DE1942466A1 - Fluessige Schaedlingsbekaempfungsmittel zum Verspruehen von Luftfahrzeugen aus - Google Patents
Fluessige Schaedlingsbekaempfungsmittel zum Verspruehen von Luftfahrzeugen ausInfo
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Description
FETTCHEf-IIE Karl-Marx-Stadt, den
Flüssige Schädlingsbekämpfungsmittel zum Versprühen von Luftfahrzeugen aus
Die Erfindung betrifft flüssige phosphororganische Schädlingsbekämpfungsmittel,
die für den Sprüheinsatz von Luftfahrzeugen aus vorgesehen sind·
Seit Jahren werden in der Land- und Forstwirtschaft Luftfahrzeuge,
vor allem Flugzeuge eingesetzt, um auf große KuIturflachen Agrarchemikalien,
insbesondere auch Schädlingsbekämpfungsmittel, ohne großen. Zeit— und Arbeitsaufwand aufzubringen· Bei der Bekämpfung
von Pflanzenschädlingen wird wegen geringerer Verschwebunfcsgefahr
auf nicht zu behandelnde Gebiete und besserer Haftfähigkeit auf den zu schützenden Pflanzen die Yerwendung von versprühbaren flüssigen
Mitteln bevorzugt.'
iVerterhaltung und Sicherheit des Arbeitsmittels "Flugzeug" erfordern
lackverträgliche, nicht korrodierende Präparate, die beim Absprühen keine zu feinen und damit verschwebefähigen, die Sichtkanzel
des Flugzeuges beschlagende Tröpfchen erzeugen· Die Präparate sollen außerdem geruchsschwach und von geringer Feuergefährlichkeit
sein. Die allgemeinen Forderungen an ein Schädlingsbekämpfungsmittel
in bezug auf geringe Giftigkeit für Mensch und
warmblütige Tiere gelten auch für avio-chenisehe Präparate. Auf
Grund ihres? großflächigen Applikation spielen dabei die Rückstände auf den Pflanzen sowie im Boäen und ihre Beständigkeit vor allem
in V/assePfeinzugEgebieten eine besondere Rolle.
Die Mittel sollen eine gute Wirkimg gegen der. zu bekämpfenden
Schädling besitzen und müssem so zusammengesetzt sein, daß die
Aufwandmen^a ja Eakfcso? möglichst niedrig gehalten werden kann· Sie
müssen wei>33?h:",ft auf dem Wege ψ<μ Flugzeug aa-. Pflsnae ein be-
- 2 009S?C/1773
ORfGWNAt HMSPECTKD
stimmtes Teilchengrößenspektrum möglichst beibehalten odex? so :-
beschaffen sein, daß sie in hoher Menge die Pflanze und das zu
bekämpfende Objekt erreichen„Aus Gründen der Lagerhaltung, sollen
die· Mittel frostsicher und chemisch beständig sein.j auch sollen
sie sich nicht entmischen.
Bekannt ist, daß für den Luftfahrzeugeinsatz als flüssige Schädlingsbekämpfungsmittel
Lösungen von Wirkstoffen in organischen,· mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittelgemischen, sogenannte
ölspniinmittel verwendet werden» Diese Mittel besitzen zwar im allgemeinen
eine gute Wirkung gegen den jeweilig zu bekämpf enden. Schädling,
eine gute Haftfähigkeit an den Pflanzen, sowie auch die Sink- ^ geschwindigkeit, die erforderlich istj um das zu behandelnde Objekt zielgerichtet zu erreichen, jedoch entsprechen sie infolge.,
ihres hohen Gehaltes an organischen Lösungssaitteln 'bzw*' an Mineralöl nur unvollkommen den oben gestellten Forderungen auf V/er tierhaltung und Sicherheit d©s Flugzeuges § besonders schwerwiegend
aber ist die Entstehung hygienisch bedenklicher Rückstände auf
dem Erntegut sowie die Beeinflussung des Grundwassers in '.Vassereinzugsgebieten»
Es ist weiterhin bekannt8.zur Bekämpfua^ von JSfianzansehädlingen
mittels flugzeug - wirkstoffhaltige Wasser-in-öl-ltaulsionen einzusetzen
ο Diese sogenannten Xnvertemulsionen könnten- sich in der
Praxis nicht durchsetzen^ weil sia erstens, zu viskos sind, um mit
der erforderlichen Geschwindigkeit durch die in der Sprühtechnik
verwendeten engen Rohrleitungen zu fließen und zvieitens hat es
sich als schwierig @rwies©n,s Wasser~in-Öl-Eaiulsionen mit hohem
Wasser»öl-7erhältnls zu formulieren9 die den hohen Scherkräften
in den Düsen standhalten#
Bekannt ist ferner die Smulgierung einer öligen und einer wäßrigen
Phase in einer der Düse des ciprühsystems vorgelagerten Kammer 9 im "Bi-fluid mixing system11. Dabei werden zwar die apparativen Schwierigkeiten zurückgedrängt, nachteilig ist aber die
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sorgfältig aufeinander abzustimmende Anwendung spezieller Emul- ■
{jatoren und Lösungsmittel. Auch die zwangsläufig damit verbundene
Zubereitung und Bevorratung zweier unterschiedlicher flüssiger Medien'iind deren ICinfüllung und Transport durch das Flugzeug ist
ökonomisch und technisch ungünstig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, fur den Sprüheinsatz
von Luftfahrzeugen aus geeignete flüssige Schädlingsbekänipfungsmittel
zu entwickeln, die neben guter Wirkung bei der Bekämpfung der Schädlinge auf den behandelten Pflanzen und der erforderlichen
Sinkgeschwindigkeit der Sprühtröpfchen die Eigenschaften der geringen
Verschiebung, der geringen Geruchsbelästigung, der Feuerungefährlichkeit,
der Lackverträglichkeit und der Korrosionsarmut aufweisen. Diese zu entwickelnden Mittel müssen außerdem so beschaffen
sein, daß die Aufwandmenge je Hektar möglichst niedrig
gehalten werden kann und daß sie keine schwer abwaschbaren Rückstände
auf den Pflanzen hinterlassen. Die Mittel dürfen weiterhin keine Boden und Grundwasser in nachteiliger Weise beeinflussende
Bestandteile enthalten. Diese Sprühflüssigkeiten sollen außerdem
einfach und ohne zusätzliche Hilfsmittel hergestellt werden können·
Es wurde gefunden, daß alle diese Effekte in hohem Maße erreicht
werden durch von Luftfahrzeugen aus versprühbare, phosphororganische,
mineralölfreie Schädlingsbekämpfungsmittel, in welchen der
in diesen Mitteln jeweils enthaltene Wirkstoff in einer mit Wasser
verdünnbaren Stammlösung gelöst ist, die aus höherviskosen PoIyalkoholen
einer Viskosität von 300 bis 10 000 Centipoise bei 20 0C und nichtionogenen. und/oder anionaktiven Tensiden besteht
und diese Lösung vor ihrer Anwendung mit «asser bis zu einer Viskosität
von 3 bis 200 Gentipoise ohne Phasentrennung verdünnt
wird, .
Als '»Wirkstoffe für die Mittel nach der Erfindung eignen sich, um
einige Beispiele zu nennen, das besonders mindert oxis ehe 0,0-Dimethyl-l-n-butyryloxy-2.2,2-trichloräthylphosphonat
(nachfolgend als Butonate bezeichnet), das 0,0-Dimethyl-l-n-hydroxy-2.2.2-
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trichloräthylphosphonat (nachfolgend als Trichlorphon bezeichnet)
und das O,0-Dijnethyldithiophosphore8sigsäure-N-Methylamid
(nachfolgend als Dimethoat bezeichnet)· Damit ist die Zahl der erfindungsgemäß verwendbaren Wirkstoffe jedoch noch nicht erschöpft·
Für das erfindungsgemäße Mittel können als höherviskose polyvalente
Alkohole vorteilhaft Oktandiole, Hexantriole oder Polyglykole
eingesetzt werden· Durch Verwendung dieser Alkohole, wie auch der anderen höherviskosen Polyalkohole der Viskosität von 300 - 10
C entipoise bei 20 0C9 besitzen die Anwendungslösungen noch eine
so hohe Dichte (über 1,0) und eine so hohe Viskosität, daß beim Versprühen der Lösungen eine gute Sinkgeschwindigkeit der Sprühtröpfchen
erreicht wird und die Verschwebungsgefahr der Tröpfchen
nur gering ist«
Als Tenside, die im Mittel der Erfindung als Lösungevermittler
wirken, können Substanzen mit mizollbildenden, jedoch ohne ausgesprochen emulgierenden Eigenschaften verwendet werden, wie zum
Beispiel Ithylenoxidaddukte von Alkylphenolen, Fett alkoholen,
Fettsäuren und Fett aminen, das Natriumsalz des Dodecylalkoholschwefelsäureesters,
das Natriumsalz der Dodecylbenzolsulfonsäure,
das Natriumsalz des sulfonierten ölsäurebutylesters, das Natriumsalz
einer Petroleumsulf onsäure oder Natrium- oder Triäthanolaminsalze
höhermolekularer Fettsäuren·
Die erwähnten Stammlösungen der Wirkstoffe in den Polyalkoholen
müssen so eingestellt werden, daß beim Verdünnen mit Wasser auf
die erforderliche Viskosität der Anwendungskonzentration keine
Trennung in eine wäßrige und eine ölige, wirket offhalt ige Phase
eintritt.
Der Wirkstoff Butonate ist z.B. in Wasser nur zu etwa 0,3 %
löslich· Eine Lösung der Zusammensetzung
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20 Gew.-% Butonate
78 Gew.-% Oktandiol 2 Gew.-% Tens id
78 Gew.-% Oktandiol 2 Gew.-% Tens id
gibt dagegen bei Zusatz von Wasser in einer Menge bis zu 50 Gew.-?
klare Lösungen, während sich bei Zusatz einer größeren Wassermenge der Wirkstoff als ölige Phase heben der wäßrigen Phase abscheidet
und somit als Sprühflüssigkeit nicht mehr verwendbar ist. Man kann also für das Absprühen vom Flugzeug aus Sprühflüssigkeiten
im Mischungsverhältnis Präparat It. obiger Zusammensetzung zu
Wasser von 90 : 10 bis 50 s 50 herstellen· Tür ein analog zusammengesetztes
Produkt mit 40 Gew.-# Trichlorphon liegen die praktisch verwendbaren Verdünnungsverhältnisse bei 90 Teilen Präparat
zu 10 Teilen Wasser bis 25 * 75 und ?ü? eine 25 $ige Lösung von
Dimethoat liegen die entsprechenden Verhältnisse bei 90 t 10 bis 30 : 70.
Diese Mischungsverhältnisse sind günstig, weil damit der Wirkstoffaufwand
pro Flächeneinheit des zu behandelnden Pflanzenbestandes variiert und die Abdrift des Tropfohenschwarmes durch
Viskositätseinsteilung beeinflußt werden kann·
Hergestellt wurde ein Mittel (A) der Zusammensetzung
25 Gew.-# Butonate
73 6ew.-% Oktandiol
2 Gew.-% Alkylphenolpolyglykoläther Das Produkt hat eine Dichte von 1*068 g/cnr.
73 6ew.-% Oktandiol
2 Gew.-% Alkylphenolpolyglykoläther Das Produkt hat eine Dichte von 1*068 g/cnr.
Technische Daten der Verdünnungen mit Wasser sind aus Tabelle I
zu ersehen.
Wirkstoff- | Dichte on0η | g/cnr | Dynamische | bei | Visko- | Oberflächen |
Konzentrati on | CAJ U | sität | 15 | spannung | ||
% | 1.063 | 10 0C | CP | °0 20 0O | Dyn/cm | |
1.058 | 77 | |||||
20 | 1.048 | 109 | 37 | 51 | 34.0 | |
17.5 | 1.043 | 56 | 22 | 26 | 33.5 | |
15.0 | 32 | 16 | 16 | 33.2 | ||
12.5 | 20 | 11 | 32.9 " |
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Das Produkt (A), verdünnt mit Wasser, wurde im PraxLsversuch zur
Bekämpfung der Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cerasi) und des
Erbsenwicklers (Grapholitha nigricana) erprobt· Es erfüllte in Vorprüfungen die für die Flugsicherheit notwendigen Forderungen
u.a. hinsichtlich Lackverträglichkeit, Korrosionsarmut sowie Hebelfreiheit· Desgleichen entsprach die Absinkgeschwindigkeit
der Spraytropfchen der Absinkgeschwindigkeit der bekannten
Flugzeugsprühmittel auf Mineralölbasis. Die biologische Wirkung des erfindungsgemäßen Sprühmittels auf die vorgenannten Schädlinge war ebenso gut bzw· besser als die zum Vergleich herangezogenen
anerkannten Präparate·
Die Wirkung gegen Kirschfruchtfliege nach einmaliger Applikation
wird in nachstehender Tabelle aufgezeigt·
Verdünnung Dosierung befallene*' V/irkungs
ä W Bü/h Kih d
Präparat Präparat:Wasser Brühe/ha Kirschen ' grad
m tgfj.
(A) 5 s 5 10 7,5 90 ""'t'
Trichlorphon unverdünnt 10 24 6? (in Mineralöl) (nach Vorschrift)
unbehandelte - - 73 0
Kontrolle
+'Zur Pflückreife wurden je 100 Kirschen aus dem oberen, mittleren
und unteren Kronenbereich entnommen. Die angegebenen Befallswerte entsprechen dem Durchschnitt aus 5 Wiederholungen·
Die Wirkung gegen Erbsenwickler nach zweimaliger Applikation im Abstand von 20 Tagen kann aus Tabelle III entnommen werden·
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Präparat
Verdünnung Präparat:Wasser
Dosierung Brühe/ha
befallene*' Wirkungs Hülsen grad
(A) | 5 : 5 | 10 |
(A) | 6:4 | 10 |
DDT/Lindan (in Mineralöl) |
unverdünnt (nach Vorschrift) |
10 |
uribehandelte Kontrolle |
6,1 | 74 |
0,1 | 99,6 |
0,3 | 98,7 |
23,1
+'Zur Befallsermittlung wurden bei der Ernte jeweils 100 Pflanzen
diagonal aus dem Bestand entnommen und sämtliche Hülsen (300 bis 1000) auf Befall untersucht·
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Claims (1)
- ■- 8 -Patentanspruch.Phosphororgaiiische, inineralölf reie Schädlingsbekämpfungsmittel für den Sprühe irisatz von Luftfahrzeugen aus, dadurch gekennzeichnet, daß der in diesen LIitteln jeweils enthaltene Wirkstoff in einer mit .»asser verdünnbaren οtaiaialösung gelöst ist, die aus höherviskosen Polyalkoholen einer Viskosität von 300 bis 10 000 ' Gentipoise bei 20 0C und nichtionogenen und/oder anionaktiven Teiisiden besteht und diese Losung vor ihrer Anwendung mit Wasser bis zu einer Viskosität von 5 bis 200 Gentipoise ohne Phasentrennung verdünnt wird·QÖ9&10/1773
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD13438568 | 1968-08-27 | ||
GB2671069A GB1214970A (en) | 1968-08-27 | 1969-05-27 | Improvements in or relating to anti-pest agents |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1942466A1 true DE1942466A1 (de) | 1970-03-05 |
Family
ID=25747193
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19691942466 Pending DE1942466A1 (de) | 1968-08-27 | 1969-08-20 | Fluessige Schaedlingsbekaempfungsmittel zum Verspruehen von Luftfahrzeugen aus |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1942466A1 (de) |
GB (1) | GB1214970A (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CA1219526A (en) * | 1982-11-29 | 1987-03-24 | Keith G. Seymour | Increasing the effectiveness of synthetic, organic, oil-soluble insecticides |
GB0105229D0 (en) | 2001-03-02 | 2001-04-18 | Ectopharma Ltd | Pesticides |
-
1969
- 1969-05-27 GB GB2671069A patent/GB1214970A/en not_active Expired
- 1969-08-20 DE DE19691942466 patent/DE1942466A1/de active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1214970A (en) | 1970-12-09 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OHW | Rejection |