DE452183C - Verfahren zum Loeslichmachen von Phenolen in Wasser - Google Patents

Description

• Verfahren zum Löslichmachen von Phenolen in Wasser. Es ist bekannt, daß man für Desinfektionszwecke mit Hilfe einfacher Seifenlösungen bestimmte Phenole in wasserlösliche Form überführen kann. Jedoch ist diese Methode nur bei wenigen einfachen Phenolen anwendbar, z. B. bei Kresol, p-Chlor-m-kresol; sie versagt aber bereits nach den Angaben der Literatur beim i, z, 4-Chlor-p-kresol, dem Tribrom-m-kresol und dem Tribrom-ß-naphthol.
• ach eigenen Untersuchungen lassen sich allgemein polyhalogenierte Phenole und Kresole sowie die Naphthole und ihre Substitutionsprodukte sowie Phenole von höherem Schmelzpunkt mittels einfacher Seifenlösungen nicht so in Lösung bringen, daß die auf die Verbrauchskonzentration verdünnten Lösungen haltbar sind. Aus diesem Grunde haben zahlreiche wirksame Phenole eine praktische Verwendung nicht finden können.
• Es wurde nun gefunden, daß Seifen, die im wesentlichen ungesättigte Fettsäuren im Gemisch mit hydroxylierten Fettsäuren oder deren Abkömmlinge enthalten, ein ganz besonders großes Lösungsvermögen für Phenole zeigen und daher auch solche aufzulösen vermögen, bei denen einfache Seifenlösungen nicht zum Ziele führen.
• Durch Zusatz hydroxylierter organischer Verbindungen oder von Pyrid'inb-asen wird die Wirkung günstig beeinflußt. Zur Herstellung möglichst konzentrierter Lösungen bietet die Verwendung von Seifengemischen mit geringem Wassergehalt besondere Vorteile.
• Diese Beobachtung ist überraschend, da ungesättigte oder hydroxy lierte Fettsäuren diese Eigenschaften nicht haben.
• Folgende Versuche ergeben die Überlegen heit der Seifengemische gegenüber einfachen Seifen. Angewandt wurden: 3 Teile Seife, r Teil Phenol, Verdünnung mit Wasser bis r Prozent Phenolgehalt; Beobachtung nach mehreren Stunden.

  Art des Phenols Rizinusseife Türkischrotöl Rizinus + Leinölseife Geblasenes Rüböl

  Leinöl + Ölsäure

  Tribromphenol Abscheidung Abscheidung Lösung Lösung

  p-Brom-a-naphthol desgl. desgl. desgl. desgl.

  Tribrom-ß-naphthol desgl. desgl. desgl. - desgl.

  Oxychinolin desgl. desgl. Geringe Abscheidung,

  auf Zusatz von 5 Pro-

  zent Phenol Lösung

  Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Phenollösungen zeichnen sich durch hohe Wirksamkeit aus. Z. B. besitzt eine Lösung von Tribrom-ß-naphthol i : 500 000 noch deutliche Wirkung auf Streptokokken. Beispiele. i. i Teil Tribromphenol wird mit 3 Teilen einer Seife, die aus gleichen Teilen rizinus-und leinölsaurem Kali besteht, unter Zusatz von i Teil 5oprozentigem Alkohol gemischt.
• 2. i Teil Monobromnaphthol wird mit i Teil Türkischrotöl und 2 Teilen Rübölseife in i Teil Wasser unter Zusatz von '/,Teil Phenol gelöst.
• 3. 1 Teil ß-Naphthol wird in 3 Teilen eines Gemisches einer Transeife mit einer geblasenen Rübölseife unter Zugabe von % Teil Alkohol verrührt und 1/1o Teil Ölsäure hinzugesetzt.
• q.. Man verseift ein Gemisch gleicher Teile Rizinusöl und Leinöl mit der erforderlichen Menge 5oprozentiger Kalilauge und 1/1o des ölgewichts Alkohol, fügt 1-/1o des Gesamtgewichts an Ölsäure hinzu und löst so viel Tribrom-ß naphthol in dem Gemisch auf, bis die Lösung an Phenol 2oprozentig ist.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Löslic'hmachen von Phenolen in Wasser, die in verdünnten Seifenlösungen nicht löslich sind, darin bestehend, daB man die Phenole mit solchen Seifengemischen zur Lösung bringt, die in der Hauptsache aus ungesättigten und hydroxylierten Fettsäuren oder deren Abkömmlingen bestehen.
2. 2. Ausführungsform des Verfahrens, indem man diesen Seifengemischen hydroxylhaltige organische Stoffe oder Pyridinbasen zusetzt.
3. 3. Ausführungsform nach i und 2, indem man Seifen von geringem Wassergehalt verwendet.