DE344204C - Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern aus Torf und Gips - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern aus Torf und Gips

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DE344204C
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    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B28/00Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
    • C04B28/14Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing calcium sulfate cements
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus Torf und Gips. Der Drennstoffmangel der neueren Zeit übt schädliche Wirkungen auf den Baustofrnarkt aus; Ziegel und Zement sind äußerst knapp geworden. Infolgedessen erfreuen sich die Baustioffe größerer Beachtung, die ohne Hitzeeinwirkung hergestellt werden können.
  • Es ist schon vorgeschlagen worden; aus Torf iund Gips, die -sich in vielen Gegenden ' in fast unbegrenzten Mengen vorfinden, Bausteine zu verformen. Main stieß hierbei aber auf Schwierigkeiten. Der in den Mooren gestochene Torf enthält einen die eigentlichen Fasern an Gewicht um das Vielfache übersteigenden Gehalt an Wasser. Das physikalisch anhaftende Wasser läßt sich zwar in geeigneten Fressen verhältnismäßig leicht entfernen, 'unangenehnner verhält es sich aber bei dem kolloidal in der Torfsubstanz gebundenen Wasser. Das letztere läßt sich nämlich weder durch Pressen, noch durch Lagerung an der Luft entfernen, so daß die nach Mischung der Torfmasse mit Gips erhaltenen Körper noch stark feucht sind und ohne weiteres ihrer Bestimmung nicht zugeführt werden können.
  • Anderseits ist aber bekannt, daß gewisse chemische Stoffe als Torftrockner wirken können, d. h. die im Torf enthaltenen Kolloide werden einer chemischen Beeinflussung unter--#".,orfen und zum Teil zerstört, wodurch die Wasserbindung gerackert wird.
  • Bisher wurde derartig vorbehandelter Torf nach gegebenenfalls sehr starker Abpressung des Wassers nur zu Brennzwecken benutzt. Auf seine Verwendung zur Herstellung von Formkörpern verfiel man nicht.
  • Hier greift nun die vorliegende Erfindung ein. Nach ihr stellt man Formkörper, insbesondere Bausteine, aus Torf und Gips in der Weise her, daß man frisch gewonnenen," gegebenenfalls abgepreßten Torf, mit solchen chemischen Stoffen behandelt, die eine doppelte Aufgabe zu erfüllen imstande sind. Zunächst müssen sie die bekannte Einwirkung auf den Torf ausüben, nämlich die Lockerung des kolloi.däI gebundenen Wassers bewirken, e:o daß z. B. mit leichterer Mühe und geringerem Verlust an fester Substanz Abpressung oder Vortrocknung bewirkt werden kann. Dann .müssen die Zusatzstoffe, die in der Masse enthalten bleiben, nach der Vermischung des Torfes mit Gips .auf den letzteren einen verbessernden Einfluß ausüben können, sei es, daß sie ihm schnellere Abbindefähigkeit, sei es, daß sie ihm größere Erhärtung verleihen. Nach erfolgter VOrbehandlung des Torfes und Vermischung mit Gips bringt man das Gemenge in beliebigen Pressen in die gewünschte Form.
  • Wie der Erfinder feststellte, kommen als für den bezeichneten Zweck geeignete Stoffe, in erster Linie Sulfate und Doppelsulfate, in Frage. Hierunter fallen beispielsweise: Eisensulfat, Eisenammoniumsulfat, Kupfersulfat, Zinksulfat, Aluminiumsulfat, Magnesi.umsulfat, Natrium- und K.aliumbisulfat.
  • Ferner lassen sich auch Alaune, Kalium-und Natriumalaun, auch Eisenammoniakalaun mit Erfolg verwenden. Die Menge des Zusatzes schwankt zwischen o,5 und .5 auf ioo Teile Torf. Das Salz wird entweder über die feuchte Torfmasse gestreut und mit ihr vermischt, oder in hochkonzentrierter, wässeriger Lösung zugegeben.
  • Es erwies sich als besonders vorteilhaft, den mit dem Zusatzsalz getränkten Torf nicht unmittelbar weiter zu verarbeiten, sondern zunächst einige Zeit lagern zu lassen, um in vergrößertem Maßstäbe die Möglichkeit zur Einwirkung der chemischen Mittel auf den Torf zu geben. Die letzteren wirken gerbend auf die vegetabilischen' Fasern ein, wobei das chemisch gebundene Wasser freigelegt wird. Die Fasern verlieren nicht nur ihre hygroskopische Natur, sondern auch ihre Neigung zu quellen. Wenn man daher die in der beschriebenen Weise vorbehandelte Torf-:nasse mit Gips verpreßt, löst sich einerseits das überschüssige Wasser leicht, anderseits üben die Fasern keine schädigenden Einflüsse auf die erhärtende Gipsmasse ,aus.
  • Zur Ausübung des neuen Verfahrens verfährt man beispielsweise folgendermaßen: ioo Teile frisch gewonnener Fasertorf mit einem Wassergehalt von go Prozent werden mit o, i bis i Teil in möglichst wenig Wasser gelöstem Eisensulfat durchmengt und eine Woche lagern lassen. Die erhaltene Masse «,ird mit i-o Teilen Gips vermengt und verpreßt. Schon durch Anwendung leichten Druckes wird ein beträchtlicher Teil Wasser entfernt, und man erhält sehr bald erstarrende Gebilde, deren Festigkeit rasch zunimmt.
  • Es bewährte sich auch, die durch Zusatzsalz vorbehandelten Torfmassen zunächst leicht zu pressen, und hierauf erst mit Gips zu vermischen und weiter zu behandeln. Ferner erwies es sich .als vorteilhaft, eine Probe des behandelten Torfes daraufhin zu untersuchen, wieviel Wasser er bei dem in Frage kommenden Druck abzugeben vermag, und hierauf den Torf in einer solchen Menge mit Gips zu vermischen, daß der bleibende, durch Pressen nicht entfernb-axe Wassergehalt, dem vorn Gips zu bindenden Wasser rechnerisch entspricht. Ebensogut kann man natürlich die ganze Torfmenge zunächst leicht vorpressen, so daß sie nur so viel oder nur wenig .mehr Wasser enthält, als zusn Abbinden des zur Zugabe bestimmten Anteiles Gips notwendig ist, und dann weiter behandeln.
  • In der Regel ist der Gehalt allein an kolloidal gebundenem Wasser von gewöhnlichem Torf schon erheblich höher, als dem Wasserverbrauch des zweckmäßig verwandten Anteiles. Gipses entspricht, so daß erst das vorliegende Verfahren die Verwendung solcher wasserreichen Torfe zu Formkörpern ermöglicht.
  • Die nach dem neuen Verfahren hergestellten Erzeugnisse zeichnen sich nicht nur durch schnelle Erhärtung -und erhebliche Festigkeit aufs, sondern haben gegenüber anderen aus Gips und Torf verfertigten Waren noch den Vorteil, daß sie in allerkürzester Zeit trocken vorliegen, und z. B. bei Bauten unmittelbar verwandt werden können.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE: r. Verfahren zur- Herstellung von Formkörpern aus Torf und Gips, dadurch gekennzeichnet, daß frisch gewonnener Torf mit solchen chemischen Mitteln, wie Sulfaten, Alaun u. dgl., behandelt wird, die einerseits die Trennung der Fasern von dem: kolloidal gebundenen Wasser erleichtern, anderseits einen verbessernden Einfiuß auf Gips, der mit dem vorbereiteten Torf vermischt wird-, ausüben, worauf dass Gemenge verpreßt wird. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch .gekennzeichnet, daß der Torf nach Zusatz des Salzes zunächst längere Zeit gelagert wird.
DE1920344204D 1920-02-14 1920-02-14 Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern aus Torf und Gips Expired DE344204C (de)

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