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Seifenhaltiges Waschpulver mit geringer Neigung zur Klumpenbildung
Die Erfindung bezweckt eine Herabsetzung der Klumpenbildung in seifenhaltigem Waschpulver
mit einem Gehalt an festem Silikat von 11/s bis 5o%, ahne daß dabei das Schaumbildungs-
und Reinigungsvermögen des Waschpulvers leidet.
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Seife in Teilchenform, wie z. B. durch Versprühen und Trocknen erhaltene,
gepulverte oder zerriebene Seife, Seifenkörner usw., welche aus Fettzusammensetzungen
erhalten wurden, in welchen der Fettstoff gar nicht oder nur zu einem geringen Teil
von ölen der Kokosnußölgruppe stammt, besitzen die Neigung, beim Einbringen in warmes
Wasser vor Lösung der Seife, schwer lösliche Klumpen oder Zusammenballungen der
einzelnen Teilchen zu bilden. Diese Neigung, welche manchmal als »Klumpenbildung«
bezeichnet wird, ist für viele der heute auf dem Markt befindlichen Seifenprodukte
charakteristisch. Obwohl diese Klumpenbildung zum Teil durch veränderliche Größen,
wie z. B. eine Feuchtigkeitsabnahme und Dichtezunahme des Produkts verstärkt wird,
hängt sie doch zum größeren Teil von der Art des zur Seifenbildung verwendeten Fettes
ab. Die Verwendung großer Mengen von Ölen der Kokosnußölgruppe in der Fettkomponente
war in der Regel das beste Mittel zur Regelung der Klumpenbildung. Bisher wurden
auch bereits zahlreiche Verfahren zur Behandlung der Teilchen vorgeschlagen, um
die
Klumpenbildung zu vermindern oder ganz zu vermeiden, und zwar unter anderem eine
oberflächliche Anwendung von Leimen, Stärke, Wasser, Netzmitteln, Gummistoffen und
Mineralölen. Soweit bekannt, waren diese Verfahren jedoch nicht technisch anwendbar,
und zwar in erster Linie, weil das Schaumbildungs- und Reinigungsvermögen der Seifen
durch die zur Vermeidung der Klumpenbildung erforderlichen großen Mengen der genannten
Stoffe nachteilig beeinflußt wird.
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Gemäß der Erfindung erhält man nun klumpenfreies Waschpulver mit unverändertem
Schaumbildungs- und Reinigungsvermögen, indem man die Oberfläche der Seifenteilchen
mit i bis 7 Gewichtsprozent einer gesättigten Fettsäure mit 8 bis i4. Kohlenstoffatomen
im Molekül oder mit -vorwiegend aus solchen Fettsäuren bestehenden Mischungen überzieht
und danach eine Reaktion zwischen der Fettsäure und dem Silikat an der Teilchenoberfläche
bewirkt. Es wurde ferner gefunden, daß unter den so verwendeten Fettsäuren die gesättigten
C8- -bis C1. -Fettsäuren am wirksamsten sind und daß Mischungen von Fettsäuren von
Ölen der Kokosnußgruppe,welche wesentliche Mengen gesättigter C8 bis C14 Bettsäuren
enthalten, ausgezeichnete Ergebnisse ergeben.
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Bei Durchführung der Erfindung kann die Aufbringung der Fettsäure
auf die Teilchenoberflächen auf verschiedene Weise erfolgen, indem man z. B. die
Fettsäuren auf die silikathaltigen Seifenteilchen aufsprüht, während die letzteren
durchgerührt werden, um eine möglichst gleichmäßige Verteilung auf die Hauptmenge
der Teilchen zu erzielen. Ein solches Aufsprühen eines Stoffes auf Seifenteilchen
ist z. B. für die Einbringung von als Bleichmittel wirkenden Perverbindungen aus
der französischen Patentschrift 842 83 i bekannt. Die Teilchen können auch durch
einen Fettsäurenebel überzogen werden. Dem Fachmann ergeben sich noch weitere Möglichkeiten
an Hand der folgenden Beschreibung von selbst.
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Die erstaunliche Wirksamkeit dieses Verfahrens in bezug auf die Herabsetzung
der Klumpenbildung scheint auf der Bildung verschiedener Reaktionsprodukte der Fettsäuren
mit den Silikaten an der Oberfläche der Teilchen zu beruhen, welche nachfolgend
Seife-Silikat-Komplexe genannt werden und welche einen ausgezeichneten Einfluß auf
die Herabsetzung der Klumpenbildung ausüben. Es hat sich gezeigt, daß die Erfindung
besonders wirksam zur Behandlung von il/2o/o oder mehr Natriumsilikat enthaltenden
Seifen Anwendung finden kann. Unter dem Mikroskop sieht der Komplex auf den Seifenteilchen
wie eine dünne Kruste aus. Er besitzt in ausgezeichnetem Maße die Fähigkeit, die
Bildung von Gelen zu vermeiden, welche die Klumpenbildung der Teilchen bei Berührung
mit warmem Wasser verursachen. Es scheint, daß die günstige Wirkung dieser krustenartigen
Komplexe zum Teil auf einer Kombination folgender Faktoren beruht: i. Entfernung
von Met O aus den Silikaten durch die Fettsäure unter Bildung von C8 bis C14-Seifen
und 2. ein hohes S'02 Met O-Verhältnis in dem Silikatanteil des dabei gebildeten
Seife-Silikat-Komplexes, wobei »Me« ein Alkadimetall bedeute.
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Die chemische Reaktion zwischen Teilchen und darauf aufgebrachten
Überzügen ist an sich bekannt (s. z. B. die USA.-Patentschrift a 579-944). Daß.
jedoch gerade die spezifischen, beschriebenen Fettsäuren mit N.atriumsilikat unter
Bildung von die Klumpenbildung verhindernden Komplexen reagieren, ist völlig überraschend
und äußerst vorteilhaft.
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Gemäß der Erfindung wird wesentlich weniger Öl der Kokosnußölgruppe
gebraucht, als dies sonst zur Erzeugung von Seifen mit geringer Neigung zur Klumpenbildung
nötig wäre. Ganz allgemein hat sich gezeigt, daß bei der Behandlung von silikathaltigen,
.gekörnten Seifen mit Fettsäuren aus Kokosnußöl jedes Prozent der gemäß der Erfindung
in einer Menge von etwa i bis 5 % verwendeten Fettsäuren eine Verbesserung der Klumpenbildurig
bewirkt, welche eine Erhöhung des Kokosnußölgehalts von etwa 7 bis ioo/o in der
zur Herstellung der Seife verwendeten Fettmischung entspricht. Das ermöglicht eine
starke Herabsetzung des Gesamtverbrauchs an Kokosnußölen und ist besonders dann
von besonderem wirtschaftlichen Wert, wenn Kokosnußöl schwer zugänglich ist, wie
dies während des Krieges der Fall war. Unter dem Ausdruck »Öle der Kokosnußölgruppe«
werden pflanzliche Samenöle oder Fette verstanden, deren Gesamtfettsäuren zu mindestens
5o Gewichtsprozent Laurinsäure und/oder Myristinsäure sind. Diese Öle, von denen
viele in »Hilditch's, The Chemical Constitution of Natural Fats«, 2. Ausgabe (i947),
S. 198 bis 2o5, angegeben sind, erhält man aus den Samen von Gliedern der botanischen
Familien Lauraceae (Tangkallakkernöl z. B.), Myristicacaea (Ucahubanußöl z. B.),
Vochysiaceae (Jabotykernöl z. B.), Salvadoraceae (Khakankernöl z. B.) und insbesondere
von der Familie der Palmen. Kokosnußöl ist das typischste Beispiel eines Öles aus
Samen der Palmenfamilie. Beispiele für solche Öle sind jedoch auch unter anderem
Murumurukernöl, Tucumakernöl, Cohunenußöl, Ouricourynußöl, Babassukernöl und Palmkernöl.
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Natürlich brauchen die gemäß der Erfindung verwendeten besonderen
Fettsäuren nicht aus den vorstehend genannten Ölen zu stammen. Andere Fettsäuren
können auch verwendet werden, z. B. synthetische Fettsäuren, welche durch Oxydation
von Petroleum oder durch Hydrierung von Kohlenmonoxyd nach dem Fischer-Tropsch-Verfahren
erhalten wurden und beträchtliche Mengen an C8 bis C14 Fettsäuren enthalten.
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Die folgenden »Klumpenbildungsteste« wurden zur Bewertung der gemäß
der Erfindung erzielten Verbesserung durchgeführt. Klumpenbildungstest i So ccm
der. zu testenden Seifenteilchen wurden durch einen Trichter mit einer etwa 15 mm
weiten unteren Halsöffnung gegossen, welcher etwa 22,5 cm über der -Oberfläche von
etwa 1,41 Wasser lag in einem flachen Behälter mit einem Durchmesser
von
etwa 24,3 cm angeordnet war. Das Wasser besaß eine Temperatur von 49° C. Man ließ
die Mischung dann io Sekunden ruhig stehen, worauf sie verdünnt und durch Einleiten
eines Wasserstrahls von 49° C durch eine Düse aufgewirbelt wurde (die Düse bestand
aus einem oberen Teil eines Bunsenbrenners mit einem 0,78 mm breiten ,.und
47 mm langen Mundstück). Dadurch wurde die Seife-Wasser-Mischung in einem Winkel
von etwa 45° zur Senkrechten und entlang einer radialen Linie vom Mittelpunkt des
flachen Behälters aus hochgedrückt, wodurch eine Wirbelbewegung in dem Wasser verursacht
wurde. Auf diese Weise wurden während 4o Sekunden etwa 3,8 1 Wasser zugegeben. Die
Endmischung aus Seife und Wasser wurde dann auf ein geeignetes Sieb mit 2o Maschen
pro 25 mm Sieblänge gegossen. Die gummiartige Masse der zusammengeklumpten Seifenteilchen,
welche auf dem Sieb zurückbleiben, -wurde gewogen und das in Gramm angegebene Gewicht
stellt den Klumpungsgrad dar. Solche an stark zur Klumpenbildung neigenden Seifenprodukten
bestimmte Klumpungsgrade betragen etwa ioo bis 16o g, während Seifen mit im wesentlichen
keiner Klumpenbildung nach diesem Test einen Klumpungsgrad von etwa 30 g
und weniger zeigen. Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele besser verständlich,
in welchen Teile und Prozentgehalte in Gewichten angegeben sind. Beispiel I Eine
reime Seife wurde durch die übliche Verseifung einer aus 27% Kokosnußöl und 73%
einer Mischung aus Rindertalg und Schweinefett bestehenden Glyceridmischung- mit
kaustischer Soda hergestellt. Diese Seife wurde in einem Crutcher mit Füllstoffen
gemischt und auf die übliche Weise durch Versprühen getrocknet (d. h. indem man
die aus dem Crutcher kommende Seife in einen Heißluftstrom sprühte). Man erhielt
ein körniges Produkt aus. 74% reiner Seife, i i 0/ö Natriumsilikatfeststoffen mit
einem Si 02/Na2 0-Verhältnis von etwa a,6 : 1,6%, Tetranatriumpyrophosphat und 8%
Feuchtigkeit. Die Schüttdichte der Seife betrug etwa 0,35 g/ccm. Auf 98 Teile
dieser Körner wurden 2 Teile der durch Hydrolyse von Kokosriußöl erhaltenen gemischten
Fettsäuren aufgesprüht,. während die Körner in einer rotierenden Trommel umgewälzt
wurden. Die Temperatur der Seifenkörner während der letzteren Verfahrensstufe wurde
auf etwa 38° C gehalten, und die Temperatur der aufgesprühten Fettsäuren betrug
etwa 49° C. Die Aufbringung der Fettsäuren bewirkte zunächst, daß die Körner weich
und mehlig und etwas klebrig wurden und die Schüttdichte abnahm. Diese Veränderung
war jedoch nur vorübergehend und nach 2o Minuten Lagerung bei im wesentlichen derselben
Temperatur, wobei die Fettsäuren mit dem Silikat an der Teilchenoberfläche unter
Bildung des Seife-Silikat-Komplexes reagierte, nahm die Dichte etwa wieder ihren
früheren Wert an. Die weiche, mehlige Beschaffenheit verschwand ebenfalls, und das
Produkt war tatsächlich weniger klebrig und besser freifließend, als bevor es mit
den Fettsäuren besprüht wurde. Die nachstehende Tabelle zeigt die auffällige Verbesserung
des Klumpungsgrades bei drei verschiedenen Proben.
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Proben tler behandelten und der nicht behandelten Seifenkörner wurden
dem vorstehend beschriebenen Klumpenbildungstest unter Erzielung der folgenden Ergebnisse
unterworfen.
Probe-Nr. Klumpungsgrad der Körner |
(-unbehandelt I behandelt mit Fettsäuren |
1 469 179 |
2 439 ?6 g |
3 559 15 g |
Die Klumpungsgrade der behandelten Seifenkörner waren in diesem Falle ebensogut
als von üblichen nicht behandelten Körnern, welche aus ähnlich zusammengesetzten
Seifen aus etwa 4o bis 45% Kokosnußöl enthaltenden Ölen stammte. Beispiel II -Eine
aus den Natriumsalzen der Fettsäuren aus einer Mischung von 3% Kokosnußöl und 970/0
Talg und Schweinefett erhaltenen Fettsäuren bestehende Seife wurde in einem Crutcher
mit Füllstoffen gemischt und auf die übliche Weise unter Erzielung, eines körnigen
Produkts durch Versprühen getrocknet. Das erhaltene Produkt enthielt 62% reine Seife,
18% Silikatfeststoffe mit einem S102 : Na20-Verhältnis von etwa 2,6 : 1,6°/o, Tetranatriumpyrophosphat
und 130/0 Feuchtigkeit: Die Körner besaßen eine Schüttdichte von 0,41 g/ccm. Auf
96 Teile dieser Körner wurden 4 Teile der durch Hydrolyse von Kokosnußöl erhaltenen
gemischten, geschmolzenen Fettsäuren mit einer Temperatur von etwa 38° C aufgesprüht,
während die Körner in einer rotierenden Trommel umgewälzt wurden. Die Temperatur
der Körner während des letzten Verfahrensschritts betrug etwa 35° C. Als Zwischenresultat
bei dem Besprühen nahm die Schüttdichte der Körner um etwa o,o6 g/ccm ab und die
Körner bekamen ein weiches mehliges Aussehen. Nach 15minütiger Lagerung bei im wesentlichen
derselben Temperatur nahm die Dichte doch wieder den Wert von 0,40 9/ccm an und
die Körner wurden weniger staubig, zäher und freier fließend als sie es vor dem
Versprühen mit den Fettsäuren waren.
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Proben der behandelten und unbehandelten Seifenkörner wurden dem Klumpenbildungstest
unterworfen. Die nachstehende Tabelle zeigt die an zwei gemäß dem Beispiel hergestellten
Proben erhaltenen Resultate.
Probe-Nr. Klumpungugrad der Körner |
unbehandelt I behandelt mit Fettsäuren |
1 1239 25 g |
2 iio g 42-9 |
Im wesentlichen dieselben Ergebnisse können erzielt werden, wenn
die Körner der vorstehenden Beispiele mit Fettsäuren, aus Pälmkernöl stammend, besprüht
werden.
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' Es wurde auch gefunden, daß eine Mischung niedrigerer Fettsäuren,
wie sie bei der Fraktionierung von Fettsäuren von Ölen der Kokosnußölgruppe erhalten
werden können, besonders wirksam zur Herabsetzung der Klumpenbildung sind. Ciö Fettsäuren
allein sind auch außerordentlich wirksam, wie in dem folgenden Beispiel gezeigt
wirrt.
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Beispiel III Seifenkörner werden auf dieselbe Weise wie im Beispiel
II hergestellt, nur mit der Ausnahme, daß 3 Teile geschmolzene Caprinsäure (eine
Clä Fettsäure) anstatt der Kokosnußölfettsäuren zur Behandlung von 97 Teilen Seifenkörner
bei Raumtemperatur verwendet wurden. Die folgenden Werte zeigen die sehr starke
Verbesserung des Klumpungsgrades. Man erhält nämlich ein im wesentlichen klumpenfreies
Produkt.
Probe-Nr. Klumpungsgrad der Körner |
unbehandelt' behandelt mit Cl.-Fettsäure |
_ I =32g I 179 |
2 13? ,g 179 |
Es sei nochmals betont, daß durch die Reaktion der Fettsäuren mit dem Silikat an
der Oberfläche der Seifenteilchen und die Bildung von Sililzat-Seifen-Komplexen
mit einem hohen Si 02/Na2 O-Verhältnis ein Material mit gutem Reinigungs-und Schaumbildungsvermögen
erhalten wird und wobei die ungünstigen, bei früheren Verfahren auftretenden Erscheinungen
vermieden werden, bei welchen die Seifen nur mit inerten Stoffen oder sogar solchen
überzogen wurden, welche die Reinigungs- und Schaumbildungskraft der Seife verschlechterten.
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Für das erfindungsgemäße Verfahren sind die 8 bis 14 Kohlenstoffatome
enthaltenden gesättigten Fettsäuren besonders geeignet. Obwohl die von Ölen der
Kokosnußölgruppe erhaltenen gemischten Fettsäuren auch kleinere Mengen ungesättigter
Fettsäuren, wie Ölsäure und Linolensäure enthalten, besteht der Hauptwert dieser
ungesättigten Fettsäuren in ihrem niedrigeren Schmelzpunkt und ihrer verflüssigenden
oder lösenden Wirkung auf die höher schmelzenden gesättigten Fettsäuren. Mischungen
stark ungesättigter hochmolekularer Fettsäuren, wie sie z. B. die technische Ölsäure
(im allgemeinen als Rotöl bekannt) darstellt und die von Baumwollsamenöl erhaltenen
gemischten Fettsäuren sind für die erfindungsgemäßen' Zwecke im Vergleich zu den
aus den Ölen der Kokosnußölgruppe erhaltenen Fettsäuremischungen praktisch unwirksam.
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Natürlich kommen gemäß der Erfindung auch andere Bestandteile zusammen
mit den wasserlöslichen Silikaten in Betracht. Beispiele solcher anderer Bestandteile
des Waschpulvers sind die wasserlöslichen Pyrophosphate (z. B. das in den vorstehenden
Beispielen verwendete Natriumpyrophosphat), Cärbonate, Ortophosphate, Tripolyphosphate,
Borate usw. Obwohl die alkalischeren unter diesen Bestandteilen auch einen Teil
der erfindungsgemäß verwendeten Fettsäuren neutralisieren können, beeinträchtigen
die so gebildeten Seifen nicht die durch den Sevfen-Silikat-Komplex erhaltenen Vorteile.
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Bei Durchführung der Erfindung werden zweckmäßig seifenhaltige Waschpulver
verwendet, welche mindestens i1/2 Gewichtsprozent Silikatfeststoffe enthalten, die
unter einer Vielzahl von wasserlöslichen Silikaten ausgewählt werden können. Natriumsilikate
mit Si02/Na20-Verhältnissen zwischen 2,o : i und 4,0 : i können zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Seifenteilchen. verwendet werden. Im allgemeinen sind jedoch
Silikate mit einem Si 02/Na. O-Verhältnis zwischen 2,a : 1 und 3,3 : i bevorzugt.
Um das Verhältnis der Silikate zu beeinflussen, können auch alkalische Stoffe, wie
kaustische Soda oder wasserfreies Natriumcarbonat, verwendet werden. Bei einigen
handelsüblichen Seifen bestehen die Füllstoffe oder die Nichtseifenbestandteile
ganz aus Silikatfeststoffen, wobei jedoch diese in der Regel etwa 5o Gewichtsprozent
des Seifenprodukts nicht übersteigen.
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Gemäß der Erfindung werden die Seifenteilchen vorzugsweise mit etwa
2 bis 5 Gewichtsprozent Fettsäuren, bezogen auf das Gewicht der Seifenteilchen,
behandelt. In diesem Bereich werden optimale Verbesserungen erzielt. Es können jedoch
auch mit Erfolg kleinere Mengen verwendet werden. Beispielsweise ist insbesondere
in Waschpulvern, welche nur kleine Silikatmengen enthalten, die Verwendung von i
% Fettsäure oft erwünscht. Obwohl die pro Fettsäureeinheit erzielte Herabsetzung
der Klumpenbildung bei Verwendung von etwa 7Q/0 oder mehr Fettsäure, etwas geringer
ist, können in- einigen Fällen doch größere Mengen, z. B. 8 bis 9% Fettsäure verwendet
werden, und zwar insbesondere dann, wenn das Waschpulver große Silikatmengen enthält
und wenn die Temperatur der Körner sich nahe dem oder unterhalb des Schmelzpunktes
der Fettsäuren befindet. Bei Anwendung niedriger Temperaturen ist das erfindungsgemäße
Verfahren etwas weniger wirksam, da die Reaktion der Fettsäuren mit dem in dem Seifenteilchen
enthaltenen Silikat verzögert wird. Jedoch wird auch unter diesen Bedingungen eine
,vesentliche Verbesserung der Klumpenbildung bei den. behandelten seifenhaltigen
Waschpulvern beobachtet.
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Bei der Durchführung der Erfindung können die Fettsäuren auch in gepulverter
Form mit den Seifenkörnern vermischt werden. Geht man jedoch so vor .oder werden
geschmolzene Fettsäuren auf kalte Seifenteilchen, z. B. Teilchen mit einer Temperatur
unter lo° C aufgebracht, wird die Temperatur der Seifenteilchen zweckmäßig an irgendeiner
Stelle des Verfahrens erhöht, so daß die Fettsäuren schmelzen und an der Oberfläche
der Teilchen
absorbiert werden und mit dem Silikat in Reaktion treten.
Sollen niedrige Temperaturen. zur Anwendung kommen, so können die in einem Lösungsmittel,
wie z. B. Äthylalkohol, gelösten Fettsäuren auf die Teilchen aufgesprüht werden,
wodurch die Absorbtion und anschließende Reaktion gefördert werden, d. h. zur vollen
Ausnutzung der Erfindung ist es äußerst erwünscht, daß die Fettsäuren während oder
mindestens zu Beginn ihrer Reaktion mit dem Silikat in der Seife in einem fließfähigen
oder flüssigen Zustand sind, d. h. die Fettsäuren sollen entweder eine Temperatur
erreichen, die .hoch genug ist, um sie mit oder ohne Hilfe eines Lösungsmittels
zu verflüssigen oder es werden andere verflüssigende Medien oder Zusammensetzungen
verwendet. Die gemischten Fettsäuren aus Kokosnußöl z. B. sind bei 2q.° C flüssig,
obwohl einige der in der Mischung enthaltenen Fettsäuren in reiner Form bei dieser
Temperatur fest sind. In der Regel wird das erfindungsgemäße Verfahren zweckmäßig
so durchgeführt, daß die Temperatur der Körner oder Seifenteilchen, auf welche die
Fettsäuren aufgebracht werden sollen, während der anschließenden Reaktionszeit nicht
wesentlich abfällt. In, diesem Fall werden die Fettsäuren vorzugsweise in geschmolzenem
Zustand (zweckmäßig über 27° C) auf Seifenteilchen mit einer Temperatur von mindestens
1o° C und zweckmäßig über 27"-C aufgesprüht, während die Seifenteilchen in einer
rotierenden Trommel umgewälzt werden. Die Masse der Seifenteilchen wird dann z.
B. in großen Wagen oder Kästen gelagert. Die bei einem üblichen Verfahren für das
Sieben, Wägen und Befördern des Gutes zu und von der Lagerungsstätte außer der erfindungsgemäß
erforderlichen Lagerung verbrauchte Zeit ist in der Regel um ein Vielfaches größer
als die wenigen Minuten. während welcher eine nahezu vollständige Reaktion der Fettsäure
mit dem Silikat erfolgt. Wenn man bei dieser Arbeitsweise die Temperatur unter dem
Punkt hält, an welchem das Produkt beginnt, weich zu werden oder zu schmelzen (im
allgemeinen nicht über etwa q.6° C), braucht während der Reaktions-und Lagerungsperiode
das Produkt nicht zur Vermeidung einer Klumpenbildung oder des Zusammenbackens durchgerührt
zu werden. Die Fettsäuren können jedoch auch auf heiße Teilchen, wie z: B. durch
Versprühen und Trocknen erhalten: und den Trockenturm verlassende Teilchen, welche
manchmal Temperaturen von etwa 95 bis iod°'C besitzen, aufgebracht werden.
Unter diesen Bedingungen reagieren die Fettsäuren dann sehr rasch und sollen zweckmäßig
zur Vermeidung des Zusammenbackens und Klumpens unter Rühren abgekühlt werden.
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Der Feuchtigkeitsgehalt handelsüblicher, feinteiliger Seifenprodukte
wird im allgemeinen innerhalb ganz bestimmter Bereiche geregelt, welche von der
Art des Seifenprodukts und der Menge und der Art der darin enthaltenen Bestandteile
ab- . hängen. Es hat sich gezeigt, daß innerhalb bestimmter Grenzen die erfindungsgemäß
erzielten Vorteile sich mit steigendem Feuchtigkeitsgehalt des Produkts erhöhen.
Zweckmäßig wird daher die Feuchtigkeit in der Nähe der oberen Grenze des angegebenen
Bereichs jedoch niedrig genug gehalten, daß das Produkt während der Bearbeitung
und Verpackaing nicht zusammenbackt oder -klumpt. Diese optimale Feuchtigkeit kann
für Produkte mit wenig Füllstoffen etwa q.%, betragen, während bei -höherem Füllstoffgeb
alt das Optimum etwa 2o 0/a oder sogar mehr betragen kann. Tatsächlich wird gemäß
der Erfindung die Neigung zur Klumpenbildung in bis zu 3014 Feuchtigkeit
enthaltenden Seifenzusammensetzungen verringert. Wenn die unbehandelten Seifenteilchen
bis unter den optimalen Feuchtigkeitsgehalt getrocknet wurden, kann die Neigung
zur Klumpenbildung durch Zuführung von Wasser oder Wasserdampf zu den Körnern zusätzlich
zu den Fettsäuren noch weiter herabgesetzt werden. Die weitgehenden Anderungen bezüglich
der Temperatur des Lösungsmittels und des Feuchtigkeitsgrades können beträchtliche
Schwankungen der Reaktionszeit verursachen. Obwohl gemäß der Erfindung solche Bedingungen
bevorzugt werden, bei welchen die Reaktion innerhalb weniger Minuten im wesentlichen
Vollendet ist, was eine Kontrolle.des Verfahrens erleichtert, kann natürlich unter
bestimmten Bedingungen die Reaktion auch sehr langsam erfolgen. In solchen Fällen
kann das Produkt sich auch nach der Abfüllung und Verpackung sogar noch etwas verbessern.