DE551402C - Dispergiermittel - Google Patents

Dispergiermittel

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DE551402C
DE551402C DEB121827D DEB0121827D DE551402C DE 551402 C DE551402 C DE 551402C DE B121827 D DEB121827 D DE B121827D DE B0121827 D DEB0121827 D DE B0121827D DE 551402 C DE551402 C DE 551402C
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DE
Germany
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parts
water
acid
substances
oils
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Expired
Application number
DEB121827D
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English (en)
Inventor
Dr Fritz Guenther
Dr Friedrich Teller
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
Priority to DEB121827D priority Critical patent/DE551402C/de
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Publication of DE551402C publication Critical patent/DE551402C/de
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  • Colloid Chemistry (AREA)
  • Emulsifying, Dispersing, Foam-Producing Or Wetting Agents (AREA)

Description

  • Dispergiermittel Dispersionen von in Wasser schwer oder unlöslichen oder damit nicht mischbaren flüssien oder festen Stoffen pflegt man mit Hilfe' von Substanzen .mit Seifencharakter herzustellen. Feste Stoffe werden dabei in geschmolzenem Zustande oder in einem Lösungsmittel gelöst verwendet. Die so hergestellten Dispersionen genügen jedoch in bezug auf Haltbarkeit und feine Verteilung in den meisten Fällen nicht den Ansprüchen der Praxis.
  • Es wurde nun gefunden, daß man aus in Wasser schwer oder unlöslichen oder damit nicht mischbaren flüssigen oder festen Stoffen, wie Ölen, Fetten, Wachsen pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Ursprungs, Kohlenwasserstoffen, Paraffinen, Alkoholen, betonen, Estern usw., sehr wertvolle Dispersionen erhalten kann, die die genannten -Nachteile nicht besitzen, sondern sich durch einen außerordentlich hohen Verteilungsgrad und große Beständigkeit, auch nach dem Verdünnen mit Wasser, auszeichnen, wenn man bei deren Herstellung als Dispergiermittel Gemische aus Sulfosäuren höher molekularer organischer Verbindungen mit hohem Dispergiervermögen, mit Ausnahme der Sulfonierungsprodukte von Mineralölen, oder deren Salzen und gelatinierbaren Stoffen, wie Leim, Gelatine u. dgl., oder wasserlöslichen Gummiarten, wie Gummiarabikum, oder anderen ähnlichen Körpern verwendet. Die genannten Gemische, deren Bestandteile als Dispergiermittel an sich bekannt sind, können auf verschiedene Weise hergestellt werden, z. B. durch Vermischen der wäßrigen Lösungen der einzelnen Bestandteile, wobei diese wasserhaltigen Gemische als solche benutzt werden können, oder aber auch durch Eindampfen der erhaltenen wäßrigen Lösungen, zweckmäßig bei niederen Temperaturen, Trocknen im Vakuum und Pulvern. Das trockene Pulver kann als solches oder nach dem Wiederauflösen im Wasser verwendet werden. Man kann auch fein gemahlenen Leim oder ähnliche Stoffe mit den Sulfosäuren oder deren Salzen in Abwesenheit von Lösungsmitteln vermischen und erhält so ohne weiteres wasserfreie Produkte, die, wie oben erwähnt, Verwendung finden können. Es ist auch möglich, die Bestandteile der Dispergiermittel bei der Herstellung von Dispersionen getrennt zuzusetzen und so das Dispergiermittel während des Dispergiervorgangs selbst zu erzeugen.
  • Die mit Hilfe der beschriebenen Dispergiermittel hergestellten Dispersionen sind sehr beständig, vielfach sogar gegen Säuren; sie können erforderlichenfalls in vollkommen neutraler Form hergestellt werden und lassen sich mit Vorteil, z. B. in der Textilindustrie, besonders beim Imprägnieren, Schmälzen, ,Spinnen, Ölen, Leimen, Drucken, Wasserdichtmachen usw., aber auch in anderen Industriezweigen überall da mit Vorteil benutzen, wo es auf die- Verwendung fein verteilter Stoffe aller Art ankommt.
  • Unter echten Sulfön Säuren höher molekularer organischer Verbindungen soll hier Sulfitablauge nicht verstanden werden.
  • Beispiel i 4o Teile einer 7oprozentigen Paste aus dem -Natriumsalz einer propylierten Naphthalinsulfosäure (Patent 336 558) werden mit Zoo Teilen Wasser gleichmäßig verrührt und mit einer warmen Lösung von 8o Teilen Knochenleim in etwa i8o Teilen Wasser versetzt. Das so erhaltene Dispergiermittel eignet sich ausgezeichnet zur Herstellung von Emulsionen bzw. Suspensionen. Trägt man z. B. in dasselbe unter Rühren allmählich i6oo Teile Olivenöl ein, so erhält man nach einiger Zeit eine salbenartige Masse, die sich durch Einrühren in Wasser zu einer dünnflüssigen weißen Milch zerteilen läßt.
  • An Stelle des genannten Natriumsalzes der propylierten Naphthalinsulfosäure kann man auch Salze anderer Sulfosäuren mit seifenartigen Eigenschaften benutzen. Leim kann durch andere gelatinierbare Mittel, z. B. durch Gelatine oder auch durch Gummiarabikum, ersetzt werden. An Stelle von Olivenöl können auch andere Öle, wie Rizinusöl, Leinöl, Mineralöle, ölsäure usw., dispergiert werden.
  • Beispiel 2 io Teile einer 7oprozentigen Paste des Natriumsalzes einer propylierten Naplithalinsulfosäure werden mit ioo Teilen Wasser verrührt und mit einer Lösung von 2o Teilen Knochenleim in 45 Teilen Wasser versetzt. Mit Hilfe dieses Produktes gelingt es leicht, haltbare Dispersionen aus Paraffin herzustellen. Man verrührt zu diesem Zwecke 2o Teile geschmolzenen Paraffins mit dem obigen Produkt und erhält eine weiße zähe Masse, die, mit Wasser verdünnt, haltbare Dispersionen liefert.
  • Beispiel 3 300 Volumenteile einer 2oprozentigen Leimlösung werden mit der Lösung von 3o Gewichtsteilen des Natriumsalzes einer propylierten Naphthalinsulfosäure in i5o Teilen Wasser vermischt. Das erhaltene Produkt eignet sich ausgezeichnet zum Emulgieren von Mineralöl. Durch lebhaftes Verrühren obiger Mischung mit 450 Volumenteilen Mineralöl erhält man eine salbenartige Masse, die, mit Farbstoffen, Farblacken, Pigmenten, Ruß usw. verrieben und mit Wasser auf geeignete Konsistenz verdünnt, eine für graphische Zwecke, z. B. Tiefdruck, geeignete, sich nicht entmischende Druckfarbe liefert. Die in den Beispielen genannten Mengenverhältnisse können in weiten Grenzen variiert werden. Ebenso können an Stelle von Mineralölen andere in der graphischen Industrie gebräuchlichen Öle, Firnisse usw, Verwendung finden. Das Natriumsalz der propylierten Naphthalinsulfosäurekann auch durch etwa die gleiche Menge des Natriumsalzes einer butylierten Naphthalinsulfosäure, der n-Diamylnaphthylaminsulfosäure oder der Dibutylsulfanilsäure ersetzt werden.
  • Beispiel 4 2o Teile des Natriumsalzes einer durch Sulfieren von Kolophonium erhaltenen Harzsulfosäure werden in 4o Teilen Wasser gelöst, mit einer Lösung von .Io Teilen Leim in i2o Teilen Wasser vermischt und auf dem Wasserbad bei möglichst niederer Temperatur eingeengt, im Vakuum zur Trockne eingedampft und gepulvert. i Teil des so erhaltenen Dispergiermittels, gelöst in 3 Teilen Wasser, vermag z. B. 15 Teile Olivenöl haltbar zu emulgieren.
  • Beispiel s Lösungen von 2,5 Gewichtsteilen Dimethylcellulose in ioo Teilen Wasser und von 2,5 Gewichtsteilen des Natriumsalzes einer propylierten Naphthalinsulfosäure in 25 Teilen Wasser werden miteinander vermischt und mit 175 Teilen Wasser verdünnt. Das so erhaltene Produkt eignet sich vorzüglich zur Herstellung von Emulsionen und Suspensionen. Läßt man z. B. in das gewonnene Dispergiermittel unter ständigem Rühren 8o Gewichtsteile Olein einlaufen, so erhält man nach einiger Zeit eine vollständig gleichmäßige Emulsion, die beispielsweise als Spinnschmälze, wie üblich,,verwendet werden kann.
  • Beispiel 6 i Teil des Natriumsalzes einer propylierten Naphthalinsulfosäure wird mit 3 Teilen Leim vermischt und diese Mischung in 16 Teilen heißen Wassers gelöst. Das erhaltene Produkt eignet sich vorzüglich zur Herstellung von Dispersionen, die zum Wasserdichtmachen von Geweben verwendet werden können. Vermischt man beispielsweise 4oTeile einer gesättigten Lösung von fettsaurer Tonerde in organischen Lösungsmittelu, z. B. in Paraffinöl oder geschmolzenem Paraffin oder Gemischen solcher mit obigem Produkt, so erhält man eine Dispersion, die mit Wasser beliebig verdünnt werden kann. Zieht man in einer solchen verdünnten Dispersion Textilien einige Zeit um, so zeigen diese nach dem Abschleudern und Trocknen eine ausgezeichnete Wasserdichtigkeit. Dabei ist es 9 leich-iiltig, ob das verwendete Lösungsmittel Z, nach dem Trocknen auf der Faser zurückbleibt, wie dies z. B. bei Paraffinöl der Fall ist, oder ob es, wie Benzin u. dgl., flüchtig ist. Das genannte Dispergiermittel ist in gleicher Weise auch geeignet, Harze, Leinöl usw., evtl. auch unter Zusatz von Trockenstoffen oder anderen lackbildenden Substanzen, wie Celluloseabkömmlingen, Kunstharzen usw., in feine Verteilung zu überführen und zum Imprägnieren von Textilien geeignet zti machen.
  • Beispiel 7 1 Teil des Natriumsalzes einer propylierten aplithalinsulfosäure wird zusammen. mit 4. Teilen Knochenleim in cgoo Teilen Wasser gelöst. Das erhaltene Produkt ist ein ausgezeichnetes Dispergiermittel. Löst man in diesem io Teile Seife auf und fügt dann eine Lösung von 15 Teilen Alaun in ioo Teilen Wasser hinzu, so erhält man eine äußerst feine Dispersion von fettsaurem Aluminium, mit Hilfe derer man Baumwollstoffe oder Wollstoffe durch 2o Minuten langes Behandeln bei gewöhnlicher Temperatur und nachfolgendes Zentrifugieren und Trocknen wasserdicht machen kann.
  • Beispiel 8 Teile des N atriumsalzes einer (echten) i ilsulfosiiure, wie sie beispielsweise nach Benedikt u. Ulzer, Monatshefte f. Chemie, 1857, Nr. 8, S. 2Io, hergestellt «-erden kann, werden zusammen mit 1 5 Teilen Gelatine in 8o Teilen Wasser gelöst. Das erhaltene Produkt ist ein ausgezeichnetes Dispergiermittel für die verschiedensten Stoffe. Zur Herstellung von derartigen Mitteln kann man an Stelle des Natriumsalzes der Sulfoölsäure in gleicher Weise auch die Salze anderer aliphatischer echter Sulfosäuren mit Netz- und Dispergiervermögen sowie die den Salzen zugrunde liegenden freien Säuren, wie Sulfopalmitinsäure, Sulfostearinsäure, Cetvlsulfosäure usw., die z. B. nach dem Verfahren von Reychler, Kolloid-Zeitschrift, Bd. 12, S.78, erhältlich sind, verwenden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Dispergiermittel für in Wasser schwer oder nicht lösliche oder damit nicht mischbare flüssige oder feste Stoffe, wie Öle, Fette, Wachse pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Ursprungs, Kohlenwasserstofte, Paraffine, Alkohole, Ketone, Ester u. dgl., enthaltend echte Sulfosäuren höher molekularer organischer Verbindungen mit hohem Dispergiervermögen, mit Ausnahme der Sulfonierungsprodukte von Mineralölen oder Salze dieser, ferner gelatinierbare Stoffe, wie Leim, Gelatine u. dgl., oder wasserlösliche Gummiarten, wie Gummiarabikum, oder andere ähnliche Körper.
DEB121827D 1925-09-19 1925-09-19 Dispergiermittel Expired DE551402C (de)

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DEB121827D DE551402C (de) 1925-09-19 1925-09-19 Dispergiermittel

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DEB121827D DE551402C (de) 1925-09-19 1925-09-19 Dispergiermittel

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DEB121827D Expired DE551402C (de) 1925-09-19 1925-09-19 Dispergiermittel

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DE (1) DE551402C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE969892C (de) * 1941-05-13 1958-07-31 Wacker Chemie Gmbh Verfahren zur Herstellung von feinverteiltem Schwefel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE969892C (de) * 1941-05-13 1958-07-31 Wacker Chemie Gmbh Verfahren zur Herstellung von feinverteiltem Schwefel

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