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Verfahren zur Vernichtung von Mückenlarven Die vorliegende Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Bekämpfung von Mückenlarven insbesondere jener Mücken,
welche das Sumpffieber oder die Malaria übertragen und welche in stehenden Gewässern,
Pfützen, Sümpfen o. dgl. leben. Die bisher bekannten Mittel für die Bekämpfung von
Mückenlarven bestehen alle aus Kohlenwasserstoffen (Benzol, Toluol usw.), die mit
geeigneten Mitteln, wie Salzen von Fettsäuren, Seifen usw., vermischt sind. Ein
bekanntes Mittel setzt sich z. B. zusammen aus einer Mischung von Petroleum, Gelatine,
Kastanienmehl, Seifenpulver und Kolophonium. Vielfach wurde auch schon vorgeschlagen,
Schweinfurtergrün mit Calciumcarbonat und Stearinsäure gemischt zu verwenden. Alle
diese Mittel haben jedoch den Nachteil, daß ihre Wirksamkeit nur beschränkt ist.
Viele Larvenarten von :Mücken werden durch diese Mittel überhaupt nicht vernichtet,
besonders die Larve der Sumpffiebermücke, deren Bekämpfung bisher die größten Schwierigkeiten
verursachte, da die bekannten Mittel alle nicht anschlugen.
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Diese Nachteile beseitigt das erfindungsgemäße Verfahren restlos,
indem für die Bekämpfung von Mückenlarven, insbesondere der Sumpffiebermückenlarven,
Rohkresolquecksilberacetat mit geeigneten Beimengungen verwendet wird. Dieser Stoff
besitzt die Fähigkeit, die Sumpffiebermückenlarven restlos zu vertilgen, so daß
die Trockenlegung von Sümpfen und Gewässern im Malariagebiet ohne weiteres ermöglicht
wird. Auf diese Weise werden wieder große Werte für die Volkswirtschaft gewonnen.
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Das Rohkresolquecksilberacetat wird gewonnen, indem man 3,18 kg Quecksilberacetat
in 301 Wasser, welches mit roog Essigsäure angesäuert wurde, löst. Gegebenenfalls
kann diese Lösung, wenn es erforderlich sein sollte, erwärmt werden.
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Die so gewonnene Quecksilbieracetatlö.sung wird bei Zimmertemperatur
(ro bis 2o° C) abgekühlt, worauf zu dieser nach und nach innerhalb einer Stunde
bei energischem Rühren r,08 kg Rohkresol hinzugefügt werden. Nach weiterem Rühren
während einer Stunde läßt man die Lösung 24. Stunden steheng Dabei bildet sich ein
weißer, reichlicher Niederschlag, der durch Dekantieren oder Filtrieren gesammelt
und auf einem Papier oder einer porösen Platte im Dunkeln an, der Luft getrocknet
wird. Die Mutterlauge wird im Dunkeln stehengelassen, wobei diese nach einiger
Zeit wieder neue Mengen des weißen Niederschlages mit einem Reinertrag bis zu etwa
75% ergibt.
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Das auf diese Weise gewonnene Produkt wird fein pulverisiert. Dabei
ist es notwendig,
daß der Arbeiter durch Maske, Handschuhe und ähnliche
Schutzvorrichtungen vor denn fliegenden Staub geschützt wird und gegebenenfalls
unter einer Glasglocke arbeitet.
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Das so hergestellte Rohkresolquecksilberacetat wird alsdann mit inerten
Füllstoffen (Asche, Sand, Straßenstaub o. dgl.) in verschiedenen Verhältnissen vermischt,
wobei das Mischungsverhältnis von der zu erzielenden Wirkung des Mittels, der Ausdehnung
der Gewässer bzw. Sümpfe und dem Reichtum an vorhandenen Larven abhängt.
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Die besten Ergebnisse wurden erzielt, indem auf i bis i o Teile von
Rohkresolquecksilberac-etat 99 bis 9o Teile fein gesiebter Sand oder Straßenstaub
verwendet wurden.
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Feines Sieben und inniges Mischen sind unbedingt erforderlich, um
ein längeres Schwimmen des Präparates auf dem Wasser zu erzielen. Die zu vernichtenden
Larven kommen an die Oberfläche und fressen das Mittel, wodurch sie nach kurzer
Zeit vernichtet werden.
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Das Mischen von Rohkresolquecksilberacetat mit den Füllstoffen erfolgt
in allgemein bekannten Mischapparaten, wie Drehtrommeln o. dgl. Das Ausstreuen des
Mittels auf die Gewässer oder Sümpfe kann in beliebiger Weise durch Handblasebälge
oder 'durch Rückenschwefelapparate oder andere Arten von Zerstäubern erfolgen. Es
werden vorzugsweise etwa io bis Zog des Mittels auf ioo qm Oberfläche je nach der
Konzentrierung ausgestreut.
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Bei in Sardinien ausgeführten Versuchen mit dem Mittel nacli--der
vorliegenden Er-$ndung haben sich bei Verwendung eines Siebes mit 4900- Maschen
auf i qcm zum Ausstreuen folgende Resultate ergeben:
Getötete |
Larven |
Konzentration der Mischung 2 0/0' nach 2o Stunden .
. . . . . . . . . . . 57,o o/o |
Konzentration der Mischung 20/" |
nach 48 Stunden . . . . . . . . . . . . 92,80/0 |
Konzentration der Mischung q.0/0, |
nach q. Stunden . . . . . . . . . . . . . 83,3% |
Konzentration der Mischung q. 0/(), |
nach 7 Stunden . . . . ... . . . . . . 90,4()/o |
Konzentration der Mischung 60/0, |
nach 5 Stunden . . . . . . . . . . . . . 83,00/0 |
Konzentration der Mischung 60/0, |
nach 6 Stunden . . . . . . . . . . . . . 85,7% |
Konzentration der Mischung io 0/0, |
nach 6 Stunden . . . . . . . . . . . . . ioo,o 0/0 |
Aus diesen Versuchsergebnissen geht hervor, `daß die Anzahl der getöteten Larven
mit der Konzentration des Rohltresolquecksilberacetats in der larventätenden Mischung
und weiterhin mit der Länge der Einwirkungszeit steigt, - woraus sich ergibt, daß
man j e nach der Wahl dieser beiden Faktoren die Wirkung des Mittels regulieren
kann.