überraschend und besonders eigenartig ist, daß die Pinakonbildung offenbar nur .an den 3-CAtoinen auftritt, denn bei der Oxvdation wurde niemals Delivdroandrosteron gefunden. Dies war ganz und gar nicht vorauszusehen; es dürfte mit der Aktivierung; der 3-Carl>önylgruppe durch die Doppelbindung zwischen der .1- und 5-Stellung zusammenhängen. Daß die nachträgliche Reduktion der i7-Ketogruppe noch gewisse Vorteile bietet, weist auch darauf hin, daß unter Umständen die Pinakonbildung schon stattfindet, während ein Teil der i 7-Carboxylgruppen noch unverändert ist.
  • Beispiel i i o g Androsten-4-dion-3, i; «-erden in einem Gemisch von 25o cm3 6oprozentigeiti Äthanol und 6oo cm,' Äther gelöst. Man versetzt langsam mit .45 g Na-Amalgam. und zwar so, daß in i Stunde die ganze Menge aufgebraucht ist. Nach Ablauf der Reaktion wird mit Wasser verdünnt und die ätherische Lösung bis auf etwa i5o cm3 eingedampft. In der Kälte kristallisiert das gebildete Pin.akon in Nädelchen, die in Alkohol schwer löslich sind. Der Schmelzpunkt ist unscharf und liegt bei 26o°. (a) 1-1.2 bis id.d.° in Chloroform.
  • 6 g dieses Rohpinakons werden nunmehr mit -25 g Al-isopropylat und 300 cm' Isopropanol in einem Kolben mit Destillationsaufsatz gekocht: je nachdem die Flüssigkeit abdestilliert, wird frisches Isopropanol zugesetzt. Man destilliert ab, bis eine Probe des Destillats frei ist von Aceton, wozu etwa Soo eins abdestilliert werden müssen. Darauf werden -.oo crn3 Wasser zugesetzt. Das ausgefallene Aluminiumhydroxyd wird abfiltriert und mit warmem Äthanol gewaschen. Filtrat und Waschflüssigkeit werden zusammengebracht, durch Eindampfen konzentriert und mit Wasser verdünnt. Dabei fällt das reduzierte Pinakon kristallinisch aus. Ausbeute: 4.,9 g. Smp.: 27o bis 257 °. Beispiel 2 2 g des nach Beispiel i gewonnenen Pinakons werden in 350 cm' wasserfreiem Methanol gelöst, mit i,15 Mol Bleitetraacetat versetzt und einige Tage stehengelassen. Nach Zusatz von Wasser wird filtriert und trockengedampft. Der Rückstand wird im Hochvakuum destilliert. Der bei 12o bis 13o° C und 1o-5 mm Hg übergehende Anteil wird aus einem Äther-Petroläther-Gemisch umkristallisiert. Ausbeute: 1,2 bis i,6g Androsten-d.-0n-3-01-i7. Smp. 152 bis 1540 C.
  • Beispiel 3 12 g .des nach Beispiel i gewonnenen Pinakons werden in ioo cm3 Pyridin gelöst und mit 20 g Essigsäureanhydrid versetzt. Man läßt das Gemisch 2 Tage stehen, verdünnt darauf mit Wasser, wobei das Diacetat ausfällt, filtriert dasselbe ab und kristallisiert aus einem Äthanol-Benzol-Gemisch um.
  • 12 g des Pinakondiacetats werden in 200 cm3 Chloroform gelöst und langsam mit der auf q. Atome berechneten Menge Brom in 8o cm' Chloroform versetzt. Nach Entfernung des Chloroforms im Vakuum wird der Rückstand in dem Gemisch von i8o cm3 Äther und 1,21 Eisessig ,gelöst. Man versetzt mit 5 g Chromtrioxyd in ioo cm' 9oprozentiger Essigsäure und läßt einige Tage stehen. Darauf verdünnt man mit :2,51 Wasser, filtriert den Niederschlag ab, löst diesen in 280 cm3 8oprozentiger Essigsäure und schüttelt die Lösung mit 2o g Zinkstaub einige Stunden bei :25'. Nach Verdünnen mit viel Wasser wird mit Äther extrahiert. Die ätherische Lösung wird mit Soda und darauf mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft. Der Rückstand wird im Hochvakuum sublimiert, und der bei 125 bis i,4o ° übergehende Anteil wird aus verdünntem Methanol umkristallisiert. Ausbeute: 8 g Acetoxy-i7-an.drosten-4-0n-3. Smp. 135 bis 138 °.
  • Beispiel q.
  • 2,5 g Androstendion, in i 8o cm3 12prozentiger alkoholischer Schwefelsäure gelöst, werden im Kathodenraum einer mit einem Diaphragma ausgestatteten Zelle reduziert. Kathode und Anode bestehen aus Graphit. Die Stromdichte an der Kathode beträgt q. bis 6 Amp./cm=. Die Reduktion ist nach Verbrauch von etwa 4. Amperestunden. beendet. Man filtriert das ausgefallene Pinakon ab, %väscht mit Wasser und kristallisiert aus Dioxan um. Ausbeute: 65 % der Theorie.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von partiell reduzierten Verbindungen aus Polyketonen der Cy clopentanopoly phenanthrenreihe, dadurch gekennzeichnet, .daß man die genannten Polyketone mit zur Reduktion von Ketonen zu Pinakonen an sich bekannten Reduktionsmitteln behandelt, gegebenenfalls in den entstandenen Rohpinakonen noch vorhandene Ketogruppen zu Hvdroxylgruppen reduziert und die gewonnenen Produkte gegebenenfalls nach vorübergehendem Schutz der Doppelbindungen. und der Hvdroxylgruppen in an sich bekannter Weise an der Pinakonbindung oxydiert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Reduktion zu den Pinakonen Metalle oder ihre Amalgame anwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die nachträgliche Reduktion der noch Ketogruppen aufweisenden Rohpinakone zweckmäßig mit Alkoholen unter, katalytischer Mitwirkung von Metallalkoholaten durchführt. :@.
  4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxydation der Pinakone zu den Oxyketonen mit Bleitetraacetat ausführt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxydation der Pinakone zu den Oxyleetonen mit Chrömtrioxyd in essigsaurer Lösung ausführt, wobei man die Doppelbindung zweckmäßig in bekannter Weise mit Brom schützt und dieses nach erfolgter Oxydation wieder durch Reduktion entfernt und die sekundären Hydroxy lgruppen während der Oxydation durch Acylierung schützt.
DEN42350D 1937-09-03 1938-08-17 Verfahren zur Herstellung von partiell reduzierten Verbindungen aus Polyketonen der Cyclopentanopolyhydrophenanthrenreihe Expired DE722205C (de)

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