BESCHREIBUNG
VERFAHREN ZUM WEBEN EINES BANDES
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Weben eines Bandes auf eine Nadelbandwebmaschine, die mit zuei gegenläufig arbeitenden Schußnadeln, d.h. Schußschlaufen-Eintragnadeln arbeitet. Derartige Maschinen sind bekannt, z.B. aus der DE-PS 390 073.
Durch die vorliegende Erfindung soll ein Verfahren zum Herstellen eines Bandes geschaffen werden, das sich insbesondere als Gurtband für Sicherheitsgurte eignet. Bei derartigen Gurtbändern ist eine hohe Quersteifigkeit erwünscht, damit das Band einerseits glatt am Körper der zu sicherden Person anliegt, andererseits einwandfrei die Umlenkbeschläge durchläuft und sich gut aufuickeln läßt. Hierbei soll das Band eine möglichst kleine Aufuickelrolle bilden, so daß Einbauraum gespart uerden kann.
Eine hohe Quersteifigkeit läßt sich durch Verwendung eines monofilen Schußfadens erreichen, der relativ hart ist. Die Härte dieses monofilen Schußfadens bringt es aber mit sich, daß seine Schußumkehrstellen rauhe Kanten des Bandes bilden, die zu einer unerwünschten Scheueruirkung führen, also Haut und Kleidung der gesicherten Person zerreiben bzw. abwetzen.
Das zu lösende Problem liegt nun darin, ein Verfahren zum Weben eines Bandes unter Verwendung eines monofilen Schußfadens zu schaffen, durch das sichergestellt wird, daß die Schußumkehrstellen des monofilen Schußfadens nicht an den Außenkanten des Bandes hervortreten. Dies läßt sich prinzipiell durch Randteile des Bandes erreichen, die, wie auch der Hauptteil des Bandes, mit einem multifilen Schußfaden gewebt werden. Dann aber tritt das Problem auf, wie man die Kopfreihen des monofilen sowie des multifilen Schußfadens sichern kann und außerdem ein Band er
halten kann, das einen symmetrischen Eindruck erweckt, bei dem also beide Randteile allenfalls praktisch unmerkbare Unterschiede im Aussehen haben.
Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gemäß Anspruch 1 gelöst, (in den folgenden Ausführungen werden auch die in den Ansprüchen definierten Begriffe verwendet.)
Der Mittelteil des Bandes wird von beiden Schußnadeln gemeinsam gewebt, von denen die eine einen multifilen Schußfaden zuführt, der außerdem über die Breite der Randteile verläuft, während die andere Schußnadel einen Faden zuführt, der nur den Mittelteil des Bandes bildet. Dieser Faden ist vorzugsweise ein monofiler Faden. Falls erwünscht kann man jedoch statt dessen ebenfalls einen multifilen Faden, aber größerer Steifigkeit verwenden. Die beiden Randteile werden nur von der einen derbeiden Schußnadeln gewebt, wozu aus den Kettfäden beider Randteile je ein Teilhubfach (insbesondere Halbhubfach) gebildet wird, das nur von der einen der beiden Schußnadeln durchlaufen wird, währen die andere Schußnadel stehts außerhalb, d.h. oberhalb oder unterhalb dieses Teilhubfaches geführt wird. Die Köpfe der mit den Randteilkettfäden abbindenden Schußschiaufen werden durch eine außen am Randteil liegende, aus einem Hilfsfaden gebildete Maschenreihe gesichert. Dagegen werden die Köpfe der Schußschlaufen, die nur mit den Mittelteilkettfäden abbinden, durch eine aus einem weiteren Hilfsfaden gebildete Maschenreihe gesichert, die am Außenrand des Mittelteils und am Innenrand des benachbarten Randteils liegt, also weiter innerhalb des Bandes als die erstgenannte Maschenreihe.
Überraschenderweise hat sich herausgestellt, daß trotz dieser Unsymmetrie im Aufbau das Band einen symmetrischen Eindruck erweckt, daß die Uhsymmetrie also äußerlich nicht in Erscheinuung. tritt.
Aus der EP-B1-0 147 621 ist es zwar bekannt, ein Gurtband zu weben, das einen Mittelteil hat, der aus einem monofilen und einem multifilen Schußfaden gewebt ist, wärend der eine Randteil nur mit dem multifilen
Schußfaden gewebt wird. Hergestellt werden soll ein derartiges Gurtband mit separaten Nadeln oder Schützen. Es ist zwar möglich, ein Gurtband mit zwei derartigen Randteilen mit Schützen zu weben. Jedoch ist ein derartiges Webverfahren zu langsam und damit zu kostspielig. Eine Lehre, wie mit Schußnadeln ein Gurtband gewebt werden soll, das zwei Randteile hat, die nur aus dem einen, nämlich multifilen Faden gewebt werden, ist der genannten Patentschrift nicht zu entnehmen.
Vorzugsweise werden Hilfsfäden verwendet, die etwa das halbe Gewicht in dtex haben, wie die beiden gleich starken Schußfäden, damit die Maschenreihen möglichst wenig hervortreten.
Die Erfindung bezieht sich außerdem auf ein Verfahren zürn weben eines Bandes auf einer Nadelbandwebmaschine mit zwei gegenläufig arbeitenden Schußnadeln, wobei dieses Band keine Randteile besitzt und von beiden Schußnadeln durch Eintrag in ein gemeinsames Fach gewebt wird. Durch diese Variante der Erfindung soll ein absolut symmetrisches Band hergestellt werden, das in allen denjenigen Fällen anwendbar ist, wo Randteile nicht erforderlich oder nicht erwünscht sind.
Zur Lösung dieser Variante der Erfindung werden die Köpfe der gegenläufig eingetragenen Schußschlaufen durch zwei, aus je einem Hilfsfaden gebildeten Maschenreihen gesichert. Diese Maschenreihen befinden sich an den Außenkanten des Bandes.
Vorteilhafterweise werden relativ dicke Hilfsfäden verwendet, so daß mit Sicherheit die von den Maschenreihen gehaltenen Köpfe der Schußschlaufen nicht mehr nach außen hervortraten und weiche Außenkanten des Bandes gebildet werden.
Ausführungsbeispiele mit weiteren Merkmalen der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnungen beschrieben.
Figur 1 zeigt in Draufsicht ein Gurtband mit Randteilen nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung, wobei Mittelteil zum größten Teil weggebrochen ist, sowie die freien Enden von zwei Schußnadeln und die von ihnen zugeführten Schußfäden.
Figur 2 zeigt in Draufsicht eine schematische Darstellung der hier wesentlichen Teile einer Nadelbandwebmaschine, bei maximal auswärts geschwenkten Schußnadeln.
Figur 3 desgleichen, mit maximal einwärts geschwenkten Schußnadeln.
Figur 4 eine der Figur 3 entsprechende, jedoch perspektivische Darstellung.
Figur 5 zeigt in Draufsicht ein Gurtband ohne Randteile nach einer zweiten Ausführungsform der Erfindung, wobei die Mitte zum größten Teil weggebrochen ist, sowie die freien Enden von zwei Schußnadeln und die von ihnen zugeführten Schußfäden.
Erste Ausführungsform
Das in Figur 1 dargestellte Gurtband hat einen Mittelteil 1 mit Kettfäden 3, einen linken Randteil 5 und einen rechten Randteil 6, beide mit Kettfäden 8. Die Kettfäden 8 der Randteile können, wie dargestellt, die gleiche Dicke haben wie die Kettfäden 3 des Mittelteils, aber auch dünner sein. Es werden zwei Schußfäden verwendet, nämlich ein multifiler Schußfaden 12, der über die ganze Breite des Bandes verläuft, also im Mittelteil und in den beiden Randteilen verwebt ist. Außerdem wird ein weiterer Schußfaden 10 verwendet, der nur mit den Kettfäden des Mittelteis verwebt ist, aber nicht in die beiden Randteile hineinreicht. Die
ser Schußfaden ist vorzugsweise ein Monofil. Man kann jedoch auch für diesen einen Multifil verwenden. Im folgenden wird jedoch der Schußfaden 10 stets als Monofil bezeichnet.
Der die beiden Randteile 5, 6 bildende multifile Schußfaden 12 bildet rechts eine Reihe von Köpfen 14, die mit einem Hilfsfaden 16 unter Bildung einer Maschenreihe 18 gegen Aufziehen gesichert uerden. Diese Maschenreihe liegt ganz außen am Randteil 6.
Der monαfile Schußfaden 10 wird durch eine weitere Maschenreihe 20 gesichert. Diese Maschenreihe wird aus einem Hilfsfaden 22 hergestellt und sichert eine aus dem monofilen Schußfaden 10 gebildete Reihe von Köpfen 24. Die Maschenreihe 20 liegt an der Grenze zwischen Mittelteil 1 und linkem Randteil 5, also ein Stück innerhalb des Gurtbandgeuebes. Der monofile Schußfaden 10 wird von einer rechten Schußnadel (genauer gesagt: Schußschlaufen-Eintragnadel) 26 eingetragen, der multifile Schußfaden 12 von einer linken Schußnadel 28. Von beiden Schußnadeln sind in Figur 1 nur die äußersten Enden dargestellt.
Die Figuren 2 bis 4 zeigen die hier wesentlichen Teile einer mit gegenläufigen Schußnadeln 26, 28 arbeitenden Bandwebmaschine. Die beiden Schußnadeln 26 und 28 sind durch ihre Arme 34 und 36 und diese durch nicht dargestellte aber bekannte Mittel synchron einwärts und außwärts bewegbar. Man erkennt links das fertig gewebte Gurtband 30, rechts die Kettfäden 3 des Mittelteils 1. Die Maschine hat ein Webblatt oder Riet 32. Die beiden Schußnadeln 26 und 28 werden von zwei um lotrechte Achsen schwenkbaren Armen 34 und 36 geführt. Die Schußnadel 26 ist durch ihren Arm 34 oberhalb der Schßnadel 28 geführt. Wie insbesondere Figur 4 zeigt, wird aus den Randteilkettfäden 8 rechts, d.h. vorne in Figur 4, ein Teilhubfach 38 (insbesondere Halbhubfach) gebildet, das etwa die untere Hälfte eines aus den Kettfäden 3 des Mittelteils gebildeten Hauptfaches 39 einnimmt. Ein gleiches Teilhubfach wird hinten in Figur 4, also am linken Rande gebildet. Die Schußnadel 28, die den multifilen Schußfaden 12 zuführt, wird durch diese beiden aus den Randteilkettfäden 8 gebildeten Teilhubfächer 38 und das Hauptfach 39 geführt, so daß deren
Schußschlaufen mit allen Kettfäden verwebt werden. Dagegen wird die Schußnadel 26 im Hauptfach 39 oberhalb der beiden Teilhubfächer 38 geführt, so daß die von ihr zugeführten Schußschlaufen aus dem monofilen Schußfaden 10 nur mit den Kettfäden 3 des Mittelteils, dagegen nicht mit den Randteilkettfäden 8 verwebt werden.
Die Maschine hat rechts und links der Bandwebstelle jeweils eine Wirknadel 40, 42, die durch nicht dargestellte Mittel in Richtung des Bandes hin und her schwenkbar ist, wie ein Vergleich der Figuren 2 und 3 zeigt. Die Köpfe der Wirknadeln 40 und 42 sind außwärts gerichtet und gegenüber einer waagerechten Ebene um etwa -10 Grad nach oben verdreht. Rechts und links von der Webstelle und außerhalb der Bahn der Wirknadeln ist je ein aufwärts gebogener Zungesicherungsdraht 44, 46 ortsfest montiert. Die beiden Hilfsfäden 16 und 22, die zur Herstellung der beiden Maschenreihen 18 und 20 (Fig. 1) dienen, uerden durch zwei Fadenführer 48 und 50 zugeführt. Diese Fadenführer sind an ihrem linken, nicht dargestellten Ende um waagerechte Achsen schwenkbar, wodurch ihre Ösen für die Hilfsfäden aufwärts und abwärts schwenkbar sind.
Vorzugsweise werden Schußfäden von etwa 550 dtex und Hilfsfäden von etwa 280 dtex verwendet.
Zur Herstellung des Bandes werden nach dem Anschlag des Riets 32 das Hauptfach 39 für den Mittelteil und die beiden Teilhubfächer 38 für die Randteile umgestellt. Dann werden synchron von rechts und links die beiden Eintragnadeln 26, 28 eingeführt. Sobald annähernd die maximale Einschwenkstellung nach den Fig. 3 und 4 erreicht ist, werden von den beiden Fadenführern 48 und 50 die Hilfsfäden 16 und 22 durch eine etwa trapezförmige Fläche geführt, die gebildet wird aus den äußeren Enden der Schußnadeln 26, 28, den äußersten Randteilkettfäden 8 und den vom Gewebe herkommenden Schußfäden 10 bzw, 12. Die Hilfsfäden 16 und 22 uerden hierbei in die Köpfe der Wirknadeln 42, 44 eingelegt. Beim anschließenden Wiederausuärtsbewegen der Schußnadeln uerden von den Hilfsfäden 16, 22 die sich bildenden Köpfe der Schußfäden 10 und 12 mit den sich bildenden Maschenreihen 18 und 20 verwirkt. Die Zungesicherungsdrähte 44
und 46 sorgen in bekannter Weise dafür, daß nach dem Abschlagan der Maschen die Zungen der beiden Wirknadeln 40, 42 zunächst offen gehalten werden, wie es am besten in Figur 4 hinten erkennbar ist. Wie man aus Fig. 3 erkennt, wird die rechte, in Fig. 3 untere Maschenreihe an der Außenkante des Gurtbandes 30 gebildet, die linke, in Fig. 3 obere Maschenreihe jedoch etwas einwärts der Außenkante des Gurtbandes.
Nach dem Auswartsschwenken der Schußnadeln 26, 28 und dem Anschlag des Riets 32 werden die Fächer wiederum umgestellt. Bei dem neuen Eintrag geht die untere Schuflnadel 28 wiederum durch die beiden Fächer 38 und 39, während die Schußnadel 26 wiederum nur durch das Hauptfach 39 tritt.
Zweite Ausführungsform
Fig. 5 zeigt ein Band ohne Randteile. Das Band wird mit zwei gegenläufigen Schußnadeln 26, 28 gewebt, wozu jeweils ein einziges Fach gebildet wird. Bei dem hier dargestellten Band liegt der Monofil 10 unten, der Multifil 12 oben, was aber ohne prinzipielle Bedeutung ist. Die in Fig. 5 rechts liegenden Köpfe 60 der Schußschiaufen des Multifils 12 werden durch eine Maschenreihe 62 gesichert, die aus einem Hilfsfaden 64 gebildet wird. Die nach links hervortretenden Köpfe 66 der Schußschlaufen des Monofils 10 werden durch eine Maschenreihe 68 gesichert, die aus einem Hilfsfaden 70 gebildet wird.
Vorzugsweise werden Schußfäden 10 und 12 von etwa 550 dtex verwendet und Hilfsfäden 64 und 70 von bis zu 1.100 dtex.
Zum Weben dieses Bandes wird nur ein Fach gebildet, durch das beide Schußnadeln geführt werden. Anordnung und Wirkung der Wirknadeln, der Zungensicherungsdrähte und der Fadenführer sind die gleichen wie obe anhand der Fig. 2 bis 4 beschrieben. Wie man aus Fig. 5 erkennt, sind die Maschenreihen 62 und 68 aus Hilfsfäden 64 und 70 gewirkt, die erheb
lich dicker sind, als die Schußfäden 10 und 12. Hierdurch uerden weiche Außenkanten gebildet, die die Köpfe 60 und insbesondere 66 zuverlässig nach außen abdecken.
B EZ U G S Z E I C H E N
1 Mittelteil
3 Kettfaden im Mittelteil
5, 6 Randteil
8 Kettfaden im Randteil
10 monofiler Schußfaden
12 multifiler Schußfaden
14 Kopf
16 Hilfsfaden
18, 20 Maschenreihe
22 Hilfsfaden
24 Kopf
26 rechte Schußnadel
28 linke Schußnadel
30 Gurtband
32 Riet
34, 36 Arm
38 Teilhubfach
39 Hauptfach
40, 42 Wirknadel
44, 46 Zungensicherungsdraht
48, 50 Fadenführer
60 Kopf
62 Maschenreihe
64 Hilfsfaden
66 Kopf
68 Maschenreihe
70 Hilfsfaden