DE969892C - Verfahren zur Herstellung von feinverteiltem Schwefel - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von f einverteiltem Schwefel Für die Herstellung von feinverteiltem Schwefel bestehen verschiedene Möglichkeiten. Man kann von Amrnoniumpolysulfitlösungeil ausgehen und diese eindampfen, wobei Ammoniak und Schwefel entweichen. Dieses Verfahren ist umständlich, da man hierzu erst eine Schwefelverbindung herstellen muß. Ferner kann man Schwefeldämpfe mit einer Flüssigkeit in Berührung bringen. Dies erfordert einen hohen Wärmeaüfwand und besondere Einrichtungen. Es ist ferner bekannt, feinverteilten Schwefel durch Einrühren von geschmolzenem Schwefel in Sulfitablauge enthaltendes Wasser bei Temperaturen über dem Schmelzpunkt des Schwefels herzustellen. Es müssen jedoch dabei teuere, druckfeste Apparaturen verwendet werden. Ferner hat man schon geschmolzenes Paraffin in nicht erwärmtem, dispergiermittelhaltigem Wasser unterRühren verteilt. Es werden dabei echte Sulfosätiren, z.B. propylierteNaphthalinsulfos.qureii verwendet, die erst durch einen besonderen Herstellungsprozeß gewonnen werden müssen. Auf diese Weise können feine Verteilungen des Schwefels in Wasser in der Größe von z. B. unter 3 #L nicht erhalten werden.
• Es wurde überraschenderweise gefunden, daß es unter alleiniger Verwendung eines wohlfeilen Ab- fallproduktes als Dispergiermittel auf einfache Weise mit geringem Zeit- und Energieauf wand und ohne druckfeste Apparaturen gelingt, feinverteilten Schwefel aus grobkörnigem Schwefel zu erhalten, bei dem jedes Teilchen Brownsche Bewegung zeigt und meist unter 3 #t groß ist. Das Verfahren besteht darin, daß man schmelzflüssigen Schwefel unter kräftigem Rühren bei Atmosphärendruck in auf Temperaturen in der Nähe ihres Kochpunktes erhitzte wäßrige Sulfitzellstoffablange einträgt. Die Temperatur des Schwefels liegt'vorteilhaft io bis 40'C über seinem Schmelzpunkt. Obwohl bei dem Verfahren der Schwefel schnell unter seinen Schmelzpunkt abgekühlt wird, bilden sich nicht, wie zu erwarten wäre, unmittelbar kleinere und ,größere Teilchen oder Kristalle, sondern der Schwefel verteilt sich je nach den Bedingungen vollkommen gleichmäßig bis zu Teilchengrößen, auch unter 3 #L, welche Brownsche Bewegung zeigen. Die Teilchengröße läßt sich meist regeln, z. B. durch Änderung der Konzentration des Dispergiermittels und durch Herabsetzung der Temperatur der dispergiermittelhaltigen Flüssigkeit.
• Die Vorrichtung zur Verteilung des S#Awefels hann verhältnismäßig einfach sein, z. B. eine Rührvorrichtung mit Blattrührer. Diese kann mit einem Ablauf versehen sein, der die Durchführung einer ununterbrochenenArbeitsweise ermöglicht. Gegebenenfalls kann das Rührgefäß auch mit einer Kühlung für die Flüssigkeit und mit einem Rückflußkühler ausgestattet sein. Dem Schwefel und/oder der Flüssigkeit können für den beabsichtigten Verwendungszweck notwendige Zusätze, z. B. Farbstoffe, Chemikalien, Füllmittel u. dgl., einverleibt bzw. können solche auch während der Herstellung oder nachträglich zugesetzt werden. Es ist meist möglich, die Schwefelsuspension einzuengen oder bis zum Erhalt eines Pulvers zu trocknen, um dieses dann im Gebrauchsfalle wieder in einer Flüssigkeit zu verteilen.
• B e i s p i e 1 In ein mit rasch laufendem Plattenrührer und Rückflußkühler ausgestattetes Rührgefäß werden 5 kg handelsüblicher wäßriger Sulfitzellstoffablauge (35 B#) gefüllt. Bei etwa 88' C werden in gleichmäßigem Strahl innerhalb 2 bis 3 Minuten 5 kg ,geschmolzener Schwefel mit einer Temperatur von 130 bis i4o' C zugeführt. Es entsteht in Wasser sehr fein verteilter Schwefel.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von feinverteiltem Schwefel aus geschmolzenem Schwefel unter Anwendung von wäßriger Sulfitzellstoff - ablauge als Dispergiermittel, dadurch gekennzeichnet, daß man den schtnelzflüssigen Schwe-fel unter kräftigem Rühren bei Atmosphärendruck in die auf Temperaturen in der Nähe ihres Kochpunktes erhitzte wäßrige Sulfitzellstoffablauge einträgt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 358 700, 356 047, 551402; britische Patentschrift Nr. 415 407; USA.-Patentschrift Nr. 2 igo 922.