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Verfahren zur Herstellung von an ätherischen Ölen reichen Verreibungen frischer Pflanzen und
Pflanzenteile.
Die Erfindung betrifft eine weitere Ausgestaltung eines älteren Verfahrens, nach dem zwecks
Anreicherung der flüchtigen Stoffe aus pflanzlichen Produkten die frischen Pflanzen bzw. Pflanzenteile mit an sich bekannten Adsorptionsmitteln bis zur Höchstdispersität verrieben werden.
Nach diesem bekannten Verfahren gelingt es, den Pflanzen die therapeutisch wertvollen Stoffe, insbesondere die flüchtigen, zu entziehen, wobei Erzeugnisse erhalten werden, die-ohne selbst stark zu duften-die gesamten flüchtigen und sonstigen Stoffe der frischen Pflanze in stabiler, nicht zersetz- licher Form enthalten.
Nach diesem bekannten Verfahren verteilt man das Adsorbens mit den frischen Pflanzenteilen derart, dass die gewonnene adsorbierende sowohl wie auch die möglicherweise schon vorhandene innere
Oberfläche durch das Zerteilen aktiviert wird, wobei es an sich gleichgültig ist, welches Adsorptions- mittel, ob kolloide Kieselsäure, Lehm, Kaolin, Bleicherde, aktive Kohle, Aluminiumhydroxyd od. dgl. oder auch Gemische dieser Stoffe verwendet werden.
Es ist auch bereits bekannt, die nach diesem Verfahren hergestellten Verreibungen entweder für sich allein oder auch im Gemisch mit andern therapeutischen wirksamen Stoffen den bestimmten
Verwendungszwecken zuzuführen. Man kann sie auch mit Neutralstoffen einfach vermengen oder auch weiter zusammen verreiben, um so Produkte zu erhalten, die infolge ihrer höchst dispersen Verteilung der Resorption besonders zugänglich sind. Dabei ist es ganz besonders wichtig, die die Wirkstoffe enthaltenden Pflanzenteile in möglichst vollständige Bindung mit dem Adsorbens zu bringen.
Es wurde nun erkannt, dass man eine noch bessere Bindung der wertvollen Pflanzenteile an die Adsorptionsmittel, als nach allen bisherigen Verfahren möglich war, dann erreicht, wenn man die Verreibung von vornherein mit alkalischen Mitteln durchführt. Zur Verwendung können hier kommen Alkalicarbonate, Alkalibicarbonate, Alkali-und Erdalkalihydroxyde u. dgl. Welches Alkali dem Pflanzenbrei zweckmässig bereits während der Verreibung zugesetzt wird, ist grundsätzlich gleichgültig. Man kann naturgemäss jeden Stoff verwenden, der den Zwecken der Verreibung nicht widerspricht und geeignet ist, eine bestimmte Alkalität aufzuweisen.
Es können naturgemäss auch Puffersalze Verwendung finden, um eine vollkommene Neutralisierung des Pflanzenbreies sowohl während der Verreibung als auch während des Trocknungsvorganges zu gewährleisten, ohne dass Störungen durch überschüssiges Alkali zu befürchten sind.
Es ist naturgemäss auch grundsätzlich gleichgültig, welches Kation angewandt wird, wenn auch vorzugsweise die Alkali-, Erdalkali-und Ammoniumverbindungen angewandt werden. Das gleiche gilt in bezug auf das Anion. Man muss nur dafür Sorge tragen, dass der angewandte Stoff die gewünschte Alkalität sichert. So ist es naturgemäss möglich und gegebenenfalls angezeigt, als Säuren solche Säuren zu verwenden, die beispielsweise in der zu zerkleinernden Pflanze bereits enthalten sind.
Auch ist es möglich, den Verreibungen gleichzeitig noch quellende Stoffe, wie polymere Kohlehydrate, Pektin, Quellstärke, Tragant u. dgl. hinzuzusetzen. Der Zusatz dieser unlöslichen Kohlehydrate, die im wesentlichen nur quellen, ist besonders vorteilhaft und gibt bei Gegenwart gross- oberflächiger Körper besonders hervorragende technische Effekte. Besondere Bedeutung hat das Verfahren zur Herstellung von an ätherischen Ölen reichen Verreibungen.
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Ausführungsbeispiele :
1. Es werden 10 leg Thuja mit 10 kg Ton, welcher feinstens gesiebt war und welchem 200 g Natrium biearbonicum'homogen zugemischt sind, auf einem Walzenstuhl homogen zerkleinert und in einem Luftstrom von 200, dessen Luftfeuchtigkeit allmählich abnimmt, getrocknet.
2. 10log Sabina werden mit einer Mischung aus 10leg Lehm und 200g Natrium bicarbonicum und 300 g Pektin auf dem Walzenstuhl zerkleinert und im Kaltluftstrom getrocknet. Es sei angemerkt, dass die Trocknung in diesem Falle sich auf einen Bruchteil herabsetzen lässt, gegenüber der Verwendung von Ton oder Lehm oder andern adsorbierenden Mitteln allein oder in Mischung mit alkalisierenden oder neutralisierenden Zusätzen.
3. 10lcg Cartex salicis werden mit 10 leg Löss, welchem 300 g Dinatriumphosphat zugesetzt sind, zerkleinert und im Luftstrom, dessen Temperatur 300 nicht Überschreiten soll, getrocknet.
Der technische Fortschritt der neuen Arbeitsweise im Vergleich zur Herstellung von Verreibungen bei Abwesenheit von Alkali ergibt sich aus folgender Gegenüberstellung :
Frische Thuja mit gleichen Teilen eines Tons verarbeitet ergab 30% des Gesamtöles.
Dieselbe Zubereitung unter Zusatz von 2% Natriumbicarbonat ergab 43'8% des Gesamtöles.
Dieselbe Zubereitung mit 2% Natriumbicarbonat und 3% Pektin ergab 29'5% des Gesamtöles.
Die gleiche Zubereitung unter Zusatz von 3% Dinatrium phosph. ergab einen Gehalt von 36-6% des Gesamtöles.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von an ätherischen Ölen reichen Verreibungen frischer Pflanzen und Pflanzenteile, wobei man diese mit bekannten Adsorptionsmitteln zusammen bis zur Höchstdispersität verreibt, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Trocknung, zweckmässig bereits zur Verreibung, alkalisch reagierende Stoffe zugesetzt werden.