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Schütt- und rieselfähige, insbesondere pulverförmige Wasch-, Netz-
und Emulgiermittel Viele der bekannten synthetischen Kapillaraktivsubstanzen, die
in schütt- oder rieselfähigem, insbesondere pulverförmigem Zustand als Wasch-, Netz-und
Emulgiermittel verwendet werden, und die daraus unter Zusatz üblicher Begleitstoffe
hergestellten schüttfähigen Präparate besitzen mangelhafte Pulvereigenschaften;
sie neigen, vor allen Dingen unter ungünstigen klimatischen Verhältnissen, zum Kleben
und Zusammenbacken. Diese Erscheinung hat man unter anderem bei synthetischen Kapillaraktivsubstanzen
vom Sulfat- oder Sulfonattyp beobachtet.
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Die Erfindung bezieht sich nun auf schütt- und rieselfähige Wasch-,
Netz- und Emulgiermittel, die als Aktivsubstanzen die Salze von Sulfofettsäureestern
enthalten. Die Salze von Sulfofettsäureestern besitzen, insbesondere wenn sie keine
verzweigtkettigen Fettsäure- oder Alkoholreste enthalten, ausreichende Pulvereigenschaften.
Es wurde jedoch festgestellt, daß eine Verbesserung der Pulvereigenschaften mit
Rücksicht auf extreme Lagerungsbedingungen zweckmäßig sein kann.
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Es wurde nun gefunden, daß die Pulvereigenschaften von Wasch-, Netz-
und Emulgiermitteln auf Basis von Fettsäureestersulfonaten durch einen Gehalt an
Salzen von Sulfofettsäuren verbessert werden. Der Vorteil der Erfindung ist vor
allen Dingen darin zu sehen, daß die zur Verbesserung der Pulvereigenschaften dienenden
Substanzen selbst kapillaraktive Eigenschaften besitzen und daher in dem Präparat
keine Ballaststoffe darstellen.
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Unter »riesel- oder schüttfähigen« Präparaten werden solche verstanden,
deren Teilchengröße so gering ist, daß sie beim Verpacken oder beim Verbrauch üblicherweise
geschüttet werden. Hierzu gehören beispielsweise die verschiedenen Arten von Pulvern,
wozu auch die Höhlkugelpulver zählen, wie man sie bei den bekannten Verfahren zur
Herstellung von Waschmittelpulvern erhält, weiterhin Granulate, Aggloinerate usw.
Aber auch andere Formen von schütt-und rieselfähigen Präparaten, beispielsweise
mit Hilfe von Schneckenpressen hergestellte Nadeln, Bänder, Flocken usw., fallen
in den Bereich der Erfindung.
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Die erfindungsgemäß zu verwendenden Salze von Sulfofettsäuren bzw.
Salze von Sulfofettsäureestern leiten sich von gesättigten gerad- oder verzweigtkettigen
Fettsäuren mit 10 bis 24 und vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen ab, wobei
sich die Sulfonsäuregruppe in x-Stellung befindet. Beide können als Salze des Natriums,
Kaliums, Magnesiums oder als Salze niederer organischer Basen, d. h. solcher mit
höchstens 6 Kohlenstoffatomen vorliegen. Die Sulfofettsäuren können als Mono- oder
Disalze vorhanden sein, vorzugsweise kommen die Disalze in Frage. Zur Vereinfachung
werden die Salze von Sulfofettsäureestern im folgenden als »Estersalze«, die Salze
von Sulfofettsäuren als »Disalze« bezeichnet, wobei unter den letzteren aber auch
die Monosalze verstanden werden sollen.
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Im Falle der Estersalze können die Alkoholreste von einwertigen geradkettigen
gesättigten aliphatischen Alkoholen mit 1 bis 18 und vorzugsweise 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
im Molekül abstammen. Es können aber auch die Reste mehrwertiger, d. h. zwei- bis
sechswertiger Alkohole im Molekül vorhanden sein, wobei nicht alle Hydroxylgruppen
dieser mehrwertigen Alkohole mit Fettsäureresten und insbesondere mit Sulfofettsäureresten
verestert zu sein brauchen; im Durchschnitt besitzt aber wenigstens ein Drittel
und vorzugsweise mehr als zwei Drittel und insbesondere mehr als drei Viertel der
Fettsäurereste eine Sulfonsäuregruppe. Es können aber auch alle Fettsäurereste sulfoniert
sein, so daß beispielsweise im Falle der Triglyceride die Ester aus 1 Mol Glycerin
und 3 Mol Sulfofettsäure vorliegen.
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Zu den erfindungsgemäß zu verwendenden Sulfofettsäureestersalzen mehrwertiger
Alkohole, insbesondere Sulfofettsäuretriglyceriden, gehören auch solche, die außer
Fettsäureresten bzw. Sulfofettsäureresten mit 10 bis 24 Kohlenstoffatomen pro Rest
niedere Fettsäurereste enthalten, insbesondere solche mit 2 bis 6 und vorzugsweise
solche mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen pro Rest. Zur Vereinfachung werden die niederen
Fettsäurereste im folgenden als »Acylreste<( bezeichnet. Diese Sulfofettsäureestersalze
mehrwertiger Alkohole sollen wenigstens einen höheren Fettsäure- oder Sulfofettsäurerest,
d. h. einen solchen mit 10 bis 24 Kohlenstoffatomen enthalten. Im Falle der
Triglyceride
können sich die Sulfofettsäureestersalze beispielsweise von einem Monoacyltriglycerid
oder einem Diacyltriglycerid ableiten. Die Sulfonatgruppen können in den höheren
Fettsäureresten und bzw. oder in den Acylresten vorhanden sein. Auch diese Sulfofettsäureestersalze
sollen pro Molekül für jeden vorhandenen höheren Fettsäurerest wenigstens zwei Drittel
und vorzugsweise mehr als drei Viertel Sulfonatgruppen enthalten.
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Für Wasch- und Netzmittel kommen in erster Linie Estersalze mit ein-
oder mehrwertigen Alkoholen in Frage, die nicht mehr als 4 Kohlenstoffatome im Alkoholrest
enthalten, wobei im Falle der Sulfofettsäureester einwertiger Alkohole die Zahl
der in einem Molekül vorhandenen Kohlenstoffatome wenigstens I l und höchstens 24
beträgt. Als Emulgiermittel sind aber auch Ester mit höheren Alkoholresten brauchbar,
insbesondere die Ester von Alkoholen mit 5 bis 18 und vorzugsweise 6 bis 12 Kohlenstoiiatomen.
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Die Sulfofettsäureesterkomponente braucht sich nicht von einheitlichen
Fettsäureestern abzuleiten; es können, je nach dem für die Präparate geplanten Anwendungsgebiet,
die verschiedensten Kettenlängenverteilungen vorkommen, insbesondere solche, wie
sie den Kettenlängenverteilungen der Fettsäuren in den natürlichen Fetten entsprechen.
Als Beispiele für derartige Fette seien das Kokosfett, das Palmöl, das Palmkernfett
und andere Fette mit ähnlicher Fettsäurezusammensetzung genannt; es sind aber auch
Fette brauchbar, die bevorzugt höhere Fettsäuren enthalten, wie beispielsweise der
Talg. Die Sulfofettsäureester können aber auch verschiedene Alkoholreste enthalten,
insbesondere können von einwertigen und von mehrwertigen Alkoholen abgeleitete Sulfo-
; fettsäureester im Gemisch miteinander vorliegen, beispielsweise Gemische aus Triglyceridsulfonaten
und Sulfonaten von Fettsäureestern mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Rest des einwertigen
Alkohols.
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Diese Angaben über die Kettenlängenverteilung im Fettsäurerest der
Estersalze gelten sinngemäß auch für die erfindungsgemäß zu verwendenden Disalze.
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Die Herstellung der erfindungsgemäßen Präparate ist in beliebiger
Weise möglich. Man kann beispielsweise die Estersalze oder die sie enthaltenden
riesel-oder schüttfähigen Präparate mit den Disalzen vermischen. Sorgt man dafür,
daß die Teilchengröße der Disalze wesentlich kleiner ist als die Teilchengröße der
Estersalze bzw. der sie enthaltenden Präparate, so genügen manchmal schon geringe
Mengen an Disalzen, um die Estersalze bzw. die sie enthaltenden Präparate oberflächlich
mit einer dünnen Schicht von Disalz zu belegen und so die Möglichkeit einer gegenseitigen
Berührung estersalzhaltiger Partikeln zu verringern oder zu verhindern. So kann
beispielsweise die mittlere Teilchengröße der sulfofettsauren Salze höchstens ein
Fünftel und vorzugsweise höchstens ein Zehntel derjenigen der Sulfoestersalze betragen.
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Man kann die erfindungsgemäßen Präparate aber auch nach Verfahren
herstellen, die ein bis in die molekularen Dimensionen hinein praktisch homogenes
Gemisch von Estersalzen und Disalzen liefern. Derartige Gemische erhält man z. B.
durch Zerstäubungskristallisation oder Zerstäubungstrocknung einer Lösung bzw. Paste
von Estersalzen und Disalzen. Waren diese beiden Salze in dem zu zerstäubenden Ansatz
nicht vollständig gelöst, dann braucht das Gemisch aus Estersalzen und Disalzen
nicht immer bis in die molekularen Dimensionen hinein homogen zu sein; aber auch
derartige nicht ideal homogene Gemische sind erfindungsgemäß brauchbar.
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Zur Herstellung der schütt- und rieselfähigen Wasch-, Netz- und Emulgiermittel
lassen sich aber auch Sulfonierungsprodukte verwenden, die bereits Sulfofettsäureester
und Sulfofettsäuren bzw. deren Salze im Gemisch miteinander enthalten. Zur Herstellung
dieser Produkte kann man beispielsweise Gemische aus Fettsäuren und Fettsäureestern
sulfonieren, oder man kann bei der Aufarbeitung von Sulfofettsäureestern, insbesondere
bei deren Neutralisation dafür sorgen, daß ein Teil der Ester verseift wird. Schließlich
kann man Sulfofettsäuren teilweise mit solchen Mengen von Alkoholen verestern, daß
die Menge der nicht veresterten Sulfofettsäuren dem gewünschten Gehalt entspricht.
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Die sulfofettsauren Salze (- Disalze) zeigen ihre Wirkung bereits
bei verhältnismäßig geringen Gehalten von beispielsweise 5 Gewichtsprozent, bezogen
auf die Summe aus Estersalzen und Disalzen. Im allgemeinen braucht man mit dem Gehalt
an Disalzen nicht über 65, vorzugsweise nicht über 50 Gewichtsprozent, bezogen auf
die obengenannte Summe, hinauszugehen, und insbesondere liegt die Menge der Disalze
im Bereich von 10 und 40 Gewichtsprozent.
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Die erfindungsgemäßen, als Wasch-, Netz- und Emulgiermittel dienenden
Kombinationen können allein oder zusammen mit den bei diesen Verwendungszwecken
üblichen Zusatzmitteln verwendet werden. Der Anteil des Estersalz-Disalz-Gemisches
in der Kombination kann z. B. 10 bis 75 Gewichtsprozent, vorzugsweise 15 bis
50' ,/o vom Gewicht des gesamten, schüttfähigen Präparates betragen.
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Ein besonders wichtiges Anwendungsgebiet ist die Behandlung von Textilien,
insbesondere das Waschen und Bleichen von Textilien. Hier sind vor allen Dingen
solche Zusätze von praktischer Bedeutung, die den Präparaten pH-Werte im Bereich
von 6 bis 12 geben, gemessen an einer I °/oigen Lösung des Präparates. Dieser Bereich
umfaßt sowohl schwach sauer bis alkalisch eingestellte Feinwaschmittel, deren PH-Wert
etwa im Bereich von 6 bis 8,5 und vorzugsweise im Bereich von 7 bis 8 liegt, als
auch die Kochwaschmittel mit einem pH-Wert etwa im Bereich von 9 bis 12 und vorzugsweise
von 9,5 bis 11,5.
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Demnach können die erfindungsgemäßen Präparate insbesondere Waschmittel,
neutral oder alkalisch reagierende Salze, schwach sauer reagierende Verbindungen
sowie die üblichen zur Verbesserung des Schäumvermögens und der Schmutztragefähigkeit
der synthetischen Waschaktivsubstanzen dienende Bestandteile, außerdem Korrosionsschutzmittel
usw. enthalten.
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Als neutral reagierendes Salz ist in erster Linie das Natriumsulfat
zu nennen, das auch bei alleiniger Anwendung in der Lage ist, die kapillaraktiven
Eigenschaften der erfindungsgemäßen Kombination zu verbessern; es kann ganz oder
teilweise durch nicht kapillaraktive, neutral reagierende organische Salze ersetzt
werden, wie nicht kapillaraktive Arylsulfonate, z. B. Benzol-, Toluol- oder Naphthalinsulfonate.
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Als Waschalkalien kommen die Alkalicarbonate oder Alkalibicarbonate,
die wasserlöslichen Alkalisilikate, Alkaliorthophosphate usw. in Frage.
Die
erfindungsgemäße Kombination synthetischer Waschaktivsubstanzen läßt sich mit besonderem
Vorteil zusammen mit den bekannten anhydrischen Phosphaten anwenden. Zu den anhydrischen
Phosphaten gehören vor allen Dingen Pyrophosphate, Polyphosphate und Metaphosphate,
wobei die Tripolyphosphate und Tetrapolyphosphate besondere praktische Bedeutung
haben. Während Pyro- und Polyphosphate alkalisch reagieren, so daß sie auch bei
alleiniger Anwendung in Kochwaschmitteln in der Lage sind, diesen die notwendige
Alkalität zu geben, reagieren die Metaphosphate schwach sauer, so daß man sie beispielsweise
bei der Herstellung von Feinwaschmitteln zur Erniedrigung des pH-Wertes heranziehen
kann. Zu demselben Zweck eignen sich die sauren Orthophosphate und die sauren Pyrophosphate,
außerdem schwache anorganische oder organische Säuren oder saure Salze starker anorganischer
Säuren, wie beispielsweise Borsäure, Zitronensäure, Oxalsäure, Milchsäure, Glykolsäure,
Weinsäure, Amidosulfonsäure und Natriumbisulfat.
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Darüber hinaus können die erfindungsgemäßen Präparate noch die üblicherweise
in Waschmittel eingearbeiteten Substanzen enthalten. Zu diesen gehören anorganische
oder organische Aktivsauerstoffträger, wie beispielsweise Percarbonate, Persulfate,
Perorthophosphate, Perpyrophosphate, Perpolyphosphate usw., insbesondere die Perborate
der Alkalien. Weitere übliche Waschmittelzusätze sind die zur Verbesserung der Schmutztragefähigkeit
und des Schäumverhaltens der synthetischen Waschaktivsubstanzen dienenden Stoffe.
Zur Verbesserung der Schmutztragefähigkeit werden wasserlösliche Kolloide, meist
organischer Natur, zugesetzt, wie beispielsweise die wasserlöslichen Salze polymerer
Carbonsäuren, Leim, Gelatine, Salze von Äthercarbonsäuren oder Äthersulfonsäuren
der Stärke oder der Cellulose oder Salze von sauren Schwefelsäureestern der Cellulose
oder der Stärke. Zur Verbesserung des Schäumvermögens haben sich in der Praxis vor
allen Dingen die Fettsäureamide eingeführt, die am Stickstoff durch Alkyl- oder
Alkylolieste mit höchstens 6 Kohlenstoffatomen pro Rest substituiert sein können,
und weiterhin die Anlagerungsprodukte von Äthylenoxyd an diese unsubstituierten
oder substituierten Fettsäureamide.
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Die in den erfindungsgemäßen Präparaten vorhandenen Salze können sich
von anorganischen oder organischen Alkalien ableiten, beispielsweise vom Natrium,
Kalium oder von den leicht löslichen ; organischen Aminen, wozu vor allem die Alkylolamine
zu rechnen sind, beispielsweise das Mono-, Di- oder Triäthanolamin.
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Zur Demonstration des erfindungsgemäß erzielten technischen Effektes
dienten Pulver verschiedener ; Zusammensetzung, wobei jeweils ein disalzhaltiges
und ein praktisch disalzfreies Präparat hergestellt und geprüft wurde. Zur Herstellung
der Pulver wurden die Substanzen in Wasser gelöst und die erhaltene wäßrige Lösung
in einem Zerstäubungstrockner in f ein feines Pulver übergeführt, das noch etwa
2 bis 71)/, Restwasser enthielt. Sämtliche hergestellten Pulver passierten rückstandslos
ein Sieb von 4,25 mm lichter Maschenweite. Je 250 cm3 dieser Pulver wurden dann
in verschlossenen Waschmittelschachteln 7 Tage lang bei 32° C und 80 % relativer
Luftfeuchtigkeit in einem Klimaprüfschrank mit Luftumwälzung gelagert. Die Waschmittelschachteln
bestanden aus üblicher Strohpappe, die keinerlei Kaschierung oder Zusatz zur Verhinderung
des Wasserdampfaustausches durch die Wandung hindurch besaß. Nach Ablauf dieser
Zeit wurden die Schachteln geöffnet und der Schachtelinhalt auf gegebenenfalls stattgefundenes
Zusammenbacken und auf Rieselfähigkeit geprüft. Um bei der Prüfung alle manuellen
Einflüsse soweit wie möglich auszuschließen, wurde zu diesem Zweck die in der Abbildung
dargestellte und im folgenden beschriebene, im Handel erhältliche Apparatur verwendet:
Zu der Apparatur gehörte eine oben und unten # offene, sich nach den Enden zu konisch
verjüngende, aus Plexiglasmaterial bestehenden Trommel l mit zylindrischem Mittelteil.
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Die Gesamtlänge der Trommel betrug 26,5 cm, der Durchmesser jeder
Öffnung 5 cm und der Durch-; messer des mittleren zylindrischen Teiles 16 cm.
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Dieser mittlere zylindrische Teil war 5 cm hoch. Am zylindrischen
Mittelteil befand sich eine Achse, deren Verlängerung die Trommelachse nicht berührte
und die so angebracht war, daß die Trommelachse bei waagerechter Lage der seitlich
angebrachten Achse mit der Waagerechten einen Winkel von 79° bildete. Diese am Mittelteil
der Trommel angebrachte Achse wurde in waagerechter Lage mit der Achse eines regelbaren
Elektromotors 2 verbunden. Dann wurde die eine der beiden Trommelöffnungen 3 verschlossen,
durch die andere, nach oben zeigende Trommelöffnung wurde der Schachtelinhalt eingefüllt
und ein Sieb mit 4,25 mm lichter Maschenweite aufgesetzt. Dann wurde der Motor in
Betrieb genommen, wobei die Drehzahl immer auf 40 Umdrehungen pro Minute eingestellt
wurde. Es wurde die Zeit von der Inbetriebnahme des Motors bis zum Durchlaufen der
gesamten Pulvermenge durch das Sieb bzw. bis zur Beendigung des Versuches gemessen.
Der Versuch wurde im allgemeinen dann abgebrochen, wenn keine nennenswerten Mengen
an Pulver mehr durch das Sieb liefen. Der auf dem Sieb verbliebene Rückstand wurde
gewogen.
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Die in den Beispielen mitgeteilten Ergebnisse kennzeichnen daher einerseits
die Neigung der Pulver zum Zusammenbacken und andererseits ihre Rieselfähigkeit.
Die Neigung der Pulver zum Zusammenbacken ist an der Menge des Siebrückstandes zu
erkennen, während die für den Durchlauf der Pulver durch das Sieb benötigte Zeit
ein Maß für ihre Rieselfähigkeit darstellt.
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Die erzielten Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
Soweit nicht ausdrücklich etwas anderes erwähnt ist, handelt es sich um Natriumsalze,
im Falle der Sulfofettsäuren um die Dinatriumsalze.
Beispiel Zusammensetzung des Präparates Siebrückstand Durchlaufzeit |
Gewichtsprozent |
50°/o Sulfoestersalz aus hydriertem Palmkernfettsäureäthylester |
1 a |
50010 Na SO 95 _ 3600 Sekunden |
2 4 |
Beispiel Zusammensetzung des Präparates Siebrückstand Durchlaufzeit |
Gewichtsprozent |
400/0 Sulfoestersalz aus hydriertem Palmkernfettsäureäthylester |
1b 10°/o Sulfofettsäuresalz aus hydrierter Palmkernfettsäure
33 900 Sekunden |
50010 Na,SO, |
30°/o Sulfoestersalz aus hydriertem Palmkernfettsäureäthylester |
1 c 20°/o Sulfofettsäuresalz aus hydrierter Palmkernfettsäure
0 120 Sekunden |
5001, Na,SO, |
201/, Sulfoestersalz aus hydriertem Palmkernfettsäureäthylester |
1d 30% Sulfofettsäuresalz aus hydrierter Palmkernfettsäure
0 40 Sekunden |
5001, Na,SO, |
250/, Sulfoestersalz aus hydriertem Palmkernfettsäureäthylester |
350/0 Na4P20, |
2a 5% Wasserglas 13 2 Minuten |
3010 Kokosfettsäureäthanolamid |
320/, Na,SO, |
22,50/, Sulfoestersalz aus hydriertem Palmkernfettsäureäthylester |
2,50/, Sulfofettsäuresalz aus hydrierter Palmkernfettsäure |
0 Nal |
2b 35 1o Wa serglas 0 2 Minuten |
301, Kokosfettsäureäthanolamid |
320/, NaaS04 |
2511/0 Sulfoestersalz aus hydriertem Palmkernfettsäuremethylester |
300/0 Na4P207 |
3 a 5111, Wasserglas 32 2 Minuten |
30/0 Kokosfettsäureäthanolamid |
370/, Na2S04 |
22,50/, Sulfoestersalz aus hydriertem Palmkernfettsäuremethylester |
2,50/0 Sulfofettsäuresalz aus hydrierter Palmkernfettsäure |
3b 30% Na4P20, 0 2 Minuten |
501, Wasserglas |
30/0 Kokosfettsäureäthanolamid |
370/, Na2S04 |
17,5°/o Sulfoestersalz aus hydriertem Palmkernfettsäuremethylester |
7,50/0 Sulfofettsäuresalz aus hydrierter Palmkernfettsäure |
3c 30% Na.p20' |
0 2 Minuten |
I 51110 Wasserglas |
30/, Kokosfettsäureäthanolamid |
370/0 Na2S04 |
100/0 Sulfoestersalz aus hydriertem Palmkernfettsäuremethylester
1 |
15111, Sulfofettsäuresalz aus hydrierter Palmkernfettsäure |
3d 30% Na4P20, 0 2 Minuten |
501, Wasserglas |
30/0 Kokosfettsäureäthanolamid |
370/0 Na,SO, |
( 50°/o Sulfoestersalz des hydrierten Kokosfettsäuremethylesters
t 92 60 Minuten |
4a 500/0 Na2S04 l |
40()/o Sulfoestersalz des hydrierten Kokosfettsäuremethylesters |
4b 10% Sulfofettsäuresalz aus hydrierter Kokosfettsäure 32
15 Minuten |
500/0 Na2S04 |
301)/, Sulfoestersalz des hydrierten Kokosfettsäuremethylesters |
4c 20% Sulfofettsäuresalz aus hydrierter Kokosfettsäure 0 8
Minuten |
500/0 Na2S04 |
351)1, Sulfoestersalz aus hydriertem Palmkernfettsäureäthylester |
301)1, Na4P207 |
5a 5% Wasserglas 17 6 Minuten |
30/, Kokosfettsäureäthanolamid |
270/, Na2S04 |
Beispiel Zusammensetzung des Präparates Siebrückstand - - |
Durchlaufzeit |
Gewichtsprozent |
31,50/, Sulfoestersalz aus hydriertem Pahnkernfettsäureäthylester |
3,5°/o Sulfofettsäuresalz aus hydrierter Palmkernfettsäure |
5b 300 /ö Wa serg,as 9 6 Minuten |
30/,) Kokosfettsäureäthanolamid |
2711/0 NaaS04 |
24,5°/o Sulfoestersalz aus hydriertem Palmkernfettsäureäthylester |
10,5°/o Sulfofettsäuresalz aus hydrierter Palmkernfettsäure |
5 c 300/° Na4P,0' 0 3 Minuten |
501, Wasserglas |
31)/, Kokosfettsäureäthanolamid |
270/, Na,S04 |
50°/o Sulfoestersalz aus hydriertem Kokosfett |
6a (eine Sulfonatgruppe pro Fettsäurerest) 93 10 Minuten |
500/, Na,S04 |
400/0 Sulfoestersalz aus hydriertem Kokosfett |
6b 10°/o Sulfofettsäuresalz aus hydrierter Kokosfettsäure 65
10 Minuten |
5001, Na2S04 |
30°/o Sulfoestersalz aus hydriertem Kokosfett |
6c 200/, Sulfofettsäuresalz aus hydrierter Kokosfettsäure 0
6 Minuten |
5001, Na,S04 |
150/, Sulfoestersalz aus hydriertem Kokosfettsäuremethylester |
7 a 15111, Sulfoestersalz aus hydriertem Talgfettsäureisopropylester
32 10 Minuten |
700/, Na,S04 |
12,5°/o Sulfoestersalz aus hydriertem Kokosfettsäuremethylester |
7b 12,5ö/, Sulfoestersalz aus hydriertem Talgfettsäureisopropylester
6,5 10 Minuten |
5,0010 Sulfofettsäuresalz aus hydrierter Kokosfettsäure |
i 70 °/, Na,S04 |
100/, Sulfoestersalz aus hydriertem Kokosfettsäuremethylester |
7 c 100/0 Sulfoestersalz aus hydriertem Talgfettsäureisopropylester
0 3 Minuten |
100/0 Sulfofettsäuresalz aus hydrierter Kokosfettsäure |
700/0 Na2S04 |
1011/0 Sulfoestersalz aus hydriertem Kokosfettsäuremethylester |
8a 10°/, Sulfoestersalz aus hydriertem Talgfettsäureisopropylester
14,5 10 Minuten |
800/, NaaS04 |
7,50/, Sulfoestersalz aus hydriertem Kokosfettsäuremethylester |
8 b 7,5°0/, Sulfoestersalz aus hydriertem Talgfettsäureisopropylester
0 # 5 Minuten |
5,001, Sulfofettsäuresalz aus hydrierter Kokosfettsäure |
80 °/, Na2S04 |
300/0 Sulfoestersalz aus dem Methylester des C8-Cl,-Vorlaufs |
9 a aus Kokosfettsäure 88 10 Minuten |
11 700/0 Na,S04 |
200/, Sulfoestersalz aus dem Methylester des C8-Cl,-Vorlaufs |
aus Kokosfettsäure 17,6 10 Minuten |
9 b 100/, Sulfofettsäuresalz aus hydrierter Pallnkernfettsäure |
700/, Na,S04 |
200/, Sulfoestersalz aus dem Methylester des C8-C"-Vorläufs |
10a aus Kokosfettsäure, 51 10, Minuten |
800/, Na,S04 |
15010 Sulfoestersalz aus dem Methylester des
Cg -C"-Vorlaufs |
aus Kokosfettsäure |
10b 5010 Sulfofettsäuresalz aus hydrierter Kokoslettsäure
7@2 , 0. Minuten |
800/0 Na,S04 .. |
100/, Sulfoestersalz aus deni Metlylester lies'CB=C"-Vörlaufs |
aus Kokosfettsäure |
10c 10% Sulfofettsäuresalz aus hyäi'i#tibkosfettsatixe=' @_
0 2 Minuten |
800/0 Na,S04 |
" 409 657/446 |
Beispiel Zusammensetzung des Präparates Siebrückstand
Durchlaufzeit |
I Gewichtsprozent |
11a l 40% Sulfoestersalz aus hydriertem Kokosfettsäuremethylester
80 15 Minuten |
600/, Na2S04 |
400/0 Sulfoestersatz aus hydriertem Kokosfettsäuremethylester |
11b 10°/o Sulfofettsäuresalz aus hydrierter Kokosfettsäure
32 15 Minuten |
l 500/0 Na2S04 |
12a 300/0 Sulfoestersalz aus hydriertem Kokosfettsäuremethylester
50 10 Minuten |
700/,) Na2S04 i |
300/0 Sulfoestersalz aus hydriertem Kokosfettsäuremethylester |
12b 20°/0 Sulfofettsäuresalz aus hydrierter Kokosfettsäure
0 8 Minuten |
500/0 Na2S04 |
13a 400/0 Sulfoestersalz aus hydriertem Kokosfettsäureäthylester
i 90 15 Minuten |
600/, Na2S04 |
400/0 Sulfoestersalz aus hydriertem Kokosfettsäureäthylester |
13b 100/0 Sulfofettsäuresalz aus hydrierter Kokosfettsäure
33 15 Minuten |
500/0 Na2S04 |
14a J 300/0 Sulfoestersalz aus hydriertem Palmkernfettsäureäthylester
90 10 Minuten |
j 200/, Na2S04 |
300/0 Sulfoestersalz aus hydriertem Palmkernfettsäureäthylester |
14b 200/0 Sulfofettsäuresalz aus Palmkernfettsäure 0 2 Minuten |
500/0 Na2S04 |
An Stelle des in diesen Beispielen verwendeten Esters aus Sulfofettsäure und Äthylenglykolmonoäthyläther
lassen sich auch andere Ester von Ätheralkoholen, insbesondere von einwertigen Ätheralkoholen
mit 1 bis 18 und vorzugsweise 1 bis 10 Kohlenstoffatomen im Molekül verwenden. Diese
Ätheralkohole können sich einerseits von einwertigen Monoalkoholen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
im Molekül und andererseits von zwei- bis vierwertigen Polyalkoholen mit 2 bis 4
Kohlenstoffatomen im Molekül oder von den inneren Äthern der Polyalkohole, insbesondere
von den entsprechenden Polyglykolen oder Polyglycerinen ableiten. Beispielsweise
sind die Monomethyl-, Monoäthyl-, Monopropyl-, Monoisopropyl- oder Monobutyläther
des Äthylenglykols, Propylenglykols, Butylenglykols, Di- oder Triäthylenglykols
als Alkoholkomponente in derartigen Sulfofettsäureestern brauchbar.