<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung von Pflanzenschutzmitteln.
Bekanntlich werden manche Pflanzen. wie z. B. Obstbäume im Winter, mittels öliger Substanzen gegen pflanzliche Schädlinge und unmittelbar vor oder nach dem Knospen mittels schwefelhaltiger
EMI1.1
die sowohl die geeigneten öligen Substanzen als auch Schwefel enthielten, um hiedurch das bisler notwendige zweimalige Besprühen durch einen einzigen ersetzen zu können. Es war bisher aber nicht gelungen,
EMI1.2
bare fertige wässerige Brühen dadurch hergestellt, dass eine konzentrierte wässerige Lösung von Ammonpolysulfid und ein einen Emulgator enthaltender Kohlenwasserstoff mit der vielfachen Menge Wasser vermengt werden.
EMI1.3
Kohlenwasserstoff vermengt gleichzeitig dem Wasser zusetzen.
Man kann aber in gewissen Fällen auch so vorgehen, dass man vorerst den einen Emulgator enthaltenden Kohlenwasserstoff mit dem Wasser vermengt und in die solcherart erhaltene Dispersion die Ammonpolysulfidlösung einträgt.
Als Kohlenwasserstoffe kommen in erster Reihe Teeröle, phenolfreie Teeröle und Erdöle, wie Petroleum, in Betracht. Als Emulgatoren können in bekannter Weise Seifen, vorzugsweise Ammoniak-
EMI1.4
Bei der erfindungsgemässen Herstellung der sprühfertigen Brühe entsteht beim Eintragen der den Emulgator enthaltenden Kohlenwasserstoffe in das Wasser in bekannter Weise eine wässerige Emulsion. Beim Eintragen der konzentrierten Ammonpolysulfidlösung entsteht eine kräftige Schwefelausscheidung in kolloider Form. Würde nur Wasser zugegeben sein, so würde sich die kolloidale Schwefelausscheidung in sehr kurzer Zeit zu schweren Schwefelkörnchen zusammenballen. In Gegenwart der Öldispersion bleibt hingegen die Dispersionsform der Schwefelausscheidung gewahrt, so dass als Endergebnis eine gut haltbare Brühe erzielt wird, die sowohl den Kohlenwasserstoff als auch den Schwefel in feinstverteilter Form enthält.
Da Ammonpolysulfide bekanntlich sehr viel Schwefel enthalten können, ist es ein leichtes, Brühen mit einem verhältnismässig sehr hohen Schwefelgehalt herzustellen.
Der den Emulgator enthaltende Kohlenwasserstoff einerseits und die konzentrierte Ammon- polysu1fidlösung anderseits sind wohl miteinander vermengbar, das Gemenge trennt sich jedoch nach einigen Stunden wieder auf eine wässerige und eine ölige Schichte. Man könnte wohl durch Verwendung geeigneter zusätzlicher Emulgatoren die beiden erwähnten Stoffe in eine haltbare Emulsion überführen, es ist dies jedoch nicht notwendig, denn es genügt zur Erzielung der fertigen Brühe vollkommen, wenn man den Kohlenwasserstoff und die Polysulfidlösung, nur grob zusammengerührt, in das Wasser einträgt.
Zur Erleichterung des Versandes und der Handhabung wird erfindungsgemäss der Kohlenwasserstoff, der Emulgator und die entsprechende Menge der Polysulfidlösung in einem gemeinsamen Behälter in den Verkehr gebracht, so dass der Verbraucher zur Herstellung der Brühe nur den Behälter öffnen und den Inhalt-gegebenenfalls nach leichtem Umrühren-einfach in die entsprechende Menge Wasser einschütten und verrühren braucht.
<Desc/Clms Page number 2>
Ausführungsbeispiele :
110 em Ammoniaklösung von spezifischem Gewicht 0'190 werden mit 30 g Wasser und 60 g Schweifelblüte versetzt und bis zur völligen Lösung des Schwefels mit Schwefelwasserstoff gesättigt.
Die solcherart gewonnene Ammonpolysulfidlösung dient zur Herstellung der folgenden Brühen :
EMI2.1
Zusammenrühren eine nicht haltbare Emulsion. Die nach mehr minder langem Stehen sich trennenden Bestandteile lassen sich durch kurzes Rühren wieder emulgieren. Verrührt man diese Emulsion mit der vierfachen Menge Wasser, so entsteht eine für praktische Anforderungen genügend haltbare, fein emulgierte Brühe.
EMI2.2
Die Mischung verhält sich wie die gemäss Beispiel 1.
Würde man die Mischung ohne Ammonpolysulfid herstellen, so würde sie mit Wasser eine unbrauchbare Brühe ergeben ; ein nachträglicher Zusatz von Ammonpolysulfid zu dieser Brühe würde
EMI2.3
werden noch 20 e Polysufidlösung einverleibt. Diese Mischung bildet mit Wasser eine noch innigere Emulsion, als die der Beispiele 1 und 2.
4. Eine Mischung von 20 cm3 Elain und 150 cm3 neutralem Teeröl wird mit 10 cm3 Ammoniaklösung verrührt und in die vierfache Menge Wasser eingetragen. Die praktisch haltbare Brühe wird nun mit 20 cm3 Ammonpolysulfid versetzt.
Es sei schliesslich bemerkt, dass die bekannten Obstbaum-Karbolineumsorten zur Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens ungeeignet sind. Vermengt man z. B. ein solches Obstbaumkarbolineum mit Ammonpolysulfid und trägt die solcherart erhaltene grobe Dispersion in Wasser ein, so scheidet sieh das 01 schon nach wenigen Minuten aus. Würde man anderseits ein Karbolineum in Wasser eintragen und nun die entstandene gute Emulsion mit Ammonpolysulfid versetzen, so würde ebenfalls sofort die Entmischung unter Ausscheiden von Oltropfen einsetzen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Schwefel und Öl in dispergierter Form enthaltenden, wässerigen Pflanzenschutzmitteln, dadurch gekennzeichnet, dass eine konzentrierte wässerige Lösung von Ammonpolysulfid und ein einen Emulgator enthaltender Kohlenwasserstoff mit der mehrfachen Menge Wasser
EMI2.4