DE476753C - Mittel zur Unkrautvertilgung - Google Patents

Description

• Mittel zur Unkrautvertilgung Die Erfindung betrifft ein Mittel zur Unkrautvertilgung und beruht auf der Anwendung von aromatischen oder hydroaromatischen Ketonen. Diese werden entweder einzeln oder im Gemisch miteinander benutzt. Als besonders wirksam haben sich höhere aromatische und hydroaromatische Ketone gezeigt.
• Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß die Ketone der aromatischen und hydroaromatischen Reihe ein außerordentlich starkes Gift für grüne Pflanzen sind. Grüne Pflanzen, besonders Unkraut, werden innerhalb 2,4 Stunden -durch Benetzung mit den Ketonen braun bzw. gelb und sterben nach kurzer Zeit völlig ab. Höhere Pflanzen, namentlich Bäume, auch junge, werden zwar an den grünen Blättern, nicht aber an den Wurzeln geschädigt. Jedoch tritt keine Gefährdung in ihrem Wachstum auf. Die Ketone wirken sowohl flüssig als auch gasförmig. Als besonders wirksam hat sich die Anwendung in zerstäubter flüssiger Form erwiesen.
• Die Erfindung hat besondere volkswirtschaftliche Bedeutung dadurch, daß diese Ketone in dem bisher als Abfallstoff anfallenden sogenannten »gelben Acetonöl« zur Verfügung stehen; da dieses praktisch. fast nur aus aromatischen und hydroaromatischen Ketonen besteht. Am wirksamsten sind die mittleren Fraktionen, die zwischen 159 und 2001 übergehen.
• Eine für manche Zwecke erwünschte Verdünnung, wobei das Verdünnungsmittel selbst an der Vernichtung des Unkrautes beteiligt sein kann, wird durch eine Mischung genannter Ketone mit Tetrachlorkohlenstoff und anderen gechlorten Kohlenwasserstoffen erreicht.
• Höchst vorteilhaft wirkt das neue Mittel in Form von Emulsionen. Dabei ist eine möglichst weitgehende Zerteilung vorhanden, durch die gleichzeitig eine gute Benetzung von Blättern und Gräsern ermöglicht wird. Eine solche Emulsion wird beispielsweise mit Zellstoffablauge, z. B. Sulfidablauge, hergestellt, die zum Zwecke weiterer Verdünnung mit Flüssigkeiten aller Art versetzt werden kann. Zur Erhöhung der Beständigkeit solcher Emulsionen ist ein geringer Zusatz von Tannin oder anderen gerbsäurehaltigen Stoffen zweckmäßig. Die letztgenannten Stoffe können auch für sich als emulgierende Mittel dienen.
• Ferner kann durch Seifen oder seifenähnliche Körper, Saponine usw., eine derartige Emulsion hergestellt werden; gegebenenfalls sind auch Emulsionen aus Zellstoffablaugen und seifenähnlichen Körpern anwendbar.
• Als weiterer Vorteil bei der Bekämpfung von Unkraut mit dem Mittel der Erfindung hat sich die Tatsache ergeben, daß gleichzeitig sowohl pflanzliche als auch tierische Schädlinge vernichtet werden.

Claims (7)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Mittel @ zur Unkrautvertilgung,. dadurch gekennzeichnet, daß ein aromatisches oder hydroaromatisches Keton oder Mischungen aus solchen in flüssigem oder vergastem Zustande benutzt werden.
2. 2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daB -ein höheres aromatisches oder hydroaromatisches Keton oder Gemische aus ihnen zur Anwendung kommen.
3. 3. Mittel nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß gelbes Acetonöl verwendet wird.
4. 4.. Mittel nach Anspruch -r-1bis 3; dadurch gekennzeichnet, daß den aromatischen Ketonen Tetrachlorkohlenstoff oder andere gechlorte Kohlenwasserstoffe oder eine Mischung derselben zugesetzt wird.
5. 5. Mittel nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, da$ die Ketone, mit Zellstoffablauge in einer Flüssigkeit emulgiert, verwandt werden. G.
6. Mittel nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die Ketone, mit Tannin oder anderen gerbsäurehaltigen Stoffen emulgiert, verwandt werden.
7. 7. Mittel nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzieichnet, daß die Ketone, mit Seifen (seifenähnlichen Körpern, Saponinen usw.) emulgiert, verwandt werden. B. Mittel nach Anspruch r bis 7, dadürch gekennzeichnet, daß die Ketone verwandt werden, nachdem sie mit zwei oder mehreren ernülgierenden Mitteln, insbesondere mit Zellstoffablauge, Kaliseife und Tannin, in eine Emulsion übergeführt sind.