DE968415C - Seifenhaltiges Waschpulver mit geringer Neigung zur Klumpenbildung - Google Patents

Seifenhaltiges Waschpulver mit geringer Neigung zur Klumpenbildung

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DE968415C
DE968415C DEP10039A DEP0010039A DE968415C DE 968415 C DE968415 C DE 968415C DE P10039 A DEP10039 A DE P10039A DE P0010039 A DEP0010039 A DE P0010039A DE 968415 C DE968415 C DE 968415C
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    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
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    • C11D9/00Compositions of detergents based essentially on soap
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Description

  • Seifenhaltiges Waschpulver mit geringer Neigung zur Klumpenbildung Die Erfindung bezweckt eine Herabsetzung der Klumpenbildung in seifenhaltigem Waschpulver mit einem Gehalt an festem Silikat von 11/s bis 5o%, ahne daß dabei das Schaumbildungs- und Reinigungsvermögen des Waschpulvers leidet.
  • Seife in Teilchenform, wie z. B. durch Versprühen und Trocknen erhaltene, gepulverte oder zerriebene Seife, Seifenkörner usw., welche aus Fettzusammensetzungen erhalten wurden, in welchen der Fettstoff gar nicht oder nur zu einem geringen Teil von ölen der Kokosnußölgruppe stammt, besitzen die Neigung, beim Einbringen in warmes Wasser vor Lösung der Seife, schwer lösliche Klumpen oder Zusammenballungen der einzelnen Teilchen zu bilden. Diese Neigung, welche manchmal als »Klumpenbildung« bezeichnet wird, ist für viele der heute auf dem Markt befindlichen Seifenprodukte charakteristisch. Obwohl diese Klumpenbildung zum Teil durch veränderliche Größen, wie z. B. eine Feuchtigkeitsabnahme und Dichtezunahme des Produkts verstärkt wird, hängt sie doch zum größeren Teil von der Art des zur Seifenbildung verwendeten Fettes ab. Die Verwendung großer Mengen von Ölen der Kokosnußölgruppe in der Fettkomponente war in der Regel das beste Mittel zur Regelung der Klumpenbildung. Bisher wurden auch bereits zahlreiche Verfahren zur Behandlung der Teilchen vorgeschlagen, um die Klumpenbildung zu vermindern oder ganz zu vermeiden, und zwar unter anderem eine oberflächliche Anwendung von Leimen, Stärke, Wasser, Netzmitteln, Gummistoffen und Mineralölen. Soweit bekannt, waren diese Verfahren jedoch nicht technisch anwendbar, und zwar in erster Linie, weil das Schaumbildungs- und Reinigungsvermögen der Seifen durch die zur Vermeidung der Klumpenbildung erforderlichen großen Mengen der genannten Stoffe nachteilig beeinflußt wird.
  • Gemäß der Erfindung erhält man nun klumpenfreies Waschpulver mit unverändertem Schaumbildungs- und Reinigungsvermögen, indem man die Oberfläche der Seifenteilchen mit i bis 7 Gewichtsprozent einer gesättigten Fettsäure mit 8 bis i4. Kohlenstoffatomen im Molekül oder mit -vorwiegend aus solchen Fettsäuren bestehenden Mischungen überzieht und danach eine Reaktion zwischen der Fettsäure und dem Silikat an der Teilchenoberfläche bewirkt. Es wurde ferner gefunden, daß unter den so verwendeten Fettsäuren die gesättigten C8- -bis C1. -Fettsäuren am wirksamsten sind und daß Mischungen von Fettsäuren von Ölen der Kokosnußgruppe,welche wesentliche Mengen gesättigter C8 bis C14 Bettsäuren enthalten, ausgezeichnete Ergebnisse ergeben.
  • Bei Durchführung der Erfindung kann die Aufbringung der Fettsäure auf die Teilchenoberflächen auf verschiedene Weise erfolgen, indem man z. B. die Fettsäuren auf die silikathaltigen Seifenteilchen aufsprüht, während die letzteren durchgerührt werden, um eine möglichst gleichmäßige Verteilung auf die Hauptmenge der Teilchen zu erzielen. Ein solches Aufsprühen eines Stoffes auf Seifenteilchen ist z. B. für die Einbringung von als Bleichmittel wirkenden Perverbindungen aus der französischen Patentschrift 842 83 i bekannt. Die Teilchen können auch durch einen Fettsäurenebel überzogen werden. Dem Fachmann ergeben sich noch weitere Möglichkeiten an Hand der folgenden Beschreibung von selbst.
  • Die erstaunliche Wirksamkeit dieses Verfahrens in bezug auf die Herabsetzung der Klumpenbildung scheint auf der Bildung verschiedener Reaktionsprodukte der Fettsäuren mit den Silikaten an der Oberfläche der Teilchen zu beruhen, welche nachfolgend Seife-Silikat-Komplexe genannt werden und welche einen ausgezeichneten Einfluß auf die Herabsetzung der Klumpenbildung ausüben. Es hat sich gezeigt, daß die Erfindung besonders wirksam zur Behandlung von il/2o/o oder mehr Natriumsilikat enthaltenden Seifen Anwendung finden kann. Unter dem Mikroskop sieht der Komplex auf den Seifenteilchen wie eine dünne Kruste aus. Er besitzt in ausgezeichnetem Maße die Fähigkeit, die Bildung von Gelen zu vermeiden, welche die Klumpenbildung der Teilchen bei Berührung mit warmem Wasser verursachen. Es scheint, daß die günstige Wirkung dieser krustenartigen Komplexe zum Teil auf einer Kombination folgender Faktoren beruht: i. Entfernung von Met O aus den Silikaten durch die Fettsäure unter Bildung von C8 bis C14-Seifen und 2. ein hohes S'02 Met O-Verhältnis in dem Silikatanteil des dabei gebildeten Seife-Silikat-Komplexes, wobei »Me« ein Alkadimetall bedeute.
  • Die chemische Reaktion zwischen Teilchen und darauf aufgebrachten Überzügen ist an sich bekannt (s. z. B. die USA.-Patentschrift a 579-944). Daß. jedoch gerade die spezifischen, beschriebenen Fettsäuren mit N.atriumsilikat unter Bildung von die Klumpenbildung verhindernden Komplexen reagieren, ist völlig überraschend und äußerst vorteilhaft.
  • Gemäß der Erfindung wird wesentlich weniger Öl der Kokosnußölgruppe gebraucht, als dies sonst zur Erzeugung von Seifen mit geringer Neigung zur Klumpenbildung nötig wäre. Ganz allgemein hat sich gezeigt, daß bei der Behandlung von silikathaltigen, .gekörnten Seifen mit Fettsäuren aus Kokosnußöl jedes Prozent der gemäß der Erfindung in einer Menge von etwa i bis 5 % verwendeten Fettsäuren eine Verbesserung der Klumpenbildurig bewirkt, welche eine Erhöhung des Kokosnußölgehalts von etwa 7 bis ioo/o in der zur Herstellung der Seife verwendeten Fettmischung entspricht. Das ermöglicht eine starke Herabsetzung des Gesamtverbrauchs an Kokosnußölen und ist besonders dann von besonderem wirtschaftlichen Wert, wenn Kokosnußöl schwer zugänglich ist, wie dies während des Krieges der Fall war. Unter dem Ausdruck »Öle der Kokosnußölgruppe« werden pflanzliche Samenöle oder Fette verstanden, deren Gesamtfettsäuren zu mindestens 5o Gewichtsprozent Laurinsäure und/oder Myristinsäure sind. Diese Öle, von denen viele in »Hilditch's, The Chemical Constitution of Natural Fats«, 2. Ausgabe (i947), S. 198 bis 2o5, angegeben sind, erhält man aus den Samen von Gliedern der botanischen Familien Lauraceae (Tangkallakkernöl z. B.), Myristicacaea (Ucahubanußöl z. B.), Vochysiaceae (Jabotykernöl z. B.), Salvadoraceae (Khakankernöl z. B.) und insbesondere von der Familie der Palmen. Kokosnußöl ist das typischste Beispiel eines Öles aus Samen der Palmenfamilie. Beispiele für solche Öle sind jedoch auch unter anderem Murumurukernöl, Tucumakernöl, Cohunenußöl, Ouricourynußöl, Babassukernöl und Palmkernöl.
  • Natürlich brauchen die gemäß der Erfindung verwendeten besonderen Fettsäuren nicht aus den vorstehend genannten Ölen zu stammen. Andere Fettsäuren können auch verwendet werden, z. B. synthetische Fettsäuren, welche durch Oxydation von Petroleum oder durch Hydrierung von Kohlenmonoxyd nach dem Fischer-Tropsch-Verfahren erhalten wurden und beträchtliche Mengen an C8 bis C14 Fettsäuren enthalten.
  • Die folgenden »Klumpenbildungsteste« wurden zur Bewertung der gemäß der Erfindung erzielten Verbesserung durchgeführt. Klumpenbildungstest i So ccm der. zu testenden Seifenteilchen wurden durch einen Trichter mit einer etwa 15 mm weiten unteren Halsöffnung gegossen, welcher etwa 22,5 cm über der -Oberfläche von etwa 1,41 Wasser lag in einem flachen Behälter mit einem Durchmesser von etwa 24,3 cm angeordnet war. Das Wasser besaß eine Temperatur von 49° C. Man ließ die Mischung dann io Sekunden ruhig stehen, worauf sie verdünnt und durch Einleiten eines Wasserstrahls von 49° C durch eine Düse aufgewirbelt wurde (die Düse bestand aus einem oberen Teil eines Bunsenbrenners mit einem 0,78 mm breiten ,.und 47 mm langen Mundstück). Dadurch wurde die Seife-Wasser-Mischung in einem Winkel von etwa 45° zur Senkrechten und entlang einer radialen Linie vom Mittelpunkt des flachen Behälters aus hochgedrückt, wodurch eine Wirbelbewegung in dem Wasser verursacht wurde. Auf diese Weise wurden während 4o Sekunden etwa 3,8 1 Wasser zugegeben. Die Endmischung aus Seife und Wasser wurde dann auf ein geeignetes Sieb mit 2o Maschen pro 25 mm Sieblänge gegossen. Die gummiartige Masse der zusammengeklumpten Seifenteilchen, welche auf dem Sieb zurückbleiben, -wurde gewogen und das in Gramm angegebene Gewicht stellt den Klumpungsgrad dar. Solche an stark zur Klumpenbildung neigenden Seifenprodukten bestimmte Klumpungsgrade betragen etwa ioo bis 16o g, während Seifen mit im wesentlichen keiner Klumpenbildung nach diesem Test einen Klumpungsgrad von etwa 30 g und weniger zeigen. Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele besser verständlich, in welchen Teile und Prozentgehalte in Gewichten angegeben sind. Beispiel I Eine reime Seife wurde durch die übliche Verseifung einer aus 27% Kokosnußöl und 73% einer Mischung aus Rindertalg und Schweinefett bestehenden Glyceridmischung- mit kaustischer Soda hergestellt. Diese Seife wurde in einem Crutcher mit Füllstoffen gemischt und auf die übliche Weise durch Versprühen getrocknet (d. h. indem man die aus dem Crutcher kommende Seife in einen Heißluftstrom sprühte). Man erhielt ein körniges Produkt aus. 74% reiner Seife, i i 0/ö Natriumsilikatfeststoffen mit einem Si 02/Na2 0-Verhältnis von etwa a,6 : 1,6%, Tetranatriumpyrophosphat und 8% Feuchtigkeit. Die Schüttdichte der Seife betrug etwa 0,35 g/ccm. Auf 98 Teile dieser Körner wurden 2 Teile der durch Hydrolyse von Kokosriußöl erhaltenen gemischten Fettsäuren aufgesprüht,. während die Körner in einer rotierenden Trommel umgewälzt wurden. Die Temperatur der Seifenkörner während der letzteren Verfahrensstufe wurde auf etwa 38° C gehalten, und die Temperatur der aufgesprühten Fettsäuren betrug etwa 49° C. Die Aufbringung der Fettsäuren bewirkte zunächst, daß die Körner weich und mehlig und etwas klebrig wurden und die Schüttdichte abnahm. Diese Veränderung war jedoch nur vorübergehend und nach 2o Minuten Lagerung bei im wesentlichen derselben Temperatur, wobei die Fettsäuren mit dem Silikat an der Teilchenoberfläche unter Bildung des Seife-Silikat-Komplexes reagierte, nahm die Dichte etwa wieder ihren früheren Wert an. Die weiche, mehlige Beschaffenheit verschwand ebenfalls, und das Produkt war tatsächlich weniger klebrig und besser freifließend, als bevor es mit den Fettsäuren besprüht wurde. Die nachstehende Tabelle zeigt die auffällige Verbesserung des Klumpungsgrades bei drei verschiedenen Proben.
  • Proben tler behandelten und der nicht behandelten Seifenkörner wurden dem vorstehend beschriebenen Klumpenbildungstest unter Erzielung der folgenden Ergebnisse unterworfen.
    Probe-Nr. Klumpungsgrad der Körner
    (-unbehandelt I behandelt mit Fettsäuren
    1 469 179
    2 439 ?6 g
    3 559 15 g
    Die Klumpungsgrade der behandelten Seifenkörner waren in diesem Falle ebensogut als von üblichen nicht behandelten Körnern, welche aus ähnlich zusammengesetzten Seifen aus etwa 4o bis 45% Kokosnußöl enthaltenden Ölen stammte. Beispiel II -Eine aus den Natriumsalzen der Fettsäuren aus einer Mischung von 3% Kokosnußöl und 970/0 Talg und Schweinefett erhaltenen Fettsäuren bestehende Seife wurde in einem Crutcher mit Füllstoffen gemischt und auf die übliche Weise unter Erzielung, eines körnigen Produkts durch Versprühen getrocknet. Das erhaltene Produkt enthielt 62% reine Seife, 18% Silikatfeststoffe mit einem S102 : Na20-Verhältnis von etwa 2,6 : 1,6°/o, Tetranatriumpyrophosphat und 130/0 Feuchtigkeit: Die Körner besaßen eine Schüttdichte von 0,41 g/ccm. Auf 96 Teile dieser Körner wurden 4 Teile der durch Hydrolyse von Kokosnußöl erhaltenen gemischten, geschmolzenen Fettsäuren mit einer Temperatur von etwa 38° C aufgesprüht, während die Körner in einer rotierenden Trommel umgewälzt wurden. Die Temperatur der Körner während des letzten Verfahrensschritts betrug etwa 35° C. Als Zwischenresultat bei dem Besprühen nahm die Schüttdichte der Körner um etwa o,o6 g/ccm ab und die Körner bekamen ein weiches mehliges Aussehen. Nach 15minütiger Lagerung bei im wesentlichen derselben Temperatur nahm die Dichte doch wieder den Wert von 0,40 9/ccm an und die Körner wurden weniger staubig, zäher und freier fließend als sie es vor dem Versprühen mit den Fettsäuren waren.
  • Proben der behandelten und unbehandelten Seifenkörner wurden dem Klumpenbildungstest unterworfen. Die nachstehende Tabelle zeigt die an zwei gemäß dem Beispiel hergestellten Proben erhaltenen Resultate.
    Probe-Nr. Klumpungugrad der Körner
    unbehandelt I behandelt mit Fettsäuren
    1 1239 25 g
    2 iio g 42-9
    Im wesentlichen dieselben Ergebnisse können erzielt werden, wenn die Körner der vorstehenden Beispiele mit Fettsäuren, aus Pälmkernöl stammend, besprüht werden.
  • ' Es wurde auch gefunden, daß eine Mischung niedrigerer Fettsäuren, wie sie bei der Fraktionierung von Fettsäuren von Ölen der Kokosnußölgruppe erhalten werden können, besonders wirksam zur Herabsetzung der Klumpenbildung sind. Ciö Fettsäuren allein sind auch außerordentlich wirksam, wie in dem folgenden Beispiel gezeigt wirrt.
  • Beispiel III Seifenkörner werden auf dieselbe Weise wie im Beispiel II hergestellt, nur mit der Ausnahme, daß 3 Teile geschmolzene Caprinsäure (eine Clä Fettsäure) anstatt der Kokosnußölfettsäuren zur Behandlung von 97 Teilen Seifenkörner bei Raumtemperatur verwendet wurden. Die folgenden Werte zeigen die sehr starke Verbesserung des Klumpungsgrades. Man erhält nämlich ein im wesentlichen klumpenfreies Produkt.
    Probe-Nr. Klumpungsgrad der Körner
    unbehandelt' behandelt mit Cl.-Fettsäure
    _ I =32g I 179
    2 13? ,g 179
    Es sei nochmals betont, daß durch die Reaktion der Fettsäuren mit dem Silikat an der Oberfläche der Seifenteilchen und die Bildung von Sililzat-Seifen-Komplexen mit einem hohen Si 02/Na2 O-Verhältnis ein Material mit gutem Reinigungs-und Schaumbildungsvermögen erhalten wird und wobei die ungünstigen, bei früheren Verfahren auftretenden Erscheinungen vermieden werden, bei welchen die Seifen nur mit inerten Stoffen oder sogar solchen überzogen wurden, welche die Reinigungs- und Schaumbildungskraft der Seife verschlechterten.
  • Für das erfindungsgemäße Verfahren sind die 8 bis 14 Kohlenstoffatome enthaltenden gesättigten Fettsäuren besonders geeignet. Obwohl die von Ölen der Kokosnußölgruppe erhaltenen gemischten Fettsäuren auch kleinere Mengen ungesättigter Fettsäuren, wie Ölsäure und Linolensäure enthalten, besteht der Hauptwert dieser ungesättigten Fettsäuren in ihrem niedrigeren Schmelzpunkt und ihrer verflüssigenden oder lösenden Wirkung auf die höher schmelzenden gesättigten Fettsäuren. Mischungen stark ungesättigter hochmolekularer Fettsäuren, wie sie z. B. die technische Ölsäure (im allgemeinen als Rotöl bekannt) darstellt und die von Baumwollsamenöl erhaltenen gemischten Fettsäuren sind für die erfindungsgemäßen' Zwecke im Vergleich zu den aus den Ölen der Kokosnußölgruppe erhaltenen Fettsäuremischungen praktisch unwirksam.
  • Natürlich kommen gemäß der Erfindung auch andere Bestandteile zusammen mit den wasserlöslichen Silikaten in Betracht. Beispiele solcher anderer Bestandteile des Waschpulvers sind die wasserlöslichen Pyrophosphate (z. B. das in den vorstehenden Beispielen verwendete Natriumpyrophosphat), Cärbonate, Ortophosphate, Tripolyphosphate, Borate usw. Obwohl die alkalischeren unter diesen Bestandteilen auch einen Teil der erfindungsgemäß verwendeten Fettsäuren neutralisieren können, beeinträchtigen die so gebildeten Seifen nicht die durch den Sevfen-Silikat-Komplex erhaltenen Vorteile.
  • Bei Durchführung der Erfindung werden zweckmäßig seifenhaltige Waschpulver verwendet, welche mindestens i1/2 Gewichtsprozent Silikatfeststoffe enthalten, die unter einer Vielzahl von wasserlöslichen Silikaten ausgewählt werden können. Natriumsilikate mit Si02/Na20-Verhältnissen zwischen 2,o : i und 4,0 : i können zur Herstellung der erfindungsgemäßen Seifenteilchen. verwendet werden. Im allgemeinen sind jedoch Silikate mit einem Si 02/Na. O-Verhältnis zwischen 2,a : 1 und 3,3 : i bevorzugt. Um das Verhältnis der Silikate zu beeinflussen, können auch alkalische Stoffe, wie kaustische Soda oder wasserfreies Natriumcarbonat, verwendet werden. Bei einigen handelsüblichen Seifen bestehen die Füllstoffe oder die Nichtseifenbestandteile ganz aus Silikatfeststoffen, wobei jedoch diese in der Regel etwa 5o Gewichtsprozent des Seifenprodukts nicht übersteigen.
  • Gemäß der Erfindung werden die Seifenteilchen vorzugsweise mit etwa 2 bis 5 Gewichtsprozent Fettsäuren, bezogen auf das Gewicht der Seifenteilchen, behandelt. In diesem Bereich werden optimale Verbesserungen erzielt. Es können jedoch auch mit Erfolg kleinere Mengen verwendet werden. Beispielsweise ist insbesondere in Waschpulvern, welche nur kleine Silikatmengen enthalten, die Verwendung von i % Fettsäure oft erwünscht. Obwohl die pro Fettsäureeinheit erzielte Herabsetzung der Klumpenbildung bei Verwendung von etwa 7Q/0 oder mehr Fettsäure, etwas geringer ist, können in- einigen Fällen doch größere Mengen, z. B. 8 bis 9% Fettsäure verwendet werden, und zwar insbesondere dann, wenn das Waschpulver große Silikatmengen enthält und wenn die Temperatur der Körner sich nahe dem oder unterhalb des Schmelzpunktes der Fettsäuren befindet. Bei Anwendung niedriger Temperaturen ist das erfindungsgemäße Verfahren etwas weniger wirksam, da die Reaktion der Fettsäuren mit dem in dem Seifenteilchen enthaltenen Silikat verzögert wird. Jedoch wird auch unter diesen Bedingungen eine ,vesentliche Verbesserung der Klumpenbildung bei den. behandelten seifenhaltigen Waschpulvern beobachtet.
  • Bei der Durchführung der Erfindung können die Fettsäuren auch in gepulverter Form mit den Seifenkörnern vermischt werden. Geht man jedoch so vor .oder werden geschmolzene Fettsäuren auf kalte Seifenteilchen, z. B. Teilchen mit einer Temperatur unter lo° C aufgebracht, wird die Temperatur der Seifenteilchen zweckmäßig an irgendeiner Stelle des Verfahrens erhöht, so daß die Fettsäuren schmelzen und an der Oberfläche der Teilchen absorbiert werden und mit dem Silikat in Reaktion treten. Sollen niedrige Temperaturen. zur Anwendung kommen, so können die in einem Lösungsmittel, wie z. B. Äthylalkohol, gelösten Fettsäuren auf die Teilchen aufgesprüht werden, wodurch die Absorbtion und anschließende Reaktion gefördert werden, d. h. zur vollen Ausnutzung der Erfindung ist es äußerst erwünscht, daß die Fettsäuren während oder mindestens zu Beginn ihrer Reaktion mit dem Silikat in der Seife in einem fließfähigen oder flüssigen Zustand sind, d. h. die Fettsäuren sollen entweder eine Temperatur erreichen, die .hoch genug ist, um sie mit oder ohne Hilfe eines Lösungsmittels zu verflüssigen oder es werden andere verflüssigende Medien oder Zusammensetzungen verwendet. Die gemischten Fettsäuren aus Kokosnußöl z. B. sind bei 2q.° C flüssig, obwohl einige der in der Mischung enthaltenen Fettsäuren in reiner Form bei dieser Temperatur fest sind. In der Regel wird das erfindungsgemäße Verfahren zweckmäßig so durchgeführt, daß die Temperatur der Körner oder Seifenteilchen, auf welche die Fettsäuren aufgebracht werden sollen, während der anschließenden Reaktionszeit nicht wesentlich abfällt. In, diesem Fall werden die Fettsäuren vorzugsweise in geschmolzenem Zustand (zweckmäßig über 27° C) auf Seifenteilchen mit einer Temperatur von mindestens 1o° C und zweckmäßig über 27"-C aufgesprüht, während die Seifenteilchen in einer rotierenden Trommel umgewälzt werden. Die Masse der Seifenteilchen wird dann z. B. in großen Wagen oder Kästen gelagert. Die bei einem üblichen Verfahren für das Sieben, Wägen und Befördern des Gutes zu und von der Lagerungsstätte außer der erfindungsgemäß erforderlichen Lagerung verbrauchte Zeit ist in der Regel um ein Vielfaches größer als die wenigen Minuten. während welcher eine nahezu vollständige Reaktion der Fettsäure mit dem Silikat erfolgt. Wenn man bei dieser Arbeitsweise die Temperatur unter dem Punkt hält, an welchem das Produkt beginnt, weich zu werden oder zu schmelzen (im allgemeinen nicht über etwa q.6° C), braucht während der Reaktions-und Lagerungsperiode das Produkt nicht zur Vermeidung einer Klumpenbildung oder des Zusammenbackens durchgerührt zu werden. Die Fettsäuren können jedoch auch auf heiße Teilchen, wie z: B. durch Versprühen und Trocknen erhalten: und den Trockenturm verlassende Teilchen, welche manchmal Temperaturen von etwa 95 bis iod°'C besitzen, aufgebracht werden. Unter diesen Bedingungen reagieren die Fettsäuren dann sehr rasch und sollen zweckmäßig zur Vermeidung des Zusammenbackens und Klumpens unter Rühren abgekühlt werden.
  • Der Feuchtigkeitsgehalt handelsüblicher, feinteiliger Seifenprodukte wird im allgemeinen innerhalb ganz bestimmter Bereiche geregelt, welche von der Art des Seifenprodukts und der Menge und der Art der darin enthaltenen Bestandteile ab- . hängen. Es hat sich gezeigt, daß innerhalb bestimmter Grenzen die erfindungsgemäß erzielten Vorteile sich mit steigendem Feuchtigkeitsgehalt des Produkts erhöhen. Zweckmäßig wird daher die Feuchtigkeit in der Nähe der oberen Grenze des angegebenen Bereichs jedoch niedrig genug gehalten, daß das Produkt während der Bearbeitung und Verpackaing nicht zusammenbackt oder -klumpt. Diese optimale Feuchtigkeit kann für Produkte mit wenig Füllstoffen etwa q.%, betragen, während bei -höherem Füllstoffgeb alt das Optimum etwa 2o 0/a oder sogar mehr betragen kann. Tatsächlich wird gemäß der Erfindung die Neigung zur Klumpenbildung in bis zu 3014 Feuchtigkeit enthaltenden Seifenzusammensetzungen verringert. Wenn die unbehandelten Seifenteilchen bis unter den optimalen Feuchtigkeitsgehalt getrocknet wurden, kann die Neigung zur Klumpenbildung durch Zuführung von Wasser oder Wasserdampf zu den Körnern zusätzlich zu den Fettsäuren noch weiter herabgesetzt werden. Die weitgehenden Anderungen bezüglich der Temperatur des Lösungsmittels und des Feuchtigkeitsgrades können beträchtliche Schwankungen der Reaktionszeit verursachen. Obwohl gemäß der Erfindung solche Bedingungen bevorzugt werden, bei welchen die Reaktion innerhalb weniger Minuten im wesentlichen Vollendet ist, was eine Kontrolle.des Verfahrens erleichtert, kann natürlich unter bestimmten Bedingungen die Reaktion auch sehr langsam erfolgen. In solchen Fällen kann das Produkt sich auch nach der Abfüllung und Verpackung sogar noch etwas verbessern.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Seifenhaltiges Waschpulver, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchen des Pulvers einen 1l/2 bis 5o%. Silikat enthaltenden Kern und eine Kruste besitzen, welche die Reaktionsprodukte von Silikat und aufgebrachten, gesättigten Fettsäuren mit 8 bis 1.4 Kohlenstoffatomen im Molekül enthält, wobei die Menge der Fettsäure i bis 70/a und vorzugsweise 2 bis 5% des Gewichts der Teilchen ausmacht.
  2. 2. Seifenhaltiges Waschpulver nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fettsäure ein Gemisch von Fettsäuren eines Öles der Kokosnußölgruppe ist.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung der seifenhaltigen Waschpulver nach Anspruch 1 mit einem Gehalt von 1l/2 bis 500/a an Silikatfeststoffen unter Vermeidung einer Klumpenbildung, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die Teilchen des Waschpulvers i bis 7 Gewichtsprozent und vorzugsweise 2 bis 5 Gewichtsprozent gesättigter Fettsäure mit 8 bis 14 Kohlenstoffatomen im Molekül aufbringt, worauf man die Fettsäure in. einem fließfähigen Zustand mit an der Oberfläche der Teilchen anwesendem Silikat reagieren läßt. q..
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fettsäure auf die Teilchen aufgesprüht wird, während die Temperatur der Teilchen auf etwa ro bis 46'°'C und ihr Feuchtigkeitsgehalt zwischen 4 und :2o %, gehalten wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mischung von Fettsäuren aus einem Öl der Kokosnußölgruppe verwendet wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Möllering, , Luttgen, van der Werth, »Seifenherstellung und Seifenerzeugnisse«, S. 123, 124, Kapitel f; . französische Patentschrift Nr. 84.2 831; USA.-Patentschriften Nr. i 813 704 2,48o 579, 2 579 944; belgische Patentschrift Nr, 503 827.
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