CH635143A5 - Verfahren und nadel-bandwebmaschine zur herstellung eines gurtbandes mit hohlkanten, und nach diesem verfahren hergestelltes gurtband. - Google Patents
Verfahren und nadel-bandwebmaschine zur herstellung eines gurtbandes mit hohlkanten, und nach diesem verfahren hergestelltes gurtband. Download PDFInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Nadel-Bandwebmaschine zur Herstellung eines Gurtbandes mit einem einlagig gewebten Mittelteil und zwei Hohlkanten, sowie auf das Gurtband selbst. Gurtbänder dieser Art sind aus der deutschen Offenlegungschrift 25 08 732 bekannt. Die vorliegende Erfindung befasst sich mit dem Problem, Gurtbänder der oben genannten Arten mit hoher Geschwindigkeit und damit preisgünstig zu weben.
Das Weben des Gurtbandes mit zwei Hohlkanten lässt sich technisch in einfachster Weise auf einer Schützen-Band webmaschine lösen. Schützenmaschinen lassen jedoch keine hohe Arbeitsgeschwindigkeit zu, bedingt durch die Masse des Schützen und der ihn bewegenden Teile, die für den Schützen notwendige Grösse des Faches und die relativ grosse Rietbewegung. Ferner bedingt das Spulen des Schussfadens für den Schützen einen zusätzlichen Arbeitsaufwand.
Durch Verwendung einer Greifer-Bandwebmaschine lässt sich die Arbeitsgeschwindigkeit nur geringfügig erhöhen. Der Greifer hat zwar eine geringere Masse als der Schütze, er muss aber im Verhältnis zur Breite des gewebten Bandes relativ lang sein, um Platz für den Durchlauf der Fangspule zu bieten. Damit aber ergeben sich wiederum ein grosses Fach und eine grosse Rietbewegung. Ausser der Masse des Greifers muss die Masse der Fangspule bewegt werden, was alles eine wesentliche Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit verhindert. Schliesslich muss der Fangfaden gespult werden.
Eine wesentliche Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit lässt sich durch die Erfindung gemäss Anspruch 1 erzielen. Hiernach wird eine an sich bekannteNadel-Bandwebma-schine verwendet, worunter eine Maschine verstanden werden soll, die mit einer Schuss-Eintragnadel arbeitet, ein Gebilde, das gegenüber dem Greifer der Greifermaschine kürzer und dünner ist. Ferner hat diese Maschine eine Wirknadel mit Zunge, die dazu dient, die von der Schuss-Eintrag-nadel gebildeten Schussfadenschlaufen an der einen Bandkante unter Verwendung eines Fangfadens festzulegen. Der Fangfaden braucht nicht besonders gespult zu werden, sondern kann von einem Cone oder Kops ablaufen.
Die zweite Hohlkante wird einlagig gewebt und im Anschluss an jeden zweiten Doppelschuss (Hin- und Herbewegung der Eintragnadel) durch Zug des Schussfadens zur Hohlkante geschlossen. Unter «zweite Hohlkante» ist hier, wie auch bei einer weiteren Ausführungsform, diejenige zu verstehen, die von der Eintragnadel beim Schusseintrag als zweite erreicht wird.
Da die Wirkmaschenreihe notwendigerweise an der einen Bandkante vorgesehen sein muss, unterliegt sie dort besonders starkem Verschleiss beim Gebrauch des Gurtbandes, nämlich durch Reibung der Bandkanten an Gegenständen, die vom Gurtband gehalten werden. Bei Verwendung des Gurtbandes als Sicherheitsgurt in Fahrzeugen bedeutet dies Reibung der Bandkanten an der Kleidung der gesicherten Person sowie Reibung am Umlenkbügel einer Sicherheitsgurt-Automatik. Wird die Wirkmaschenreihe durchgerieben, so geht die Festlegung der Schussfadenschlaufen durch den Fangfaden verloren, und das Gurtband wird zerstört. Die Zerstörung erfolgt zunächst nur stellenweise und zunächst unbemerkt, so dass das Gurtband dann nicht mehr die ursprüngliche Bruchfestigkeit hat, was besonders bei der Verwendung als Sicherheitsgurt fatale Folgen haben kann.
Eine dicke, stark auftragende Wirkmaschenreihe hätte ausserdem den Nachteil, dass sie der einen Bandkante eine starke Rauhigkeit verleihen würde, die gerade durch die Hohlkanten vermieden werden sollte.
Es würde nicht ausreichen, die Wirkmaschenreihe aus der Mittelebene des Gurtbandes an die obere oder untere Ansatzlinie der zweiten Hohlkante zu verlegen (d.h. an die Verbindungsstelle der oberen oder unteren Gewebelage der Hohlkante mit dem einlagig gewebten Mittelteil), sofern die Wirkmaschenreihe dort stark auftragen würde. Dann wäre sie selbst Verschleiss ausgesetzt und würde andere Gegenstände, z.B. die Kleidung der zu sichernden Personen, verschleissen.
Ein wichtiges Merkmal der vorliegenden Erfindung ist daher darin zu sehen, dass Fangfadenschlaufen von den Schussfadenschlaufen ein Stück in den einlagigen Mittelteil hineingezogen werden. Innerhalb eines z.B. 5 mm breiten Streifens sind im Mittelteil dann die Schussfäden durch Fangfäden ersetzt, was an dem Gewebe des Mittelteils im Grunde nichts ändert und von aussen nicht erkennbar ist. Wesentlich ist aber, dass die Wirkmaschenreihe von folgenden Teilen entlastet ist: Den Köpfen der Schussfadenschlaufen und den beiden jedem dieser Köpfe zugeordneten Köpfen von Fangfadenschlaufen. Diese Bestandteile sind in den einlagigen Mittelteil des Gewebes verlegt.
Hierdurch wird die Dicke der Wirkmaschenreihe erheblich herabgesetzt. Man erhält so Gurtbänder, bei denen die Wirkmaschenreihe nicht als rauher Bestandteil nach aussen hervortritt. Damit hat man den vollen Nutzen der weichen Hohlkante. Die Wirkmaschenreihe unterliegt keinem grösseren Verschleiss als die übrigen Teile des Gurtbandes, und andere Gegenstände, wie z.B. die Kleidung zu sichernder Personen, werden nicht durch Reibung beschädigt.
Wirkmaschenreihen, die unter zusätzlicher Verwendung nur eines Fangfadens gebildet sind, haben den Nachteil, dass sie sich am Fangfaden unter Bildung einer Laufmasche aufziehen lassen, wodurch die Hohlkante und das ganze Gurtband zerstört werden. Das Aufziehen lässt sich durch Verwendung eines weiteren Fadens, nämlich eines Sperrfadens, verhindern, der von der Wirknadel zusätzlich in die Wirkmaschenreihe eingearbeitet wird. Auch die durch den Sperrfaden dicker werdende Wirkmaschenreihe lässt sich nach der Erfindung ausreichend tief in das Gewebe hineinarbeiten, so dass sie nicht merkbar vorsteht.
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Normale Nadel-Bandwebmaschinen lassen sich nicht zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 verwenden, da der Fangfaden nicht schnell genug zugeführt werden kann. Dagegen kann eine normale Nadel-Bandwebmaschine durch Einbau einer Übersetzung in die Fangfaden-zuführvorichtung für die Durchführung des Verfahrens geeignet gemacht werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden an Hand der Zeichnungen beschrieben:
Fig. 1 ist ein Querschnit (Kettschnitt) durch eine erste Ausführungsform eines Gurtbandes nach der Erfindung.
Fig. 2 ist ein vergrösserter Teilquerschnitt (Kettschnitt) des Gurtbandes, der die zweite Hohlkante und den angrenzenden Bereich des Mittelteils zeigt.
Fig. 3 zeigt in schematisierter Draufsicht eine Phase der Herstellung dieses Gurtbandes.
Bei dem Gurtband nach Figur 1 sind die erste Hohlkante mit 1. die zweite Hohlkante mit 2 und der einlagige Mittelteil mit 4 bezeichnet. Beim Weben bewegt sich die Schussfaden-Eintragnadel in Richtung des Pfeiles 6 in das hier nicht dargestellte Fach hinein und in Gegenrichtung wieder zurück. Bei einem Doppelschuss wird die Hohlkante 1 in bekannter Weise gebildet.
Die Hohlkante 2 wird zunächst als einlagiger Randstreifen 2' gestreckt hergestellt, hier also nur unter Verwendung von Unterkettfäden, und beim Rücklauf der Schussfaden-Eintragnadel zur Hohlkante geschlossen. Gleichzeitig wird die • Wirkmaschenreihe 8 hergestellt, die an der Verbindungsstelle der oberen Gewebelage 2.1 der Hohlkante 2 mit dem rechten Rand des einlagigen Mittelteiles 4 liegt.
Figur 2 zeigt den in Figur 1 rechten Teil des Gurtbandes mit den geschnittenen Kettfäden 10 im einlagigen Mittelteil 4 und den geschnittenen Kettfäden 12 in der zweiten Hohlkante 2. Man erkennt, dass die Wirkmaschenreihe 8 sich in das Gewebe gut einfügt, ohne nach oben vorzustehen.
Anhand der Fig. 2 und 3 soll die Herstellung des Gurtbandes im Bereich seiner zweiten Hohlkante im einzelnen beschrieben werden. Die Gewebe des Mittelteils und der Hohlkante sind vereinfacht dargestellt, ohne Rücksicht darauf, dass der Mittelteil in Köperbindung gewebt wird und die Hohlkante in Leinwandhohlbindung.
Zur Bildung des einlagigen Mittelteils dient eine Schar von Kettfäden 10, von denen nur der rechte Teil dargestellt ist. Zur Bildung der zweiten Hohlkante 2 dienen Kettfäden einer Schar 12, die doppelt so dicht angeordnet sind wie die Kettfäden der Schar 10. In Fig. 3 unten ist schematisch das fertige Gewebe mit der zweiten Hohlkante 2 dargestellt. Die zur Herstellung der zweiten Hohlkante dienenden Kettfäden 12 sind nur Unterkettfäden, so dass zunächst, ebenso wie im Mittelteil 4, ein einlagiges Gewebe erzeugt wird, das später bei der Rietbewegung zur Hohlkante herumgezogen wird.
Nach erfolgter Fachbildung wird die Schussfaden-Eintrag-nadel 14 von links her durch das Fach bis ganz rechts geführt,
wobei sie eine Schlaufe 16.1 des Schussfadens 16 bildet. Ein Fangfadenführer 18 führt den Fangfaden 20 durch die Schleife 16.1 des Schussfadens hindurch und legt den Fangfaden in den dann geöffneten Kopf der Wirknadel 21. Fig. 3 5 zeigt die wieder nach links zurücklaufende Eintragnadel 14.
Ausserdem wird von einem Sperrfadenführer 22, der am Riet befestigt sein kann, der Sperrfaden 24 von der Wirkmaschenreihe 8 her unterhalb der Wirknadel 21 entlanggeführt und durch eine Aufwärtsbewegung des Sperrfadenführers 22 io von unten her nach oben in den Kopf der Wirknadel 21 eingelegt.
Von der Wirknadel 21 werden durch Bildung von Maschen 25 Schussfaden, Fangfaden und Sperrfaden miteinander zu der schematisch dargestellten Wirkmaschenreihe 8 verwirkt. 15 Bei der Rückführung der Eintragnadel 14 nach links wird die Schussfadenschlaufe 16.1 nach links gezogen, wobei sie eine aus dem Fangfaden 20 gerade neu gebildete Fangfadenschlaufe mitnimmt, sowie die vorangehende, jetzt von der Wirknadel 21 abgeschlagene Schlaufe 20.2. Im Kopf der 20 zurückgezogenen Schussfadenschlaufe 16.2 hängen dann zwei Köpfe 20.4 und 20.6 von Fangfadenschlaufen, wie es in Fig. 3 für den vorangehenden Schuss eingezeichnet ist. Im Gegensatz zu der herkömmlichen Methode wird so viel Fangfaden zugeführt, dass bei der Rietbewegung, gezogen von der 25 Schussfadenschlaufe 16.1, die beiden Köpfe 20.4 und 20.6 der Fangfadenschlaufen ein Stück, z.B. 5 mm weit, in das Gewebe des einlagigen Mittelteils 4 hineingezogen werden. Fig. 2 zeigt, dass die Fangfadenschlaufe 20.5 auf kurzem Wege in die Wirkmaschenreihe 8 hineinläuft, während die 30 Fangfadenschlaufe 20.7 die Hohlkante 2 bildet und dann ebenfalls in die Wirkmaschenreihe 8 hineinläuft.
Die Schussfadenschlaufe 16.1 (Fig. 3) ist mit dem aus den Randkettfäden 12.1 neu gebildeten Aussenrand des einlagigen Randstreifens 2' (Fig. 1} durch den Fangfaden 20 und 35 den Sperrfaden 24 verankert. Infolgedessen wird der Randstreifen 2' vom Schussfaden zur Hohlkante 2 herumgezogen.
Die Wirkmaschenreihe 8 ist somit von den Köpfen der Fangfadenschlaufen 20.4 und 20.6 und den Köpfen der Schussfadenschlaufen 16.2 entlastet. Sie ist dünn und ver-40 schwindet, wie es Fig. 1 und 2 zeigen, im Gewebe.
An handelsüblichen Nadel-Bandwebmaschinen wird der Fangfaden nur so schnell zugeführt, wie es gerade für die Bildung einer Wirkmaschenreihe ausreicht. Da nach der Erfindung zur Bildung der langen Fangfadenschlaufen 20.5 und 45 besonders 20.7 bei jedem zweiten Doppelschuss wesentlich mehr Fangmaterial erforderlich ist als normalerweise, muss die Fangfadenzuführgeschwindigkeit erheblich erhöht werden, z.B. auf den 4fachen Wert. Es wird daher ein entsprechendes Übersetzungsgetriebe in die Fangfadenzuführvor-50 richtung eingebaut.
Es wird etwas weniger Schussfaden benötigt als normalerweise, dass die Schussfadenschlaufen 16.1 etwas kürzer sind als sonst. Dies wird durch eine geringfügig herabgesetzte Zuführgeschwindigkeit des Schussfadens erreicht. 55 Schuss-, Fang- und Sperrfaden werden nicht gespult, sondern von Cones oder Kopsen her zugeführt.
1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines Gurtbandes mit einem einlagig gewebten Mittelteil und zwei Hohlkanten, dadurch gekennzeichnet, dass das Gurtband auf einer Nadel-Bandwebmaschine hergestellt wird, auf der die eine erste Hohlkante vom Schussfaden, die andere zweite Hohlkante von einem Fangfaden und den jeweils zugehörigen Kettfäden gebildet werden, dass die zweite Hohlkante einlagig gewebt und nach jedem zweiten Doppelschuss durch Zug des Schussfadens zur Hohlkante geschlossen wird, dass mit Hilfe einer Wirknadel und des Fangfadens eine Wirkmaschenreihe an der Verbindungsstelle des einlagigen Mittelteils mit der einen Gewebelage der zweiten Hohlkante gebildet wird, indem mehr Fangfaden und weniger Schussfaden zugeführt werden und von den Schussfadenschlaufen die Köpfe von Fangfadenschlaufen von der Wirknadel her in den einlagigen Mittelteil hineingezogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkmaschenreihe durch Einwirken eines Sperrfadens gegen Aufziehen gesichert wird.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Nadel-Bandwebmaschine zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, mit einer Schussfaden-Eintragnadel, einer Wirknadel und einem Fadenführer für den Fangfaden, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführvorrichtung für den Fangfaden eine Übersetzung enthält, die die Zuführgeschwindigkeit des Fangfadens entsprechend dem erhöhten Verbrauch von Fangfaden zur Bildung der Fangfadenschlaufen erhöht.
4. Gurtband hergestellt durch das Verfahren nach Anspruch 1 oder 2.
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