DE675233C - Verfahren zur Herstellung von schwer entmischbaren, Chlornatrium enthaltenden Salzmischungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von schwer entmischbaren, Chlornatrium enthaltenden Salzmischungen

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DE675233C
DE675233C DEB155492D DEB0155492D DE675233C DE 675233 C DE675233 C DE 675233C DE B155492 D DEB155492 D DE B155492D DE B0155492 D DEB0155492 D DE B0155492D DE 675233 C DE675233 C DE 675233C
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    • C09K3/18Materials not provided for elsewhere for application to surfaces to minimize adherence of ice, mist or water thereto; Thawing or antifreeze materials for application to surfaces
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D3/00Halides of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D3/22Preparation in the form of granules, pieces, or other shaped products

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von schwer entmischbaren, Chlornatrium enthaltenden Salzmischungen Bei Chlornatrium enthaltenden Salzinischttngen, wie sie im Gewerbe für die verschiedensten Zwecke Anwendung finden, z. B. beim Pökeln von Fleischwaren, Einsalzen von Rohfellen u. dgl., zeigt sich der Übelstand, daß leicht eine mehr oder weniger weitgehende Entmischung der zuvor hergestellten Salzgemische während des Lagerns stattfindet, namentlich wenn die Salzgemische dabei Schüttel- oder Rüttelbewegungen ausgesetzt sind, wie insbesondere beim Transport. Der Übelstand zeigt sich besonders dann, wenn der eine Bestandteil des Salzgemisches in erheblich höherem Prozentsatz vorliegt als der andere bzw. die anderen.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß man einer solchen Entmischung von Chlornatrium enthaltenden Salzgemischen vorbeugen bzw. sie erheblich herabdrücken kann, wenn man dabei in an sich bekannter Weise zur Wasserbindung durch Bildung kristallisierter Hy- drate befähigte Stoffe in ganz oder teilweise entwässertem Zustand mitverwendet bzw. zusetzt und während oder nach der Ver= inischung der festen Mischungsbestandteile bzw. einem nicht wasserbindenden Bestandteil vor der Vermischung nur eine solche Wasserinenge zufügt, wie-von dem wasserbindenden Bestandteil annähernd gebunden werden kann. Bei solcher Begrenzung des Wasserzusatzes kommt es, wie sich gezeigt hat, auch nicht etwa zu einer Klumpenbildung im Salzgemisch. Die Wirkung des Verfahrens beruht vermutlich darauf, daß bei dem Wasserzusatz der bzw. die nicht wasserbindenden Bestandteile des Salzgemisches zunächst oberflächlich befeuchtet werden, dann aber dieses Wasser von dem hydratbildenden Mischungs-Bestandteil alsbald entzogen wird und so gleichsam ine Verklebung der -k#lischtingskomponenten stattfindet, ohne daß es doch zur Klumpenbildung kommt.
  • Man hat zwar bereits vorgeschlagen, Ammoniumnitrat dadurch in körnige Form zu bringen, daß feuchtes Ammoniumnitrat mit bis io °/a Wasser nach Zusatz einer solchen Menge von gebranntem Gips behandelt wird, welche mit der angegebenen Wassermenge zähe Mischungen liefert, worauf man die Mischung bei Temperaturen von nicht mehr als i3o° unter gleichzeitiger Bewegung der Masse trocknet. Abgesehen davon, daß es sich hier, recht betrachtet, überhaupt nicht um die Herstellung eines Salzgemisches handelt, ist zu beachten, daß bei solchen Salzen, die wie Ammoniumnitrat hygroskopisch sind, die Gefahr einer Entmischung der damit hergestellten Salzgemische gar nicht eintritt, weil sie unter Klumpenbildung zusammenbacken. Aber davon abgesehen, unterscheidet sich jenes bekannte Verfahren von demjenigen gemäß der Erfindung in wesentlichen Punkten. Die nach dem bekannten Verfahren anzuwendende Menge von etwa Ao gebranntem Gips würde nämlich nur zur Bindung von etwa o,8 0,1, Wasser genügen, während das angewandte feuchte Ammäniumnitrat bis zu io 0jo Wasser enthalten soll. Die angewandte Wassermenge ist also wesentlich größer als die gemäß vorliegender Erfindung zu benutzende, d. h. als die, welche von denn wasserbindenden Bestandteil gebunden werden kann, und demgemäß schreibt das bekannte Verfahren vor, die hergestellte Mischung von Ammoniumniträt und Gips nachträglich bei erhöhten Temperaturen zu trocknen. Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung ist das Verfahren beendet und die Salzmischung fertig, sobald die bestimmt dosierte Wassermenge dem Salzgemisch zugesetzt bzw. dieses unter Zusatz der betreffenden Wassermenge hergestellt ist. Einer nachträglichen Trocknung oder gar Erhitzung des Gemisches bedarf es hier nicht.
  • Ganz ähnlich wie bei dem eben besprochenen Fall ist die Sachlage- bei einem andern bekannten Verfahren, wo durch den dem ammoniuinnitrathaltigen Düngemittel zugesetzten Gips nur die Wassermenge gebunden werden soll, die dem Salz bzw: Salzgemisch zufällig anhaftet. Dabei soll aber die Menge des zugesetzten Gipses keineswegs hiernach besonders im voraus bestimmt werden, sondern es soll ein sehr hoher Gipszusatz gemacht werden: Auch bei Anwendung von gebranntem Gips würde hier infolgedessen die Gefahr bestehen, daß derjenige Teil, der nicht zur Hydratbildung ausgenutzt wird, sich von den mit hydratisiertem Gips verklebten Ammoniumnitratkörnern trennt, so daß eine Entmischung eintritt, die gemäß der Erfindung gerade verhindert werden soll. Im übrigen aber betrifft dieses Verfahren gar nicht einen Fall derjenigen Art, wo der eine Bestandteil des Salzgemisches in wesentlich höherem Prozentsatz vorliegt als der andere und deswegen die Entmischungsgefahr besonders groß ist.
  • Es ist ferner vorgeschlagen worden, zur Herstellung eines gut streubaren, nicht wasseranziehenden Kali -Stickstoff -Mischdüngers mehr als 2;5 Mo1. Wasser enthaltende konzentrierte Lösungen von Calciumnitrat mit der äquimolekularen Menge festen Kaliumsulfats bei 5o bis ioo° zu vermischen. In diesem Falle soll eine chemische Umsetzung unter Bildung von Calciumsulfat und Kaliumnitrat eintreten, und es soll als Endprodukt ein feinkörniges, trocken bleibendes; nicht zusammenbackendes Erzeugnis erhalten werden. Dieses Verfahren unterscheidet sich von demjenigen gemäß der Erfindung in erster Linie dadurch, daß im Gegensatz zum letzteren dort in Lösung gearbeitet werden soll. Ferner sollen danach äquimolekulare Mengen der beiden Bestandteile angewandt werden, also solche Mengen, bei denen schon von vornherein eine Entmiscbüngsgefahr praktisch kaum vorhanden wäre.
  • Schließlich ist auch schon vorgeschlagen worden, zwecks Überführung von Ammoniumnitrat in ein gut streufähiges und nicht hygroskopisches Düngemittel Ammoniumnitrat mit Ammoniümsulfat in feuchtem Zustand zu vermischen. Dabei sollen sich aber beide Mischungsbestandteile schon vor der Vermischung in feuchtem Zustand befinden, und es könnte daher zu einer Bildung kristallisierter Hydrate nach der Vermischung auch dann nicht kommen; wenn überhaupt einer der Mischungsbestandteile an sich dazu befähigt wäre, was aber weder beim Ammoniumnitrat noch beim Ammoniumsulfat der Fall ist.
  • Besondere Bedeutung besitzt das Verfahren gemäß der Erfindung für die Herstellung von Gemischen aus Soda und Chlornatrium für .das Einsalzen von Rohfellen. Man empfiehlt für diesen Zweck meist den Zusatz von 2 bis 3 °f, calc. Soda oder 5 °)o Kristallsoda zum Chlornatrium. Die Mischung wird im allgemeinen auf den Salzwerken vorgenommen. Diese Soda-Salz-Mischung hat nun die unangenehme Eigenschaft; sich auf dem Transport von den Salzwerken zu den Verbrauchsstellen durch die Schüttelbewegungen der Transportmittel zu entmischen, so daß einzelne Teile des Salzstapels fast sodafrei; andere Teile verhältnismäßig sodäreich sind. Durch kurzes Durchschaufeln nach dem Entladen läßt sich eine gleichmäßige Mischung nicht ohne weiteres wieder herstellen. Aus diesem Tatbestand ergeben sich bei der Anwendung von Sodasalz verschiedene Nachteile. Durch den Sodazusatz soll nämlich das Salz auf eine verhältnismäßig hohe Alkalität (p. über io) gebracht werden. Wenn nun Entmischung eintritt, so zeigen diejenigen Teile des Salzes, die zu wenig Soda enthalten, eine geringere Alkalität, und zwar besonders dann, wenn das Salz Gips enthält, der sich mit der Soda zu neutralen Produkten umsetzt.
  • Zwar tritt eine gewisse Herabsetzung der Alkalität bei Gegenwart von Gips auch schon ohne Entmischung ein; im Falle der Entmischung aber besteht die Gefahr, daß manche Teile des Salzgemisches so stark an Soda verarmen, daß der Alkalitätsrückgang mit seinen schädlichen Folgen besonders stark in Erscheinung tritt: Die Übelstände treten nicht ein, wenn gemäß der Erfindung dieser Gewerbesalzmischurig so viel Wasser zugesetzt wird, wie zur Überführung der calcinierten Soda in das Hydrat Na2C0" ioH20 erforderlich ist. Die Zugabe des Wassers kann dabei in der Weise erfolgen, daß entweder das Kochsalzschon vor dem Zusatz der calcinierten Soda damit versetzt wird, oder so, daß der Wasserzusatz während der Vermischung dieser beiden Bestandteile erfolgt, oder schließlich so, daß das Wasser zu der vorher bereiteten Salz-Soda-Mischung gegeben wird. An Stelle von Wasser kann man auch wäßrige Lösungen von Chlornatrium oder andern Salzen verwenden.
  • Dem Wasser können auch organische Kolloide oder kristalloide Stoffe, wie Stärke, Leim, Kasein, Rohrzucker, Melasse, zugegeben «erden. Auch desinfizierend wirkende Stoffe können zugesetzt werden. Andererseits kann man der Salzmischung auch noch solche anderen Stoffe zusetzen, welche selbst Wasser zu binden vermögen, wie z. B. wasserfreies Natriumphosphat: man kann dann so viel Wasser zufügen, wie die verschiedenen zur Hydratbildung befähigten wasserfreien Salze zu binden vermögen.
  • In entsprechender Weise lassen sich andere Chlornatrium enthaltende, schwer entmischbare Mischungen herstellen, z. B. solche von Chlornatrium, Salpeter und Nitrit, wie sie für Pökelzwecke gebraucht werden. Man geht dann in der Weise vor, daß man dem für den betreffenden Zweck erforderlichen Gemisch ein unschädliches wasserfreies bzw. Wasserarmes, aber zur Wasserbindung durch Hydratbildung geeignetes Salz zusetzt, wie z. B. mehr oder weniger entwässertes Natriumphosphat. Indem man vor, während oder nach der Vermischung der erforderlichen Salze mit einem derartigen Zusatzstoff die geeignete Wassermenge zufügt, erhält man auch hier eine trockene, im wesentlichen beständige Salzmischung. Auch in diesem Fälle können noch entsprechende Zusätze gernacht werden, ganz wie bei der Herstellung eines Gemisches von Chlornatrium und Soda. Ausführungsbeispiel i Ein nicht entmischbares Gewerbesalz mit einem Gehalt von 1,94'/, an calc. Soda wird erhalten, indem man dem Salz allmählich die berechnete Menge calc. Soda zufügt und während der Vermischung die zur Hydratisierung der wasserfreien Soda notwendige Wassermenge einspritzt. Nach guter Durchmischung erhält man auf diese Weise ein körniges, aber nicht klumpendes, streufähiges Salzgemisch.
  • Das so hergestellte Salzgemisch wurde im Vergleich mit Gewerbesalzen, denen 1,7 °@o Natriumcarbonat in Form von calc. Soda oder 1,87 °/o Natriumcarbonat in Form von Kristallsoda in üblicher Weise zugemischt waren, auf seine Entmischungsfähigkeit geprüft. Die Salze wurden 18 Stunden lang in einem Schüttelapparat mit horizontalem Stoß geschüttelt und hierauf auf ihren Gehalt an Soda in der oberen, mittleren und unteren Salzschicht untersucht. Die in nachstehender Tabelle zusammengestellten Resultate lassen deutlich erkennen, daß bei den gewöhnlichen Mischungen mit calc. Soda oder mit Kristallsoda eine weitgehende Entmischung stattgefunden hat, während bei dem nach vorliegendem Verfahren hergestellten Salzgemisch der Gehalt an Soda in den verschiedenen Schichten annähernd gleichgeblieben ist:
    Gewerbesalz Gewerbesalz
    Gemisch nach
    Salzgemisch Beispiel t
    calc. Soda Kristallsoda obigem
    ° / o ° / o .
    Anfangsgehalt an Soda . . . . . . . . . . . . . . . 1,70
    1,87
    1,94
    Endgehalt oben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,35 0,53 1,93 bis 1,95
    - Mitte ..................... 3,02 1,78 i,gi bis 1,97
    - unten . . ... . . . . . .. .. . ... . .. 2,26 1,4o bis 2,2o 1,92 bis 1,g5
    Schüttelversuche mit Vertikalstoß verliefen ganz entsprechend.
  • Ausführungsbeispiel z In ähnlicher Weise, wie im Beispiel i beschrieben, kann man für das Einsalzen von Rohfellen ein Salzgemisch dadurch herstellen, daß min dem Gewerbesalz 2,5 % wässerfreies Natriumsulfat zumischt und gleichzeitig eine zur Hydratisierung des Natriumsulfats ausreichende Wassermenge (ungefähr 3 °/o der angewandten Kochsalzmenge) einspritzt, Ausführungsbeispiel 3 Man verfährt wie im Beispiel 2 angegeben, nur: mit dem Unterschied, daß dem Gewerbesulz statt des wasserfreien Natriumsulfats 3 °/o eines Gemisches aus 5 Teilen wasserfreiem Natriumsulfat und z Teil Natriumfluorid oder kieselfluorwasserstoffsaurein Natrium unter gleichzeitigem Einspritzen ler im Beispiel ä angegebenen Wassermengegemischt werden.
  • Ausführungsbeispiel 4.
  • Um der Entmischungsgefahr bei Pökelsalz vorzubeugen, setzt man 9o Teilen Kochsalz Teile wasserfreies sekundäres Natriumphosphat zu und vermischt gleichzeitig mit der zur Hydratisierung dieses Salzes notwendigen Wassermenge, die 2,5 Teile Salpeter und o,5 Teile Natriumnitrit gelöst enthält.
  • ,_- Ein Vergleich der Entinischbarkeit dieses T ökelsalzgemisches reit einem durch Ver-:mischen von Kochsalz, Salpeter und Nitrit hergestellten Pökelsalz bei einem Schüttelversuch mit Vertikalstoß ergab; wie nachstehende Tabelle zeigt, daß eine Entmischung des nach vorliegender Erfindung hergestellten Pökelsalzgemisches nicht eintrat, während die gewöhnliche Pökelsalzmischung bis zu einem gewissen-Grad entmischt wurde.
    Gewöhnliche Pökelsalzmischung
    Salzgemisch Pökelsalzmischung mit Zusatz
    nach Beispiel q.
    % °/o
    Anfangsgehalt an Natriumnitrit ....... 0,75 o,62
    Endgehalt oben : . . . . . . . . .. . . . . . : . 0,57 bis o,$1 o,6o bis o,6r
    - Mitte ....... ... ...... . o,65 bis o,7i o,6i bis o,62
    - unten ...........:..... .. ä,68 bis o,86 o,61 bis o,62

Claims (2)

  1. PATRNTANSPRÜcFIR: r. Verfahren zur Herstellung von schwer entmischbaren; Chlornatrium enthaltenden Salzmischungen, in denen das Chlornatrium in wesentlich höherem Prozentsatz vorliegt als der andere bzw. die anderen Mischungsbestandteile, dadurch gekennzeichnet, daß man als anderen Mischungsbestandteil oder neben den Mischungsbestandteilen zur Wasserbindung durch Bildung kristallisierter Hydrate befähigte Salze in ganz oder teilweise entwässertem Zustand in prozentual geringer Menge anwendet und daß man während oder nach der Vermischung der festen Mischungsbestandteile bzw. dem nicht wasserbindenden Bestandteil vor der Vermischung nur eine solche Wassermenge zufügt, wie von dem wasserbindenden Bestandteil annähernd gebunden werden kann.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß man an Stelle von Wasser wäßrige Lösungen von Salzen verwendet.
DEB155492D 1932-04-29 1932-04-29 Verfahren zur Herstellung von schwer entmischbaren, Chlornatrium enthaltenden Salzmischungen Expired DE675233C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AU2003252873B2 (en) * 2001-03-08 2006-09-07 Dyson Technology Limited Wand assembly for a domestic appliance

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