AT152663B - Verfahren zur Herstellung eines Mittels zur Desinfekton, Wundbehandlung u. dgl. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Mittels zur Desinfekton, Wundbehandlung u. dgl.

Info

Publication number
AT152663B
AT152663B AT152663DA AT152663B AT 152663 B AT152663 B AT 152663B AT 152663D A AT152663D A AT 152663DA AT 152663 B AT152663 B AT 152663B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
agent
water
wound treatment
preparation
solution
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Helene Dr Goldhammer
Original Assignee
Helene Dr Goldhammer
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Helene Dr Goldhammer filed Critical Helene Dr Goldhammer
Application granted granted Critical
Publication of AT152663B publication Critical patent/AT152663B/de

Links

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung eines Mittels zur Desinfektion, Wundbehandlung u. dgl. 



   Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines zur Desinfektion, Wundbehandlung u. dgl. geeigneten Mittels. Es sind schon verschiedene Desinfektionsmittel und Präparate zur Wundbehandlung bekannt. So wurden z. B. Kondensationsprodukte aus Tannin und Formaldehyd bzw. aus Tannin, Formaldehyd und aromatischen Oxyverbindungen als Desinfektionsmittel und Wundstreupulver vorgeschlagen. Alle diese bekannten Verbindungen mussten unter Anwendung besonderer Kondensationsmittel wie Phosphorchloride, konzentrierte   Mineralsäuren   oder konzentrierten Laugen hergestellt werden.

   Gemäss der Erfindung wird eine wässerige oder wasserhaltige Lösung von Kresolen bei Anwesenheit von Seifen wie Harzseifen oder deren Gemischen mit einer wässerigen oder   wasserhältigen   Lösung von Tannin bei Abwesenheit von Kondensationsmitteln zur Umsetzung gebracht. Hiebei werden der Reaktionsmischung oder Lösung einer der Komponenten zweckmässig die Löslichkeit des Reaktionsproduktes erhöhende Zusätze wie wasserlösliche glycerinborsaure Salze und/oder Schutzkolloide zugegeben. Die Menge der verwendeten glycerinborsauren Salze soll so bemessen sein, dass die Reaktionsprodukte zumindest in ihrer Hauptmenge in feinst suspendierter bzw. kolloider Form in der Lösung bestehen bleiben.

   Die desinfektorischen und therapeutischen Eigenschaften des verfahrensgemäss hergestellten Mittels können für viele Zwecke noch verbessert werden, wenn die beschriebene Umsetzung in Gegenwart anderer therapeutisch wirksamer Stoffe erfolgt. In manchen Fällen ist es auch vorteilhaft, die Umsetzung der Komponenten erst kurz vor Anwendung des Mittels vorzunehmen. Als   Losungs-bzw.   Suspendierungsmittel und Reaktionsmedium dient Wasser oder wässerige Lösungen. Verfahrensgemäss kann das neue Mittel auch in Salbenform hergestellt werden. Es wird hiebei derart vorgegangen, dass man die Reaktionskomponenten jede für sich in möglichst wenig Wasser oder wässeriger Flüssigkeit löst und hierauf die einzelnen Lösungen aufeinanderfolgend in eine Salbengrundlage, zweckmässig eine Lanolinsalbe oder Lanolin selbst, einarbeitet.

   Die Einwirkung der Komponenten aufeinander und die dadurch bewirkte völlig homogene Beschaffenheit des Endproduktes tritt in der Salbengrundlage selbst ein. Auch hier ist es vorteilhaft, bei Zusatz anderer therapeutisch wirksamer Stoffe diese ebenfalls für sich oder im Verlauf der Einarbeitung der Reaktionskomponenten in wenig Lösungsmittel gelöst zuzumischen. Hiedurch wird durch die in der Salbengrundlage selbst erfolgende Umsetzung eine feinste Verteilung aller zusätzlich zugemischten Stoffe erzielt. 



   Die Herstellung des neuen Mittels ist viel einfacher, als die der bekannten Erzeugnisse, da sich 
 EMI1.1 
 wirkung zu haben und entzündungshemmend zu wirken. Gleichzeitig verhindert es den Zerfall der bei Wunden freigelegten Zellen, wirkt anderseits granulationsbildend, die damit behandelten Wunden heilen unerwartet rasch. 



   Zur Herstellung des erfindungsgemässen Mittels werden die einzelnen Komponenten vorzugsweise in nachstehend angegebenen Mengenverhältnissen angewendet. 



   Zur Herstellung von   100 g   Fertigprodukt, sei es als Flüssigkeit oder salbenförmig, werden kresolhaltige Seifen, wie Harzseifen, in einer Menge von 0'2-2% und Tannin 2'5-5% aufeinander zur Einwirkung gebracht. 



   Durch polarographische Untersuchungen wurde festgestellt, dass bei Einwirkung dieser Komponenten aufeinander eine chemische Umsetzung stattfindet. So entsteht bei Einwirkung von Kresole 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 auf Tannin in wässeriger Lösung eine neue Verbindung, die durch ein Reduktionspotential bei   - 0'7   Volt   (+-O'l   Volt) gemessen in zirka   O'ln-glycerinhältiger NaOH-Lösung, charakterisiert   ist. Dieselbe Verbindung entsteht bei Anwesenheit von Seifen wie Harzseifen. Die Anwesenheit der Seifen wirkt sowohl auf die Löslichkeit der Ausgangs-und Reaktionsprodukte löslichkeitserhöhend und vermindert auch die Giftigkeit des Kresol. Nachstehend wird die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen erläutert :
1.

   Es werden in zirka 40 g Wasser   0'5 g   einer Mischung, enthaltend   25%   Cresole,   40%   Harznatronseife neben restlichen neutralen Teerölen, weiters 4 g einer zirka 35% igen wässerigen Lösung von glycerinborsaurem Natrium und gegebenenfalls   O'l   g Antipyrinum coffeino eitrieum gelöst. Auf diese Lösung wird eine Lösung von 5 g Tannin in 50   con3 Wasser   zur Einwirkung gebracht und die Flüssigkeit auf 100   con3   mit Wasser aufgefüllt. Man erhält derart das Endprodukt, in welchem ein zumindest teilweise in kolloidalem Zustand befindlicher fein suspendierter Niederschlag vorhanden ist. Durch Zusatz von weiteren Schutzkolloiden, wie z. B.

   Gummi arabieum, vorzugsweise vor Zusammenbringen der einzelnen gelösten Komponenten, kann die Beständigkeit des kolloidalen Zustandes noch wesentlich erhöht werden. Die erfindungsgemässen Produkte eignen sich in starker, z. B. 100facher Verdünnung auch vorzüglich als Spülmittel. 



   2. 0'5 g einer Mischung, enthaltend zirka   20%   Kresole,   40%   Harznatronseife neben restlichem 
 EMI2.1 
 von glycerinborsaurem Natrium, werden jedes für sich in möglichst wenig Wasser (wenige Kubikzentimeter) gelöst bzw. verteilt. Diese wässerigen Flüssigkeiten werden nun vorzugsweise jede für sieh in   90 g   Salbengrundlage, z. B. Lanolin, innig-eingearbeitet. Hierauf werden   4 g   Gerbsäure und gegebenenfalls   0'03   Argentum proteinicum, ebenfalls in möglichst wenig Wasser gelöst und diese Lösung in die Salbengrundlage eingearbeitet. Falls die Salbengrundlage mehr Wasser enthalten soll, werden zur Lösung der einzelnen Komponenten etwas grössere Wassermengen verwendet und in entsprechend weniger Salbengrundlage eingearbeitet. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines zur Desinfektion, Wundbehandlung u. dgl. geeigneten Mittels, dadurch gekennzeichnet, dass eine wässerige oder   wasserhältige   Lösung von Kresole bei Anwesenheit von Seifen, wie Harzseifen oder deren Gemischen, vorzugsweise unter Zusatz eines Schutzkolloids, bzw. eines die Löslichkeit des Reaktionsproduktes erhöhenden Zusatzes, wie wasserlösliche glycerinborsaure Salze, mit einer wässerigen oder   wasserhältigen   Lösung von Tannin (z. B.   2'5-5% ig)   bei Abwesenheit von Kondensationsmitteln zur Umsetzung gebracht werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung in Gegenwart anderer therapeutisch wirksamer Stoffe durchgeführt wird.
    3. Verfahren zur Herstellung eines Mittels zur Desinfektion, Wundbehandlung u. dgl. in Salbenform, gemäss den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass vorzugsweise jede der Komponenten in möglichst wenig wässeriger Flüssigkeit gelöst und aufeinanderfolgend in die Salbengrundlage eingearbeitet wird.
AT152663D 1936-08-18 1936-08-18 Verfahren zur Herstellung eines Mittels zur Desinfekton, Wundbehandlung u. dgl. AT152663B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT152663T 1936-08-18

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT152663B true AT152663B (de) 1938-03-10

Family

ID=3647218

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT152663D AT152663B (de) 1936-08-18 1936-08-18 Verfahren zur Herstellung eines Mittels zur Desinfekton, Wundbehandlung u. dgl.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT152663B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AT152663B (de) Verfahren zur Herstellung eines Mittels zur Desinfekton, Wundbehandlung u. dgl.
DE1139611B (de) Keimtoetende, Jod enthaltende Praeparate
DE565057C (de) Emulsionswachs
DE898651C (de) Metallbehandlungsfluessigkeiten
DE718003C (de) Desinfektionsmittel
AT97145B (de) Verfahren zur Darstellung von Quecksilbersalzen komplexer Bismutylsäuren.
DE452183C (de) Verfahren zum Loeslichmachen von Phenolen in Wasser
AT138149B (de) Verfahren zur Herstellung von Desinfektionsmitteln.
DE861906C (de) Verfahren zur Herstellung haltbarer Loesungen von o-Dioxyphenyl-aethanolamin
DE430684C (de) Verfahren zur Herstellung einer basischen Trijodphenol-Wismutverbindung
DE230980C (de)
DE743832C (de) Verfahren zur Herstellung von aktiven Sauerstoff enthaltenden Alkalisalzen hochkondensierter Phosphorsaeuren
DE414813C (de) Verfahren zur Herstellung klarer und haltbarer Emulsionen
DE2261584C2 (de) Jodhaltiges Röntgenkontrastmittel
AT156593B (de) Verfahren zur Verfestigung von Glyzerin oder Glyzerinersatzstoffen.
DE630344C (de) Verfahren zur Herstellung wasserfreier Zahnpasten
DE354593C (de) Verfahren zur Herstellung von Desinfektionsmitteln
DE682642C (de) Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Verbindungen der aromatischen Reihe
DE469516C (de) Verfahren zur Herstellung stabiler waessriger Wismutlactatloesungen
AT136350B (de) Kaseinleim.
AT129934B (de) Verfahren zur Herstellung von Chininlösungen.
DE506889C (de) Verfahren zur Herstellung von Pyrethrumextrakt-Emulsionen
DE356437C (de) Verfahren zur Herstellung von Furfurolseifen
DE456858C (de) Verfahren zur Darstellung wasserloeslicher, komplexer organischer Antimonverbindungen
AT122522B (de) Verfahren zur Darstellung wasserlöslicher komplexer Antimonsalze der Polyoxymonocarbonsäuren.