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Verfahren zur Herstellung trockener, nicht zusammenbackender und schnell löslicher Seife in Form sehr feiner Fäden.
Das Stammpatent schützt ein Verfahren zur Herstellung trockener, nicht zusammenbackender und schnell löslicher Seife in Fadenform, dadurch gekennzeichnet, dass man reine oder gefüllte Kernseife in fester Form durch Düsen von höchstens 1 Y2 mm Durchmesser verpresst. Hiebei wurde unter dem Aus- druck "gefüllt" jeder beliebige bisher übliche Zusatz an zur Klasse der Salze gehörenden, sogenannten Füllmitteln bis zu den üblichen Gehalten verstanden, die sich immer innerhalb gewisser, nicht zu hoch zu bemessender Grenzen halten mussten. Sonst wurde die Seife einerseits unansehnlich, und sie liess sich anderseits auch nicht mehr gut zu feinen Fäden verpressen, da beim Verpressen von Seife zu feinen Fäden nur Seifenmasse verarbeitet werden kann, die einen nicht zu hohen Wassergehalt hat.
Dieser Wassergehalt wurde aber zu hoch, wenn man die in Betracht kommenden Salze, wie allgemein üblich, der noch flüssigen Seifenmasse in Lösung zufügte.
Zwar hat der Erfinder schon früher vorgeschlagen, zur Herstellung von Seifennudeln oder-rändern so zu verfahren, dass man noch flüssiger Seife etwa ein Zehntel ihres Gewichts an kalzinierter Soda.) d. dgl. zusetzt und dass man dann die so erhaltene, zähflüssige Mischung zu Bändern oder zu gröberen Nudeln verpresst, aber es war nicht vorauszusehen, dass sich an Stelle von Soda auch beliebige andere Salze oder Salzgemisehe, allgemein gesprochen, beliebige, sogenannte Elektrolyte verwenden liessen, dass man ferner mit dem Zusatz dieser Elektrolyten ganz erheblich über 10% (unter Umständen sogar bis zu 300%) hinaufgehen könne und dass sich die so hergestellten Mischungen auch zu ganz feinen Fäden von 1 mum Durchmesser oder noch feiner verpressen liessen,
ohne die feinen Pressdüsen zu verstopfen. Es wurde hiebei ferner ermittelt, dass die obere Grenze dieses Elektrolytzusatzes sieh nicht durch eine ein für allemal anzugebende Prozentzahl, sondern dadurch bestimmen liess, dass noch kein Aussalzen erfolgen darf.
Als solche Elektrolyten, die der Natur der Sache nach im allgemeinen, um das Hereinbringen von überflüssigem Wasser in die Seife möglichst zu verhindern, in fester Form zugegeben werden, dienen vorliegend an Stelle von "Soda od. dgl."ganz allgemein beliebige Salze oder Gemische davon, so z. B. nicht nur irgendwelche anorganische Kali-oder Natronsalze, sondern z. B. auch Kalium-oder Natriumacetat, die Kali- oder Natronsalze aromatischer Sulfosäuren, z. B. Betanaphtalinsulfosäuren oder von deren Homologen oder Substitutionsprodukten od. dgl.
Nur in dem einen Fall gibt man hiebei den Elektrolytzusatz nicht in fester, sondern in gelöster Form, allerdings so konzentriert wie möglich, wenn es sich nämlich um Wasserglas handelt, da ja bekanntlich festes Wasserglas nicht ohne weiteres wieder in Lösung zu bringen ist, man also festes nicht nehmen kann.
Nun kann man aber gerade bei Anwendung von mit Wasserglas versetzter Seife, wie der Erfinder ermittelt hat, sehr hohe Zusätze, bis zu 300%, geben, da auch solche Seife sich noch mit grossem Vorteil zu ganz feinen Fäden verpressen lässt. Auch diese Beobachtung ist vorher noch nicht gemacht worden, da mit viel Wasserglas versetzte Seife stumpf und unansehnlich wird und sich auch nach den sonst üblichen
Verfahren schlecht weiter verarbeiten lässt. Unter diesen Umständen dachte niemand daran, dass die
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lässt, wobei Gemische erhalten werden, die sich gerade beim Verpressen durch ganz feine Fäden vorteilhaft verarbeiten lassen.
Weiter ergab sich bei der Durchführung des neuen Verfahrens noch der Vorteil, dass man der Seife als solche Elektrolyte auch Persalze, z. B. Natriumperborat, zusetzen kann, wobei man durch schnelle Abkühlung und Formung Erzeugnisse erhält, die sich sehr lange halten, ohne Sauerstoff zu verlieren.
Diese Haltbarkeit wird noch vergrössert, wenn man gleichzeitig kolloide Schutzstoffe zusetzt, die die Persalze umhüllen und somit gegen Zersetzung sichern. Solche Stoffe, z. B. Wasserglas, werden unter der Bezeichnung Schutzkolloide schon jetzt in der Seifenindustrie zum Schutze der Persalze gegen vorzeitige Zersetzung verwendet.
Selbstverständlich kann man der zu verarbeitenden Masse vor der Formgebung erhebliche Mengen anderer fettlösend wirkender Stoffe zusetzen, z. B. gewöhnliche oder hydrierte Kohlenwasserstoffe, Halogenkohlenwasserstoffe, sulfoaromatische Verbindungen od. dgl. Man kann auch geringe Zusätze von ätherischen Ölen oder von unverseifbaren oder schwer verseifbaren Kohlenwasserstoffen, wie z. B.
Paraffin, Vaselin, Montanwachs, Bienenwachs, Ceresin od. dgl. vornehmen, um das Aussehen oder die Formgebung der Endprodukte günstig zu beeinflussen. Auch sind natürlich Zusätze von wasserunlöslichen Füllmitteln, wie z. B. Ton, Talk, Holzmehl, Kartoffelmehl, Leim, Oxy-und Hydrozellulose od. dgl., wenn auch im beschränkten Masse, zulässig.
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Beispiele :
Hiezu sei vorweg bemerkt, dass alle nachstehend angegebenen Mischungsbestandteile, wenn nicht 1Usdrücklich als "flüssig" bezeichnet, in festem, d. i. bei Kernseife in plastischem Zustande verwendet werden.
1. 500 kg flüssige Kernseife, 50 kg ausgesiebte 98% ige Pottasche, 25 kg Natriumbikarbonat werden zusammengerührt. Nach 5-10 Minuten wird die Masse fest und wird dann homogenisiert und durch Düsen von 0-4 bis 1'5 mm Durchmesser in die Form feiner Fäden gebracht.
2.500 kg Kernseife, 25 kg Borax, 35 kg Natriumbikarbonat, 25 kg ausgesiebte 98% ige Pottasche werden zusammengerührt. Nach 5-10 Minuten wird die Masse fest. Sie wird dann nach Beispiel 1 weiter behandelt.
3.500 kg flüssige Kernseife, 50 kg Kaliummetaborat, 25 kg Natriumbikarbonat werden gemischt und wie im Beispiel 1 weiter behandelt.
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erhalten werden, die kaum von Kunstseide zu unterscheiden sind.
6.500 kg flüssige Kernseife werden mit 100 kg betanaphtalinsulfosaurem Natrium in Pulver- for verrührt, worauf die Masse in etwa 10-15 Minuten fest und bröckelig wird und auch nicht mehr kle Sie lässt sich nach dem Erkalten leicht nach Beispiel 1 weiter aufarbeiten.
7.500 kg Kernseife werden in an sich bekannter Weise mit 50 kg Benzin oder 50-60 kg hydrierten nolen oder Kresolen vermischt, bis eine vollständige homogene und klar lösliehe kohlenwasserstoffhaltige il e vorliegt. Alsdann wird die Masse mit 50 kg Natriumbikarbonat und 25 kg Borax versetzt und hierauf . ach Beispiel 1 weiter behandelt.
8.500 kg 62% ige Kernseife werden mit einer für sich hergestellten teigigen Mischung aus 661/kg kristallisiertem Natriumperborat, 50 kg Wasserglas vom spezifischen Gewicht 1'35-1'50 und mit
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gegeben, nochmals gut gemischt und das Ganze nach Beispiel 1 weiter behandelt.
9.500 kg 62% iger flüssiger Kernseife werden mit einer für sich hergestellten teigigen Mischung aus 32 kg Natriumperborat mit einem Gehalt von 22'5% aktivem Sauerstoff und 30 kg Wasserglas vom spezifischem Gewicht 1'40-1'50 vermischt, worauf noch 25 kg Natriumphosphat in fein gepulverter Form zugefügt werden. Die anfangs flüssige Masse wird im Verlauf von 5-10 Minuten fest und kann alsdann nach Beispiel 1 weiter behandelt werden.
10. 100 kg feste Kernseife und 100 kg flüssiges, höchst konzentriertes Wasserglas werden gut gemischt, worauf man noch 20 kg Natriumperborat zufügt. Die so erhaltene Mischung trocknet man noch ein wenig an der Luft und verpresst sie nach Beispiel l, oder wenn man das Trocknen vermeiden will, so fügt man ihr noch etwas Natriumbikarbonat oder Natriumphosphat zu.
11. 100 leg flüssige Kernseife werden mit 20 leg Soda in einer Mischmaschine vermischt, bis die Masse fest geworden ist, worauf 25 kg Natriumbikarbonat zugefügt werden. Man setzt nunmehr ein weiteres Gemisch von 15 kg Natriumperborat und 15 kg höchstkonzentriertem, flüssigem Wasserglas zu, worauf die Masse wie nach Beispiel 1 verpresst wird.
Alle diese Erzeugnisse stellen schöne Fäden dar, die beim Zerbrechen feine, nadelartige Körper - sogenannte Pressnadelseife - ergeben, sich in Wasser schnell und klar lösen und auch nach längerem Lagern ihren Gehalt an wirksamen Sauerstoff praktisch unverändert behalten.
Es sei noch darauf hingewiesen, dass nach vorliegender Erfindung hergestellte Gemische sich ohne besondere Troeknung gerade durch feine Düsen, nicht aber durch grobe, zu schönen, glänzenden, leicht verkäuflichen Fäden verpressen lassen, wogegen bei dem Verpressen der nämlichen Masse durch gröbere Öffnungen nur eine krümlige, unverkäufliche Masse entsteht.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung trockener, nicht zusammenbackender und schnell löslicher Seife in Form sehr feiner Fäden nach Stammpatent Nr. 119488, dadurch gekennzeichnet, dass der in festem Zustande zu verpressenden Seife vorher, u. zw. zweckmässig, solange sie sieh noch in flüssigem Zustande befindet, so viel eines Salzes oder Salzgemisehes zugesetzt wird, dass noch kein Aussalzen erfolgt.