DE662835C - Verfahren zur Herstellung wasserloeslicher Abfuehrmittel - Google Patents

Verfahren zur Herstellung wasserloeslicher Abfuehrmittel

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DE662835C
DE662835C DEC51277D DEC0051277D DE662835C DE 662835 C DE662835 C DE 662835C DE C51277 D DEC51277 D DE C51277D DE C0051277 D DEC0051277 D DE C0051277D DE 662835 C DE662835 C DE 662835C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K36/00Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
    • A61K36/18Magnoliophyta (angiosperms)
    • A61K36/88Liliopsida (monocotyledons)
    • A61K36/886Aloeaceae (Aloe family), e.g. aloe vera
    • AHUMAN NECESSITIES
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    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
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    • A61K36/18Magnoliophyta (angiosperms)
    • A61K36/185Magnoliopsida (dicotyledons)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher Abführmittel Unter den bekannten Abführmitteln nehmen die Harzglucoside, beispielsweise Resina jalapae, Resina scammoniae, Aloe, eine besondere Rolle ein. Die ersten beiden üben innerhalb von z bis 3 Stunden eine ausgesprochen erregende Wirkung auf den Dünndarm, die Aloe hingegen auf den Dickdarm aus. Die Wirkung der letzteren tritt entsprechend später ein. Die erregende Wirkung äußert sich in einer Steigerung der Darmbewegung und bei Verwendung größerer Mengen in Entzündungserscheinungen der Darmschleimhaut. Frühzeitig wurde die Beobachtung gemacht, daß die glucosidischen Dünndarmabführmittel im Magen unwirksam sind und auch im Dünndarm beim Verschluß der Gallengänge unwirksam bleiben. Es mußten demnach gewisse Zusammenhänge zwischen diesen Harzglucosiden und der Galle bestehen.
  • Versuche haben ergeben, daß derartige Beziehungen tatsächlich vorliegen und daß sich die abführenden Harzglucoside in Galle nicht nur glatt lösen, sondern daß es in einfacher Weise gelingt, ihre Additionsprodukte mit Galle in trockener, leicht wasserlöslicher Form zu gewinnen.
  • Von Gallensäuren ist es bereits bekannt, daß sie mit den verschiedensten Stoffen Verbindungen bilden, welche wasserunlöslich, in Form ihrer Alkalisalze jedoch löslich sind. Ebenso ist es bekannt, daß gepaarte Gallen-Säuren, wie sie z. B. in der Galle vorliegen, die Eigenschaft besitzen, viele wasserunlösliche Stoffe aufzulösen.
  • Von einem Bestandteil der Galle, der Desoxycholsäure, ist ferner die Fähigkeit bekannt, auch Harze, wie Kolophonium, zu lösen, ebenso wie die Herstellung wäßriger Lösungen von Harzen mit Natriumsilicat und Galle. Endlich hat man bereits Anlagerungsprodukte aus ungepaarten Gallensäuren und organischen Stoffen, z. B. Aloeharz, hergestellt.
  • Demgegenüber besteht das vorliegende Verfahren darin, aus gereinigter Galle und bestimmten, abführend wirkenden Harzen oder ihren Mischungen wasserlösliche Reaktionsprodukte in trockener, gut dosierbarer Form zu erhalten, die gegenüber den ursprünglichen Harzen eine verminderte Giftwirkung aufweisen. Damit ist die Möglichkeit geboten, mit kleinen, an sich unschädlichen Mengen Harz Wirkungen gleicher Art und Stärke zu erzielen wie mit den Höchstdosen der reinen Harze.
  • Für die nachfolgenden Versuche wurde trockene Schweinegalle in der fünffachen Menge 96%igem Alkohol am Rückflußkiihler heiß gelöst, filtriert und das alkoholische Filtrat im Vakuum bei 7o° Badtemperatur restlos abgedampft. Die dergestalt von Schleimstoffen, Eiweiß und überschüssigen Salzen gereinigte = Galle stellt ein lockeres, gelblichbraunes, trockenes, nicht hygroskopisches Pulver dar, das neben den eigentlichen gallensauren Salzen als Nebenbestandteile noch rund 8% Ledthin und etwa o,80!o Cholesterin enthält, die aber die Umsetzungen mit des' Harzglucosiden nicht stören. Da diese Be standteile nebenher . die Gallewirkung ins Darm unterstützen, so erscheint ihre Gegenwart zweckdienlich und eine Abtrennung nicht erforderlich. Sofern aber eine solche dennoch gewünscht wird, kann von Lipoiden befreite, d. h. durch Ätheralkoholbehandlung lecithin-und cholesterinfrei gemachte Galle Verwendung finden.
  • Beispiel i 5 g der, wie oben angegeben, alkoholgereinigten Galle werden in 5 ccm Wasser im Wasserbade warm gelöst, in die Lösung 2 g Resina jalapae D. A. B. VI eingerührt und die Mischung im Wasserbade noch etwa 4o Minuten unter .öfterem Verrühren erwärmt, das Reaktionsprodukt mit kleinen Mengen Wasser aufgenommen, zu ioo aufgefüllt, über Nacht stehengelassen, hierauf blank filtriert und im Vakuum restlos abgedampft.
  • Beispiel 2 Wie Beispiel i, jedoch mit 2 g Resina scammoniae; das Erzeugnis ist ebenfalls wasserlöslich: - - -Beispiel 3 i o g - alkoholgereinigte Galle werden in i o ccm Wasser warm gelöst, in die Lösung 5 g Resina jalapae plv. sowie 5 g Resina sca.mmoniae eingetragen, wie im Beispiel i verarbeitet, mit 2oo1GCm Wasser aufgenommen, filtriert und im Vakuum zur Trockene gebracht.
  • Beispiel 4 5 g alkoholgereinigte Galle werden in 3o ccm absolutem Alkohol warm gelöst,' in die Lösung 5.- Resina jalapae eingetragn, bis zur Lösung heiß verrührt, das Reaktionsprodukt mit 3o ccm absolutem Alkohol verdünnt, von einem geringen Bodensatz abfiltriert, im Wasserbad eingeengt und irn Vakuum restlos ausgetrocknet.
  • Beispiel 5 Eine Mischung von je 2,5 g Resina jalapae und Resina scammoniae werden nach -Beispiel 4 behandelt.
  • Unbenommen bleibt es, sofern aus -Gründen der Kostenersparnis die Vorreinigung der Galle mit Alkohol ausgeschlossen werden soll, auch von getrockneter Rohgalle auszugehen. Es wird zu dem Zweck- wie unter Beispiel i gearbeitet, das Reaktionsprodukt zweckmäßig zu etwa i o % in Wasser aufgenommen, über Nacht stehengelassen, die Lösung hierauf blank geschleudert und im Vakuum zur Trockene gebracht.
  • Beispiel 6 .`; 2 g rohe Trockengalle werden in 18 ccm e Wasser gelöst, in die Lösung 3,2 g Resina jalapae und 6,4g Resina scammoniae eingerührt, weiter i Stunde im Dampfbade bis zur gleichmäßig homogenen Mischung verrührt, die Schmelze hierauf allmählich mit kleinen Mengen Wasser verrieben und mit Wasser auf 220 CCM gebracht. Die Lösung wird über Nacht stehengelassen, am Morgen geschleudert und das blanke Extrakt im Vakuum bei 6o bis 7o° Badtemperatur rasch ausgetrocknet. Ausbeute: 18,5 g.
  • Beispiel 7 6 g Rohgalle werden in 8 ccm Wasser warm gelöst, in die Lösung i,6 g Resina jalapae, 3,2 g Resina scammoniae und schließlich 14,4g Aloeextrakt und 8 ccm Wasser eingerührt. Die wie im Beispie16 behandelte Schmelze wird mit insgesamt 25o ccm Wasser aufgenommen, über Nacht stehengelassen, abgeschleudert und im Vakuum zur Trockene gebracht. Ausbeute: 22,5g.
  • Die gemäß 6 und 7 erhaltenen Produkte zeigten folgende Konstanten:
    Säure- Ver-
    @'r' zahl seifunss- Jodzahl Asche
    zahl _
    ofu OAu °'n °i"
    6. 26,3 238,2 19,9 6,24
    7- 44,3
    238,6 2,6,3
    5,47
    Die Säure- und Jodzahlen sind gegenüber den reinen Harzen nur wenig verändert, wohl aber der Aschegehalt und die Ver seifungszahlen. Damit sowie durch ihre Wasserlöslichkeit unterscheiden sich die neuen Produkte grundsätzlich von den Harzen.
  • Die trockenen, olivgrünen Pulver lösen sich im Verhältnis i : i o leicht in Wasser, nur die. Resina-scammoniae-Lbsung 5: 5 scheidet beim Stehen über Nacht wenig Bodensatz ab, im Verhältnis 5:3,5 bleibt die Lösung ebenfalls blank.
  • Eingehende Versuche am Tier (Maus) haben überraschenderweise ergeben, daß man gegenüber der höchstzulässigen Dosis reimen Glucosidharzes von etwa 5 mg pro Maus, bei der schon gewisse Verfallserscheinungen sich beim Tier bemerkbar machen, man mit der gleichen Menge der entsprechenden Galleadditionsverbindungen auskommt, die nur die halbe Harzmenge enthält. Die Kotentleerung findet völlig gleichmäßig innerhalb von 2 Stunden. statt, die drastischen Wirkungen sind aufgehoben. Folgerichtig kann von einer Entgiftung der Glucosidharze gesprochen werden, die überraschend ist und nicht voraus-. zusehen war. Die Versuche wurden mit gleichem Erfolge an einem Stamm von 18 Tieren durchgeführt.
  • Unbenommen bleibt es selbstverständlich, statt von den Harzen gegebenenfalls auch von deren Reinprodukten, soweit solche vorliegen, dem Chrysophan, den verschiedenen Emodinen (Aloe- oder Frangulaemodin), dem Convolvulin, dem Jalapin, Podophyllotoxin usw. auszugehen.

Claims (2)

  1. PATLNTANSP IZÜGHE. i. Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher Abführmittel aus schwer löslichen Glucosidharzen und Galle, dadurch gekennzeichnet, daß man Lösungen der Harze oder ihrer wirksamen Inhaltsstoffe mit Galle umsetzt und die Lösung unter vermindertem Druck zur Trockene bringt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendete Galle je nach Verwendungszweck in alkoholgereinigter sowohl lipoidhaltiger als auch lipoidfreier Form verwendet wird.
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