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Verfahren zur Herstellung von Waschmitteltabletten Zusatz zur Anmeldung:
H 47287 IV a/23 e -Auslegeschrift 1191509 Verfahren zur Herstellung von Waschmitteltabletten.
Es ist bereits bekannt, Waschmittel in Form von Tabletten in den Handel zu bringen,
weil sie sich in dieser Form besser und genauer dosieren lassen als Pulver. Hierbei
ergaben sich Schwierigkeiten, die im wesentlichen auf den verhältnismäßig hohen
Gehalt derartiger Pulver an anorganischen Salzen zurückzuführen sind. Diese anorganischen
Salze haben keine plastischen Eigenschaften, daher lassen sich solche Pulver nur
unter Anwendung verhältnismäßig hoher Preßdrücke in Tabletten mit einer für den
Transport, die Lagerung und die Handhabung ausreichenden Festigkeit überführen.
Solche Tabletten zerfallen aber nur langsam in Wasser, so daß ein Teil des Waschprozesses,
insbesondere bei Verwendung mehr oder weniger automatisch arbeitender Waschmaschinen,
nicht mit der vollen Waschmittelkonzentration abläuft.
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Nach der USA.-Patentschrift 2 875 155 werden zerstäubungsgetrocknete,
Waschaktivsubstanz und Tripolyphosphat enthaltende Pulver mit so geringem Druck
zu Tabletten verpreßt, daß sie in Wasser leicht zerfallen. Um ihnen eine für die
Handhabung und den Transport ausreichende Festigkeit zu geben, werden sie durch
eine Feuchtigkeitsbehandlung oberflächlich gehärtet. Zur Herstellung derartiger
Tabletten sind demnach zwei Arbeitsgänge notwendig.
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Auch die britische Patentschrift 850 366 beschreibt Waschmitteltabletten,
die neben Dodecyl-benzolsulfonat 10 °/o Tripolyphosphat enthalten; allerdings werden
die Tabletten mit einem hohen, zwischen etwa 157 und 1570 kg/em2 liegenden Druck
verpreßt, so daß sie auch bei längerem Verweilen in Wasser ihre Form beibehalten
und sich nur allmählich vom Rand her auflösen.
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Die Hauptpatentanmeldung H 47287 IVa/23 e (deutsche Auslegeschrift
1191509) beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Waschmitteltabletten durch
Verpressen eines Gemisches aus einem die organischen Waschaktivsubstanzen enthaltenden
Pulverbestandteil, das durch Trocknen eines wäßrigen, Waschaktivsubstanzen und gegebenenfalls
Aufheller, Schmutzträger, Schaumstabilisatoren, Alkalisilikate, Stabilisatoren für
Perverbindungen und anorganische Salze enthaltenden Ansatzes hergestellt worden
ist, während als weiterer Bestandteil des zu verpressenden Gemisches Tripolyphosphat
der Form I vorhanden ist, wobei der Anteil des Tripolyphosphats der Form I 20 bis
95, vorzugsweise 30 bis 65 °/o vom Gewicht der Tablette ausmacht.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine weitere Ausgestaltung des
Verfahrens des Hauptpatents und ist dadurch gekennzeichnet, daß das durch Trocknen
hergestellte, die Waschaktivsubstanzen enthaltende Pulver ein Schüttgewicht von
300 bis 500, vorzugsweise von 300 bis 400 g/1 besitzt und daß das Pulvergemisch
bei einem Druck von 200 bis 1500, vorzugsweise 300 bis 1200 kg/cm2 verpreßt wird,
gemessen am Tablettenquerschnitt. Dabei soll das Waschaktivsubstanzpulver vorzugsweise
nicht mehr als 5 Gewichtsprozent Anteile besitzen, die ein Sieb mit 0,5 mm Maschenweite
passieren, und es sollen praktisch keine Anteile vorhanden sein, die auf einem Sieb
mit 3 mm Maschenweite verbleiben. Weiterhin soll dieses Pulver vorzugsweise einen
Wassergehalt von höchstens 10 Gewichtsprozent und insbesondere von 2 bis 6 Gewichtsprozent
besitzen.
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Das gesamte zu verpressende Pulvergemisch soll wenigstens 80 °/o an
Bestandteilen zwischen Sieben mit 2 und 0,1 mm Maschenweite enthalten, wobei die
Feinanteile unterhalb von 0,1 mm lichter Maschenweiten nicht mehr als 10 °/o und
vorzugsweise nicht mehr als 5 °/o ausmachen und Partikeln mit einer Korngröße oberhalb
von 3 mm lichter Maschenweite praktisch nicht vorhanden sind.
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Die Partikeln, in denen das Tripolyphosphat der Modifikation I vorhanden
ist, können geringe Mengen an Hydratwasser enthalten, wobei der Hydratwassergehalt
dieser Partikeln 0,2 bis 2 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 0,3 bis
0,8 Gewichtsprozent, betragen kann.
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Im übrigen gelten die in der Hauptpatentanmeldung enthaltenen Angaben
über die Zusammensetzung und die Herstellung der Tabletten in vollem Umfang auch
für die Zusatzpatentanmeldung.
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Organische Waschaktivsubstanzen, wie sie in den erfindungsgemäßen
Waschmitteltabletten vorhanden sein können, enthalten im Molekül einen für die kapillaraktiven
Eigenschaften verantwortlichen hydrophoben Rest, insbesondere einen aliphatischen,
cycloaliphatischen oder alkylaromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 24, vorzugsweise
10 bis 18 Kohlenstoffatomen in dem nicht aromatischen Teil des Kohlenwasserstoffrestes.
Die wasserlöslich machende Gruppe kann anionischer, kationischer oder nichtionischer
Natur sein. Die anionischen Kapillaraktivsubstanzen können als wasserlöslich machende
Gruppe eine Carboxylgruppe, Sulfonsäure- oder Schwefelsäurehalbestergruppe enthalten.
Auch die unter dem Namen »Fettalkoholsulfate« bekannten Alkylsulfate, die sich von
primären oder sekundären Alkoholen ableiten und auch durch Sulfonieren von Olefinen
mit Schwefelsäure erhältlich sind, können in den erfindungsgemäßen Präparaten vorhanden
sein.
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Weiter gehören zu diesen Kapillaraktivsubstanzen Verbindungen, bei
denen der hydrophobe Kohlenwasserstoffrest und die wasserlöslich machende Sulfat-oder
Sulfonatgruppe über Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel oder über einen Sauerstoff,
Stickstoff oder Schwefel enthaltenden Rest miteinander verbunden sind. Als Beispiele
für derartige Verbindungen seien die folgenden aufgezählt: Fettsäureester oder Fettalkoholäther
der Oxäthansulfonsäure, der Oxypropansulfonsäure, der Dioxypropansulfonsäure oder
anderer Oxysulfonsäuren, wobei die entsprechenden Derivate der Dioxypropansulfonsäure
auch als »Alkylglyceryläthersulfonate« bzw. als »Fettsäureglycerinestersulfonate«
bezeichnet werden, sowie von Aminosulfonsäuren, insbesondere der Aminoäthansulfonsäure
abgeleitete Fettsäureamide. Zu dieser Gruppe von Kapillaraktivsubstanzen gehören
auch Verbindungen vom Sulfattyp, wie beispielsweise die sulfatierten Fettsäurealkylolamide.
Auch die sulfatierten Teilester von Fettsäuren bzw. Teiläther von Fettalkoholen
mit mehrwertigen Alkoholen, wie beispielsweise mit Glykol, Diglykol, Triglykol und
höheren Glykolen bzw. mit Glycerin, Di- und Polyglycerinen, sind hierzu zu rechnen.
Derartige Teiläther bzw. Teilester erhält man im allgemeinen durch Anlagern von
Äthylen- und bzw. oder Propylenoxyd und bzw. oder Glycid an Fettalkohole bzw. Fettsäuren,
Fettalkohole, jedoch sind auch andere Anlagerungsprodukte der genannten Alkylenoxydverbindungen
an geeignete Ausgangsmaterialien, wie beispielsweise an Alkylphenole, Alkylthiophenole,
Fettsäureamide oder -alkylolamide, Fettamine, Mercaptane, in sulfatierter Form erfindungsgemäß
verwendbar.
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Zu den kapillaraktiven Sulfonaten gehören außerdem die von Fettsäuren
mit 8 bis 24, vorzugsweise 10 bis 18 Kohlenstoffatomen im Molekül abgeleiteten x-Sulfosäuren
bzw. die Ester dieser a-Sulfosäuren mit einwertigen, 1 bis 10 und vorzugsweise 1
bis 4 Kohlenstoffatomen im Molekül enthaltenden Alkoholaten bzw. deren Ester mit
mehrwertigen Alkoholen, von denen die sulfonierten Triglyceride bevorzugt zu nennen
sind. Im Fall der Fettsäureester mehrwertiger Alkohole brauchen nicht alle im Molekül
vorhandenen Fett-Säurereste sulfoniert zu sein, es sollen aber wenigstens zwei Drittel
und vorzugsweise mehr als drei Viertel der Fettsäurereste eine Sulfonsäuregruppe
tragen.
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Zu den nichtionischen Kapillaraktivsubstanzen gehören solche , bei
denen die Wasserlöslichkeit durch eine Häufung von Hydroxyl- oder Äthergruppen bewirkt
wird. Von besonderer praktischer Bedeutung sind die Anlagerungsprodukte von Alkylenoxyden,
insbesondere von Äthylenoxyd, an Fettalkohole, Fettsäuren oder deren Teiläther bzw.
Teilester mit mehrwertigen Alkoholen, Anlagerungsprodukte von Äthylenoxyd an Mercaptane,
Amine, Sulfonsäure- oder Carbonsäureamide bzw. an die entsprechenden Alkylolamide.
Weiter sind die Alkyläther oder Acylester von Zuckern bzw. die Anlagerungsprodukte
von Äthylenoxyd an derartige Alkyläther oder Acylester von Zuckern brauchbar. Alle
diese Produkte können am Ende der Glykolätherkette Propylenglykolreste enthalten.
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Die erfindungsgemäßen Waschmitteltabletten enthalten vorzugsweise
anhydrische Phosphate, wozu in erster Linie die Tripolyphosphate der Form I bzw.
II und deren Gemische zu zählen sind. Außer den Tripolyphosphaten können als anhydrische
Phosphate noch andere Substanzen vorliegen, wie beispielsweise Pyrophosphate, wasserlösliche
Polyphosphate mit mehr als 3 Phosphoratomen im Molekül und Polymetaphosphate, wie
beispielsweise Hexametaphosphat. Die polymeren Metaphosphate reagieren allerdings
schwach sauer; sie werden daher oft im Gemisch mit alkalisch reagierenden Salzen
neutral oder schwach alkalisch eingestellt in den Handel gebracht und können auch
in dieser Form zur Herstellung von Tabletten verwendet werden.
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Außer oder an Stelle dieser alkalisch reagierenden anhydrischen Phosphate
können andere alkalisch reagierende Salze vorhanden sein, wie beispielsweise Tri-
oder Dialkaliorthophosphate, Alkalicarbonate oder -bicarbonate, Alkaliborate usw.
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Die Waschmitteltabletten können auch anorganische oder organische
Aktivsauerstoffträger enthalten, wie beispielsweise Percarbonate, Persulfate, Perorthophosphate,
Perpyrophosphate, Perpolyphosphate usw., insbesondere die Perborate der Alkalien.
Diese werden üblicherweise zusammen mit anorganischen oder organischen wasserlöslichen
oder wasserunlöslichen Stabilisatoren angewandt, wie beispielsweise Magnesiumsilikat
oder den wasserlöslichen organischen Chelatbildnern. Es können aber auch anorganische
oder organische Aktivatoren für die Aktivsauerstoff träger vorhanden sein.
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Zur Verbesserung der Schmutztragefähigkeit werden üblicherweise wasserlösliche
Kolloide, meist organischer Natur, zugesetzt, wie beispielsweise Leim, Gelatine,
wasserlösliche Salze polymerer Carbonsäuren vom Typ der Polyacrylate oder Polymetaacrylate,
Salze von Äthercarbonsäuren oder Äthersulfonsäuren der Stärke oder der Cellulose
oder Salze von Äthercarbonsäuren oder Äthersulfonsäuren der Stärke oder der Cellulose,
oder Salze von sauren Schwefelsäureestern der Cellulose oder der Stärke.
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Die erfindungsgemäßen Tabletten können die an sich bekannten, zur
Verbesserung des Schäumvermögens dienenden Substanzen enthalten, insbesondere die
vorzugsweise durch niedere Alkyl- und bzw. oder Alylolreste substituierten Amide
von Fettsäuren, Alkyl- oder Alkylbenzolsulfonsäuren. Sie können aber auch Substanzen
zur Verringerung des Schäumvermögens
enthalten, wobei eine solche
Verringerung des Schäumvermögens bereits durch geeignete Kombination verschiedenartiger
Kapillaraktivsubstanzen erreicht werden kann.
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Die Herstellung der Waschmitteltabletten kann nach an sich bekannten
Verfahren erfolgen. So läßt sich beispielsweise ein inniges Gemisch der mehr oder
weniger fein pulverisierten Einzelbestandteile verpresssen, so daß praktisch jeder
Einzelbestandteil als diskretes Partikelchen vorliegt. Es hat sich allerdings als
zweckmäßig erwiesen, zunächst eine wäßrige Paste herzustellen, die neben den organischen
Waschaktivsubstanzen auch andere organische Begleitstoffe, wie beispielsweise Schaumstabilisatoren,
Schmutzträger, Farbstoffe, optische Bleichmittel usw., enthält, diese nach an sich
bekannten Verfahren, vorzugsweise durch Heißzerstäuben in ein Pulver zu überführen,
wobei jedes Pulverpartikelchen sämtliche Bestandteile des Gemisches enthält und
dieses Pulver mit den restlichen, im wesentlichen anorganischen Bestandteilen der
Waschmitteltablette zu vermischen und zu verpressen. Dabei kann die Paste außer
den organischen Bestandteilen auch noch anorganische Salze enthalten, die, wie beispielsweise
das Natriumsulfat, aus der Herstellung der synthetischen organischen Waschaktivsubstanzen
stammen können, oder bei der Herstellung der Paste zugesetzt worden sind. Die so
erhaltene Waschaktivsubstanzkomponente zeigt im allgemeinen noch mehr oder weniger
deutliche plastische Eigenschaften, so daß sie beim Verpressen mit den anorganischen
Salzen als Bindemittel dient. Trotzdem zerfallen die so erhaltenen Tabletten auch
in kaltem Wasser verhältnismäßig rasch ohne Bildung schwerlöslicher Klumpen, und
das Wasser hat zu allen in der Tablette vorhandenen Einzelpartikeln Zutritt.
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In die Tabletten lassen sich auch geringe Mengen an feinverteilten,
wasserunlöslichen anorganischen Verbindungen einarbeiten, insbesondere hochvoluminöse,
mikrokristalline Kieselsäure oder feinverteilte, synthetisch hergestellte oder in
der Natur vorkommende Silikate. Hierzu gehören z. B. synthetisch hergestelltes Magnesiumsilikat
oder (einst gemahlenes Talkum. Diese wasserunlöslichen Materialien werden vorteilhaft
als solche mit den übrigen Tablettenbestandteilen vermischt, so daß sie sich gleichsam
als dünne Schicht um die anderen Partikeln herumlegen.
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Beim Arbeiten mit der hochdispersen, feinverteilten Kieselsäure setzt
man den Tabletten vorteilhaft alkalisch reagierende Substanzen, insbesondere anorganische
Salze zu, und zwar in solcher Menge, daß sich nach dem Auflösen der Tablette aus
dem Alkali und der feinverteilten Kieselsäure lösliches Alkalisilikat bildet. Zu
derartigen, alkalisch reagierenden Salzen gehören außer den Alkalicarbonaten und
den Trialkaliorthophosphaten wasserlösliche Alkalisilikate, in denen das Molverhältnis
Alk20 : Si02 größer ist als 1 : 2 und vorzugsweise im Bereich von 1 : 1 bis 2 :
1 liegt. Die Menge dieser alkalisch reagierenden Salze ist zweckmäßigerweise so
einzustellen, daß der pH-Wert einer 1°Joigen Lösung eines solchen Waschmittels auch
nach Auflösen eventuell vorhandener, feinverteilter Kieselsäure im Bereich von 8
bis 11,5 und vorzugsweise im Bereich von 8,5 bis 10,5 liegt. Tripolyphosphathaltigen
Waschmitteln wird im allgemeinen eine gewisse Menge an Alkalisilikat zugesetzt,
um anderenfalls mögliche Korrosionen an Metallteilen zu verhindern. Bei der Herstellung
der erfindungsgemäßen Waschmitteltabletten setzt man nun zweckmäßigerweise nur einen
Teil des zum Verhindern der Korrosion notwendigen Alkalisilikats als lösliches Alkalisilikat
zu, während man den Rest in Form hochdisperser Kieselsäure zumischt, aus der sich
dann während des Auflösens weiteres Alkalisilikat bildet. Dadurch erzielt man zweierlei
Vorteile: die Kieselsäure, die als dünne Schicht zwischen den wesentlich gröberen
Partikeln des Gemisches liegt, fördert das Zerfallen der Tabletten im Wasser, und
das lösliche Alkalisilikat verhindert bei korrosionsempfindlichen Metallteilen bereits
im ersten Moment des Auflösens die Korrosion durch das Tripolyphosphat. In dem Maß,
wie die Tablette weiterzerfällt, wird auch die hochdisperse Kieselsäure in wasserlösliches
Alkalisilikat übergeführt, so daß auch beim Aufwirbeln der zerfallenen Tablette
in dem Wasser eine zum Verhindern der Korrosion ausreichende Silikatkonzentration
aufrechterhalten bleibt.
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Das Pulver, in dem die organischen Waschaktivsubstanzen vorhanden
sind, kann selbstverständlich in beliebiger Weise zusammengesetzt sein, und es können
darin die verschiedensten Waschaktivsubstanzen, gegebenenfalls auch verschiedenartige
in Kombination miteinander, enthalten sein. Soweit es sich dabei um ölige oder pastenförmige,
nichtionische Kapillaraktivsubstanzen handelt, empfiehlt es sich, diese vor dem
Verpressen dem Gemisch der verschiedenen Einzelbestandteile zuzusetzen, vorzugsweise
dann, wenn dieses Gemisch auch hochdisperse, feinverteilte Kieselsäure enthält.
Das Vermischen geschieht zweckmäßigerweise durch Aufsprühen der nichtionischen Kapillaraktivsubstanz.
Außer eventuell vorhandener, nichtionischer Aktivsubstanz oder zusammen mit dieser
können auch Schaumstabilisatoren in dieser Weise in die Tabletten eingearbeitet
werden, insbesondere wenn es sich um solche von weicher bis wachsartiger Konsistenz
handelt, wie das beispielsweise bei den Substanzen vom Typ der Fettsäureamide und
insbesondere der Fettsäurealkylolamide zum Teil der Fall ist.
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Die Zerfallsgeschwindigkeit der Tabletten kann auch durch Einarbeiten
von wasserlöslichen oder in Wasser quellbaren, gegenüber den Bestandteilen der Tablette
im wesentlichen inerten festen organischen Substanzen beeinflußt werden. Hierzu
gehören beispielsweise Harnstoff, Gummiarabikum, Stärke und Stärkeumwandlungsprodukte,
Agar-Agar, wobei diese Substanzen vorzugsweise als feinkörnige Produkte mit der
Waschaktivsubstanzkomponente, der gegebenenfalls vorhandenen Polyphosphatkomponente
und etwaigen weiteren Bestandteilen der Tablette gemischt wird.
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In derselben Weise können auch noch andere Waschmittelbestandteile
hinzugefügt werden, insbesondere solche, die wasserempfindlich sind und daher beim
Einarbeiten in die Waschaktivsubstanzkomponente teilweise oder vollständig zersetzt
würden. Hierzu gehören beispielsweise außer Aktivchlor enthaltenden Verbindungen
vor allem Perborate, Perorthophosphate, Perpyrophosphate, Perpolyphosphate, Persulfate,
Percarbonate, Persilikate und andere z. B. auch organische Perverbindungen, weiterhin
die Stabilisatoren für die Perverbindungen.
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Die Zusammensetzung der erfindungsgemäß herzustellenden Tabletten
kann, soweit es sich um Tabletten nach den eingangs erwähnten älteren Schutzrechten
handelt, im Rahmen der dort angegebenen
Rezepturen liegen, allerdings
mit der Maßgabe, daß das Zerstäubungsprodukt 10 bis 60, vorzugsweise 20 bis 40 Gewichtsprozent
der gesamten Tablettenzusammensetzung ausmacht.
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Außer den oben aufgezählten Substanzen können die Tabletten noch sonstige,
hier nicht ausdrücklich erwähnte Stoffe in üblichen Mengen enthalten, wie Desinfektionsmittel
und die in vielen synthetischen Kapillaraktivsubstanzen als Begleitstoffe auftretende
Salze, Natriumsulfat und bzw. oder Natriumchlorid.
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Die Hauptbestandteile der Tablette, d. h. die Waschaktivsubstanzen
und die anorganischen Salze, können als fein- bis grobkörnige Partikeln vorliegen,
d. h., die zwischen Sieben mit 2 und 0,1 mm lichter Maschenweite verbleibende Fraktion
soll wenigstens 80 °/a, vorzugsweise 90 °/o und insbesondere wenigstens 95 °/o betragen,
wobei Partikeln, die auf einem Sieb mit. 3 mm lichter Maschenweite verbleiben, praktisch
nicht vorhanden sind. Das zum Verpressen bestimmte Tablettengemisch, das alle Bestandteile
der Tablette enthält, soll ebenfalls wenigstens 80 °/o und vorzugsweise wenigstens
90 °/9 einer Siebfraktion zwischen 2 und 0,1 mm lichter Maschenweite enthalten,
wobei die Feinanteile unter 0,1 mm lichter Maschenweite nicht mehr als
100/, und vorzugsweise nicht mehr als 5 °/o ausmachen. Beispiele In den Beispielen
ist zunächst die Tablettenrezeptur angegeben, ohne Rücksicht darauf, in welcher
Kombination die einzelnen Bestandteile der Tablette eingesetzt wurden. Die jeweils
in der letzten Zeile der Tablettenrezepturen zusammen mit dem Wasser angegebenen
Nebenprodukte stammen aus dem technischen Phosphonat und bestehen- zum Teil aus
überschüssigem Neutralisationsmittel; außerdem können Alkahphosphate anwesend sein.
In den zu verpressenden Pulvergemischen, die alle Bestandteile der herzustellenden
Tablette enthielten, waren nicht mehr als 5 °/o an Feinanteilen enthalten. Beispiel
1 Zusammensetzung der Waschmitteltablette: 12,00 Gewichtsprozent TPS (Alkylbenzolsulfonat,
Natriumsalz, Alkyl aus Tetrapropylen), 3,50 Gewichtsprozent Seife, 4,50 Gewichtsprozent
Na20 - 3,3 Si02, 1,50 Gewichtsprozent Celluloseglykolat, 0,15 Gewichtsprozent optischer
Aufheller, 2,60 Gewichtsprozent MgSi03, 5,10 Gewichtsprozent Na2S04, 1,55 Gewichtsprozent
Wasser, 22,00 Gewichtsprozent NaB02 - H202 # 3 H20, 4,00 Gewichtsprozent Na4P20"
1,50 Gewichtsprozent Nonionic (Anlagerungsprodukt von 10 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol
eines technischen Oleylalkohols mit der JZ = 50), 41,50 Gewichtsprozent Na5P301oI,
0,10 Gewichtsprozent Duftstoff.
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Die ersten sieben Bestandteile der obigen Rezeptur (TPS bis Na2S04)
lagen in Form eines durch Zerstäubungstrocknung hergestellten Pulvers mit geringem
Wassergehalt vor, das ein Schüttgewicht von 340 g/1 hatte und bei dem 1,4 Gewichtsprozent
durch ein Sieb mit 0,1 mm Maschenweite gingen, während 0,8 Gewichtsprozent auf einem
Sieb mit 1,6 mm lichter Maschenweite verblieben. Partikeln einer Korngröße oberhalb
3 mm waren nicht vorhanden. Das so erhaltene Pulver wurde auf Temperaturen von 20
bis 30°C gekühlt und bei dieser Temperatur mit dem Perborat und dem Pyrophosphat
vermischt. Dann wurde das Nonionic aufgesprüht und anschließend das Tripolyphosphat
zugemischt. Das Pulver wurde unter Anwendung eines Preßdruckes von 800 kg/cm2 verpreßt;
die erhaltenen Tabletten zerfielen in Wasser schnell und veränderten ihre Zerfallsgeschwindigkeit
auch bei längerem Lagern bei 50°C nicht.
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Beispiel 2 -Zusammensetzung der Waschmitteltablette: 9,0 Gewichtsprozent
TPS (wie Beispiel 1), 2,3 Gewichtsprozent Fettalkoholsulfat aus Kokosfettalkohol,
2,3 Gewichtsprozent MgSi03, 4,7 Gewichtsprozent Na20 - 3,3 Si02, 0,1 Gewichtsprozent
optischer Aufheller, 1,2 Gewichtsprozent Celluloseglykolat, 6,0 Gewichtsprozent
Na2S04, 1,3 Gewichtsprozent Wasser, 11,0 Gewichtsprozent NaB02 - H202 - 3 H20, 4,0
Gewichtsprozent Nonionic(Anlagerungsprodukt von 9,5 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol eines
Nonylphenolpolyglykoläthers), 4,0 Gewichtsprozent Na4P20 7, 54,0 Gewichtsprozent
Na5P30"I, 0,1 Gewichtsprozent Duftstoff. Die ersten sieben Bestandteile (TPS bis
Na2S04) lagen in Form eines durch Zerstäubungstrocknung hergestellten Pulvers mit
geringem Wassergehalt, einem Schüttgewicht von 350 g/1 und einer solchen Korngrößenverteilung
vor, daß die Siebfraktion 3,0 bis 1,6 mm 1,0 Gewichtsprozent, die Siebfraktion 1,6
bis 0,1 mm 97,2 Gewichtsprozent und die Siebfraktion unterhalb 0,1 mm 1,8 Gewichtsprozent
betrug. Dieses Pulver wurde bei Temperaturen von 20 bis 30°C mit dem Perborat vermischt,
mit dem Nonionic besprüht, und dann wurden Pyrophosphat und Tripolyphosphat eingearbeitet.
Dieses Pulver wurde wie im Beispiel 1 beschrieben verpreßt und lieferte Tabletten
mit den dort angegebenen Eigenschaften.
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Zur Demonstration des erfindungsgemäß erzielten technischen Effekts
wurden Tabletten nach den Beispielen der britischen Patentschrift 850 366 und nach
vorliegender Erfindung hergestellt, wobei von jeder Rezeptur zweierlei Tabletten
hergestellt wurden; die einen enthielten Tripolyphosphat der Form I, die anderen
Tripolyphosphat der Form IL Die bei der Herstellung der Tabletten verwendeten Substanzen
hatten folgende Herkunft bzw. Beschaffenheit: Technisches ABS-Pulver für Tabletten
nach der britischen Patentschrift- 850 366: Handelsprodukt »Merisap« der Fa. Elektrochemische
Werke, Kempen. ABS-Gehalt etwa 88 °/o, Rest Natriumsulfat und Wasser.
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Natriumtripolyphosphat Form I: Handelsprodukt »Thermphos L 50« der
Fa. Knapsack; durch labormäßiges Tempern auf einen Form I-Gehalt von etwa 90 °/o
gebracht; Rest Ortho- und Pyrophosphat.
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Natriumtripolyphosphat Form II: Handelsprodukt »Thermphos N« der Fa.
Knapsack, dessen Form 1I-Gehalt nach den Angaben
des Herstellers
97 Gewichtsprozent beträgt, Rest Ortho- und Pyrophosphat.
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TBS-Pulver zur Herstellung der erfindungsgemäßen Tabletten bzw. entsprechender
Tabletten mit Tripolyphosphat Form II: Durch Heißzerstäubung erhaltenes Produkt
mit einem Schüttgewicht von 470 g/1 und einem Wassergehalt von 6,5°/o. Der Korngrößenanteil
des Pulvers zwischen Sieben mit 2,0 und 0,1 mm machte 940/0 aus; Kornbestandteile
oberhalb von 3 mm waren nicht vorhanden.
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Zur Herstellung der Tabletten nach der britischen Patentschrift 850
366 wurden die einzelnen Bestandteile in einem Labormischer gut miteinander vermischt;
bei den anderen Tabletten wurde nach den Angaben der Beispiele verfahren. Die Tabletten
hatten folgende Zusammensetzung: Tabletten nach der britischen Patentschrift 850
366 Beispiel 1: 65 Gewichtsprozent technisches ABS, 10 Gewichtsprozent Tripolyphosphat,
10 Gewichtsprozent Na2C03.
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Tabletten nach der britischen Patentschrift 850 366 Beispiel 2 40,5
Gewichtsprozent technisches ABS, 10,0 Gewichtsprozent Tripolyphosphat, 48,5 Gewichtsprozent
Na2C03, 1,0 Gewichtsprozent CMC. Tabletten, hergestellt nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren 3,0 Gewichtsprozent Seife, 8,0 Gewichtsprozent TBS (wie Beispiel 1), 1,2
Gewichtsprozent Celluloseglykolat, 5,6 Gewichtsprozent Na20 - 3,3 Si02, 2,5 Gewichtsprozent
MgSi03, 17,0 Gewichtsprozent NaB02 - H202 - 3 H20, 4,0 Gewichtsprozent Nonionic
(wie Beispiel 1), 47,5 Gewichtsprozent Tripolyphosphat (einschließlich Ortho- und
Pyrophosphat), Rest Wasser.
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Die Pulvergemische der angegebenen Zusammensetzung wurden anschließend
bei einem Druck von 1100 kg/cm2 zu Tabletten von 50 g Gewicht verpreßt. Die Tabletten
hatten eine Dicke von 18 bis 18,8 mm.
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Zur Prüfung der Zerfallsgeschwindigkeit wurden die Tabletten auf ein
weitmaschiges Drahtnetz gelegt und dieses in ein mit Wasser gefülltes Becherglas
gehängt. Die verschiedenen Tabletten verhielten sich folgendermaßen: Erfindungsgemäße
Tablette mit Tripolyphosphat I: Nach 30 Sekunden vergrößerte sich die Tablette unter
Bildung von Rissen; nach 45 Sekunden war sie in große Bruchstücke zerteilt; nach
60 Sekunden lag die Hauptmenge dieser Bruchstücke, inzwischen noch weiter zerfallen,
am Boden des Gefäßes.
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Vergleichstablette mit Tripolyphosphat II (diese Tabletten repräsentieren
nicht den Stand der Technik): Das Aussehen der Tablette veränderte sich zunächst
längere Zeit überhaupt nicht; nach einer Stunde Aufenthalt im Wasser waren zwar
am Rand einige kleine Partikeln abgebröckelt; die Tablettenform hatte sich jedoch
nicht verändert.
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Tablette nach der britischen Patentschrift 850 336 Beispiel 1: Sowohl
die mit Tripolyphosphat der Form I als auch die mit Tripolyphosphat der Form 1I
hergestellten Tabletten hatten sich nach einer Stunde Lagern in Wasser nicht verändert;
lediglich das Wasser hatte sich bis in Höhe der Tablette mehr oder weniger stark
getrübt.
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Tabletten nach der britischen Patentschrift 850 366 Beispiel 2 Die
Tabletten hatten sich nach einer Stunde Lagern in Wasser, ebenso wie die nach Beispiel
1, unabhängig von der verwendeten Tripolyphosphatmodifikation nicht erkennbar verändert;
die Trübung des Wassers war geringer als bei den Tabletten nach Beispiel 1.