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Verfahren zum Raffinieren und Reinigen von Kohlenwasserstoffen mittels Säuren.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Raffination von Kohlenwasserstoffen mittels Säuren, insbesondere in kontinuierlichem Betrieb, das ermöglicht, die Reinigungs-oder Raffinationsreaktionen zwischen einer oder mehreren Säuren und einem oder mehreren Kohlenwasserstoffen unter Verwendung eines Minimums an Reaktionsmitteln äusserst schnell durchzuführen und die gereinigten Kohlenwasserstoffe unmittelbar nach der schnellen Reaktion von den mit der Säure gebildeten Reaktionprodukten zu trennen, um Nebenreaktionen zu vermeiden, die die Wirkung einer guten Raffination beeinträchtigen könnten.
Die äusserst kurze Reaktionsdauer beim Verfahren nach der Erfindung ist durch die Herstellung einer innigen Mischung der zu raffinierenden Kohlenwasserstoffe mit der oder den zur Verwendung kommenden Säuren in Form eines Nebels bedingt, wobei die Vernebelung jeder der Reaktionskomponenten (Kohlenwasserstoffe und Säuren) oder wenigstens einer derselben vor ihrer Mischung erfolgt. Wird nur eine der Komponenten in Nebelform gebracht, dann wird dieselbe mit der andern, noch flüssigen Komponente gemischt, indem sie in die letztere eingeführt oder in ihr vernebelt wird. Durch die Be-
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keiten ausgedrückt werden, die z. B. mittels Düsen erzielt wird, in welchen die durchgepresste Flüssigkeit bei besonders grosser Geschwindigkeit und mehrmaligem Richtungswechsel zerteilt wird.
Die unmittelbar nach der Reaktion erfolgende Trennung der gereinigten Kohlenwasserstoffe von ihren Reaktionsprodukten kann auf mechanischem Wege erfolgen, wie z. B. in Zentrifugen oder an Prallflächen, wobei das verwendete Mittel gegebenenfalls gleichzeitig koagulierende Wirkungen ausüben kann.
Die beiden oben angegebenen Mittel zur Erreichung der schnellen Reaktion und der Trennung der Reaktionsprodukte können kombiniert angewendet werden, um ein kontinuierliches Verfahren der Raffination von Kohlenwasserstoff mittels Säuren zu erzielen.
Die kontinuierliche Raffination von Kohlenwasserstoffen und besonders von Mineralölen mittels Säuren wurde bisher in der Industrie aus folgenden Gründen nicht ausgeführt : Bei den gegenwärtigen Arbeitsbedingungen ist die Einwirkung der Säure auf die Kohlenwasserstoffe verhältnismässig langsam und beansprucht z. B. eine Zeit von 10 bis 60 Minuten. Die bei der Einwirkung der Säure auf die Kohlenwasserstoffe entstehenden Reaktionsprodukte scheiden sich nur sehr langsam ab, und da der Reinheitsgrad der Kohlenwasserstoffe von der guten Abtrennung der Reaktionsprodukte abhängig ist, ist er gleichzeitig abhängig von der Zeitdauer, während welcher man die behandelten Kohlenwasserstoffe absetzen lässt. Die Absetzdauer erstreckte sich über eine längere Zeit, während der unerwünschte und schädliche
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Verfahrens beseitigt.
Es wurde nämlich gefunden, dass bei innigem Mischen der Kohlenwasserstoffe in Nebelform mit der Säure gegebenenfalls in Nebelform die Raffination nicht nur praktisch sofort einsetzt, sondern dass sich infolge der Tatsache, dass bei der Vernebelung die Reaktionskomponenten sich dem Molekularzustande nähern, die Reaktionsgeschwindigkeit der beiden reagierenden Substanzen erheblich beschleunigt.
Daraus ergibt sich, dass die Reaktion leichter, schneller und vollständiger abläuft ; es ergibt sich daraus gleichzeitig eine erhebliche Ersparnis an Reaktionsmitteln bei gleichem Endeffekt.
Anderseits kann man, da die Reaktionen, in der beschriebenen Weise ausgeführt, praktisch momentan verlaufen, eine längere Berührungszeit zwischen der Säure und dem Kohlenwasserstoffe
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vermeiden. Dies erlaubt eine unmittelbare Abtrennung des gereinigten Kohlenwasserstoffes von den
Reaktionsprodukten, um störende Nebenreaktionen zu vermeiden.
Indem die Berührungszeit des Kohlenwasserstoffes mit der Säure auf ein Mindestmass reduziert ist, während gleichzeitig die Berührung selbst so innig wie möglich gestaltet wird, erhält man eine vollkommene Raffination bis zu jedem gewünschten Reinheitsgrade bei einem geringeren Verbrauch an
Reaktionsmitteln als bisher.
Die Vernebelung der Säure und des Kohlenwasserstoffes wird mittels geeigneter bekannter Vor- richtungen beliebiger Art, z. B. mittels Zerstäuberdüsen, erhalten, welche die mit grosser Geschwindigkeit zugeführten Flüssigkeiten durch plötzlichen und wiederholten Richtungswechsel unter Energieentzug in feinste Verteilung bringen. Die Reaktion kann im übrigen mit demselben Ergebnis ausgeführt werden, wenn nur eine der beiden Reaktionskomponenten vernebelt und in diesem Zustande mit der andern in Berührung gebracht wird, oder indem z. B. die Vernebelung der einen Flüssigkeit innerhalb der andern vorgenommen wird, wobei das Gemisch der beiden Komponenten in einer geeigneten Vorrichtung so lange wie nötig in Reaktion belassen wird.
Die Trennung der Reaktionsprodukte von dem gereinigten Kohlenwasserstoff kann entweder durch Schleudern unter Fliehkraftwirkung oder durch Anwendung von Prallfläche oder auf einem beliebigem andern mechanischen Wege erfolgen, wobei der Dichtungsunterschied zwischen den Be- reinigten Kohlenwasserstoffen und den Reaktionsprodukten ausgenutzt wird.
Bei dieser Behandlung bewirkt die rein physikalische Beeinflussung des Gemisches des Kohlen- wasserstoffes mit seinen Reaktionsprodukten ausser der Trennung der beiden Elemente noch die Zer- störung des kolloidalen Zustandes gewisser notwendig zu entfernender Reaktionsprodukte, deren Trennung sonst nicht gelingt.
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wasserstoffe von den Reaktionsprodukten jede bekannte und neue Vorrichtung verwendet werden, die das gewünschte Resultat ergibt, ohne dass dadurch die Reichweite der Erfindung eingeschränkt würde.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Raffinieren und Reinigen von Kohlenwasserstoffen mittels Säuren, insbesondere in kontinuierlichem Betriebe, dadurch gekennzeichnet, dass beide Reaktionskomponenten oder wenigstens eine derselben noch vor ihrer Mischung in Nebelform übergeführt und die Kohlenwasserstoffe zur Vermeidung von Nebenreaktionen unmittelbar nach der nur kurze Zeit währenden Einwirkung der Säure von den Reaktionsprodukten getrennt werden.